Kanye "Ye" West schien für eine Weile seine für 2024 geplante Präsidentschaftskandidatur weiterzuverfolgen und engagierte sogar den rechtsextremen Milo Yiannopoulos, der zuletzt als unbezahlter Praktikant für die Abgeordnete Marjorie Taylor Greene gearbeitet hat, für seine Kampagne. In einem inzwischen gelöschten Video, das am 20. November 2022 auf dem Twitter-Account "PatriotTakes" gepostet und von der NY Post geteilt wurde, sagt der Rapper: "Das hier ist Milo, der an der Kampagne arbeitet." Einer der Männer fragt: "Ist das eine Ankündigung?", woraufhin sie lachen und Yiannopoulos antwortet: "Ich schätze, das ist es. Danke, ich nehme an." Der Kameramann fragt West dann: "Du kandidierst also?" und er antwortet: "Ja. Es ist einfach, weil mir niemand sagen kann, du weißt schon, 'Du solltest dies sagen, du solltest das nicht sagen', weißt du? Es ist einfach so, dass wir uns auf die Zukunft zubewegen." Die Nachricht kam kurz nach den heftigen Reaktionen auf Wests antisemitische Äußerungen.

Kanye West verkündete 2020 seinen Plan, für die Präsidentschaft der Vereinigten Staaten zu kandidieren, ziemlich spät – nur wenige Monate vor den eigentlichen Wahlen. Es gab wilde Spekulationen darüber, ob er die Sache wirklich ernst meint. Eine bizarre Kundgebung in South Carolina, bei der er in Tränen ausbrach und persönliche Geschichten über Abtreibungen erzählte, trugen auch nicht gerade zur Aufklärung der Situation bei.

Donald Trump war mal ein milliardenschwerer Geschäftsmann und Partylöwe, bekannt für seine häufigen Besuche in Miamis Nachtclubs und seine Dates mit Supermodels. Er wurde zu einem wirklichen Promi, als er seine Fernseh-Reality-Show "The Apprentice" ins Leben rief.

Als er 2016 in den Wahlkampf zog, glaubte ebenfalls viele an einen PR-Gag. Aber schauen Sie ihn sich jetzt an...

Arnold Schwarzenegger begann als Bodybuilder und gewann eine ganze Reihe internationaler Titel, bevor er zu einer Actionfilmlegende wurde. Eine seiner besten Zeilen aus "Terminator" und "Kindergarten Cop" werden auch heute noch zitiert.

Er war schon lange politisch aktiv und wurde 2003 schließlich zum Gourverneur von Kalifornien.

Der legendäre Clint Eastwood wurde 1986 zum Bürgermeister der kalifornischen Stadt Carmel gewählt.

Sonny Bono wurde in den 1960ern und 70ern durch seine musikalische Zusammenarbeit und seine Beziehung zu Cher berühmt.

1988 wurde er Bürgermeister von Palm Springs in Florida. Später wurde er ins US-Repräsentantenhaus gewählt. Er scheint seine Marotten und seine Hippie-Persönlichkeit abgelegt zu haben, doch sein Schnurrbart scheint für die Ewigkeit gemacht.

Der umstrittene Reality-Show-Moderator diente als Ratsherr und als Bürgermeister in Cincinnati, obwohl er zurücktreten musste, als herauskam, dass er eine Prostituierte angeheuert hatte.

Schauspielerin und Aktivistin Cynthia Nixon, berühmt geworden durch ihre Rolle als Miranda in "S** and the City", stellte sich 2018 als Gouverneurin von New York zur Wahl. Wenn sie auch nur ansatzweise ihrem Charakter in der Serie gleicht, hätte sie einen wunderbaren Job gemacht!

Im Jahr 2009 wurde er stellvertretender Direktor des Büros für öffentliches Engagement im Weißen Haus (Associate Director of the Office of Engagement) unter Präsident Barack Obama. 

Shirley Temple war eine der berühmtesten Kinderstars aller Zeiten. Nach ihr ist sogar ein süßer, nichtalkoholischer Cocktail benannt.

Als Erwachsene stellte sie ihre Tanzschuhe beiseite und wandte sich der Politik zu. Sie kanditierte 1967 unerfolgreich für den Kongress, doch wurde später US-Botschafterin.

Sie stellte sich 2018 als Kongressabgeordnete zur Wahl, beschloss jedoch später, ihre Kandidatur zurückzuziehen. Sie unterstützt Donald Trump offen und hat schon mit vielen umstrittenen Kommentaren zu sozialen Themen wie Minderheiten und Trans-Rechten für Aufregung gesorgt.

Der haitianisch-amerikanische Hip-Hop-Star Wyclef Jean wollte 2010 zum Präsidenten von Haiti werden. Er wurde jedoch disqualifiziert, weil er seinen Erstwohnsitz nicht im Land hat.

Fred Thompson ist wohl besser bekannt für seine Rolle in "Law and Order".

In den 1990ern wurde er zum aktiven Politiker der Republikaner und wurde 1994 US-Senator für Tennessee. 2008 versuchte er sein Glück sogar als Präsidentschaftskandidat in den Vorwahlen.

Manny Pacquiao gilt weithin als einer der großartigsten Boxer aller Zeiten. Gegen Ende seiner Sportkarriere wandte er sich mehr und mehr der Politik zu und wurde 2016 zum Senator auf den Philippinen.

Al Franken war einer der frühen Schreiber und Darsteller der Sketchshow "Saturday Night Live". Später wurde er politischer Kommentator und dann demokratischer Senator.

Clay Aiken belegte 2003 den zweiten Platz bei "American Idol" und veröffentlichte danach ein erfolgreiches Album. Doch nach seiner Musikkarriere beschloss er, in die Politik zu gehen. Der Sänger kandidierte 2014 erfolglos für den US-Kongress, hielt aber einen politischen Podcast aufrecht.

2022 kandidiert er erneut in North Carolina, für den 6. Kongressbezirk und als Demokrat. Der Star kündigte seine Kampagne am 10. Januar mit einem Kickoff-Video an, in dem er auf sein Debüt bei "Idol" vor fast 20 Jahren hinwies und klarstellte: "Heutzutage sieht mein Leben viel mehr wie Ihres aus als das von Justin Bieber, das kann ich Ihnen versprechen. Aber eine Sache, die sich für mich nie geändert hat, ist, wie sehr ich meinen Heimatstaat liebe." Er sagte, er wolle an dem Ort für den Kongress kandidieren, "an dem ich zum ersten Mal meine Stimme entdeckt habe", und er wolle sich auf Themen konzentrieren, "die von der Eindämmung des Klimawandels, des systemischen Rassismus, der Einkommensungleichheit und der Waffengewalt bis hin zur Sicherung des Wahlrechts, der kostenlosen Gesundheitsversorgung und des Rechts der Frau auf freie Wahl reichen". Er wies auch darauf hin, dass er im Falle seiner Wahl der erste offen schwule Kongressabgeordnete aus den Südstaaten sein würde. Leider hat er nicht gewonnen.

Er war ein rebellischer Charakter, darum war es eine ziemliche Überraschung, als er sich in seinem Heimatstaat Rio de Janeiro der Politik zuwandte. 2014 wurde er in den brasilianischen Senat gewählt.

Ilona Staller, auch bekannt als "La Cicciolina" war Italiens bekannteste Darstellerin von Erwachsenenfilmen. Und dann wurde sie erfolgreiche Politikerin!

Sie wurde 1987 ins italienische Parlament gewählt und ist auch seither als politische Aktivistin tätig. Sie hat sogar zwei eigene Parteien gegründet.

Matthew McConaughey gab am 28. November 2021 bekannt, dass er bei den anstehenden Wahlen in Texas im Jahr 2022 nicht als Gouverneur kandidieren wird, obwohl die Chancen für ihn gut zu stehen schienen.

In einer von der University of Texas durchgeführten Umfrage wurden die texanischen Wähler gefragt, wen sie in einem Rennen zwischen dem amtierenden republikanischen Gouverneur Greg Abbott und Matthew McConaughey unterstützen würden. 45 % sprachen sich für den Schauspieler aus, während ein Drittel sagte, sie würden für Abbott stimmen. McConaughey begann daraufhin, öffentlich über eine politische Kandidatur nachzudenken, ließ die Idee aber schnell wieder fallen. In einem Video, das auf Twitter gepostet wurde, sagte McConaughey, die Kandidatur zum Gouverneur sei ein "demütigender und inspirierender Weg, über den man nachdenken sollte", aber es sei ein Weg, den "ich im Moment nicht einschlagen möchte". Stattdessen erklärte der Schauspieler, er wolle sich auf die Unterstützung von Unternehmern, Unternehmen, Stiftungen und Einrichtungen konzentrieren, die "Wege für den Erfolg von Menschen" schaffen. Er sagte weiter: 
"Politiker? Die guten können uns helfen, dorthin zu gelangen, wo wir hinmüssen, ja. Aber seien wir uns darüber im Klaren, dass sie nichts für uns tun können, wenn wir nicht selbst etwas für uns tun wollen."

Im Mai 2021 twitterte Milano: "Kongressabgeordneter McClintock war einer der 63 Republikaner, die das Gesetz über Hassverbrechen in Asien ablehnten. Dies ist mein Kongressabgeordneter. Sollte ich gegen ihn kandidieren?" Am 8. Juni bestätigte sie gegenüber The Hill, dass sie eine Kandidatur für den Kongress im Jahr 2024 "in Betracht zieht". "Ich schaue mir den 4. Bezirk in Kalifornien an, um möglicherweise gegen McClintock anzutreten", sagte Milano. Der ehemalige "Charmed"-Star ist eine progressive Demokratin, die Transgender-Rechte, das Wahlrecht, die ERA und die Waffenkontrolle unterstützt, berichtet Deadline.  

Schauspieler Randy Quaid gab am 27. April 2021 bekannt, dass er eine Kandidatur als Republikaner "ernsthaft in Betracht zieht". "Die Korruption der Staatsanwaltschaft in Kalifornien (vor allem Santa Barbara und der Bell-Skandal) ist weit verbreitet, und ich verspreche, dass ich, falls ich gewählt werde, mit den Bezirksstaatsanwaltschaften im ganzen Bundesstaat aufräumen werde", twitterte der damals 70-jährige Schauspieler. Einst war er für Rollen in Filmen wie "National Lampoon's Vacation" bekannt, doch in den folgenden Jahren wurde sein Ruf durch Verhaftungen, Gerichtsverfahren und Verschwörungstheorien berüchtigt.

Ben Savage wurde in den 1990er Jahren als Teenager-Schauspieler durch seine Hauptrolle in der Sitcom "Das Leben und Ich" berühmt. Ab 2023 kandidiert der Junge für den Kongress! Savage hat Berichten zufolge seine Unterlagen bei der Federal Election Commission eingereicht und sich für den Sitz im 30. Distrikt beworben.

Dieser Sitz wird von Adam Schiff gehalten, wird aber voraussichtlich frei werden, wenn Schiff für den Senat kandidiert. Savage studierte Politikwissenschaften in Stanford und absolvierte 2003 ein Praktikum beim damaligen US-Senator Arlen Specter. Er kandidierte 2022 erfolglos für den Stadtrat von West Hollywood, was ihn aber nicht davon abgehalten hat, in die Politik zu gehen.

Hill Harper, ein Schauspieler, der für seine Rollen in "CSI: NY" und "The Good Doctor" bekannt ist, gab am 10. Juli 2023 bekannt, dass er für den freien Sitz im US-Senat von Michigan kandidieren werde. Der Schauspieler, der neun Staffeln lang in "CSI: NY" mitspielte und derzeit in der ABC-Serie "The Good Doctor" zu sehen ist, hat vor seiner Karriere die Brown University und die Harvard Law School besucht.

In einem Interview mit The Associated Press beschrieb sich Harper als Kleinunternehmer, Gewerkschaftsmitglied und Aktivist, dessen fehlende Vorgeschichte als Politiker einer Kampagne "von den Menschen für die Menschen" dienen könnte. Harper wurde in der demokratischen Vorwahl von Slotkin besiegt.