Mit seinem köstlichen Geschmack und seiner angenehmen Textur wird Thunfisch gerne als Snack oder Mahlzeit gegessen. Diese schlanke und stromlinienförmige Art ist ein nährstoffreiches Lebensmittel und gehört zu den kommerziell wertvollsten Fischen der Welt. Und genau da liegt das Problem. Das derzeitige Ausmaß des Thunfischfangs ist nicht nachhaltig und könnte den Fisch an den Rand des Aussterbens treiben. Und obwohl Thunfisch sehr gesund ist, kann der Verzehr von zu viel Thunfisch sogar gefährlich für Sie sein. Sollten wir also noch Thunfisch essen? 

Klicken Sie sich durch diese Galerie und erfahren Sie alles, was Sie über diesen kräftigen, leckeren und gefährdeten Fisch wissen müssen.

Thunfisch ist der beliebteste Fisch bei Amerikanern und steht nach den Garnelen an zweiter Stelle der beliebtesten Meeresfrüchte. Auch in Japan werden täglich enorme Mengen an Thunfisch verzehrt. Und Thunfischkonserven sind nach wie vor der Fisch, den Millionen von Menschen in den Industrieländern tagtäglich verschlingen. Es gibt in der Tat viele gute Gründe, Thunfisch zu essen, aber auch viele gute Gründe, keinen Thunfisch zu essen.

Wussten Sie, dass es 15 verschiedene Arten von Thunfischen gibt? Doch nur fünf davon können als echte Thunfische bezeichnet werden. Diese gehören zur Gattung Thunnus.

Der Weiße Thun ist eine der kleineren Thunfischarten. Er ist kugelförmig und immer in Bewegung. Sie sind im Atlantik, im Pazifik, im Indischen Ozean und im Mittelmeer zu finden.

Der Südliche Blauflossenthunfisch ist ein großer, schnell schwimmender, torpedoförmiger Fisch, der in den offenen Gewässern der südlichen Hemisphäre aller Weltmeere vorkommt. Die Art ist vom Aussterben bedroht. Laut der Australian Marine Conservation Society ist der Bestand um 5 % des ursprünglichen, vor der Fischerei vorhandenen Bestands gesunken.

Großaugenthun ist in den offenen Gewässern aller tropischen und gemäßigten Ozeane zu Hause, nicht aber im Mittelmeer. Diese lange und stromlinienförmige Art ist ein ausgesprochener Wanderfisch, der ständig über große Entfernungen schwimmt.

Der Pazifische Blauflossenthun, der von der International Union for Conservation of Nature als bedroht eingestuft wird, ist der größte Thunfisch und kann bis zu 40 Jahre alt werden. Die Art kommt im nördlichen Pazifik vor, von der ostasiatischen Küste bis zur Westküste Nordamerikas.

Der Rote Thun ist sowohl im westlichen und östlichen Atlantik als auch im Mittelmeer heimisch. Er ist einer der größten, schnellsten und farbenprächtigsten Fische der Welt – und einer der am meisten gefährdeten!

Thunfisch ist seit Jahrhunderten ein Grundnahrungsmittel der Zivilisationen. Eine der ältesten Methoden, Thunfisch zu fangen, ist die ausgeklügelte und uralte phönizische Technik, die auch als Almadraba bekannt ist und zum Fangen und Anlanden von Rotem Thun verwendet wird.

Die Almadraba ist eine traditionelle Form des Thunfischfangs, bei der ein Labyrinth aus Netzen verwendet wird. Sie wird auch heute noch in Portugal, Spanien, Marokko und Italien angewendet. In Sizilien wird die gleiche Methode Tonnara genannt.

Thunfisch wurde erstmals zu Beginn des 20. Jahrhundert in Dosen verpackt. Bis dahin war die Sardine der einzige Fisch, der in Dosen erhältlich war. Doch 1903, als die Sardinenfänge vor der südkalifornischen Küste zurückgingen, begannen einige geschäftstüchtige Konservenfabrikanten, Thunfisch in die leeren Sardinendosen zu füllen. Ein neuer Industriezweig war entstanden.

Thunfisch in Dosen kann in Salzlake, Quellwasser, Sonnenblumen- oder Olivenöl gekauft werden. Thunfisch in Wasser ist reich an Omega-3-Fettsäuren und hat weniger Kalorien als Thunfisch in Öl. Andererseits ist der Salzgehalt (Natrium) bei Thunfisch in Salzlake höher. Aus ernährungswissenschaftlicher Sicht bietet Thunfisch in Wasser reines Eiweiß und einen subtileren Thunfischgeschmack.

In Öl verpackter Thunfisch hat eine weichere Textur und einen stärkeren Thunfischgeschmack. Beachten Sie jedoch, dass der Proteingehalt gleich bleibt, der Fettgehalt von Thunfisch in Öl jedoch steigt.

Thunfisch ist eine der besten Vitamin-D-Quellen in der Ernährung. Außerdem enthält er einen hohen Anteil an Omega-3-Fettsäuren, die zur Senkung des Cholesterinspiegels und zur Verbesserung der Herzgesundheit beitragen. Neben anderen gesundheitsfördernden Eigenschaften ist Thunfisch reich an Kalium, das zur Senkung des Blutdrucks beitragen kann.

Thunfisch enthält viele Nährstoffe wie Vitamin C, Selen, Mangan und Zink, die alle ausgezeichnete immunstärkende Eigenschaften haben.

Thunfisch ist zwar köstlich und nahrhaft, aber zu viel davon kann sich negativ auf die Gesundheit auswirken. Warum?

Thunfisch enthält im Vergleich zu anderen Fischen viel Quecksilber. Große Fische neigen dazu, Methylquecksilber aus ihrer Nahrung und aus dem Wasser zu absorbieren, wenn es über ihre Kiemen fließt. Schnapper, Hai, Schwertfisch, wilder Stör, Gotteslachse (Sonnenbarsch) und Großaugenthun sind verhältnismäßig stark mit Quecksilber belastet, schreibt Scientific American.

Tatsächlich ist die Quecksilberbelastung ein wichtiger Faktor, den es zu bedenken gilt, wenn Sie vermehrt Thunfisch essen wollen. Eine einzige Portion einiger Thunfischsorten kann die Höchstmenge an Quecksilber überschreiten, die Sie pro Woche unbedenklich zu sich nehmen können.

Nach Angaben des Environmental Defense Fund enthalten Gelbflossen-Thunfisch und Echter Bonito (im Bild) weniger Quecksilber als größere Arten wie Großaugenthun und Weißer Thun.

Die Begrenzung des Quecksilberkonsums ist wichtig für die Gesundheit, insbesondere für Kinder und Schwangere.

Thunfisch ist eine schmackhafte und wertvolle Nahrungsquelle und eine gute Möglichkeit, Kinder an den Verzehr von Fisch heranzuführen. Es gibt jedoch Thunfischsorten, die für jüngere Gaumen besser geeignet sind.

In den Vereinigten Staaten zählen die Environmental Protection Agency (EPA) und die Food and Drug Administration (FDA) Gelbflossen-Thunfisch und Echten Bonito in Dosen zu den besten Lebensmitteln für Kinder und empfehlen zwei bis drei Portionen pro Woche.

Thunfisch ist ein äußerst beliebter Fisch, aber bestimmte Arten sind durch nicht nachhaltige Befischung bedroht. Nach Angaben des World Wildlife Fund (WWF) ist der Pazifische Blauflossenthun stark überfischt, und der atlantische Großaugenthun sowie der Gelbflossen-Thunfisch im Indischen Ozean werden überfischt, wobei die Fangmengen in den letzten Jahren gestiegen sind.

Der WWF weist darauf hin, dass der Großteil des Marktes auf vier Arten entfällt: Allein auf den Echten Bonito entfällt mehr als die Hälfte des weltweiten Thunfischfangs, gefolgt von Gelbflossenthun, Großaugenthun und Weißem Thun.

Glücklicherweise, so der WWF weiter, macht der vom Aussterben bedrohte Rote Thun nur 1 % der weltweiten Fangmenge aus. Ironischerweise ist der Rote Thun in die britischen Gewässer zurückgekehrt und kann in den Sommer- und Herbstmonaten wieder gesichtet werden, was zum Teil auf die Erwärmung der Meere zurückzuführen ist. Der Thunfischfang ist in allen britischen Gewässern verboten. Wenn Fischer versehentlich einen Roten Thunfisch fangen, müssen sie ihn sofort wieder ins Wasser zurücksetzen.

Als Reaktion auf den besorgniserregenden Rückgang der Fischbestände werden immer mehr hochwertige Thunfische, die im Meer gefangen wurden, in Netzgehegen aufgezogen und mit Köderfischen gefüttert.

Südlicher Blauflossenthunfisch wird von ehemaligen Fischern in Australien gezüchtet. Nach Angaben der Marine Education Society of Australasia (MESA) ist die Aufzucht dieser speziellen Thunfischart der wertvollste Sektor der Aquakulturindustrie Südaustraliens.

Inzwischen wird der gefährdete Rote Thun im Mittelmeer, in Nordamerika und in Japan gezüchtet.

Japan ist das Land mit dem größten Thunfischverbrauch (der Rote Thun wird für Gourmet-Sushi geschätzt). Aber es ist auch die führende Nation in der Thunfischzuchtforschung.

Diese Erhaltungsinitiativen sind zwar zu begrüßen, doch 2016 veröffentlichte Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass die steigenden Meerestemperaturen den Thunfischpopulationen im Indischen Ozean schaden. Die rasche Erwärmung des Ozeans hat zu einem Rückgang des marinen Phytoplanktons geführt, der Hauptnahrungsquelle für Großaugenthun.

Wie können Sie also dazu beitragen, dass die Thunfischarten erhalten bleiben? Achten Sie beim Kauf von frischem Thunfisch oder Thunfischkonserven auf das MSC-Siegel (MSC steht für Marine Stewardship Council Fisheries Standard). Produkte, die dieses Logo tragen, sind als nachhaltig zertifiziert.

Quellen: (Britannia) (The Guardian) (Australian Marine Conservation Society) (Environmental Defense Fund) (World Wildlife Fund) (ScienceDaily) (MESA) (Live Science) (AGU Publications) (Marine Stewardship Council)

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