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Der Fall Madeleine: Was damals geschah
Der Fall sollte die Welt erschüttern. Am 3. Mai 2007 verschwand die dreijährige Madeleine McCann aus der Ferienwohnung ihrer Eltern in Portugal – bis heute spurlos. Das Mädchen hielt sich zum Zeitpunkt ihres Verschwindens mit ihren Geschwistern in der Wohnung auf. Bis heute sind die Ermittlungen geprägt von falschen Spuren, unzuverlässigen Beweisen und dem Verdacht gegen die eigenen Eltern. Hier sind die Fakten und Fragen hinter dem Verschwinden von Madeleine McCann.
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Madeleine McCann
Das Foto zeigt Madeleine McCann kurz vor ihrem Verschwinden. Sie hatte blonde Haare, grünblaue Augen und einen schwarzen Fleck auf der Iris ihres rechten Auges. Zum Zeitpunkt des Vorfalles war sie drei Jahre alt.
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Die McCanns
Ihre Eltern Gerry und Kate McCann arbeiteten als
Physiker. Maddie wurde 2003 geboren. 2005 kammen ihre Geschwister, zwei Zwillinge, zur Welt.
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Frühlingsurlaub
Am 28. April 2007 brachen die McCanns zu ihrem Frühlingsurlaub in der Ferienanlage Ocean Club in Praia da Luz an der Algarve in Portugal auf.
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5A
Die McCanns wohnten in der Rua Dr Agostinho da Silva 5A, in einem Appartment im Erdgeschoss mit zwei Eingängen: einer an der Vorderseite des Hauses, einer an der Rückseite.
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Die Tapas 7
Sie waren mit einer Gruppe aus sieben Freunden im Urlaub, die sich die "Tapas 7" nannten. Zu der Gruppe gehörten auch acht Kinder. Am 3. Mai 2007 gegen 20:30 Uhr aßen sie zusammen in einem Restaurant ihrer Ferienanlage.
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Kinder
Die Gruppe feierte den letzten Abend ihres Urlaubs. Die Eltern hatten die Kinder in ihren Ferienwohnungen gelassen, die nicht weit von dem Restaurant entfernt lagen.
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Gerry sieht nach den Kindern
Gegen 21:05 Uhr ging Gerry in die Wohnung zurück, um nach den Kindern zu sehen. Sie schliefen in einem Raum neben dem Vordereingang. Madeleine befand sich neben der Tür, die beiden Zwillinge schliefen in der Mitte des Raumes. Allerdings fiel ihm auf, das die Eingangstür weiter geöffnet war, als er sich erinnern konnte.
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Jane Tanner
Zehn Minuten später soll Jane Tanner, eine Freundin der McCanns, einen Mann gesehen haben, der ein Kind trug. Ihre Beobachtung ging als die Tanner-Sichtung in den Fall ein.
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Falsche Spuren
Die Polizei stützte sich zunächst auf diesen Anhaltspunkt, fand aber später heraus, dass es sich bei der Sichtung lediglich um einen anderen Touristen gehandelt hatte, der nach Hause kam.
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Vermisst
Um 21:30 Uhr bot Matthew Oldfield, ein weiteres Mitglied der Gruppe, an, im Appartment 5A nach dem Rechten zu sehen. Er betrat aber nicht das Zimmer mit den schlafenden Kindern. Um 22:00 sah Kate McCann nach ihren Kindern und stellte fest, das Madeleine fehlte.
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Sie wurde entführt!
Kate rannte zurück zu der Gruppe im Restaurant und soll geschrien haben: "Madeleine ist weg! Jemand hat sie entführt!"
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Die Polizei wird verständigt
Bis Mitternacht wurden sämtliche Dienstgrade der portugiesischen Polizei in Alarmbereitschaft versetzt. Ein Team aus 60 Angestellten und Gästen suchte das Gelände der Ferienanlage bis 4:30 Uhr ab.
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Eine neue Spur
Später stellte sich heraus, dass die Urlauber Martin und Mary Smith am Tatabend um 22:00 Uhr einen suspekten Mann beobachtet haben sollen, der ein junges blondes Mädchen trug. Der Vorfall ereignete sich circa 460 m vom Appartment 5A entfernt.
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Fehler in den ersten Stunden
Während der ersten Stunden nach dem Verschwinden wurden zahlreiche Fehler vonseiten der Polizei begangen – was zu Streitigkeiten zwischen den McCanns und den portugiesischen Ermittlern führte.
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Fehler
Unter anderem wurden die Grenz- und Wasserschutzpolizei für mehrere Stunden nicht informiert. Es gab keine Hausdurchsuchungen und keine Straßensperren, wie Kate später beklagen sollte.
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Vergeudete Chancen
Material von Überwachungskameras an Autobahnen wurde nicht angefragt, andere Straßen waren überhaupt nicht überwacht. Interpol brauchte fünf Tage, um eine weltweite Vermisstenmeldung herauszugeben.
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Veränderungen am Tatort
Viele Gäste der Ferienanlage wurden nicht befragt. Der Tatort wurde außerdem nicht richtig gesichert. Forensische Spuren aus 5A wurden an drei verschiedene Labore geschickt. Vor der Spurensicherung wurde der Tatort von mindestens 20 verschiedenen Personen betreten.
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Das Appartment
Die Polizei berichtete, dass 5A für einen Monat nach Maddies Verschwinden nicht vermietet wurde. Anschließend erfolgte die weitere Verwendung als Ferienwohnung, bis erneute Untersuchungen vorgenommen werden sollten.
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Medien
Der Fall sorgte für enormes Aufsehen in den Medien. Der Daily Telegraph bezeichnete ihn sogar als "den populärsten Vermisstenfall in der modernen Geschichte".
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Verdächtige
Die Medien erschwerten das Vorgehen der Polizei, in deren Fokus inzwischen auch die Eltern von Madeleine gerückt waren.
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Vermarktung des Unglücks?
Die McCanns wurden vielfach dafür kritisiert, aus dem Verschwinden Madeleines Profit zu schlagen. In einem Interview mit Vanity Fair sagte Gerry, die Familie habe dadurch versucht, die öffentliche Aufmerksamkeit für den Fall aufrechtzuerhalten.
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Beispiellose Präsenz
Die McCanns engagierten ein PR-Team und gründeten eine Stiftung, um Geld und Aufmerksamkeit zu generieren. Durch den Siegeszug von sozialen Medien wie Twitter erhielt der Fall auf der gesamten Welt eine bisher noch nie dagewesene Aufmerksamkeit.
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Robert Murat
Zwölf Tage nach dem Verschwinden rückte Robert Murat, ein Brite portugiesischer Abstammung, als Hauptverdächtiger in den Fokus der Ermittler. Er lebte zu der Zeit circa 140 Meter von der Ferienwohnung entfernt. In der Richtung, in der der Mann verschwand, den Tanner gesehen haben soll.
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Verdacht bestätigt sich nicht
Murat soll in der Nacht von mehreren Zeugen gesehen worden sein. Am 15. Mai wurde sein Zuhause gründlich durchsucht und er befragt. Der Verdacht gegen ihn erhärtete sich jedoch nicht. 2008 wurde er fallen gelassen.
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Leihauto
Am 27. Mai mieten die McCanns einen Renault Scenic. Bei einer Untersuchung fanden Spürhunde in dem Auto Spuren von Madeleine. Am 6. Juni wurden die McCanns zu ihrer Beteiligung an der Tat von einem deutschen Journalisten befragt.
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Der erste Artikel gegen die McCanns
Kurze Zeit vorher hatte die portugiesische Zeitung Sol bereits einen kritischen Artikel über die Beteiligung der Eltern an dem Fall veröffentlicht. Unter anderem stützten sich die Journalisten dabei auf die Unstimmigkeiten in den Aussagen der Eltern und anderer Personen über die Nacht des Verschwindens.
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Ein neuer Verdacht
Im Juli 2007 began die Polizei auch in die Richtung zu ermitteln, dass Madeleine nicht entführt wurde, sondern in dem Appartment zu Tode kam.
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McCanns kehren nach England zurück
DNA-Spuren aus dem Auto wurden für Tests nach England gebracht, wo sie mit einer Methode untersucht wurden, die anfällig für Fehler ist. Der Test lieferte keine konkreten Ergebnisse. Die McCanns wurden daraufhin von der portugiesischen Polizei am 7. September offiziell zu Verdächtigen erklärt, konnten das Land aber zwei Tage später verlassen.
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Gonçalo Amaral
Der Chefermittler der portugiesischen Polizei Gonçalo Amaral wurde wegen Kritik an den britischen Ermittlern im Oktober 2007 aus seinem Amt entlassen. Später veröffentlichte er ein Buch, in dem er die Eltern wegen unzureichender Zusammenarbeit beschuldigt. Der Fall wurde offiziell am 21. Juni 2008 geschlossen. Der Verdacht gegen die Eltern wurde damit fallen gelassen.
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Elf Millionen Pfund
Seitdem sind die britischen Behörden für die Ermittlungen zuständig. Zahlreiche Ansätze ergaben keine konkreten Spuren. Bis heute kosteten die Ermittlungen 11 Millionen Pfund. Die McCanns wurden von jedem Verdacht freigesprochen.
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