Wie sich die Pandemie auf Mütter auswirkt
Mütter auf der ganzen Welt hissen die weiße Flagge
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LIFESTYLE Mamas
Eltern zu sein ist schon in den besten Zeiten eine schwierige Sache, da waren die zusätzlichen Herausforderungen durch die Coronavirus-Pandemie des Jahres 2020 gar nicht auch noch notwendig. Arbeitsplatzverlust und finanzielle Schwierigkeiten betreffen dieser Tage Millionen von Familien. Doch auch diejenigen, die Glück haben und noch arbeiten können, haben durch die soziale Distanz entweder Schwierigkeiten, eine Kinderbetreuung zu finden, oder müssen ihre Arbeit im Heimbüro und die spielenden Kinder unter einen Hut bringen. Da Frauen oft die Hauptbetreuungsperson sind, wurden diese von der Pandemie besonders hart getroffen. Viele Mütter sind dieser Tage in ernsten Schwierigkeiten.
Klicken Sie sich durch die folgende Galerie und finden Sie heraus, wie Mütter diese Situation bewältigen.
Die moderne Mama
Immer mehr Frauen jonglieren Familienleben und Vollzeitjob. 2016 arbeiteten 70 % der Frauen in den USA mit einem Kind unter 18 Jahren außer Haus.
Die vorrangigen Kinderbetreuer
In Ländern auf der ganzen Welt schultern Frauen immer noch den Großteil der Verantwortung für die Kinder im Haus. Studien zeigen, dass Frauen zweimal so viel Zeit mit Hausarbeit und Kinderbetreuung verbringen wie Väter.
Vorurteile am Arbeitsplatz
Der ideale Mitarbeiter
Arbeitsplatzverlust und Instabilität
Geschlechtsspezifisches Lohngefälle
Frauen werden sowieso schon durchschnittlich weniger bezahlt als Männern, doch die Pandemie hat jetzt vor allem Sektoren betroffen, in denen vorrangig Frauen arbeiten. Außerdem werden weibliche Mitarbeiter häufiger in Kurzarbeit geschickt als ihre männlichen Kollegen.
Kein Plan B
Die Vorteile von Arbeit
Die meisten von uns fürchten den Wecker am Morgen, der uns dazu zwingt, aus dem Bett zu steigen und zur Arbeit zu gehen. Doch eine Beschäftigung hat einen eindeutigen, positiven Einfluss auf unsere Psyche.
Psychische Gesundheit und Arbeitslosigkeit
Weniger Hilfe
In Zeiten von sozialer Distanz und Isolation ist es für Mütter deutlich schwieriger, von Freunden oder Verwandten Hilfe im Haus zu bekommen. Insgesamt sind soziale Interaktionen stark limitiert.
Druck auf Beziehungen
Finanzielle Sorgen sind oft der Hauptgrund für Streitigkeiten innerhalb einer Beziehung, doch die zusätzliche Hilfe, die viele jetzt benötigen, und die schwierigen Umstände an sich sorgen in vielen Haushalten für Brennstoff.
Gesteigerte Depressionen bei Müttern
Eine kürzlich veröffentliche Studie betrachtete die Erfahrungen von Frauen mit Kindern im Alter zwischen fünf und acht am Anfang der Pandemie. Wie erwartet, stiegen die Werte im Bereich des emotionalen Stresses extrem an. Fast 44 % der Teilnehmerinnen zeigten Symptome von Depression.
Die Schwierigkeiten sind real
Und auch bei denjenigen, die noch arbeiten, aber sich dafür gleichzeitig um Heimschule und virtuellen Unterricht der Kinder kümmern müssen, ist der Siedepunkt beinahe erreicht.
Die Arbeitstage verlieren ihre Struktur
Deutlich mehr Hausarbeit
Eine im Mai 2020 bei Eltern in den USA, Großbritannien, Frankreich, Deutschland und Italien durchgeführte Umfrage ergab, dass Familien 27 Stunden pro Woche zusätzlich für Kinderbetreuung, Bildung und Hausarbeit aufwenden. Das entspricht fast einer Zweitbeschäftigung.
Frauen schultern die meiste Arbeit
Ähnlich wie schon in der Zeit vor der Pandemie verrichten Frauen in Zwei-Eltern-Haushalten tendenziell 15 Stunden mehr dieser zusätzlichen Hausarbeit als Männer.
Frauen geben den Job auf
In den USA war die Rückkehr in die Schule im September ganz anders als in anderen Jahren. Die virtuelle Schule sollte weitergeführt werden, und in der Folge nahmen viele Eltern eine Beurlaubung in Anspruch oder kündigten sogar ihren Arbeitsplatz, um dieser neuen Verantwortung gerecht zu werden. Im Vergleich zu den Männern verließen mehr als viermal so viele Frauen die Arbeitswelt.
Reduzierte Arbeitszeit
In Großbritannien musste jede sechste erwerbstätige Mutter ihre Arbeitszeit reduzieren, um ihrer Verantwortung für die Kinderbetreuung besser gerecht zu werden.
Unmöglicher Lebensstil
Viele argumentieren, dass weiblichen Arbeitnehmern nie Priorität eingeräumt wurde – und jetzt zeigt sich das wirklich. Einige Frauen stehen um 4 Uhr morgens auf, um ihre Arbeit zu erledigen, bevor ihre Kinder aufwachen. Andere müssen zur Arbeit gehen, riskieren dabei ihre Gesundheit und lassen ihre kleinen Kinder unbeaufsichtigt zu Hause, während diese ihren virtuellen Unterricht besuchen.
Unverhältnismäßige Auswirkungen
Diese besonderen Umstände sind in schwarzen und Latinx-Gemeinschaften sogar noch stärker spürbar. In den USA haben nur 20 % der schwarzen Arbeitnehmer und 17 % der Latinx-Arbeitnehmer die Möglichkeit, zu Hause zu arbeiten. Im Vergleich dazu haben 30 % der weißen Arbeitnehmer und 37 % der asiatisch-amerikanischen Arbeitnehmer die Möglichkeit, ihre Arbeit im Heimbüro zu erledigen.
Diese Situation ist nichts Neues
Die Soziologin Caitlyn Collins erklärt, diese Umstände seien nichts Neues. Frauen hatten schon immer mit der Mammutaufgabe zu kämpfen, Arbeit und Kinderbetreuung unter einen Hut zu bringen. Die Pandemie hat dies einfach sichtbarer gemacht.
Die gleiche alte Geschichte für einkommensschwache Familien
Die Auswirkungen sind weitreichend
Es muss nicht so sein
Doch es gibt Dinge, die der Einzelne tun kann, um die Mütter um uns herum zu unterstützen. Vor allem ist es vielleicht an der Zeit anzuerkennen, dass diese scheinbar unmögliche Situation eigentlich vermeidlich ist. Es sollte etwa nicht unbedingt Aufgabe der Frauen sein, Beruf und familiäre Verpflichtungen miteinander in Einklang zu bringen.
Mehr Mitgefühl von Arbeitgebern
Arbeitgeber müssen flexibler im Umgang mit arbeitenden Eltern sein und ihnen erlauben, ihren Pflichten nachgehen zu können.
Gleiche Flexibilität für Väter
Anerkennung
Eine Änderung der öffentlichen Politik in Bezug auf berufstätige Eltern und Kinderbetreuung ist unerlässlich, um die Situation nachhaltig zu verändern. Was wäre, wenn Kinderbetreuung nicht mehr nur unsichtbare, unbezahlte Arbeit wäre? Was wäre etwa, wenn Kinderbetreuung ein Recht wäre?
Ein uralter Kampf
Frauen kämpfen seit Jahrzehnten dafür, Kinderbetreuung zu einer öffentlichen Ressource zu machen, ähnlich wie öffentliche Schulen. Jetzt ist die Zeit für Veränderungen gekommen.
Durchhalten
Viele Mütter haben das Gefühl, dass sie diesen Lebensstil nicht mehr lange aufrechterhalten können. Wenn Sie sich so fühlen und mit Burnout zu kämpfen haben, sind Sie nicht allein.
(Psychology Today) (JSTOR) (WBUR) (Times of India)
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