Die seit langem bestehende amerikanische Tradition der Schnäppchenjagd am Black Friday hat sich weltweit durchgesetzt, wobei ein Großteil der Ausgaben inzwischen online und nicht mehr in Geschäften getätigt wird. Der Cyber Monday, der 2005 ins Leben gerufen wurde, um den Online-Kauf zu fördern, ist heute praktisch eine Erweiterung des Black Friday.

Während sich die Käufer darauf vorbereiten, ihre Kreditkarten zu zücken, sind Cyberkriminelle mehr als bereit, die Menschen auf der Suche nach Angeboten für den Black Friday und den Cyber Monday auszunutzen.

Nachdem die Pandemie in den Jahren 2020 und 2021 dazu geführt hat, dass viele Kunden am Black Friday online eingekauft haben, setzt sich dieser Trend auch im Jahr 2022 fort: Vorsichtige Kunden meiden Menschenmengen und belebte Einkaufszentren. Und die finanziellen Auswirkungen der Pandemie können die Menschen anfälliger für falsche "Schnäppchen" von Betrügern machen.

Käufer, die seit Beginn der Pandemie den Gürtel enger geschnallt haben, treffen möglicherweise eher unüberlegte Entscheidungen, vor allem, wenn der Stresspegel hoch ist. Gefälschte Website-Adressen, die die von angesehenen Einzelhändlern imitieren, sind eine gängige Methode, um Menschen anzulocken.

Eine Methode, mit der Betrüger Kunden auf gefälschte Websites locken, ist die Zusendung von Gutscheinen und Angeboten per E-Mail, "die man nicht verpassen sollte". Klicken Sie jedoch nicht auf die Links in der E-Mail, sondern suchen Sie auf den offiziellen Websites der Einzelhändler nach dem Angebot.

Wenn ein per E-Mail übermitteltes Angebot zu gut klingt, um wahr zu sein, ist es das wahrscheinlich auch. Lassen Sie sich nicht so sehr von der Idee eines Schnäppchens hinreißen, dass Sie vergessen, Online-Sicherheitsmaßnahmen zu ergreifen.

Das Anklicken von Links in Nachrichten oder Beiträgen in sozialen Medien könnte zu Phishing-Seiten oder Malware-Seiten führen, deren Software Ihre Daten hacken oder Ihren Computer beschädigen könnte.

Bevor Sie mit Ihren Online-Einkäufen beginnen, sollten Sie Ihre Geräte sichern. Computer und Telefone, die nicht durch eine leistungsfähige Antiviren-Software geschützt sind, werden mit größerer Wahrscheinlichkeit von Malware befallen. Vergewissern Sie sich, dass Sie alle Ihre Geräte auf die neueste Version aktualisiert haben, anstatt auf "Später erinnern" zu klicken.

Prüfen Sie Ihre Online-Kontoauszüge täglich und stellen Sie alles in Frage, was Sie nicht sofort erkennen – auch wenn es sich nur um einen kleinen Betrag handelt. Denken Sie daran, dass auch Kartenklonen und skrupellose Kassierer Risikofaktoren darstellen können.

Betrügereien in den sozialen Medien können Menschen unvorbereitet treffen. Da die Weihnachtseinkaufssaison näher rückt, sollten Sie den Impuls vermeiden, auf verlockend aussehende Angebote zu klicken, die in Ihrem Feed auftauchen.

Viele Banken und Kreditkartenunternehmen bieten jetzt kostenlose telefonische Benachrichtigungen über jegliche Aktivitäten auf Ihrem Konto an. Wenn also Ihre Karte benutzt wird, erfahren Sie sofort davon und können die Bank alarmieren.

Aktivieren Sie die Zwei-Faktor- oder Multi-Faktor-Authentifizierung, wenn Sie die Möglichkeit dazu haben. Viele große Einzelhändler, wie z. B. Amazon, bieten diese zusätzliche Sicherheitsebene an.

Die Verwendung desselben Passworts für alle Websites und Online-Shops ist eine riskante Angelegenheit. Es braucht nur eines davon gehackt zu werden, damit ein Cyberkrimineller Zugang zu all Ihren anderen Konten erhält. Verwenden Sie einzigartige Passwörter und machen Sie sie so schwer zu erraten wie möglich.

Wenn Sie einen Anbieter nicht kennen, recherchieren Sie, bevor Sie Ihre Kartendaten eingeben. Eine einfache Google-Suche kann Sie auf Beschwerden aufmerksam machen, die gegen den Anbieter vorgebracht wurden, und Websites wie Trustpilot, die Erfahrungen von Kunden bewerten, geben Ihnen einen guten Eindruck.

Dienste wie PayPal bieten einen gewissen Schutz vor Betrügern, und Sie müssen Ihre Kreditkartendaten nicht mehrmals bei verschiedenen Händlern eingeben.

Debitkarten bieten in der Regel wesentlich weniger Schutz vor Betrug als Kreditkarten. Widerstehen Sie der Versuchung, Ihre Daten für den nächsten Besuch zu speichern. Wenn eine Website von einer Datenpanne betroffen ist, könnten Ihre Daten kompromittiert werden.

Betrügerische Website-URLs können identisch mit der echten aussehen: Überprüfen Sie, ob es Rechtschreibfehler oder falsche Buchstaben gibt, z. B. ein zusätzliches ".cc" am Ende eines ansonsten seriösen Domainnamens.

Besonders, wenn es um Online-Aktivitäten geht, kann voreiliges Klicken zu großen Problemen führen. Cyberangriffe können innerhalb eines Wimpernschlags geschehen. Deshalb sollten Sie langsam vorgehen und jedes Detail einer Website genau überprüfen, bevor Sie Daten eingeben.

Wenn Sie auf der Suche nach einem Schnäppchen sind, sollten Sie die Websites der Einzelhändler durchsuchen, anstatt nur die Suchmaschine zu bemühen. Wenn Sie nach Angeboten bei seriösen Einzelhändlern suchen, können Sie sicher sein, dass Sie nicht auf eine dubiose Website umgeleitet werden.

Halten Sie sich an den offiziellen Store Ihres Geräts, z. B. den iTunes App Store oder den Google Play Store, wenn Sie Software herunterladen möchten. Vergewissern Sie sich, dass die App echt aussieht, und installieren Sie niemals Software von einem Website-Link oder einem E-Mail-Code.

Wenn Sie per Telefon oder Tablet einkaufen, stellen Sie sicher, dass Sie Ihre Daten nur über die offizielle App eines vertrauenswürdigen Anbieters eingeben und nicht über einen mobilen Webbrowser. 

Wenn Sie ein gemeinsames Konto haben, besprechen Sie alles, was Sie gekauft haben oder zu kaufen beabsichtigen. Wenn Sie wissen, was auf einem Kontoauszug stehen sollte, ist es einfacher, verdächtige Aktivitäten zu erkennen.

Setzen Sie Lesezeichen für die Websites bewährter Anbieter. Auf diese Weise können Sie die Seite direkt aufrufen, ohne Gefahr zu laufen, auf eine Nachahmer-Website zu gelangen.

Viele Online-Preise sehen unglaublich billig aus – bis man auf die Lieferkosten stößt. Das "Must-have" erscheint vielleicht nicht mehr so verlockend, wenn man weiß, dass es vom anderen Ende der Welt kommt und sowohl hohe Lieferkosten als auch eine lange Wartezeit mit sich bringt.

Der Einkauf bei unabhängigen Anbietern sollte aktiv gefördert werden – es ist besser, ein kleines Unternehmen zu unterstützen, als die Taschen eines großen Unternehmens zu füllen. Prüfen Sie jedoch unbedingt die Online-Bewertungen und vergewissern Sie sich, dass der Anbieter einen guten Ruf genießt, bevor Sie Ihre Daten weitergeben.

Überprüfen Sie vor der Eingabe von Informationen, ob die Websites sicher sind. Achten Sie auf ein Vorhängeschloss in der Adressleiste und prüfen Sie, ob ein "s" vor oder nach dem "http" steht. Dies bedeutet, dass die Website verschlüsselt und gesichert ist. Es ist auch nicht fehlerfrei, aber Dienste wie Google Safe Browsing bieten eine weitere Sicherheitsebene.

Viele öffentliche WiFi-Verbindungen sind nicht verschlüsselt, was ein zusätzliches Risiko für Angriffe wie "Man-in-the-Middle"-Angriffe darstellt, bei denen sich ein böswilliger Benutzer zwischen einen Client und einen Server schaltet.

Einkaufen sollte ein angenehmes Erlebnis sein, ob im Laden oder online. Wenn Sie dafür sorgen, dass Ihre Sicherheitsvorkehrungen auf dem neuesten Stand sind, können Sie sicher sein, dass Sie keine bösen Überraschungen erleben werden.

Quellen: (NBC News) (Tom's Guide) (Cyber News)

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Wenn Ihre Passwörter und Daten bei mehreren Anbietern gespeichert sind, erhöht sich das Risiko, Opfer einer Datenschutzverletzung zu werden. Viele Einzelhändler bieten die Möglichkeit, als "Gast" einzukaufen, ohne ein Konto anzulegen.