Wahrheit oder Lüge? Die Risiken von Fake News im digitalen Zeitalter
Massenhysterie: Ein menschliches Phänomen
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LIFESTYLE Kuriositäten
Unglaubliche Massen an Informationen sind nur einen Fingerklick weit entfernt dieser Tage, aber das hat auch seine Nachteile. Im Zeitalter der sozialen Medien kann sich eine Fehlinformation wie ein Virus rasend schnell verbreiten und Panik auslösen. Wir alle haben schon diese alarmierenden Schlagzeilen über das nächste Ende der Welt gelesen, aber normalerweise können wir unserem Gefühl bei der Einschätzung vertrauen, welche Nachrichten es wert sind, sich Sorgen zu machen.
Werfen wir jedoch einen Blick auf Fälle, in denen Gemeinschaften es nicht gelungen ist, Fakten von Fiktion zu unterscheiden. Klicken Sie sich durch die Galerie!
Die Tanzepidemie, Straßburg, 1518
Sie machte damit tagelang weiter und schon bald taten es ihr mehr als 30 Leute gleich. Sie tanzten in zwanghaftem Wahn und schienen nicht aufhören zu können, bis ihre Körper versagten.
Die Tanzepidemie, Straßburg, 1518
Im Juli begann eine Frau auf der Straße zu tanzen. Sie konnte einfach nicht aufhören, bis sie vor Erschöpfung zusammenbrach. Doch damit war nicht genug! Nachdem sie sich ausgeruht hatte, fing sie sofort wieder an zu tanzen.
Die Tanzepidemie, Straßburg, 1518
Einer der ältesten und bekanntesten Fälle einer Massenhysterie ist die "Tanzende Pest", die die französische Stadt Straßburg im Jahr 1518 heimsuchte.
Die Tanzepidemie, Straßburg, 1518
Die Behörden beschlossen, Musiker und professionelle Tänzer zu den Betroffenen zu schicken, um diesen beim Weitertanzen zu helfen. Sie glaubten, dies würde ihnen helfen.
Die Tanzepidemie, Straßburg, 1518
Doch die Situation verschlimmerte sich und die Krankeit übertrug sich auf mehr als 400 Personen. Die "Pest" endete dann im September jenen Jahres auf ebenso mysteriöse Weise, wie sie begonnen hatte.
Die Tanzepidemie, Straßburg, 1518
Es heißt, dass Massenhysterien meistens in Zeiten von extremem Stress auftreten. In diesem Fall waren unter der lokalen Bevölkerung Hunger und Krankheiten wie die Beulenpest und Syphilis eine weit verbreitete Bedrohung.
Tanganjika-Lachepidemie, Tansania, 1962
Ein weiterer bizarrer und weltweit bekannter Fall war die sogenannte "Lachepidemie", die sich 1962 in Tansania verbreitete.
Tanganjika-Lachepidemie, Tansania, 1962
Gerüchten über diesen Vorfall zufolge verbreitete sich das ansteckende Gelächter aus dem Dorf Kashasha. Die Betroffenen konnten monatelang nicht aufhören zu lachen.
Tanganjika-Lachepidemie, Tansania, 1962
In Wirklichkeit war der Zustand weit weniger lustig, als es sich anhört. Die Betroffenen wiesen eine Reihe von Symptomen auf, darunter Schmerzen, Ohnmachtsanfälle, Atembeschwerden und Anfälle von zwanghaftem Lachen und Weinen.
Tanganjika-Lachepidemie, Tansania, 1962
Diese mysteriöse Krankheit verbreitete sich und befiel tausende Menschen in den umliegenden Dörfern.
Tanganjika-Lachepidemie, Tansania, 1962
Der Ausbruch dauerte mit mehreren Rückfällen gut ein Jahr an, bis das Phänomen schließlich verschwand.
Tanganjika-Lachepidemie, Tansania, 1962
Experten spekulieren, dass der Grund für diese Hysterie der Stress aufgrund der jüngsten Unabhängigkeit des Landes gewesen sein könnte. Es gab hohe Erwartungen an die jüngere Generation, mit der neuen Freiheit, die ihre Eltern für sie errungen hatten, ein erfolgreiches Leben aufzubauen.
Die Coca-Cola-Angst, Belgien, 1999
Eine Schule in Belgien wurde im Juni 1999 der Ort für ein absolutes PR-Desaster für Coca-Cola. Ein Krankheitsausbruch unter den Schülern wurde mit dem Softgetränk in Verbindung gebracht.
Die Coca-Cola-Angst, Belgien, 1999
Es begann damit, dass einige wenige Schülerinnen und Schüler kurz nach dem Trinken von Coca-Cola über Symptome wie Übelkeit, Schwindel und Kopfschmerzen berichteten. Innerhalb weniger Tage waren mehr als 30 Schülerinnen und Schüler der örtlichen Schulen in die Notaufnahme gekommen, und viele wurden daraufhin ins Krankenhaus eingeliefert.
Die Coca-Cola-Angst, Belgien, 1999
Viele Menschen berichteten, sie hätten einen "verfaulten" Geruch von den Cola-Cola-Flaschen wahrgenommen. Die Zulieferer entfernten die übrigen Flaschen aus den Schulen und Untersuchungen wurden eingeleitet.
Die Coca-Cola-Angst, Belgien, 1999
Die Nachricht verbreitete sich, der Verkauf von Coca-Cola wurde vorübergehend verboten und immer mehr Fälle traten im ganzen Land auf. Mehr als hundert Menschen wurden mit Symptomen der "Vergiftung" ins Krankenhaus eingeliefert.
Die Coca-Cola-Angst, Belgien, 1999
Die Coca-Cola-Angst, Belgien, 1999
Doch die Konzentration der Sulfide in dem Getränk hätte rund tausend Mal stärker sein müssen, um irgendeine Art von Krankheit auszulösen.
Die Coca-Cola-Angst, Belgien, 1999
Die Sulfidkonzentration in der Cola war nur hoch genug, um den unangenehmen Geruch auszulösen.
Die Coca-Cola-Angst, Belgien, 1999
Es wurde am Ende geschlossen, dass diese Massenvergiftung tatsächlich nur die Manifestation einer eingebildeten Bedrohung war.
HPV-Impf-Panik, Kolumbien, 2014
Im Jahr 2014 wurden jugendliche Mädchen in der Stadt El Carmen de Bolívar gegen HPV geimpft. Kurz darauf zeigten sie einige seltsame Symptome.
HPV-Impf-Panik, Kolumbien, 2014
Sie hatten mit schweren Kopfschmerzen, Taubheit, Übelkeit, Ohnmacht und Krämpfen zu kämpfen. Etwa 240 Schülerinnen wurden ins Krankenhaus eingeliefert, wo die Ärzte Mühe hatten, die Ursache ihrer Krankheit zu finden.
HPV-Impf-Panik, Kolumbien, 2014
Schon bald verbreiteten sich Videos von in Ohnmacht fallenden Mädchen mit Krämpfen auf YouTube und in den nationalen Nachrichtensendern.
HPV-Impf-Panik, Kolumbien, 2014
Daraufhin wurden mehr als 600 Fälle im ganzen Land gemeldet. Eltern und Schüler waren fest davon überzeugt, dass der HPV-Impfstoff Schuld an der Krankheit sei.
HPV-Impf-Panik, Kolumbien, 2014
Es wurde am Ende jedoch befunden, dass der Impfstoff sicher sei und es keine biologische Ursache für die Symptome gebe. Der Vorfall wurde zu einer "massenpsychogenen Reaktion" erklärt.
HPV-Impf-Panik, Kolumbien, 2014
Alle physischen Symptome, die die Mädchen erlitten, lagen an der allgemeinen Panik und dem Glauben, dass der Impfstoff sie krank machen würde.
Quellen: (Chicago Tribune) (New Yorker) (The Guardian)
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