FLiRT-Covid-19-Variante: Das sollten Sie wissen
Müssen wir uns Sorgen machen?
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Gesundheit Virus
Covid-19 ist nichts Neues mehr, aber die FLiRT-Varianten schon. Diese Varianten ähneln sowohl vorherigen Covid-Varianten, als sie sich auch von ihnen unterscheiden und es gibt einiges zur Entstehung von FLiRT zu erfahren, besonders worauf es zu achten gilt. In dieser Galerie finden Sie alles, was Sie wissen müssen, insbesondere ob Sie durch Ihre aktuelle Impfung geschützt sind und wer am meisten gefährdet ist. Klicken Sie weiter!
Was sind die FLiRT-Varianten?
Die FLiRT-Stränge sind Subvarianten von Omicron. FLiRT ist die technische Bezeichnung für die Spike-Protein-Mutation, mit den Buchstaben FLRT.
Warum sind sie so einzigartig?
Varianten von Viren wie Covid-19 treten dann auf, wenn es eine Veränderung oder Mutation in den Genen des Virus gibt.
Ist dies dasselbe Corona wie letzten Winter?
Alle FLiRT-Varianten gehören zur Klasse der JN.1-Varianten, die in der Wintersaison 2023-2024 in Deutschland dominierten.
Wie bekommen die Varianten ihre Namen?
Die FLiRT-Varianten bekamen ihren Namen von speziellen Mutationen, die in bestimmten Aminosäuren des SARS-CoV-2-Spike-Proteins aufgetreten sind.
Aminosäuren
Eine Aminosäure ist wie ein molekularer Baustein. Jede hat eine bestimmte Farbe, Form, Größe und Funktion. 20 Aminosäuren können sich in Ketten zu einem Protein verbinden.
Spielt die Veränderung einer Aminosäure eine Rolle?
Das SARS-CoV-2-Spike-Protein besteht aus 1.273 Aminosäuren, die in genauer Abfolge angeordnet sind, die seine einzigartige Struktur und genetische Funktion bestimmen. Falls eine einzige Aminosäure sich verändert, kann dies sich deutlich auf das Aussehen und die Funktionsweise des Virus auswirken.
Mutationscode
Jede FLiRT-Variante trägt eine bestimmte Mutation im genetischen Code des Spike-Proteins. Und zwar wurde an Position 456 Phenylalanine (F) durch Leucin (L) ersetzt. Außerdem wurde an Position 346 Arginin (R) durch Threonin (T) ersetzt.
Antikörper vermeiden
Durch diese Veränderung verbessert das SARS-CoV-2 Virus seine Fähigkeit, die Erkennung durch Antikörper zu vermeiden und schwächt gleichzeitig seine Fähigkeit, Zellen zu binden.
Position 572
Die Mutation an Position 572, bei der in einigen FLiRT-Subvarianten Threonin durch Isoleucin ersetzt wird, ist entscheidend. Diese Veränderung hilft dem Virus, sich besser an Zellen zu binden, wodurch andere Schwächen ausgeglichen werden.
Wird sich das SARS-CoV-2-Virus weiter verändern?
Wissenschaftler gehen davon aus, dass sich das SARS-CoV-2-Virus auch weiterhin verändern wird. Wir sollten vorsichtig sein und uns darüber bewusst sein, dass neue Mutationen das Virus sich besser vor dem Immunsystem verstecken lassen.
KP.3
KP.3 wird häufig mit anderen FLiRT-Covid-Varianten in einen Topf geworfen. Es unterscheidet sich jedoch leicht aufgrund einer zusätzlichen Mutation. An Position 493 wurde das Glutamin (Q) durch Glutaminsäure (E) ersetzt, was dieser Variante den Namen FLuQE gibt.
Wo sind die FLuQE-Subvarianten?
Die FLuQE-Subvarianten sind in den USA dominant geworden.
Statistik
Die Centers for Disease Control and Prevention (CDC) in den USA haben festgestellt, dass Anfang Oktober 2024 über 57 % aller Covid-Fälle zu KP.3.1.1, einem Nachfolger der Omicron-Subvariante JN.1 gehörten.
XEC
Laut Ärzten gibt es bereits eine neue Variante mit der Bezeichnung XEC. Dies ist eine Rekombinationsvariante, das heißt, dass zwei unterschiedliche JN.1 Subvarianten kombiniert wurden.
FLiRT-Symptome
Die FLiRT-Varianten wie KP.2 und FLuQE sind sich so ähnlich, dass sich auch die Symptome kaum unterscheiden. So gelten beispielsweise Hals- und Gliederschmerzen zu den sicheren Anzeichen.
Weitere Symptome
Zu den weiteren Symptomen der FLiRT-Varianten gehören Husten, eine laufende oder verstopfte Nase, Fieber, Schüttelfrost oder Atemnot.
Medizin
Wenn Sie Symptome von Covid-19 haben, sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Dieser wird Ihnen wahrscheinlich raten, Medikamente zur Linderung der Symptome einzunehmen oder andere hilfreiche Tipps zu geben.
Frühe Symptome
Die Schwere der Covid-19-Symptome unterscheidet sich von Person zu Person. Dies kann davon abhängen, ob Sie bereits an Covid-19 erkrankt waren, ob Sie kürzlich geimpft wurden oder wie ihr Immunsystem insgesamt funktioniert.
Menschen mit geschwächtem Immunsystem
Menschen mit geschwächtem Immunsystem sind besonders für die neuen FLiRT und FluQE-Varianten anfällig. Falls Sie selbst oder einer Ihrer Liebsten ein geschwächtes Immunsystem haben, sollten Sie besonders vorsichtig sein.
Koinfektionen
Es können Koinfektionen auftreten, sodass sich Covid-19 bei verschiedenen Patienten unterschiedlich zeigt. In letzter Zeit gab es viele Rhinovirusinfektionen, Keuchhusteninfektionen und Lungenentzündungen.
Schützt die Coronaimpfung gegen diese neuen Varianten?
Neue Impfungen zielen auf die KP.2-Variante ab, die aus derselben Familie stammt wie die FLiRT-Variante. Es wird davon ausgegangen, dass die Impfung eine gewisse Wirksamkeit haben wird, wie groß diese jedoch ist, wird sich erst in den kommenden Monaten zeigen.
Robert-Koch-Institut
Das Robert-Koch-Institut überwacht dauerhaft, welche Corona-Varianten in Deutschland im Umlauf sind, um Impfungen an die Veränderungen des Virus anpassen zu können.
Impfungen
Jedes Jahr wird die Grippeimpfung an die neuen Grippeviren angepasst. Das Gleiche gilt auch für Impfungen gegen Corona-Varianten.
Ältere
Senioren oder Immungeschwächte sollten eine Impfung in Betracht ziehen. Selbst ein geringer Schutz kann positive Auswirkungen haben.
FAQ: Sind Menschen, die kürzlich Corona hatten, gegen die FLiRT-Varianten geschützt?
Falls Sie eine JN.1-Infektion hatten, sind Sie wahrscheinlich vor den FLiRT-Varianten geschützt. Falls Ihre Infektion jedoch noch vor JN.1 war, sind Sie anfälliger.
FAQ: Wie sieht der Ansteckungszeitraum der FLiRT-Varianten aus?
JN.1, frühere Omicron-Varianten und die FLiRT-Varianten haben alle denselben Infektionszeitraum. Es kann fünf oder mehr Tage dauern, bis sich Symptome entwickeln und Erkrankte sind zwei Tage vor Beginn der Symptome ansteckend.
FAQ: Sind antivirale Medikamente wie Paxlovid gegen die FLiRT-Varianten wirksam?
Paxlovid wird für Hochrisikopatienten weiterhin empfohlen, da es gegen die JN.1-Variante wirkt, wird davon ausgegangen, dass dies auch bei den FLiRT-Varianten der Fall ist. Auch die Behandlung mit anderen Medikamenten wie Molnupiravir und Remdesivir wird wahrscheinlich wirksam bleiben.
Quellen: (Johns Hopkins) (Clevland Clinic) (Yale Medicine)
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