Die tödlichsten Smogwolken aller Zeiten
Von London über Peking nach New York
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LIFESTYLE Luftverschmutzung
Smog ist ein Begriff, der eine Kombination aus Rauch und Nebel beschreibt. Ganz bestimmte Wetterbedingungen können in Verbindung mit Luftverschmutzung einen tödlichen Cocktail ergeben. Die industrielle Revolution mit ihren Fabriken und Verbrennungsanlagen war der Anstoß für diese tödlichen Vorfälle, aber auch Waldbrände und andere Schadstoffe haben bei vielen dieser Ereignisse eine Rolle gespielt.
In dieser Galerie blicken wir zurück in die Vergangenheit und stellen Ihnen die tödlichsten Smogwolken vor, die es bisher gab. Klicken Sie weiter, um sie alle zu entdecken.
1948: Donora, Pennsylvania
In Donora gab es zwei große Industriebetriebe, nämlich die Donora Zinc Works und die American Steel and Wire. Smog war also zu erwarten. Aber am 27. Oktober 1948 war dann doch alles ein bisschen anders.
1948: Donora, Pennsylvania
Durch ein ungewöhnliches Wetterereignis kam es zu einer erheblichen Luftverschmutzung, und der Smog hielt bis zum 31. Oktober 1948 an. Der Vorfall forderte 20 Menschenleben.
1948: Donora, Pennsylvania
Man schätzt, dass 43 % der örtlichen Bevölkerung infolge der Luftverschmutzung langfristige Gesundheitsschäden erlitten. Schließlich gab sie den Anstoß für die Bewegung, die zur Verabschiedung des Clean Air Act – also der gesetzlichen Regelung zur Luftreinhaltung – von 1963 führte.
2010: Moskau, Russland
Im Sommer 2010 erlebte die russische Hauptstadt eine der schlimmsten Hitzewellen in der Geschichte des Landes. Die Hitze, die Luftverschmutzung und die über 550 Waldbrände trugen zusammen dazu bei, dass sich in der Stadt ein dichter Smog bildete.
2010: Moskau, Russland
Infolgedessen stieg die Zahl der täglichen Todesfälle in Moskau von rund 370 auf 700 an. Feinstaub und Smog lagen um das 3,4-fache über dem Sicherheitsniveau, und Kohlenmonoxid erreichte zu einem bestimmten Zeitpunkt das 6,6-fache der zulässigen Werte.
2010: Moskau, Russland
Schätzungen zufolge flohen in diesem Zeitraum rund 104.000 Menschen aus Moskau. Und trotzdem gab es im Oktober im Vergleich zum Vorjahr 56.000 mehr Todesfälle.
19. Jahrhundert: London, England
Die meisten Menschen assoziieren Smog mit London. In der Tat wurde der Begriff 1905 von Dr. Henry Antoine des Voeux auf einem Kongress für öffentliche Gesundheit in London geprägt. Smog als solcher gibt es jedoch schon seit der industriellen Revolution.
19. Jahrhundert: London, England
Aufzeichnungen über Smogereignisse in der Hauptstadt reichen bis ins Jahr 1813 zurück. Auf diesen Vorfall folgten viele weitere, nämlich 1873, 1880, 1882, 1891 und 1892. Einige dauerten monatelang an!
19. Jahrhundert: London, England
Die Gesamtsterblichkeitsrate ist nicht bekannt, aber ein bestimmter Zwischenfall im Jahr 1873 führte zum Tod von 268 Menschen aufgrund einer durch Smog verursachten Bronchitis. Das arme East End der Stadt war am stärksten betroffen.
1930: Maastal, Belgien
Bevor die Stadt zu dem idyllischen europäischen Reiseziel wurde, das sie heute ist, existierten hier im Jahr 1930 bereits 27 Fabriken, die natürlich die Luft verschmutzten – und zwar erheblich.
1930: Maastal, Belgien
Zwischen dem 3. und 5. Dezember wurde der ganze Rauch, der aus den Fabriken kam, durch fehlenden Wind und dichten Nebel eingeschlossen, was zum Tod von 60 Menschen führte.
1930: Maastal, Belgien
Es heißt, dass der Schwefelsäuregehalt der Hauptverursacher des Smogs war. Aber auch andere Schadstoffe, darunter Siliziumtetrafluorid, wurden für das Sterben von Menschen, Vieh und Pflanzen verantwortlich gemacht.
1991: London, England
Ja, schon wieder London! Der Vorfall im Jahr 1991 ereignete sich zwischen dem 12. und 15. Dezember. Die verkehrsbedingten Schadstoffe, das kalte Wetter und der fehlende Wind waren die Ursachen für die Katastrophe.
1991: London, England
Offiziellen Schätzungen zufolge starben in dem Jahr mindestens 160 Menschen in der Hauptstadt an den Folgen des Smogs, nachdem sie einer zu hohen Stickstoffdioxidkonzentration in der Luft ausgesetzt waren.
1991: London, England
Jahre später wurde jedoch festgestellt, dass die Zahl der Todesopfer viel höher gewesen sein könnte, vor allem in der Folgezeit.
2016: China
Im Jahr 2016 waren mindestens 24 Großstädte in China von einer gefährlich hohen Luftverschmutzung geplagt. Es wird geschätzt, dass bis zu einer halben Milliarde Menschen davon betroffen waren.
2016: China
Die Luftverschmutzung war 50-mal höher als das, was die Weltgesundheitsorganisation (WHO) für sicher hält.
2016: China
Offizielle Todeszahlen sind nicht bekannt, aber eine gemeinsame Studie der Pekinger Tsinghua-Universität und des Bostoner Health Effects Institute schätzt die Zahl der Todesopfer auf etwa 366.000.
1952: London, England
Das Ereignis von 1952, besser bekannt als der Große Smog von London, wurde durch ein Hochdruckgebiet ausgelöst, die eine bedenklich hohe Anzahl von Schadstoffen (einschließlich Schwefeldioxid) einschloss. Der Vorfall dauerte fünf Tage, vom 5. bis 9. Dezember.
1952: London, England
Die Zahl der Todesopfer wurde damals auf 4.000 geschätzt, aber neuere Untersuchungen ergaben, dass sie eher bei 12.000 liegen könnte.
1952: London, England
Nicht nur Menschen starben, sondern auch Tiere waren von den Folgen stark betroffen. Der Große Smog von London führte schließlich zur Schaffung von Gesetzen zur Luftreinhaltung im Land.
2005: Malaysia
Im Jahr 2005 wurde das Land von einem dichten Nebel heimgesucht, der durch den Rauch von Waldbränden auf der benachbarten indonesischen Insel Sumatra verursacht wurde.
2005: Malaysia
Aufgrund der hohen und unsicheren Luftverschmutzung rief die Regierung den Notstand aus. Dies war das erste Mal seit September 1997 – damals ereignete sich ein ähnliches Ereignis.
2005: Malaysia
Greenpeace geht davon aus, dass die schlechte Luftqualität in Malaysia für schätzungsweise 32.000 Todesfälle pro Jahr verantwortlich ist.
1953 und 1966: New York
Die zwei tödlichsten Smogwolken, die es jemals im Big Apple gab, ereigneten sich beide im November. Zuerst 1953 und dann noch einmal 1966. Zahlreiche über die Stadt verteilte Verbrennungsanlagen verschmutzten die Luft in New York.
1953 und 1966: New York
Die New York Times berichtete, dass in den 1960er Jahren die Zahl der Todesfälle durch Lungenemphyseme und chronische Bronchitis in der Stadt in die Höhe schoss.
1953 und 1966: New York
Auch wenn die Zahlen die langfristigen Auswirkungen der Ereignisse von 1953 und 1966 nicht berücksichtigen, geht man davon aus, dass bei jedem Smogvorfall etwa 200 Menschen starben.
2013: China
China kämpft schon seit Jahrzehnten mit dem Problem. Im Januar 2013 wurde das Land schon wieder von einem Smogvorfall heimgesucht. Der Nebel war so dicht, dass man ihn aus dem Weltraum sehen konnte.
2013: China
Ein Krankenhaus allein soll während des Ereignisses mehr als 900 Kinder mit Atemproblemen aufgenommen haben.
2013: China
Jedes Jahr sterben in China etwa 1,2 Millionen Menschen an den Folgen der Luftverschmutzung.
1948, 1956, 1957, 1950, 1962: London, England
Auch London wurde im Verlauf des 20. Jahrhunderts immer wieder von zahlreichen tödlichen Smogereignissen geplagt. Im November 1948 verloren schätzungsweise zwischen 700 und 800 Menschen ihr Leben.
1948, 1956, 1957, 1950, 1962: London, England
Im Januar 1956 lag die Zahl der Todesopfer bei etwa 1.000. Im Dezember des Jahres 1957 bei 750.
1948, 1956, 1957, 1950, 1962: London, England
1962 starben etwa zwischen 340 und 700 Menschen an denselben Folgen.
Quellen: (Grunge) (The Guardian) (National Geographic) (History Extra) (NPR) (The New York Times) (Greenpeace) (Reuters)
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2023: New York
Waldbrände in Kanada waren im Juni 2023 in New York der Grund für den Smog, der tief über der Stadt hing. Heftige Waldbrände in Kanada, ausgelöst durch Hitze und Trockenheit, hüllten die gesamte Ostküste tagelang in organgefarbenen Nebel, der es schwierig machte zu atmen.
Die Behörden gaben an der Ostküste Luftqualitätswarnungen heraus und die Menschen setzten wieder ihre Masken auf, die sie seit der Pandemie weitgehend zuhause blieben. In den sozialen Medien teilten die Menschen Fotos der "apokalyptischen" Szene und Tipps zur Minimierung der Gesundheitsrisiken.