Lucan war in eine anglo-irische Aristokratenfamilie geboren worden und zog in seiner Jugend viel um. Er kam in London zur Welt, zog jedoch Anfang des Zweiten Weltkriegs nach Wales und anschließend nach New York.

Nach dem Abschluss seines Wehrdienstes arbeitete Lucan als Bankier in London. Er verließ das Geschäft später, um seine Zeit dem Glücksspiel zu widmen, etwas, das er sich offenbar während seiner Schulzeit angewöhnt hatte.

Die Ehe litt unter Lucans steigenden Spielverlusten. Ab 1974 lebte das Paar getrennt.

Das getrennte Paar entwickelte einen erbitterten Streit über das Sorgerecht für ihre drei Kinder.

In der Nacht des 7. November 1974 wurde Sandra Rivett, das Kindermädchen der Familie, im Keller des Hauses in Belgravia niedergeschlagen und getötet. Es wurde behauptet, dass Lucan Rivett tötete, weil er geglaubt hatte, dass es seine Frau sei.

Rivett machte gerade einen Tee für Lady Lucan, die dann herunterkam, um zu sehen, warum das Kindermädchen so lange brauchte. Lady Lucan wurde von ihrem Mann angegriffen, der ihr mit einem Bleirohr auf den Kopf schlug.

Sie wehrte sich und schaffte es zu entkommen. Sie rannte in den nahen Pub The Plumbers Arms.

In der Zwischenzeit fuhr Lucan zum Haus seiner Freunde, den Maxwell-Scotts in Sussex. Dies war das letzte Mal, dass er gesehen wurde.

Das Auto, das er sich von seinem Freund lieh, wurde verlassen im Städtchen Newhaven gefunden. Im Kofferraum lag ein Bleirohr.

Obwohl ihn seine Freunde in seiner Abwesenheit verteidigten, war sich die Presse einig, dass Lucan Rivett getötet hatte.

Lady Osborne, Mutter eines Freundes von Lucan, Lord Aspinall, sagte Berichten zufolge, dass der Aristokrat sich selbst erschoss und sein Körper an die Tiger im Privatzoo seines Freundes verfüttert wurde.

Die vorherrschende Theorie, die von den meisten seiner Freunde und seiner verstorbenen Frau unterstützt wurde, besagt, dass er sich selbst im Ärmelkanal ertränkte.

Eine weitere verbreitete Theorie besagt, dass Lucan mithilfe seiner Freunde nach Afrika entkam. Eine Frau, die angab, eine ehemalige Assistentin von Lucans Freund Lord Aspinall zu sein, machte anonyme Aussagen. Sie versicherte, dass der Earl nach Gabun gegangen sei.

Sie war angeblich seit einiger Zeit mit ihrer Familie zerstritten und ihr Erbe ging an die Obdachlosenwohltätigkeitsorganisation Shelter.

Trotz der Spekulationen gibt es bis heute keine Belege für Lucans Schicksal.

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