Tipps für die Einreise in die USA: So schützen Sie Ihre Daten an der Grenze
Die neuen Richtlinien an der Grenze wirken sich auf die Einreise in die USA aus

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Reisen USA
Im März 2025 kamen Berichte über die Ablehnung von Reisenden an der US-amerikanischen Grenze durch Grenzbeamten aufgrund von Informationen auf, die auf elektronischen Geräten wie Handys und Laptops gefunden wurden, darunter waren sogar Menschen mit dauerhafter Aufenthaltsgenehmigung und Visa. Es wurden zwar noch keine offiziellen Informationen dazu herausgegeben, aber Rechtsbeistände haben bemerkt, dass Kritiker der Trump-Regierung und insbesondere Kritiker Israels ins Visier der Grenzabweisungen geraten sind.
Den US-Grenzbeamten den Zugriff auf die Geräte zu verweigern, führt wahrscheinlich zu einer automatischen Abweisung an der Grenze, doch es dreht sich hier um eine deutliche Verletzung der Privatsphäre. Es gibt einige Strategien, die Sie nutzen können, um Ihre Daten und Privatsphäre zu schützen, wenn Sie vor haben, in die USA zu reisen.
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Reisende abgewiesen
Im Zuge einer neuen aggressiven Grenzstrategie werden Reisende, darunter auch Menschen mit Aufenthaltsgenehmigung, an den US-Grenzen abgewiesen.

Überprüfung von Geräten
Bevor die Einreise gewährt wird, bitten die Grenzbeamten die Reisenden, ihre elektronischen Geräte für eine Untersuchung abzugeben.

Befristete Visa und Aufenthaltsgenehmigungen
Und dies gilt nicht nur für Reisende mit Touristenvisa, sondern auch für Greencard-Besitzer, die dauerhaft in den USA leben.

Reisen ins Ausland vermeiden
Universitäten wie die Universität Yale haben ihre Studierenden mit Visa davor gewarnt, Reisen ins Ausland zu unternehmen, da ihnen durch die strenge Einreisepolitik eine mögliche Abschiebung drohen könnte.

Reisehinweise herausgegeben
Länder wie Deutschland, Kanada und Großbritannien, aus denen eine bedeutende Zahl von Reisenden in die USA stammen, haben ihre Reisehinweise aktualisiert. Das Bild zeigt die scheidende deutsche Außenministerin Annalena Baerbock.

Dekrete
Diese Reisehinweise heben das Vorgehen an den Grenzen und einige von Trumps Dekreten hervor, wie sein Dekret zur Geschlechtsdefinition, die die Möglichkeiten zum Grenzübertritt in die USA beeinträchtigen könnten.

Frühere Reisehinweise aufgrund von Waffengewalt
Im Lauf der letzten Jahre haben Länder wie Uruguay und Japan aufgrund der Vorherrschaft von Waffengewalt und Hassverbrechen Reisehinweise für die USA herausgegeben.

Neue Reisewarnungen
Die aktuelle Zunahme an Grenzabweisungen hat auch andere Länder zur Herausgabe von neuen Reisewarnungen gebracht. Unter anderem Länder wie Frankreich, Dänemark und Finnland haben Reisewarnungen für ihre BürgerInnen herausgegeben. Das Bild zeigt den dänischen Außenminister Lars Løkke Rasmussen.

Aufenthaltsgenehmigung und ESTA
Zwar garantiert kein Visum die Einreise in ein Land, aber die neuen Grenzbestimmungen kamen für viele Touristen, die in die USA reisten, überraschend. Dies gilt insbesondere für Menschen mit Aufenthaltsgenehmigung und mit einem ESTA-Visum, mit dem auch die Einreise für deutsche Staatsangehörige erleichtert werden sollte.

Grenzschutz durchsucht Geräte
Die Zoll- und Grenzschutzbehörde der USA (CBP) kann bei der Einreise in die USA darum bitten, elektronische Geräte zu durchsuchen (und sogar konfiszieren).

Mögliche Konsequenzen bei Ablehnung
Je nach den Umständen entscheiden Sie sich vielleicht dafür, sich gegen eine Durchsuchung zu stellen, dies kann jedoch eine Konfiszierung des Geräts oder die sofortige Verweigerung der Einreise zur Folge haben.

Offizielle Daten
Obwohl laut den offiziellen Zahlen der CBP nur ein kleiner Anteil der Geräte von Reisenden 2024 durchsucht wurde (rund 47.000 Geräte von den 420 Millionen Menschen, die in die USA reisten), hat diese Praxis, seit Trump im Amt ist, nach Berichten von Reisenden deutlich zugenommen.

Französischem Wissenschaftler die Einreise verweigert
So stellte beispielsweise im März 2025 ein französischer Wissenschaftler seine elektronischen Geräte auf Nachfrage zur Durchsuchung für die Grenzbeamten an einem texanischen Flughafen bereit.

Trump-kritische Textnachrichten
Die CBP fand Textnachrichten, die angeblich kritisch gegenüber Trump waren. Französische Beamte berichteten, dass dem Wissenschaftler aufgrund dessen die Einreise verweigert wurde.

US-BürgerInnen
Auch US-BürgerInnen können dieser Durchsuchung von Geräten nicht entgehen. Die CBP könnte sich beispielsweise an das FBI oder die lokale Polizei wenden, um Untersuchungen einzuleiten.

Gerätedurchsuchungen erschweren
Was können Sie tun, um die Durchsuchung Ihrer Geräte zu erschweren und so Ihre Daten besser zu schützen? Fachleute raten, am besten vorauszuplanen.

Damit rechnen, herausgezogen zu werden
Die Electronic Frontier Foundation (EFF), eine Nichtregierungsorganisation in den USA, empfiehlt Reisenden zuvor bereits davon auszugehen, dass sie auf die Seite gebeten und um eine genauere Untersuchung ihrer Geräte gebeten werden könnten.

Bereits vorher eine Entscheidung treffen
Entscheiden Sie sich bereits vor Antritt der Reise, ob Sie den Anweisungen der Beamten Folge leisten oder sich widersetzen werden. Bedenken Sie jedoch, dass selbst wenn Sie nicht einverstanden sind, Ihr Gerät dennoch konfisziert werden könnte.

Das Gerät selbst entsperren
Falls Sie der Durchsuchung zustimmen, empfiehlt die EFF, das Gerät selbst zu entsperren, das Passwort einzugeben und dieses nicht an die Beamten weiterzugeben.

Methoden zur Entsperrung von Geräten
Dennoch sollten Sie wissen, dass die Beamten, falls Sie Ihr Passwort nicht freiwillig eingeben, viele Methoden haben, um es trotzdem zu entsperren.

Starkes Passwort
Achten Sie darauf, ein starkes Passwort zu verwenden. Am besten nutzen Sie eine lange Kombination aus Zahlen, Buchstaben und Sonderzeichen mit insgesamt zwischen neun und zwölf Zeichen. Es gibt viele Webseiten, die ein starkes Passwort für Sie generieren können.

Biometrische Entsperrung ausschalten
Die EFF empfiehlt ebenfalls, die biometrische Entsperrung (also zum Beispiel per Gesichtserkennung oder Fingerabdruck) auszuschalten. Diese Methoden erleichtern es den Beamten, Zugriff zum Gerät zu bekommen.

Eigentumsbeleg
Falls die CBP-Beamten Ihr Gerät konfiszieren, bitten Sie um einen Eigentumsbeleg, um einen Nachweis zu haben, dass sich Ihr Gerät in ihrem Besitz befindet.

Manuelle Durchsuchung oder mit forensischen Werkzeugen
Das Gerät kann entweder händisch durchsucht werden, also indem die Beamten selbst die Daten auf dem Gerät durchgehen, oder es kommt ein forensisches Werkzeug zum Einsatz.

Daten löschen
Löschen Sie nicht vorbeugend alle Daten von Ihrem Handy. Das scheint zwar eine gute Lösung zu sein, um nicht wegen irgendetwas bei der Einreise zurückgewiesen zu werden, lässt Sie aber noch verdächtiger wirken.

Wegwerfhandys oder Reisen ohne Handy
Das Gleiche gilt auch für Wegwerfhandys oder Reisen ohne Handy. Die EFF rät, ausgewählte Daten oder Textnachrichten zu löschen, von denen Sie nicht wollen, dass sie in fremde Hände gelangen.

Daten sicher löschen
Achten Sie darauf, die Daten vollständig zu löschen. Das bedeutet auch, den Papierkorb mit allen gelöschten Dateien zu leeren.

Apps löschen
Ein weiterer Rat lautet, einige Apps, von denen Sie nicht wollen, dass sie durchsucht werden, wie zum Beispiel WhatsApp und andere soziale Medien, vollständig zu löschen. Aber Vorsicht, denn es kann Metadaten geben, die darauf hinweisen, dass die Apps zuvor auf dem Gerät installiert war.

Daten verschlüsseln
Der wichtigste Schritt ist, die Daten des Geräts zu verschlüsseln. Die meisten neueren Versionen von iPhones und Android-Handys führen automatische Verschlüsselungen durch (stellen Sie in den Einstellungen sicher, dass diese Funktion aktiviert ist).

Starkes Passwort und biometrische Entsperrung ausgeschaltet
Diese Verschlüsselung nützt nur dann, wenn gleichzeitig ein starkes Passwort verwendet wird, um das Gerät vor einem zu leichten Zugriff zu schützen und wie bereits erwähnt, die biometrische Entsperrung ausgeschaltet ist.

Laptops
Bei Laptops ist die Verschlüsselung etwas komplizierter. Hier müssen Sie ein spezielles Programm verwenden, um das Gerät zu verschlüsseln (z. B. FileVault für MacOS oder Bitlocker für Windows).
Quellen: (The Guardian) (Condé Nast Traveller)
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