Sie werden dort oben das mysteriöse, natürlich auftretende Phänomen mit dem liebenswerten Namen "Crown Shyness", also auf Deutsch "Kronenschüchternheit", beobachten können. Der Begriff beschreibt, wie die Baumkronen (der oberste, blättrige Teil der Bäume) von einigen Baumsorten wachsen, ohne sich gegenseitig zu berühren. Die Bäume sind hierbei selbst vom Boden aus deutlich sichtbar voneinander getrennt – sie vermeiden penibel den Kontakt miteinander.
Die exakte physiologische Erklärung für die Crown Shyness muss noch gefunden werden, obwohl die Schönheit dieses Phänomens die Wissenschaftler schon seit fast 100 Jahren beschäftigt. Klicken Sie sich in dieser Galerie durch einige beeindruckende Fotos von diesem Naturwunder und lernen Sie, welche Theorien es gibt, die die Schüchternheit der Bäume erklären wollen.
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Visuell beeindruckend
Die Kronen formen ein Laubdach mit kanalähnlichen Lücken, die an natürliche Fraktale erinnern.
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Ein Mysterium
Die Crown Shyness wurde erstmals in der wissenschaftlichen Literatur in den 1920ern festgehalten. Obwohl seitdem gut 100 Jahre vergangen sind, ist es den Forschern bislang noch nicht gelungen, eine schlüssige Erklärung zu finden.
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Konkurrierende Theorien
Das heißt nicht, dass es keine Theorien über das Phänomen gäbe. Allerdings ist keine von ihnen zu hundert Prozent bewiesen.
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Auffallende Erscheinung
Die Organisation und Synchronisation machen die Kronenschüchternheit zu so einem
ehrfurchtgebietendem Phänomen.
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Nicht alle Bäume sind schüchtern
Der Effekt tritt normalerweise zwischen Bäumen der selben Spezies auf, aber er wurde auch schon zwischen unterschiedlichen Baumsorten beobachtet.
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Theorien über adaptives Verhalten
Der australische Botaniker M.R. Jacobs schrieb seinem Buch aus dem Jahr 1955, "Growth Habits of the Eucalypts" (Deutsch: "Wachstumsgewohnheiten des Eukalyptus"), dass die Baumspitzen anfällig für Verschleiß seien, weshalb diese Lücken im Laubdach entstehen würden.
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Theorien über adaptives Verhalten
1986 wurde diese Theorie auch von Dr. Miguel Franco unterstützt, der feststellte, dass, wenn die Zweige der Sitka-Fichte und der Larix-Kaempferi-Bäume durch Abrieb beschädigt wurden, die jungen Zweige starben und so das Wachstum behinderten.
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"Wechselseitigen Stutzes"
Es gibt unter den Wissenschaftler auch viele Anhänger der Idee, dass der durch starke Winde verursachte Kontakt zwischen den Ästen die Bäume zum Zurückweichen bringen würde.
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Mit ein bisschen Hilfe überwinden sie die Schüchternheit
Durch Experimente versuchte man, die Bäume von ihrer Crown Shyness abzubringen. Wenn man die Bäume vom Schwingen und Kollidieren abhält, wachsen sie tatsächlich in die Lücken zwischen sich.
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Es gibt noch viel mehr Theorien
Es könnte sich auch um einen Schutzmechanismus handeln, der laubfressende Insekten davon abhält, sich von einem Baum auf den nächsten auszubreiten.
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Gezielte Zurückhaltung
Viele blattfressende Schädlinge können zusammenarbeiten und kleine Konstrukte bilden, die sie vom Ast eines Baumes zum nächsten zu befördern. Daher könnten die Lücken ein natürlicher Abwehrmechanismus von Bäumen sein.
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Was gegen adaptive Verhaltenstheorien spricht
Der malaysische Wissenschaftler Francis S.P. Ng studierte 1977 die Crown Shyness bei Kampferbäumen. Er fand keine Anzeichen von Abreibung, sodass es einen anderen Grund für das einzigartige Wachsmuster geben muss.
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Schüchtern und sensitiv
Stattdessen brachte Ng die Lichtempfindlichkeit von den Baumspitzen vor. Da die Nähe auch den Lichteinfall behindert, bleibt immer ein gewisser Abstand zwischen den wachsenden Ästen.
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Rotlicht
Die Wissenschaft fand noch weitere Hinweise auf diese Theorie. Zum Beispiel sind Pflanzen in der Lage, den Abstand zu anderen Pflanzen durch das Messen der Frequenzen von dunkelrotem Licht zu messen.
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Zurückweichen vor Stimulierung
Die Erkennung von dunkelrotem Licht ermöglicht es Pflanzen, mit ihren Nachbarn um das Sonnenlicht zu konkurrieren. Wenn das Licht festgestellt wird, reagieren viele Pflanzenarten, indem sie das Wachstum von diesem Reiz weg lenken.
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Vermeiden von Schatten
In ähnlicher Weise wird blaues Licht von Pflanzen verwendet, um eine Reaktion zur Vermeidung von Schatten einzuleiten. Zu diesem Mechanismus gehört es auch, sich von den Nachbarn fernzuhalten.
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Es könnte auch etwas ganz anderes sein
Ein Natur-Guide erklärt, dass die Blätter des Borneo-Kampferbaums, welche besonders starkes Verhalten von Crown Shyness zeigen, Ethanol ausstoßen, um andere Bäume an einer Annäherung zu hindern.
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Allelopathie
In der Botanik bezeichnet Allelopathie die Kommunikation (positiv oder negativ) zwischen Pflanzen, indem eine Pflanze verschiedene chemische Komponenten an die andere übermittelt. Im Grunde ist dies also eine Art für Pflanzen, mithilfe von chemischen Signalen miteinander zu kommunizieren.
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Was macht man mit all den Theorien?
Einige kommen zu dem Schluss, dass die Vielzahl von Hypothesen und experimentellen Ergebnissen auf mehrere Mechanismen hindeuten, die über verschiedene Arten hinweg wirken und so das Phänomen zu erzeugen. Dies wäre ein Beispiel für konvergente Evolution.
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Ein atemberaubendes Wunder
Das Mysterium ist beinahe schon befriedigend, da diese Bilder, die wie Gemälde aussehen, eigentlich nur die wahrhafte Unbegreiflichkeit von Mutter Natur bestätigen.
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Nicht nur visuell vorteilhaft
Die Schüchternheit der Kronen lässt mehr Licht (und folglich eine effizientere Photosynthese) auf den Waldboden durchdringen und hilft so auch den Bäumen, Schäden zu vermeiden, Krankheiten vorzubeugen und Schädlinge abzuwehren.
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Fast wie eine Karte
Oder wie Neuronenverbindungen. Die Natur ist ein einzigartiges Gebilde.
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Absolut nachvollziehbar
Jeder kennt das Gefühl, die eigene Intimsphäre wahren zu wollen – die Bäume können dies absolut verstehen!
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Pflanzen sind intelligenter als wir glauben
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Crown Shyness: Ein faszinierendes Naturphänomen
Das nächste Mal, wenn Sie durch einen Wald mit hohen Bäumen spazieren, werfen Sie unbedingt einen Blick nach oben auf das wunderschöne Laubdach. Denn dort gibt es eine ganz besondere Überraschung, die Ihnen bestimmt noch nicht aufgefallen ist.
Sie werden dort oben das mysteriöse, natürlich auftretende Phänomen mit dem liebenswerten Namen "Crown Shyness", also auf Deutsch "Kronenschüchternheit", beobachten können. Der Begriff beschreibt, wie die Baumkronen (der oberste, blättrige Teil der Bäume) von einigen Baumsorten wachsen, ohne sich gegenseitig zu berühren. Die Bäume sind hierbei selbst vom Boden aus deutlich sichtbar voneinander getrennt – sie vermeiden penibel den Kontakt miteinander.
Die exakte physiologische Erklärung für die Crown Shyness muss noch gefunden werden, obwohl die Schönheit dieses Phänomens die Wissenschaftler schon seit fast 100 Jahren beschäftigt. Klicken Sie sich in dieser Galerie durch einige beeindruckende Fotos von diesem Naturwunder und lernen Sie, welche Theorien es gibt, die die Schüchternheit der Bäume erklären wollen.