Manche Frisuren scheinen ein Eigenleben zu entwickeln und der Vokuhila-Schnitt war irgendwie einer davon. Vokuhila steht für "vorne kurz, hinten lang". Egal ob man die Frisur liebte oder hasste, sie dominierte die 80er und ging in die Geschichte ein. Hollywoodstars, berühmte Sportler und Künstler trugen einen Vokuhila, es war einfach der Style der Zeit.
Aber wussten Sie, dass schon unsere Vorfahren vor Jahrtausenden diese Frisur trugen? Der Vokuhila ist also tatsächlich ein historischer Haarschnitt, wer hätte das gedacht. Klicken Sie sich durch die folgende Galerie und erfahren Sie mehr – und sehen Sie natürlich die legendärsten Promi-Vokuhilas aller Zeiten!
Man glaubt, dass der Vokuhila auf unsere Vorfahren zurückgeht, die Neanderthaler.
Anscheinend nutzten sie die Frisur, um die Haare nicht ständig in den Augen hängen zu haben, aber gleichzeitig den Nacken vor den Elementen zu schützen.
Und schon bevor Gibson einen Vokuhila trug, war dieser Haarschnitt bei antiken Zivilisationen beliebt.
Mesopotamien, Syrien und Asia Minor sind nur einige der Orte, an denen die Männer ihn trugen.
Auch die alten Griechen scheinen die Frisur gemocht zu haben. Es gibt Statuen aus dem 6. Jahrhundert v. Chr., die das belegen.
Der antike griechische Dichter Homer erwähnte den Schnitt in seinem Buch "Die Ilias", als er die Abanten, eine Gruppe von Speerkämpfern, beschrieb.
Homer schrieb, sie würden das Vorderhaar geschoren und die Haare im Nacken lang tragen.
Auch im Alten Rom war der Vokuhila beliebt und wurde oft von Männern bei Wagenrennen getragen.
Der griechisch-byzantinische Gelehrte Prokopius erwähnt den Vokuhila in seinem Buch "Geheimgeschichte".
Er schrieb, sie würden die Haare auf ihren Köpfen vorne bis zu den Schläfen abschneiden, wobei sie den hinteren Teil "sinnlos" in sehr großer Länge herunterhängen ließen.
Und dann gibt es natürlich noch die amerikanischen Ureinwohner. Sie glaubten, dass die Seele in ihren Haaren zu finden sei.
Ein Vokuhila, mit besonders langen Haaren auf dem Rücken, galt als Zeichen spiritueller Stärke.
Chief Joseph der Nez Perce ist ein gutes Beispiel dafür, wie die Native Americans die Frisure trugen.
Es scheint so, als müssten die westlichen Kolonialisten sich also der kulturellen Aneignung schuldig bekennen.
Einer der Gründerväter der Vereinigten Staaten trug eine Frisur, die auch als "Skullet" bekannt ist – im Wesentlichen ein Vokuhila, doch die Krone des Kopfes und die Seiten sind entweder kahl oder rasiert.
Und auch der 11. Präsident der Vereinigten Staaten trug einen Vokuhila. Das war 1845!
Die Frisur verschwand dann für einige Zeit von der Bildfläche – bis die Siebziger kamen. Denkt man an Vokuhila, denkt man wohl sofort an Ziggy Stardust.
In den 80ern wurde der Vokuhila dann entgültig cool.
Der Vokuhila war ein absolutes Muss für Männer in den 80ern, aber wie das mit einem Trend so ist – er verschwand auch wieder.
Die lockige Variante der Frisur heißt im deutschen Raum oft auch, wie könnte es anders sein, die Rudi-Völler-Gedächtnis-Frisur.
Nach und nach entwickelte sich ein schlechter Ruf rund um den Vokuhila und man sah die Frisur immer seltener an Stars.
Bis 2005, als ein paar Kids in Moskau es für eine gute Idee hielten, sich wieder einen Vokuhila zu schneiden.
Aber nicht auf der ganzen Welt ist es rechtlich erlaubt, einen Vokuhila zu tragen!
Im Jahr 2010 verbannte der Iran den Vokuhila (neben anderen westlichen Frisuren).
Das Oxford English Dictionary erwähnte die Beastie Boys als die ersten, die den Haarschnitt in einem Song erwähnten, in "Mullet Head". Das war 1994. Auch die Ärzte widmeten dem Vokuhila auf ihrem Konzeptalbum "Le Frisur", das 1996 erschien, einen ganzen Song.
Aber der englische Ausdruck "mullet-head" wurde schon lange vorher verwendet. Mark Twain nutzte ihn in seinem berühmten "Die Abenteuer des Huckleberry Finn" aus dem Jahr 1884.
Der Vokuhila ist so legendär, dass er die unterschiedlichsten Namen hat.
Andere Beschreibungen für den Vokuhila sind etwa Manta-Matte, Nackentapete oder auch Nackenspoiler.
Und wissen Sie was? In Italien heißt die Frisur bis heute Capelli alla tedesca also "Haare nach deutscher Art".
In Frankreich heißt sie Coiffure de footballeur allemand (Frisur des deutschen Fußballspielers) und in Holland schlicht Duitse mat (deutsche Matte).
Wer in Ungarn zum Friseur geht und einen Vokuhila will, der braucht überhaupt nur ein Wort zu sagen: Bundesliga.
Und während der Vokuhila in Deutschland mittlerweile ziemlich verpönt ist, trägt man ihn in Spanien in manchen Regionen immer noch mit Stolz. Das hat historische Gründe.
Dort heißt er auch "Borroka-Haarschnitt" und wurde oft von den nationalistischen Rebellen getragen.
Und dann gibt es natürlich auch noch die weiteren Varianten: Vokuhila-Oliba (Oliba steht für "Oberlippenbart") oder von Vokuhila-Mischna (wobei Mischna für "mit Schnauzer" steht). Letztere Bezeichnung ist eher in Österreich verbreitet.
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Aber wussten Sie, dass schon unsere Vorfahren vor Jahrtausenden diese Frisur trugen? Der Vokuhila ist also tatsächlich ein historischer Haarschnitt, wer hätte das gedacht. Klicken Sie sich durch die folgende Galerie und erfahren Sie mehr – und sehen Sie natürlich die legendärsten Promi-Vokuhilas aller Zeiten!