Chris Pratt geriet in den letzten Jahren wegen seines angeblichen Engagements in der Anti-LGBTQ-Kirche in die Kritik. Nachdem praktisch alle Medien ihn mit Hillsong in Verbindung gebracht hatten, entschloss sich der Schauspieler, die Dinge klarzustellen. In seinem "Men's Health"-Interview erklärte er: "Ich war nie bei Hillsong. Ich ging eigentlich nie zu Hillsong. Ich kenne niemanden aus dieser Kirche."

Auf die Frage, warum er seine Zugehörigkeit zu Hillsong inmitten der öffentlichen Verurteilung nie geleugnet habe, antwortete er: "Ich soll eine Kirche in den Dreck ziehen? Wenn es so ist wie bei der Westboro Baptist Church, ist das etwas anderes." Er erklärte auch, dass er nicht so religiös ist, wie die Leute denken und schob das Missverständnis auf seine Dankesrede für den Generation Award bei den MTV Movie & TV Awards 2018, als er sagte: "Gott ist real. Gott liebt dich. Gott will das Beste für dich."

"Ich wusste nicht, dass ich so etwas wie das Gesicht der Religion werden würde, obwohl ich eigentlich kein religiöser Mensch bin", sagte Pratt gegenüber Men's Health und erklärte, dass er an "einen sehr realen Gott" glaubt, aber nicht an die Übel, die sich mit der Religion verbunden haben, wie "sie zu benutzen, um Menschen zu kontrollieren, um Geld von Menschen zu nehmen, um Kinder zu missbrauchen, um Land zu stehlen, um Hass zu rechtfertigen."

2019 schienen sich Chris Pratt und Elliot Page in den sozialen Medien über die lange und umstrittene Anti-LGBTQ-Haltung der Kirche auszutauschen. 

Der Mitbegründer von Hillsong, Brian Houston, trat 2022 nach "Beschwerden" zurück, wonach er sich in den letzten 10 Jahren in zwei verschiedenen Fällen gegenüber zwei Frauen unangemessen verhalten habe. Im ersten Fall "ging es um unangemessene Textnachrichten von Pastor Brian an eine Mitarbeiterin, die daraufhin zum Rücktritt der Mitarbeiterin führten", hieß es in einer Mitteilung des Hillsong-Vorstands, die auch behauptete, dass er "eine Abhängigkeit" von Schlaftabletten entwickelt habe.

Die zweite Beschwerde stammte aus dem Jahr 2019, als Houston "nach einer Sitzung auf der Hillsong-Konferenz desorientiert wurde, nachdem er über die vorgeschriebene Dosis hinaus Medikamente gegen Angstzustände, gemischt mit Alkohol, eingenommen hatte. Dies führte dazu, dass er an die Tür eines Hotelzimmers klopfte, das ihm nicht gehörte, dieses Zimmer betrat und Zeit mit der weiblichen Bewohnerin verbrachte", heißt es in der Mitteilung weiter.

Während Houston offiziell als Global Senior Pastor der Hillsong Church zurücktrat, war er bereits Ende Januar 2022 von allen kirchlichen Ämtern zurückgetreten, da ihm vorgeworfen wurde, die Sexualstraftaten seines verstorbenen Prediger-Vaters Frank Houston absichtlich vertuscht zu haben, was er wiederholt bestritten hat.

Discovery+ kündigte eine dreiteilige Doku-Serie an, die sich auf die Megakirche und ihren anderen in Ungnade gefallenen Pastor, Carl Lentz, konzentriert. Laut Deadline taucht die Serie mit dem Titel "Breaking Hillsong" in die Kontroversen ein und zeigt Interviews mit aktuellen und ehemaligen Mitgliedern, die sich gegen Fehlverhalten und Missbrauch in der religiösen Institution ausgesprochen haben. Die Serie wird Berichten zufolge auch ein Interview mit Ranin Karim enthalten, die angeblich eine Affäre mit Lentz hatte, bevor dieser entlassen wurde.

Lentz wurde im November 2020 entlassen und gab auf Instagram zu, dass er seine Frau Laura, mit der er drei Kinder hat, betrogen hat. Brian Houston, der Gründer von Hillsong, sagte in einer Botschaft an die HillsongNYC-Gemeinde, dass Lentz "nach anhaltenden Diskussionen in Bezug auf Führungsfragen und Vertrauensbrüche sowie einer kürzlichen Enthüllung von moralischen Verfehlungen" entlassen wurde.

Lentz, der wegen seiner Designerkleidung und seiner Beziehungen zu Prominenten oft als "Hypepriester" bezeichnet wird, schrieb: "Ich war in meiner Ehe, der wichtigsten Beziehung meines Lebens, untreu ... Dieses Versagen geht auf meine Kappe, und zwar nur auf meine Kappe ... Ich beginne nun eine Reise, auf der ich das Vertrauen zu meiner Frau Laura und meinen Kindern wieder aufbaue und mir wirklich Zeit nehme, um an meinem eigenen Leben zu arbeiten und es zu heilen und die Hilfe zu suchen, die ich brauche."

Die Kirche betreibt ein eigenes Plattenlabel "Hillsong Music Australia". Einige der Hillsong-Bands erreichten sogar Chartplatzierungen. Im Jahr 2016 stand Gomez zusammen mit der Band "Hillsong Young & Free" auf der Bühne. Sie performten einen Song für die verstorbene "The Voice"-Künstlerin Christina Grimmie.

Doch die langjährige Anhängerin Selena Gomez zog sich laut der Daily Mail aus der Kirche zurück. Sie sei immer noch Christin, glaube aber jetzt, dass Gott nicht wolle, dass wir so handeln, sie sei "desillusioniert". Gomez war früher eng mit Lentz und der Familie des Hillsong-Gründers Brian Houston befreundet, will jetzt aber nichts mehr mit ihnen zu tun haben.

Hillsong verfügt über ein immenses Vermögen. Alle Anhänger und Pastoren zählen zu wohlhabenden Schichten. Was einzelne Pastoren verdienen, wird aber nicht offengelegt. Es wird geschätzt, dass die Kirche durch Platten- oder Buchverkäufe im Jahr um die 100 Millionen US-Dollar verdient. Das Foto zeigt die ausverkaufte Jubiläumsveranstaltung in der O2-Arena in London.

Der Gründer Brian Houston (im Bild) wurde von der australischen Polizei zu Missbrauchsvorwürfen gegen seinen Vater befragt. Dieser war ebenfalls ein Pastor. Im Jahr 2000 räumte er ein, Jungen sexuell missbraucht zu haben. Brian habe unter anderem den Missbrauch nicht der Polizei gemeldet. 

In einem Interview mit dem Rolling Stone sagte Post Malone, ein Freund Justin Biebers, dass dieser "sehr religiös" geworden sei, auf eine Art, die an einen Kult erinnere. Bieber habe Hillsong inzwischen 10 Millionen US-Dollar gespendet. Menschen wie Lentz seien die schlimmsten. "Wahrscheinlich ist es gut etwas zu unterstützen, an das man glaubt. Die Anhänger geben aber eine Menge Geld für die Kirche aus. Ich glaube nicht, dass Gott ein goldenes Dach interessiert."

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