Ausschreitungen im Gazastreifen: Eine Chronik der Gewalt
Die Proteste an der Grenze zu Israel finden keine Ruhe.
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LIFESTYLE Great march of return
Der 30. März 2018 bildete den Auftakt zu einer Reihe von Protesten an der Grenze zwischen dem Gazastreifen und Israel. Den blutigen Höhepunkt erreichten die Ausschreitungen am Montag den 14. Mai, als der Protest eskalierte und zu mehreren Toten und Verletzten führte. Diese Galerie beleuchtet die Hintergründe der Ausschreitungen und ihre Folgen.
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Grenzproteste im Gazastreifen
Die Spannungen entlang der Grenze zwischen Israel und dem Gazastreifen sind in den letzten Wochen dramatisch eskaliert.
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Proteste
Die Proteste begannen am 30. März, den „Tag des Bodens“, ein jährlicher Protesttag in Israel und den palästinensischen Autonomiegebieten, der sich gegen staatliche Enteignungen arabischer Israelis in Israel richtet.
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Marsch der Rückkehr
Unter dem Motto „Marsch der Rückkehr“, wurde von palästinensischen Gruppen zu zahlreichen Protesten aufgerufen, die vom 30. März bis zum 15. Mai andauern sollten. Wie die New York Times berichtete, richteten sich die Proteste gegen die 11 Jahre andauernde Blockade des Gazastreifens durch Israel. Außerdem wollten die Gruppen ein Recht auf Rückkehr palästinensischer Vertriebener erwirken, die im israelischen Palästinakrieg 1948 ihr Land verloren hatten.
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1948 Palästinakrieg
Der auch israelischer Unabhängigkeitskrieg genannte Palästinakrieg markierte das Ende der britischen Herrschaft über das Mandatsgebiet Palästina. Aus ihm ging im Jahr 1948 der Staat Israel hervor.
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1948 Palästinakrieg
Im Verlauf des Krieges wurden Tausende palästinensische Araber zu Flüchtlingen, weil sie vor den Kriegshandlungen flohen und zum Teil von arabischen und israelischen Truppen vertrieben wurden, so die BBC.
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1948 Palästinakrieg
Nach dem Ende des Krieges wurde arabischen Flüchtlingen die Rückkehr auf israelisches Staatsgebiet verwehrt. Diese Vertreibung bildet seitdem eine der Wurzeln des andauernden Konflikts zwischen Israel und Palästina.
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Palästinensische Flüchtlinge
Der Washington Post zufolge sind zwei Drittel der Bevölkerung des Gazastreifens Flüchtlinge oder Nachkommen von Flüchtlingen, die während des Palästinakriegs vertrieben wurden.
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Aktuelle Proteste
Den Auftakt der aktuellen Proteste bildete der 30. März. Sie sollten am 15. Mai mit einem Massenprotest enden, einen Tag nach der Staatsgründung Israels vor 70 Jahren. Der Tag wird von den Palästinensern auch als der „Tag der Nakba“ bezeichnet – der Tag der Katastrophe. An ihm werden der Hunderttausende Flüchtlinge gedacht, die im Rahmen der Staatsgründung Israels vertrieben wurden, so der Independent.
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Aktuelle Proteste
Die aktuellen Proteste sollen nicht nur unter dem Motto „Marsch der Rückkehr“ an die Situation der Palästinenser seit der Staatsgründung Israels erinnern, sondern wendete sich auch direkt gegen die israelische Blockade des Gazastreifens und der Verlegung der US-Botschaft von Tel Aviv nach Jerusalem, so ein Bericht der Zeitung Haaretz.
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Sechs Wochen
Die sechs Wochen andauernden Proteste wurden von unabhängigen Aktivisten ins Leben gerufen. Schnell übernahmen jedoch islamistisch geprägte Parteien und die als Terrororganisation eingestufte Hamas die Kontrolle.
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Erklärung der Hamas
Einem Bericht der Zeitung Haaretz zufolge gab der politische Führer der Hamas im Gazastreifen Yahya Sinwar bekannt: „Wir werden unsere Proteste fortsetzen, bis wir das Recht auf Rückkehr erwirken und die Blockade des Gazastreifens aufgehoben wird, damit ein Leben in Würde möglich ist."
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Andauerende Proteste
Die Proteste sollten eigentlich am 15. Mai enden. Anfang dieser Woche sagte der Hamasführer Ismail Haniyeh aber: „Das palästinensische Volk wird den ganzen Monat Ramadan demonstrieren, um mit den vielen Herausforderungen fertig zu werden, und vor allem wird es gegen den Friedensplan von US-Präsident Donald Trump demonstrieren, der ‚Deal of the Century‘ genannt wird.“
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Friedliche Demonstrationen
Die New York Times berichtete, dass die Hamas die Demonstrationen als friedliche Proteste geplant habe. Allerdings sei es später zu Ausschreitungen gekommen, durch die zahlreiche Demonstranten verletzt und sogar getötet worden sind.
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Versteckter Angriff
Die Jerusalem Post schrieb, israelische Offizielle ginge davon aus, dass die Hamas die Proteste nutze, um versteckte Angriffe auf das israelische Staatsgebiet zu starten.
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Gewalt
Einem Bericht der New York Times zufolge griffen palästinensische Demonstranten die Grenzanlagen zwischen dem Gazastreifen und Israel mit Molotowcocktails und Rohrbomben an. Es seien auch Drachen eingesetzt worden, um Bomben über die Grenze zu befördern.
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Gewalt
Am 19. April wurden bei mehreren Demonstrationen israelische Flaggen verbrannt, so der Telegraph. Israel beging am 19. April 2018 seinen Unabhängigkeitstag.
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Israelische Armee
Die israelische Armee setzte Tränengas und scharfe Munition ein, um die Proteste an der Grenze zu stoppen. In der Folge wurden Tausende Demonstranten verletzt, berichtete die New York Times.
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Verlegung der US-Botschaft
Aufgrund einer Entscheidung von US-Präsident Trump wurde die US-Botschaft von Tel Aviv nach Jerusalem verlegt. Bei der offiziellen Eröffnung am 14. Mai eskalierten die Proteste erneut.
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Eröffnung der US-Botschaft
US-Präsident Trump war bei der Eröffnung, der neuen US-Botschaft nicht anwesend. Er wurde von Ivanka Trump und anderen Offiziellen vertreten. Gleichzeitig standen sich Tausende palästinensische Demonstranten und israelische Soldaten an den Grenzen des Landes gegenüber.
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Eröffnung der US-Botschaft
Einem Bericht des Telegraph zufolge, geht der US-Präsident davon aus, mit der Verlegung der Botschaft den Friedensprozess zwischen Israel und Palästina weiter voranzutreiben. Seine Entscheidung wurde von zahlreichen Staaten auf der gesamten Welt kritisiert.
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Trumps Begründung
„Viele Jahre lang haben wir das Offensichtliche ignoriert. Die Realität ist, dass Jerusalem die Hauptstadt Israels ist”, sagte Trump in einem Video, das bei der Eröffnung eingespielt wurde. „Unsere größte Hoffnung ist jene auf Frieden. Die Vereinigten Staaten bleiben voll engagiert, um ein nachhaltiges Friedensabkommen möglich zu machen.“
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Proteste am 14. Mai
Die Proteste am 14. Mai wurden zu den gewalttätigsten Ausschreitungen mit der höchsten Anzahl an Opfern im Gazastreifen seit den blutigen Aufständen im Jahr 2014.
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Proteste am 14. Mai
An dem Protest nahmen circa 35.000 Menschen teil. 1.200 Personen wurden verletzt, 58 Menschen wurden getötet, darunter sechs Kinder, so der Telegraph.
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Zahlen der Vereinten Nationen
Einem neueren Bericht des Amtes für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten der Vereinten Nationen (OCHA), der auf der Website Relief Web veröffentlicht wurde, wurden seit dem Beginn der Demonstrationen am 30. März 104 Palästinenser getötet, darunter zwölf Kinder. Zwölf weitere Personen, darunter zwei Kinder kamen bei weiteren Zwischenfällen ums Leben. Insgesamt erhöhe sich die Zahl der Verwundeten auf über 12.600 Personen, wobei 55 % in einem Krankenhaus behandelt werden mussten. Ein israelischer Soldat wurde verletzt.“
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Hohe Opferzahlen
Die BBC beschäftigte sich mit der Frage, ob die hohe Zahl der Opfer auf eine unangemessene Gewaltanwendung und eine Verletzung der internationalen Menschenrechte zurückzuführen sei.
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Israelische Darstellung
In dem Bericht der Vereinten Nationen auf der Website Relief Web gaben israelische Regierungsmitarbeiter an, die Todesopfer an den Grenzanlagen seien Mitglieder der Terrororganisation Hamas oder anderer militanter Gruppen gewesen, die versucht hätten, Waffen einzusetzen.
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Humanitäre Hilfe
Das Gesundheitsministerium des Gazastreifens forderte internationale Hilfe an, um die Verwundeten versorgen zu können.
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Humanitäre Hilfe
Der Website Relief Web zufolge bestehe sofortiger Handlungsbedarf, um das Gesundheitswesen im Gazastreifen zu stützen. Die Behörden fragten eine Summe von 5,3 Millionen US-Dollar an, um Krankenhäuser und Behandlungszentren unterstützen zu können.
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Humanitäre Hilfe
Insbesondere seien Krankenhäuser bei der sofortigen Versorgung und Unterbringung von Verletzten sowie der Bereiststellung psychologischer Hilfe auf Unterstützung angewiesen, so das OCHA.