In vielen Ländern der Welt werden zur Anpflanzung und Ernte Wanderarbeiter angestellt. In Australien besteht etwa 50 % der Farmangestellten aus Wanderarbeitern.

In Europa fehlen schätzungsweise rund eine Millionen Saisonarbeiter.

Um diesen Mangel auszugleichen, haben viele Regierungen aggressive Anstellungskampagnen ins Leben gerufen, um regional "landwirtschaftliche Armeen" zu finden.

Doch selbst mit solchen Initiativen besteht das Problem weiter und einige fordern eine zunehmende Mechanisierung von Pflanz- und Erntetechniken.

In Neuseeland hat eine innovative Firma namens Robotics Plus einen Prototypen gebaut, der Kiwis pflücken kann. Das Unternehmen arbeitet derzeit an Robotern, die auch andere Anbaukulturen ernten kann.

Das Problem bei solch robotisierter Landwirtschaft ist die Tatsache, dass es nur den reichsten Bauern hilft und somit keine Lösung für kleinere Farmen darstellt.

Neben Arbeitermangel fürchtete man anfangs auch einen Mangel an Düngemitteln aus China. Doch seit das Land die Restriktionen gelockert hat, hat sich diese Sorge verringert.

Im Bereich der Lebensmittelverarbeitung wurde vor allem die Fleischindustrie durch Covid-19 hart getroffen. Hier haben die Vorschriften zur sozialen Distanz und Arbeitskräftemangel große Auswirkungen.

Fleischverarbeitungsanlagen sind normalerweise enge, begrenzte Räume, sodass es für die Sicherheit der Arbeiter Regelungen zur sozialen Distanz geben muss. Doch die Umsetzung dieser Regeln reduziert die betriebliche Effizienz drastisch.

Und trotz der Implementierung von strikten Distanzregeln kam es in verschiedenen Ländern zu Ausbrüchen des Virus in solchen Verarbeitungsanlagen.

Das könnte daran liegen, dass die Maschinen extrem laut sind, weshalb die Arbeiter sich anschreien müssen, um sich zu verständigen. Dadurch werden mehr Viruspartikel als üblich verbreitet.

In vielen Fällen wurden Anlagen stillgelegt oder es wird mit reduzierter Kapazität gearbeitet. Nach Angaben der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) wurden in den USA im April 2020 40 % weniger Rinder und Schweine geschlachtet als im April 2019.

In den USA mussten Produzenten zu so drastischen Maßnahmen wie der Euthanasie von unverkauften Jungtieren greifen, um eine Überfüllung zu vermeiden.

Auch andere Lebensmittelverarbeitungsbetriebe sind von Covid-19 betroffen, wenn auch in geringerem Maße. Die Getreideverarbeitung zum Beispiel ist weniger arbeitsintensiv und daher weniger stark betroffen.

Beim Transport von Nahrungsmitteln von A nach B gibt es drei Hauptmöglichkeiten: Massengut (Schiffe und Lastkähne), Container (per Schiff, Bahn oder Lastwagen) und anderer Straßentransport sowie Luftfracht.

Getreide und Ölsaaten werden normalerweise als Schüttgut verschifft, Fleisch und Milchprodukte in Kühlcontainern und Lastwagen und verderbliche Produkte in Passagierflugzeugen.

Während bei den Massenguttransporten keine schwerwiegenden Störungen aufgetreten sind, hat die starke Reduzierung der Passagierflüge zu größeren Störungen im Luftfrachttransportnetz geführt.

Der Transport per Container ist stärker betroffen als Massenguttransporte, aber weniger als die Luftfracht. Der gewerbliche Straßentransport war im April 2020 sowohl in Kanada als auch in den USA um etwa 20 % niedriger als normal.

Die am stärksten von Transportunterbrechungen betroffene Nahrungsmittelart sind daher verderbliche Güter wie Obst und Gemüse. Getreidelieferungen wurden dagegen nicht stark beeinträchtigt.

Für einige lokale Bauern war die Beeinflussung der Transporte jedoch ein Segen. Sie zeigen uns, dass wir alle regional einkaufen sollten.

Es gab auch ein erneuertes Interesse an der Möglichkeit der unterirdischen Landwirtschaft als eine Möglichkeit, die uns zur Verfügung stehenden Ressourcen besser zu nutzen.

Die Pandemie löste einen starken Anstieg der Zahl der Menschen aus, die zu Hause kochen. Als Mitte März 2020 Ausgangssperren durchgesetzt wurden, fielen die Restaurantreservierungen auf fast Null.

Dies brachte einige wichtige Veränderungen in der Funktionsweise der Lebensmittelversorgungsketten mit sich. Als die Verkäufe von "Lebensmitteln außer Haus" zurückgingen, schnellte die Nachfrage des Einzelhandels nach Lebensmitteln in die Höhe.

Der Verkauf von tiefgefrorenen und verpackten Lebensmitteln hat stark zugenommen. Zum Beispiel war in der zweiten Märzhälfte 2020 der Verkauf von Tiefkühlkost in Frankreich um 63 % höher als im Vorjahr.

Im gleichen Zeitraum war in Deutschland der Verkauf von verpackten Lebensmitteln um 56 % höher als im Vorjahr. Ähnliche Veränderungen im Verbraucherverhalten waren auch in anderen Ländern zu beobachten.

Eine solche Verschiebung der Nachfrage ist für Lieferketten nicht leicht zu absorbieren, nicht zuletzt, weil Produkte, die normalerweise an Restaurants gehen würden, nicht immer zum gleichen Preis an Einzelhändler verkauft werden können.

Zum Beispiel neigen Restaurants dazu, mehr Pizzakäse zu verwenden als Menschen zu Hause, was bedeutet, dass Restaurants größere Käseblöcke benötigen als Einzelhändler.

Restaurants sind auch ein wichtiger Ressourcenlieferant für Lebensmittelbanken, und da die Restaurants geschlossen sind, müssen viele Lebensmittelbanken in einer Zeit, in der ihre Dienste am meisten benötigt werden, ohne diese Lieferungen auskommen.

(BBC) (OECD) (Oxford Academic)

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Tatsächlich wurde die USA im Bereich der Fleischverarbeitung besonders hart getroffen. Das könnte an der geringen Anzahl an Firmen zur Verarbeitung liegen.