Madame Blavatsky: eine geheimnisvolle russische Esoterikerin und Okkultistin
Was wir über die Großmutter der New-Age-Bewegung wissen

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LIFESTYLE Mystische gotteslehre
Helena Blavatsky, auch bekannt als Madame Blavatsky, war eine russische Mystikerin aus dem 19. Jahrhundert, die die Theosophische Gesellschaft mitbegründete und viel über Theosophie schrieb. Aber wer war diese Frau wirklich? Wie sah ihr Leben aus, und woran glaubte sie?
In dieser Galerie stellen wir Ihnen die faszinierende Lebensgeschichte von Helena Blavatsky sowie die von ihr vertretene Bewegung vor: Die Theosophie. Klicken Sie weiter und erfahren Sie mehr.

Wurzeln
Helena Petrovna von Hahn-Rottenstein kam am 12. August 1831 in Jekaterinoslaw im Russischen Reich (heute Dnipro in der Ukraine) zur Welt.

Ihre Eltern waren Aristrokaten
Ihre Mutter, die Schriftstellerin Jelena Andrejewna Hahn von Rottenstern (im Bild mit ihrer Tochter Helena), war eine russische Aristokratin. Helena Blavatskys Vater, Peter Alexejewitsch Hahn von Rottenstern, stammte aus der deutschen Adelsfamilie Hahn.

Taufe
Blavatsky verließ zwar in ihrem späteren Leben den Weg des Christentums, doch als Kind wurde sie in der russisch-orthodoxen Kirche getauft.

Als Kind zog sie oft um
Helena Blavatskys Vater war ein Offizier in der berittenen Artillerie, darum zog ihre Familie oft um, als sie jung war. Sie zogen von Jekaterinoslaw nach Romankowo, dann nach Odessa und später nach Sankt Petersburg (im Bild), Poltawa und Saratow.

Sie heiratete jung
Helena war erst 17, als sie den Vizegouverneur Nikifor Wladimirowich Blavatsky heiratete. Sie trennten sich jedoch schon wenige Monate später.

Reisen
Helena Blavatsky unternahm von 1849 bis 1869 eine ausgedehnte Reise. Nach der Trennung von ihrem Mann erreichte Blavatsky Konstantinopel (das heutige Istanbul), von wo aus sie nach Ägypten, Griechenland, Frankreich und England weiterreiste. Auf ihren Reisen traf Blavatsky mehrere Menschen, die sie beeinflussten und ihren Appetit auf Wissen und alles Esoterische nährten.

Reisen
Von Europa aus reiste Helena Blavatsky nach Kanada, in die Vereinigten Staaten und zu den Westindischen Inseln, von wo aus sie eine Reise in den Osten antrat, wo sie Sri Lanka und Indien besuchte. Von dort aus reiste Blavatsky zurück nach Europa und dann wieder in die USA und nach Indien. Das Bild zeigt die Zeichnung eines Bootes, die Blavatsky 1855 anfertigte.

Paranormale Fähigkeiten
Als Blavatsky 1858 nach Hause zurückkehrte, zeigte sie Berichten zufolge bereits paranormale Fähigkeiten. Sie entwickelte diese Jahre später weiter, als sie durch Europa und dann durch Tibet reiste.

Tibet
Helena Blavatsky behauptete, sie habe Zeit in Tibet mit dem Studium des Buddhismus verbracht. Dort will sie eine Reihe von Dingen von ihren "Meistern" gelernt haben, darunter auch übersinnliche Fähigkeiten.

Henry Steel Olcott
Nachdem sie jahrelang neue theologische und philosophische Konzepte kennengelernt und verinnerlicht hatte, reiste Blavatsky 1873 nach New York City, wo sie den Journalisten Henry Steel Olcott traf, der einen Artikel über sie schrieb. Die beiden wurden Freunde und gründeten den Miracle Club, in dem Vorträge über esoterische Themen gehalten wurden.

Die Geburt der Theosophischen Gesellschaft
Bei einem Treffen am 7. September 1875 im Miracle Club beschlossen Blavatsky, Olcott und der irische Spiritualist William Quan Judge (im Bild), ihre Organisation Theosophische Gesellschaft zu nennen.

"Isis entschleiert"
1877 veröffentlichte Helena Blavatsky ihr berühmtestes Buch, "Isis entschleiert, ein Meisterschlüssel zu den Mysterien der alten sowie modernen Wissenschaft und Theologie", in dem sie behauptet, dass alle Religionen aus einer gemeinsamen "alten Weisheit" hervorgegangen sind.

"Isis entschleiert"
Blavatsky setzte sich für die Esoterik und die mystische Erfahrung als Schlüssel ein. Sie kritisierte auch das Fehlen von Spiritualität in der Wissenschaft.

Die Theosophische Gesellschaft wird erweitert
1879 zogen Blavatsky und Olcott nach Indien und richteten ihren Hauptsitz in Adyar, Madras (dem heutigen Chennai) ein. Die Gesellschaft begann, die Zeitschrift "The Theosophist" herauszugeben, und die Bewegung wuchs in dem Land.

Die Mission
Die Mission der Theosophischen Gesellschaft sei es, "der Menschheit zu dienen, indem sie ein immer tieferes Verständnis und die Verwirklichung der uralten Weisheit, der spirituellen Selbsttransformation und der Einheit allen Lebens kultiviert".

Motto
Das Motto der Theosophischen Gesellschaft lautet: "Es gibt keine höhere Religion als die Wahrheit."

Ziele
Das erste der drei Ziele der Theosophischen Gesellschaft ist es, "den Kern einer universellen Bruderschaft der Menschheit zu bilden, ohne Unterschied von Herkunft, Glaube, Geschlecht und Hautfarbe".

Ziele
Das zweite ist "zum Studium der vergleichenden Religionswissenschaft, Philosophie und Naturwissenschaften anzuregen" und das dritte Ziel ist "ungeklärte Naturgesetze und die im Menschen verborgenen Kräfte zu erforschen".

Inklusiv
Die Gesellschaft setzte sich für die Freiheit des Denkens ein, und laut ihrer Satzung ist jeder willkommen. In Artikel 1 heißt es, dass die Gesellschaft "weder politische noch soziale Interessen" verfolge. Außerdem "ist [sie] keine Sekte und verlangt von ihren Mitgliedern keinen Glauben an irgend ein Dogma".

Freiheit der Gedanken
Die Theosophische Gesellschaft befürwortet die Freiheit des Denkens. Sie sagen, dass "es keine Doktrin, keine Meinung, von wem auch immer gelehrt oder vertreten, gibt, die in irgendeiner Weise für ein Mitglied der Gesellschaft bindend ist, keine, die ein Mitglied nicht annehmen oder ablehnen kann".

Freiheit der Gedanken
Dasselbe gilt für die Autorität, denn "kein Lehrer oder Schriftsteller, von H.P. Blavatsky an, hat die Autorität, den Mitgliedern seine oder ihre Lehren oder Meinungen aufzuzwingen. Jedes Mitglied hat das gleiche Recht, einer beliebigen Denkschule zu folgen, hat aber nicht das Recht, einem anderen die Wahl aufzuzwingen".

Das Emblem der Theosophischen Gesellschaft
Das Emblem der Theosophischen Gesellschaft setzt sich aus einer Reihe alter religiöser Symbole zusammen, "um tiefe spirituelle und philosophische Konzepte über den Menschen und das Universum auszudrücken".

Das Emblem der Theosophischen Gesellschaft
Das Emblem enthält das Ankh (Auferstehung), verschlungene Dreiecke (Dreifaltigkeit), die Schlange (Weisheit), die Swastika (Bewegung und Energie) und das Aum (Om des Hinduismus in Sanskrit).

Theosophie
Die Theosophie, die sich aus den griechischen Wörtern "Theos" (Gott) und "Sophia" (Weisheit) zusammensetzt, bezieht sich auf die universelle alte Weisheit, die allen Religionen zugrunde liegt. Sie verbindet Elemente europäischer Philosophien wie den Neuplatonismus, asiatische Religionen wie den Buddhismus und den Hinduismus sowie Elemente des Gnostizismus.

Mystische Erfahrung
Der Gesellschaft zufolge "bezieht sich Theosophia auf eine göttliche Weisheit, d.h. auf einen Bewusstseinszustand, in dem der Weise oder Mystiker über seinen Verstand hinausgeht und eine direkte, überkonzeptionelle Wahrnehmung der Wahrheit erhält".

Madame Blavatsky wurde zur Prominenten
Helena Blavatsky begann, nach Europa zu reisen, um für die theosophische Ideologie zu werben und zog damit viele Menschen an.

Der Hodgson-Bericht
Doch dann, 1884, beschuldigte die indische Presse Blavatsky, eine Betrügerin zu sein, was von der Londoner Society for Psychical Research (SPR) ordnungsgemäß untersucht wurde. 1885 wurde Blavatsky in dem als Hodgson-Bericht bekannt gewordenen Bericht als Betrügerin bezeichnet.

Gegendarstellung
Ein Jahrhundert später, im Jahr 1986, veröffentlichte die SPR einen Artikel, in dem sie den alten Ausschussbericht widerrief und feststellte, dass Madame Blavatsky zu Unrecht verurteilt worden war.

Umzug nach Europa und Schriften
In den folgenden Jahren zog Blavatsky zurück nach Europa, wo sie weitere Bücher schrieb, nämlich das berühmte "Die Geheimlehre" (1888), zudem "Die Stimme der Stille" (1889) und "Der Schlüssel zur Theosophie" (1889).
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Späte Jahre
Madame Blavatsky lebte in Deutschland, Belgien und schließlich in London, wo sie am 8. Mai 1891 im Alter von 59 Jahren verstarb.
Quellen: (TS Adyar) (Theosophical Society in America) (Britannica) (CBC) (JSTOR Daily)