Der 25-jährige Mittelstürmer von Belgium und Manchester United hat die Zuschauer auf der ganzen Welt mit seiner Spielweise begeistert. Er ist bereits der beste Torschütze seiner Nationalmannschaft, aber seine Leistungen gehen weit über seine Fähigkeiten hinaus.
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Er hat ein paar Dinge zu sagen
In einem offenen Brief, der letzten Monat kurz nach Beginn der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft auf der Players Tribune-Website veröffentlicht wurde, hat er über seine bisherige Lebensgeschichte gesprochen.
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Kindheit
Geboren und aufgewachsen in Antwerpen, Belgien, erzählte er, dass er früh bemerkte, dass seine Familie pleite war. Er kam während einer Schulpause nach Hause und wollte gerade Brot und Milch zu Mittag essen als er sah, dass seine Mutter Wasser in den Milchkarton gab. Er war 6.
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Pleite
Da merkte er, dass seine Familie sich keine Milch für eine Woche leisten konnte. "Wir waren pleite. Nicht nur arm, sondern pleite."
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Erziehung
Er ist der Sohn eines ehemaligen professionellen Fußballspielers, Roger Lukaku. Als die Karriere seines Vaters vorbei war, gab es auch immer weniger Geld.
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Kaum gemacht
Das erste was abgeschaltet wurde war das Kabelfernsehen, weshalb Lukaku keine Fußballspiele mehr im TV verfolgen konnte. Dann wurde der Strom wochenlang abgestellt. Als nächstes gab es kein heißes Wasser mehr.
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Ausgeborgtes Brot
Er und sein kleiner Bruder Jordan (der auch ein professioneller Fußballspieler ist), kannten den örtlichen Bäcker, der ihnen jeden Montag oft Brot lieh und sie erst am Freitag bezahlen ließ.
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Vorbei?
Er schrieb, dass als er sah, wie seine Mutter die Milch mit Wasser verdünnte, er dachte, dass es "vorbei" war. "Das war unser Leben."
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Ein Versprechen
Dann gab er sich ein Versprechen. Er beschloss, für das belgische Team R.S.C. Anderlecht zu spielen wenn er alt genug war – genauer gesagt 16 Jahre alt. "Es sollte passieren. Es war an der Zeit."
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Großvater
Lukakus Großvater war ein wichtiger Einfluss in seinem Leben. Eines Tages rief Lukaku ihn an und sein Opa wollte von ihm das Versprechen, dass er sich um seine Tochter, Lukaku's Mutter kümmern würde. Er verstand nicht warum, aber gab ihm sein Wort.
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Ein großer Verlust
Sein Großvater starb fünf Tage später, und jetzt verstand Lukaku was er meinte. Dies verstärkte nur seinen Wunsch, erfolgreich zu werden.
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Jedes Spiel war ein Finale
Das nächste Spiel im Park bedeutete ihm viel. Auch die Spiele in der Schule waren sehr wichtig für ihn. Jedes Spiel, das er spielte, spielte er um zu gewinnen.
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Lierse S.K.
Mit 11 begann Lukaku für die Lierse S.K. Jugendmannschaft in der Provinz Antwerpen zu spielen. Eltern von Teamkollegen stellten oft sein Alter in Frage. Einmal fragte ein Elternteil: "Wie alt ist dieses Kind? Wo ist sein Pass? Von wo kommt er her?"
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Fragen zu seinem Alter und Herkunft
Lukaku war wütend. Er dachte: "Was? Ich wurde in Antwerpen geboren. Ich komme aus Belgien." Er zeigte seinen Pass, aber man glaube ihm manchmal nicht.
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Besonders empfindlich
Als Lukaku spielte, spielte er mit Ehrgeiz und dachte daran wie "die Ratten in unserer Wohnung rumliefen... dass ich die Champions League nicht gucken konnte... und an die Art, wie die anderen Eltern mich ansahen."
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Torschuss-Maschine
Im Alter von 12 erzielte er 76 Tore in 34 Spielen. Und er trug die Schuhe seines Vaters.
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Auf das Versprechen hinarbeiten
Er fuhr fort, für Anderlechts U19-Team zu spielen, aber er fühlte, dass seine Zeit knapp wurde. Er hatte versprochen, dass er mit 16 ein Profi sein würde. Also wettete er mit seinem Trainer.
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Um Pfannkuchen wetten
Lukaku wettete, dass er bis Dezember 25 Tore erzielen könnte und dass sein Trainer die Spielertransport-Minivans des Teams säubern und jeden Tag Pfannkuchen machen müsste, wenn er sein Ziel erreicht. "Hey – Wir haben Pfannkuchen vor Weihnachten gegessen."
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Versprechen erfüllt
Er hatte versprochen, mit 16 Jahren für Anderlecht zu spielen. An seinem 16. Geburtstag am 13. Mai 2009 unterschrieb er seinen Profivertrag mit der Mannschaft.
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Anderlecht gegen Standard Lüttich
Nur 11 Tage später, am 24. Mai 2009, hatte ihn sein Trainer in der 63. Minute für ein Spiel gegen den Rivalen Standard Liege verpflichtet. Seine Mannschaft verlor das Spiel, aber Lukaku war überglücklich.
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Alles für die Familie
Das war der Moment, in dem Lukaku wusste, dass er und seine Familie "OK" sein würden. "Ich habe mein Versprechen gegenüber meiner Mutter und meinem Opa gehalten."
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Diskriminierung
Lukaku wurde oft über seine Herkunft befragt, und das zeigte sich in den Medien. Wenn es gut lief, war er der belgische Stürmer Romelu Lukaku. Wenn er "Pech hatte", war er Stürmer kongolesischer Herkunft.
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Ein Belgier durch und durch
Er ist und fühlt sich belgisch, schreibt er. "Ich fange einen Satz auf Französisch an und beende ihn auf Niederländisch, und ich werde etwas Spanisch oder Portugiesisch oder Lingala einwerfen, je nachdem in welcher Gegend wir sind. Ich bin Belgier."
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2002 FIFA World Cup
Er konnte die WM 2002 nicht verfolgen, weil er und seine Familie sich kein Kabelfernsehen leisten konnten. Also ging er zu einem Freund, um Ronaldo "Fenomeno" im Endspiel gegen Deutschland zu sehen.
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Kindheits-Idol
Als Kind hatte Lukaku den Stürmer der Elfenbeinküste und die Chelsea F.C.-Legende Didier Drogba (hier mit Lukaku abgebildet) als Vorbild. Was für eine Ehre also, als Lukaku dann einmal mit ihm spielen konnte.
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Spiel-Stil
Aber er und Drogba spielen unterschiedlich, so Lukaku. Lukaku vergleicht seinen Stil mit einem anderen Kindheits-Idol und zwar Adriano (im Bild), dem brasilianischen Stürmer, der für seinen kraftvollen und explosiven Spiel-Stil bekannt ist.
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2018 FIFA World Cup
Lukaku schrieb, dass er nicht verstehen konnte, warum so viele seiner eigenen Leute ihn scheitern sehen wollen. So oder so spielt er nun seine zweite Weltmeisterschaft und wird sein Bestes geben.
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Keine Zeit für die Kritiker
Er schrieb, dass die Leute frei in ihren Entscheidungen sind und über ihn denken können was sie wollen. Das Leben sei schließlich zu kurz um sich über alles mögliche Sorgen zu machen.
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Heute
Heute arbeitet Lukaku mit der französischen Legende Thierry Henry, dem zweiten Co-Trainer der belgischen Nationalmannschaft, zusammen. "Das ist das Coolste auf der Welt, für mich", schrieb Lukaku.
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Eine besondere Nachricht an seinen Großvater
Lukaku wünscht sich, dass ihn sein Großvater nun sehen könnte. Und dass nicht nur wegen seiner Leistungen. Er würde ihm gerne sagen: "Siehst du... Ich habe es dir gesagt. Deine Tochter ist in Ordnung. Keine Ratten mehr in der Wohnung. Nicht mehr auf dem Boden schlafen. Kein Stress mehr. Wir sind jetzt gut. Waren gut…"