Kaffee wird vielleicht noch zu unseren Lebzeiten verschwinden

Die Mehrheit der Sorten ist stark vom Aussterben bedroht

Kaffee wird vielleicht noch zu unseren Lebzeiten verschwinden
Stars Insider

22/01/20 | StarsInsider

Genuss Klimawandel

Für viele von uns ist es unmöglich, sich einen Morgen ohne die gewohnte Tasse Kaffee vorzustellen. Nichts bereitet uns besser auf die tägliche Bearbeitung der ambitionierten To-Do-Liste vor. Zudem ist schon lange bewiesen, dass Kaffee tatsächlich gesundheitliche Vorteile für uns bereit hält. Aber all diese wunderbar wärmende, Energie spendende Magie unseres geliebten Kaffees bleibt uns vielleicht nicht mehr lange erhalten.

Laut einer neuen Studie der Queen Mary University of London sind 60 % der wilden Kaffeesorten stark vom Aussterben bedroht. Es gibt sowieso nur 124 Kaffeespezies auf dem Planeten, dies bedeutet also, dass schon bald rund 74 verschiedene Sorten Kaffeebohnen verschwunden sein könnten. 

Die größte Schwierigkeit dieser Forschungsarbeit ist die Tatsache, dass nicht nur ein bestimmter Auslöser gefunden oder isoliert werden kann, den man vielleicht verhindern könnte. Es handelt sich eher um eine Reihe von Umweltveränderungen, die den Lebensraum der Pflanzen substanziell beschädigt haben. Die Studie identifiziert jedoch Landverlust (ausgelöst beispielsweise durch Landwirtschaft und Entwicklung) als das größte Problem. Natürlich verstärkt der Klimawandel an sich jeglichen Schaden, den wir dem Land zufügen, noch zusätzlich.

Und als wären diese 60 %, die vom Aussterben bedroht sind, noch nicht beängstigend genug, kommt hier noch mehr: 45 % der Kaffeespezies stehen nicht unter Schutz oder werden nicht in Umgebungen aufbewahrt, in denen die Samen am Leben gehalten werden, also in so genannten "Keimplasmasammlungen". Diese Aufbewahrung ist allerdings essentiell, um das Überleben vieler der weltweiten Pflanzenarten zu sichern. Im Gegensatz zu den meisten Pflanzen, die bei niedrigen Temperaturen und niedriger Luftfeuchtigkeit wachsen, brauchen Kaffeepflanzen besonders hohe Temperaturen und Luftfeuchtigkeitslevel. Damit ist die Haltung in solchen Keimplasmasammlungen besonders aufwändig und kostenintensiv.

Unglücklicherweise gibt es für uns auf persönlicher Ebene relativ wenig, was wir tun können (abgesehen davon, schon mal zu beginnen, unsere Kaffeesucht loszuwerden). Die Studie rät, zusätzlich zu einer verstärkten Haltung der Kaffeepflanzen in solchen Keimplasmasammlungen, größere Flächen der natürlichen Gebiete der Pflanzen, vor allem also die reichen, wilden Kaffeefelder in Afrika, unter besonderen Schutz zu stellen. Auch richtet der Bericht den Fokus auf die Landwirte, deren nachhaltige Bewirtschaftung der Felder das Potenzial hat, die Gefahr abzuwenden.

Eine Sache ist allerdings klar: Es muss sehr bald gehandelt werden. Nicht nur, weil die Zukunft von Pflanzensorten aufgrund von menschlicher Aktivität auf dem Spiel steht, sondern auch, weil genau diese Menschen morgens ziemlich missmutig sein werden, wenn sie nicht ihre tägliche Dosis Koffein bekommen.

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