Taubenplage in Deutschland: Fakten über die "Fliegenden Ratten"

Tauben in der Stadt: Wie gefährlich sind sie wirklich?

Taubenplage in Deutschland: Fakten über die "Fliegenden Ratten"
Stars Insider

29/02/20 | StarsInsider

Gesundheit Vögel

Sie koten alles voll, kommen im Café immer etwas zu nahe an die Teller heran und werden von vielen als "fliegende Ratten der Großstädte" beschimpft. Laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstitut Mafo findet jeder Fünfte in Deutschland Tauben abstoßend. Doch sind die Tiere wirklich Krankheitsüberträger? Wie viel Tauben gibt es in Deutschland?

In den Städten weltweit leben nach Schätzungen des Naturschutzbundes Deutschland (NABU) rund 500 Millionen Tauben. Weltweit gibt es rund 300 Taubenarten. Darunter: Die Hohl-, Turtel-, Türken- und die Stadttaube. 

Die Tiere essen überwiegend Müllreste von Imbissbuden oder eben alles, was auf der Straße liegt. Dabei sind sie eigentlich Vegetarier... Tauben mögen viel lieber Körner, die gibt's aber kaum in der Stadt.

Kleiner Fun-Fact am Rande gefällig? Hätten Sie gedacht, dass die Taube einst wie ein Hund als Haustier gehalten wurde? Und nicht nur das, früher wurden die Vögel als Brieftauben genutzt und als Mahlzeit geschätzt. In Wien sollen Ende des 19. Jahrhunderts noch an die 750.000 Tauben pro Jahr verspeist worden sein. 

Bereits die alten Ägypter sollen damit angefangen haben, den Taubenkot als Dünger zu nutzen. Heute ist der Dreck einfach nur noch lästig. Es stimmt aber nicht, dass der Kot der Tiere auf die Jahre ganze Gebäude zerstören kann. Hauptverursacher für Gebäudeschäden sind hauptsächlich die Industrieabgase.

Trotzdem ist es eine Tatsache, dass zahlreiche Städte versuchen, die Vögel ganz auszurotten. In manchen Ländern werden Tauben gefangen, abgeschossen oder vergiftet. In vielen deutschen Städten setzen die Behörden aus tierschutzrechtlichen Gründen vor allem auf Fütterungsverbote und Abwehrvorrichtungen.

Aber warum sind sie so weit verbreitet? In der Ruinenlandschaft nach dem Zweiten Weltkrieg fanden die Vögel gute Nistbedingungen. Der steigende Wohlstand in den Folgejahren und die vielen öffentlichen Essensreste in den Städten führten dazu, dass wir heutzutage so viele Tauben in deutschen Städten haben. Wer heute Tauben füttert, bewirkt automatisch, dass die sie verstärkt brüten. In Hungerzeiten passen sie sich an und drosseln die Reproduktion. Darum machen die ganzen "Füttern verboten"-Schilder wirklich Sinn.

Trotz alledem ist es wichtig zu wissen, dass Tauben zwar kleine Nervensägen, aber durchaus keine Krankheitsüberträger wie beispielsweise Zecken sind! Trotzdem vergleichen viele Menschen Tauben mit Ratten und bezeichnen die Vögel als „Ratten der Lüfte“. Laut dem Tagesspiegel hält der Essener Tierarzt Ludger Kamphausen die Aussagen, Tauben seien gefährlich und wie Ratten, aber für maßlos überzogen. Blumentöpfe seien gefährlicher. Wesentlich größer, so Kamphausen, sei die Gefahr, sich etwa durch das Berühren eines Blumentopfs mit Pilzen zu infizieren. Die im Taubenkot nachgewiesenen Salmonellen-Erreger sind auf den Menschen so gut wie nicht übertragbar. Lediglich Taubenhalter sind einem erhöhten Infektionsrisiko ausgesetzt.

Auf der einen Seite wird die Taube als Plage empfunden, auf der anderen Seite steht sie für Göttlichkeit, den Heiligen Geist, Unschuld, Treue und Liebe sowie für Frieden. Wer kennt beispielsweise noch das Kinderlied "Kleine weiße Friedenstaube"? Dieses wurde in der DDR in Kindergärten und an Schulen gelehrt. Die weiße Taube ein Symbol für den Frieden weltweit. Die Geschichte der Friedenstaube geht zurück in die vorbiblische Zeit. Da galt sie bereits als Friedenssymbol der Göttin Har und der Harines.

Und warum sieht man so selten Tauben-Babys? Bevor Tauben-Küken überhaupt das Nest verlassen, wachsen sie sehr schnell heran. Deshalb sieht man sie kaum. Zudem sterben zwischen 80 und 90 Prozent der Jungtiere bereits im Nest. Der Grund: Unterernährung und Parasiten.

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