Frances McLaughlin-Gill war die erste Frau überhaupt, die einen Vertrag als Fotografin bei der Vogue unterschrieb. Das war im Jahr 1943, als sie gerade mal 24 Jahre alt war.
Vorher wurde sie Finalistin bei Vogues "Prix de Paris", einem Wettbewerb für junge Fotografen.
Sie reichte Fotos der damals 18-jährigen Jacqueline Lee Bouvier ein, die später die First Lady der Vereinigten Staaten werden würde.
Anfang ihrer Zwanziger arbeitete sie als Stylistin und Fotografieassistentin. Ihre Mentorin war die berühmte Fotografin Toni Frissell.
Ihren Durchbruch hatte sie, als Frissell sie dem künstlerischen Leiter der Vogue, Alexander Liberman, vorstellte, der augenblicklich von ihrer Arbeit beeindruckt war.
Liberman soll in gewisser Weise von Mode unbeeindruckt gewesen sein. Sein Ziel war es, "einen Hauch Leben in diese künstliche Welt" einzubringen.
McLaughlin-Gills jugendlicher, spontaner Stil war genau das, wonach er gesucht hatte.
Sie begann beim Juniormagazin der Vogue, der Glamour, die an ein jüngeres Publikum gerichtet war. Später machte sie Fotoshootings für die Vogue und andere namenhafte Publikationen.
Vor dem Aufstieg von Frances McLaughlin-Gill waren die Titelseiten des Magazins eher gekünstelt. Die Posen waren formell und man musste sich an eine strikte Formatvorgabe halten.
McLaughlin-Gill erschuf einen neuen Stil, der junge amerikanische Frauen sofort ansprach. Die Posen waren dynamisch und die Frauen strahlten Selbstbewusstsein und Persönlichkeit aus.
Sie zeigte die Models in Aktion und in unterschiedlichen Umgebungen. Sie brachte die Frauen in moderne, alltägliche Szenen, was sie den Lesern zugänglicher machte.
Als ihre Karriere in Gang kam und sie begann, die Modefotografie zu verändern, bekam sie die Gelegenheit, viele prominente Gesichter jener Tage zu fotografieren.
Hier porträtierte McLaughlin-Gill die unglaubliche Grace Kelly für das Cover der Glamour im Jahr 1955.
Sie fotografierte auch die berühmte Erbin der Vanderbilt-Familie. Gloria Vanderbilt war eine Künstlerin, Schauspielerin, Autorin und Modedesignerin.
Cole Porter war einer der bekanntesten Komponisten und Lyriker des 20. Jahrhunderts. Er schrieb etwa den Song "I've Got You Under My Skin", der dann von Frank Sinatra gesungen wurde.
Diese ehrliche Aufnahme im Freien zeigt den zukünftigen US-Präsidenten George H.W. Bush mit seiner Frau Barabara und Tochter Pauline. Sein Sohn George W. Bush, ein weiterer späterer US-Präsident, sitzt auf dem Pferd.
Anthony Newley war ein berühmter Schauspieler, Sänger und Songwriter seiner Zeit. Er spielte etwa Artful Dodger in "Oliver Twist" und gewann einen Oscar für sein Drehbuch zu "Willy Wonka und die Schokoladenfabrik".
Sir Michael Scudamore Redgrave war Schauspieler, Regisseur und Mitglied der Redgrave-Schauspieldynastie. Seine Tochter, Vanessa Redgrave, war eine der berühmtesten Schauspielerinnen jener Tage.
Kaye Ballard war eine berühmte Sängerin und Schauspielerin und vielleicht noch wichtiger, eine der frühesten weiblichen Comedians.
Schauspieler Rex Harrison ließ sich 1952 mit seiner Frau für die Vogue fotografieren. Er ist für seine Rollen in "Dr. Doolittle" und "My Fair Lady" bekannt.
McLaughlin-Gill fotografierte die Schauspielerin Barbara Mullen mehrmals für die redaktionellen Teile der Modemagazine. Diese Außenaufnahme ist ein hervorragendes Beispiel von McLaughlin-Gills Fähigkeit, einen einzigartigen Moment einzufangen. Es sieht mehr nach einem Filmausschnitt als nach einer Seite aus der Vogue aus!
McLaughlin-Gill sagte mal, sie würde lieber Models fotografieren, die auch schauspielern können, weil diese die filmische Qualität, die sie so inspirierte, vermitteln könnten. Sie wünschte sich Models, die in den für sie geschaffenen Räumen improvisieren konnten. Ihre Arbeiten erzählten auf eine noch nie dagewesene Weise eigene Geschichten.
Modefotografen sind meistens schnell überholt und werden ersetzt, doch McLaughlin-Gill war eine absolute Ausnahme.
Obwohl die Kleidung und das Make-up eindeutig einer anderen Zeit angehören, sind die Komposition, die Posen und der Stil der Fotos heute gar nicht mal so anders.
Die Freiheit in ihren Arbeiten macht die Fotos in gewisser Weise zeitlos. Da in der Modewelt alles wieder zu kommen scheint, sind Fotos wie dieses den heutigen gar nicht mal so unähnlich!
In den Sechzigern arbeitete sie als Fotografin für die Vogue und andere Magazine, machte dann als großartige Regisseurin von Fernsehwerbung weiter, wurde Autorin und Lehrerin. Sie starb 2014 als Modeikone im Alter von 95 Jahren.
Um noch mehr ehrliche Fotos aus alten Zeiten zu entdecken, werfen Sie einen Blick auf diese seltenen Aufnahmen von Prominenten backstage.
Quellen: (Independent) (Vogue)
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Frances McLaughlin-Gill war die erste Modefotografin der Vogue. Ihr gebührt nicht nur die Ehre, sich einen Platz in einer männerdominierten Welt geschaffen zu haben, sie revolutionierte auch noch die Art und Weise, wie Frauen fotografiert wurden. Sie transformierte sie von rigiden, mit Reifrock bekleideten Debütantinnen zu selbstbewussten, lebendigen Individuen. Ihr Einfluss ist bis heute in der Modefotografie zu sehen!
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