Vintage-Vogue: Die erstaunliche Arbeit der ersten weiblichen Modefotografin
Frances McLaughlin-Gill eroberte die Modewelt im Sturm
© Getty Images
Mode Vogue
Frances McLaughlin-Gill war die erste Modefotografin der Vogue. Ihr gebührt nicht nur die Ehre, sich einen Platz in einer männerdominierten Welt geschaffen zu haben, sie revolutionierte auch noch die Art und Weise, wie Frauen fotografiert wurden. Sie transformierte sie von rigiden, mit Reifrock bekleideten Debütantinnen zu selbstbewussten, lebendigen Individuen. Ihr Einfluss ist bis heute in der Modefotografie zu sehen!
Werfen wir einen Blick auf ihre beeindruckenden Arbeiten. Klicken Sie weiter und tauchen Sie ein in die Welt der historischen Modefotografie.
Vogue, 1952
Frances McLaughlin-Gill war die erste Frau überhaupt, die einen Vertrag als Fotografin bei der Vogue unterschrieb. Das war im Jahr 1943, als sie gerade mal 24 Jahre alt war.
Vogue, 1952
Vorher wurde sie Finalistin bei Vogues "Prix de Paris", einem Wettbewerb für junge Fotografen.
Jackie Kennedy, 1948
Sie reichte Fotos der damals 18-jährigen Jacqueline Lee Bouvier ein, die später die First Lady der Vereinigten Staaten werden würde.
Vogue, 1952
Anfang ihrer Zwanziger arbeitete sie als Stylistin und Fotografieassistentin. Ihre Mentorin war die berühmte Fotografin Toni Frissell.
Vogue, 1952
Ihren Durchbruch hatte sie, als Frissell sie dem künstlerischen Leiter der Vogue, Alexander Liberman, vorstellte, der augenblicklich von ihrer Arbeit beeindruckt war.
Glamour, 1957
Liberman soll in gewisser Weise von Mode unbeeindruckt gewesen sein. Sein Ziel war es, "einen Hauch Leben in diese künstliche Welt" einzubringen.
Glamour, 1960
McLaughlin-Gills jugendlicher, spontaner Stil war genau das, wonach er gesucht hatte.
Glamour, 1958
Sie begann beim Juniormagazin der Vogue, der Glamour, die an ein jüngeres Publikum gerichtet war. Später machte sie Fotoshootings für die Vogue und andere namenhafte Publikationen.
Glamour, 1947
Vor dem Aufstieg von Frances McLaughlin-Gill waren die Titelseiten des Magazins eher gekünstelt. Die Posen waren formell und man musste sich an eine strikte Formatvorgabe halten.
Glamour, 1954
McLaughlin-Gill erschuf einen neuen Stil, der junge amerikanische Frauen sofort ansprach. Die Posen waren dynamisch und die Frauen strahlten Selbstbewusstsein und Persönlichkeit aus.
Vogue, 1956
Sie zeigte die Models in Aktion und in unterschiedlichen Umgebungen. Sie brachte die Frauen in moderne, alltägliche Szenen, was sie den Lesern zugänglicher machte.
Glamour, 1954
Als ihre Karriere in Gang kam und sie begann, die Modefotografie zu verändern, bekam sie die Gelegenheit, viele prominente Gesichter jener Tage zu fotografieren.
Grace Kelly, 1955
Hier porträtierte McLaughlin-Gill die unglaubliche Grace Kelly für das Cover der Glamour im Jahr 1955.
Gloria Vanderbilt, 1944
Sie fotografierte auch die berühmte Erbin der Vanderbilt-Familie. Gloria Vanderbilt war eine Künstlerin, Schauspielerin, Autorin und Modedesignerin.
Cole Porter, 1955
Cole Porter war einer der bekanntesten Komponisten und Lyriker des 20. Jahrhunderts. Er schrieb etwa den Song "I've Got You Under My Skin", der dann von Frank Sinatra gesungen wurde.
George Bush Sr. und Familie, 1950
Diese ehrliche Aufnahme im Freien zeigt den zukünftigen US-Präsidenten George H.W. Bush mit seiner Frau Barabara und Tochter Pauline. Sein Sohn George W. Bush, ein weiterer späterer US-Präsident, sitzt auf dem Pferd.
Anthony Newley, 1962
Anthony Newley war ein berühmter Schauspieler, Sänger und Songwriter seiner Zeit. Er spielte etwa Artful Dodger in "Oliver Twist" und gewann einen Oscar für sein Drehbuch zu "Willy Wonka und die Schokoladenfabrik".
Michael Redgrave, 1956
Sir Michael Scudamore Redgrave war Schauspieler, Regisseur und Mitglied der Redgrave-Schauspieldynastie. Seine Tochter, Vanessa Redgrave, war eine der berühmtesten Schauspielerinnen jener Tage.
Kaye Ballard, 1954
Kaye Ballard war eine berühmte Sängerin und Schauspielerin und vielleicht noch wichtiger, eine der frühesten weiblichen Comedians.
Rex Harrison, 1952
Schauspieler Rex Harrison ließ sich 1952 mit seiner Frau für die Vogue fotografieren. Er ist für seine Rollen in "Dr. Doolittle" und "My Fair Lady" bekannt.
Barbara Mullen, 1953
McLaughlin-Gill fotografierte die Schauspielerin Barbara Mullen mehrmals für die redaktionellen Teile der Modemagazine. Diese Außenaufnahme ist ein hervorragendes Beispiel von McLaughlin-Gills Fähigkeit, einen einzigartigen Moment einzufangen. Es sieht mehr nach einem Filmausschnitt als nach einer Seite aus der Vogue aus!
Glamour, 1960
McLaughlin-Gill sagte mal, sie würde lieber Models fotografieren, die auch schauspielern können, weil diese die filmische Qualität, die sie so inspirierte, vermitteln könnten. Sie wünschte sich Models, die in den für sie geschaffenen Räumen improvisieren konnten. Ihre Arbeiten erzählten auf eine noch nie dagewesene Weise eigene Geschichten.
Glamour, 1952
Modefotografen sind meistens schnell überholt und werden ersetzt, doch McLaughlin-Gill war eine absolute Ausnahme.
Glamour, 1961
Obwohl die Kleidung und das Make-up eindeutig einer anderen Zeit angehören, sind die Komposition, die Posen und der Stil der Fotos heute gar nicht mal so anders.
Glamour, 1962
Die Freiheit in ihren Arbeiten macht die Fotos in gewisser Weise zeitlos. Da in der Modewelt alles wieder zu kommen scheint, sind Fotos wie dieses den heutigen gar nicht mal so unähnlich!
Vogue, 1961
In den Sechzigern arbeitete sie als Fotografin für die Vogue und andere Magazine, machte dann als großartige Regisseurin von Fernsehwerbung weiter, wurde Autorin und Lehrerin. Sie starb 2014 als Modeikone im Alter von 95 Jahren.
Und jetzt?
Um noch mehr ehrliche Fotos aus alten Zeiten zu entdecken, werfen Sie einen Blick auf diese seltenen Aufnahmen von Prominenten backstage.
Quellen: (Independent) (Vogue)