Seltsame und bizarre Fakten über unser Sonnensystem
Die Weite des Weltraums birgt seltsame Dinge, die Menschen vielleicht nie verstehen werden
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LIFESTYLE Weltraum
Unser Sonnensystem besteht aus einer Vielzahl von verschiedenen kosmischen Körpern. Zwischen Planeten, Monden und Asteroiden gibt es in den Weiten des Weltraums einige bemerkenswerte Erscheinungen, die jedem Astronomen den Kopf verdrehen werden. Die acht (früher neun) Planeten beherbergen nur einige der seltsamsten Phänomene, die der Menschheit bekannt sind, und es gibt einige unglaublich bizarre Fakten, die die Wissenschaftler immer noch zu entschlüsseln versuchen.
Welche interessanten Dinge sind auf unseren planetarischen Nachbarn zu finden? Wie steht unser Mond im Vergleich zu denen, die Saturn und Jupiter umkreisen? Klicken Sie sich durch diese Galerie und entdecken Sie, was in den Ecken unseres Sonnensystems existiert.
Die schiere Weite
Das Sonnensystem ist unglaublich groß. Um das zu verdeutlichen: Die Raumsonde Voyager 1, die 1977 gestartet wurde, hat 2012 als erstes von Menschen gebautes Objekt die Heliopause erreicht – das ist die äußere Grenze unseres Sonnensystems, wo der Einfluss der Sonne endet und der interstellare Raum beginnt. Für diese gewaltige Reise brauchte die Sonde über 35 Jahre.
Halbwertszeit
Unser Sonnensystem ist schätzungsweise 4,6 Milliarden Jahre alt, und WissenschaftlerInnen glauben, dass es nur noch wenige Milliarden Jahre überdauern wird, bevor es in eine Katastrophe gerät. Das bedeutet, dass wir derzeit nahe der Halbwertszeit unseres Sonnensystems leben.
Große Lücke
Schockierenderweise ist der Abstand zwischen Erde und Mond groß genug, um alle acht Planeten in eine Reihe zu stellen. Obwohl sie unterschiedlich groß sind (und sich auch der Abstand zwischen uns und dem Mond ändert), könnten sich die Planeten alle in die Lücke quetschen.
Gekippt
Der Uranus dreht sich auf der Seite, wahrscheinlich aufgrund einer früheren Kollision, wodurch er wie ein Ball um die Sonne rollt und die extremsten Jahreszeiten im Sonnensystem aufweist. Diese Neigung führt dazu, dass die Pole des Uranus mehr als zwei Jahrzehnte lang ununterbrochen Sonnenlicht oder Dunkelheit erleben, was zu unvorhersehbaren Wettermustern führt.
Eruptiv
Der Jupitermond Io ist der vulkanisch aktivste Mond im Sonnensystem und stößt aufgrund der starken Gravitationskräfte des Jupiters bis zu 306 km hohe Schwefelwolken aus. Die WissenschaftlerInnen versuchen immer noch, die Funktionsweise dieses Phänomens vollständig zu verstehen.
Vulkanische Monstrosität
Apropos Vulkane: Der Olympus Mons auf dem Mars ist mit einer Höhe von 26 km und einer Breite von 602 km der größte Vulkan in unserem Sonnensystem. Er ist sogar größer als der gesamte US-Bundesstaat Hawaii und zweieinhalbmal so hoch wie der Mount Everest.
Schluchten und Täler
Das Valles-Marineris-Canyon-System auf dem Mars erstreckt sich über 4.024 km und ist damit zehnmal länger als der Grand Canyon auf der Erde. Wie es entstanden ist, bleibt ein Rätsel. Eine Theorie besagt, dass vulkanische Aktivitäten auf der gegenüberliegenden Seite des Planeten Risse verursachten. Diese wurden möglicherweise durch Wasser und Gletschererosion weiter ausgeweitet.
Eine lange Reise
Interessanterweise braucht die Venus länger, um sich um die eigene Achse zu drehen als für eine Umlaufbahn um die Sonne. Ein einziger Tag auf dem Planeten (eine volle Umdrehung um seine Achse) dauert etwa 243 Erdtage, während der Umlauf um die Sonne etwa 225 Erdtage dauert. Das bedeutet, dass ein Tag auf der Venus länger ist als ein ganzes Jahr.
Ein extremer Planet
Die Venus hat eine glühend heiße Hochdruckoberfläche, und die durchschnittliche Windgeschwindigkeit beträgt etwa 360 km/h. In der Atmosphäre der Venus wurde Phosphorwasserstoff entdeckt, eine Verbindung, die auf Leben hinweisen könnte. Doch weitere Untersuchungen zeigen, dass die extrem trockene Umgebung der Venus die Existenz von Leben sehr unwahrscheinlich macht.
Wasser an unerwarteten Orten
Wasser galt früher im Weltall als selten, doch inzwischen weiß man, dass es fast überall im Sonnensystem zu finden ist. Es wurde in Kratern auf dem Merkur und Mars entdeckt sowie auf dem Saturnmond Enceladus, der sogar aktive Wasserfontänen ins All schleudert. Besonders faszinierend ist der Jupitermond Europa, unter dessen dicker Eiskruste sich ein riesiger flüssiger Ozean verbergen könnte – ein vielversprechender Ort für die Suche nach außerirdischem Leben.
Wässrige Welten
Die Erde ist nicht der wasserreichste Himmelskörper im Sonnensystem. Unser Planet steht nur an fünfter Stelle auf der Liste, der Rest sind Monde. Der Jupitermond Ganymed liegt mit 46 % flüssigem Wasser an erster Stelle, gefolgt von Titan, Kallisto und Europa.
Erkundung
Die Raumsonden der NASA, darunter die Voyager, haben alle Planeten und einige Zwergplaneten des Sonnensystems erforscht. Voyager 1 und 2, die vor über 40 Jahren gestartet wurden, senden weiterhin Daten aus dem interstellaren Raum und liefern unschätzbare Informationen über unsere äußeren Planeten.
Unerwartete Geologie
Pluto ist ein kleiner, eisiger Himmelskörper am äußersten Rand unseres Sonnensystems. Im Jahr 2015 gelang der NASA-Mission New Horizons ein historischer Vorbeiflug an diesem Zwergplaneten. Dabei entstanden spektakuläre Aufnahmen seiner Oberfläche, die beeindruckende eisbedeckte Berge zeigen – einige davon sind bis zu 3.300 Meter hoch. Diese Bilder offenbaren, dass Pluto viel dynamischer ist, als man früher dachte.
Bildnachweis: NASA/Johns Hopkins University Applied Physics Laboratory/Southwest Research Institute/Lunar and Planetary Institute
Die Ringe des Saturns
Die Ringe des Saturn bestehen aus reflektierendem Eis und sind die visuell beeindruckendsten im Sonnensystem. Alle Planeten des äußeren Sonnensystems (Jupiter, Saturn, Uranus und Neptun) haben Ringsysteme, aber das des Saturn ist das einzige, das nicht aus Gestein und Staub besteht.
Die Suche nach Planet Neun
Mathematische Berechnungen deuten darauf hin, dass ein großer, unbekannter Planet weit hinter dem Neptun existieren könnte. Dieser hypothetische Himmelskörper wird oft "Planet Neun" genannt. Während einige Astronomen glauben, dass es tatsächlich ein Planet sein könnte, spekulieren andere, ob es sich stattdessen um ein kleines Schwarzes Loch handelt. Eine weitere Theorie besagt, dass anstelle eines einzelnen Objekts viele kleinere Himmelskörper gemeinsam für die beobachteten Anomalien im Verhalten des äußeren Sonnensystems verantwortlich sein könnten.
Ungeklärte Energie
Obwohl Neptun weit von der Sonne entfernt ist, strahlt der Planet mehr Wärme ab, als er empfängt, und erfährt Winde von bis zu 2.414 km/h. Diese energiereiche Atmosphäre gibt den WissenschaftlerInnen Rätsel auf. Sie sind sich nicht sicher, ob die Wärme vom Planetenkern oder von den Gravitationskräften stammt.
Gürtel
Die Erde ist von energiereichen Teilchen umgeben, die als Van-Allen-Strahlungsgürtel bekannt sind. Diese entstehen, wenn die Erde den Sonnenwind einfängt. Die Strahlungsgürtel dehnen sich mit zunehmender Sonnenaktivität aus, ziehen sich bei abnehmender Aktivität wieder zusammen und können sich manchmal sogar voneinander trennen.
Überdimensionale Asteroiden
Der Asteroidengürtel (etwa zwischen den Umlaufbahnen von Jupiter und Mars) enthält zwischen 1,1 und 1,9 Millionen Asteroiden, die jeweils einen Durchmesser von mehr als einem Kilometer haben. Mehr als 600.000 von ihnen wurden bereits identifiziert und benannt.
Höher als der Himmel
Der höchste bekannte Berg im Sonnensystem befindet sich auf dem Asteroiden Vesta, einem der größten Objekte im Asteroidengürtel mit einem Durchmesser von etwa 525 km. Dieser gigantische Berg, der am Südpol von Vesta liegt, ragt beeindruckende 22 km in die Höhe. Zum Vergleich: Er ist dreimal so hoch wie der Mount Everest, der höchste Berg der Erde.
'Oumuamua
Im Jahr 2017 passierte ein länglicher, zigarrenförmiger Asteroid namens 'Oumuamua unser Sonnensystem. Das Objekt kam aus dem interstellaren Raum und war das erste seiner Art, das entdeckt wurde. Die WissenschaftlerInnen sind immer noch ratlos, woher es kam.
Große Monde
Merkur ist der kleinste Planet in unserem Sonnensystem, und doch gibt es zwei nicht-planetarische Objekte in unserem System, die größer sind: Der Jupitermond Ganymed und der Saturnmond Titan (im Bild).
Zwei Seiten
Der Saturnmond Iapetus hat eine dunkle und eine helle Hemisphäre. WissenschaftlerInnen glauben, dass die dunklere Seite mehr Wärme absorbiert, wodurch Eis verdampft und Gestein zurückbleibt.
Bildnachweis: NASA/JPL/Space Science Institute
Methankreislauf
Der Saturnmond Titan hat einen aktiven Methankreislauf, der dem Wasserkreislauf der Erde ähnelt. Die Methanseen und mit Ethan gefüllten Meere des Titan bilden eine dynamische Oberfläche und Atmosphäre. Zukünftige Missionen könnten die Tiefen des Titans erforschen, um die faszinierenden Geheimnisse des Mondes zu entschlüsseln.
Seltsames Sechseck
Der Nordpol des Saturn beherbergt einen gewaltigen Sturm in Form eines Sechsecks, das über 30.000 km breit und 300 km hoch ist.
Verrosteter Planet
So seltsam es auch klingen mag, Mars ist im Grunde ein Planet, der mit Rost bedeckt ist. Der Nachbar der Erde wird oft als der Rote Planet bezeichnet, aufgrund seiner markanten Färbung, die tatsächlich von einer großen Menge Eisenoxid stammt. Auf der Erde entsteht Eisenoxid, wenn Metall rostet.
Temperaturunterschied
Merkur, der sonnennächste Planet, weist einige der größten Temperaturschwankungen auf. Der Planet kann tagsüber auf der der Sonne zugewandten Seite zwischen 427°C und -173°C auf seiner Nachtseite schwanken. Das liegt daran, dass der Planet keine Atmosphäre hat, die die Wärme einfängt oder vor den Sonnenstrahlen schützt.
Größter Sturm
Der Große Rote Fleck des Jupiters ist eigentlich ein antizyklonaler Sturm, der seit mehr als 350 Jahren besteht. Der Sturm rotiert einmal alle sechs Tage, aber Wissenschaftler glauben, dass er schrumpft. Einst war der Fleck 32.190 km breit, jetzt ist er nur noch etwa 16.500 km breit.
Liebe und Planeten
Irgendwo auf der Oberfläche des Zwergplaneten Pluto befindet sich eine herzförmige Region in seiner Landschaft. Das Gebiet ist als Tombaugh Regio bekannt und besteht hauptsächlich aus Stickstoffeis.
Flucht
Um der Schwerkraft der Erde zu entkommen, muss ein Raumschiff mehr als 40.247 km/h erreichen. Diese Geschwindigkeit entspricht etwa Mach 33, also 33-mal der Schallgeschwindigkeit.
Quellen: (Space.com) (Astronomy Magazine) (NASA Science) (Britannica) (Big Think)
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