Die Krönungs-Playlist von König Charles sorgte für ziemliche Aufregung. Sie hatte wahrlich einige Knaller zu bieten. Das britische Ministerium für Kultur, Medien und Sport (DCMS) stellte die 27 Titel umfassende "Coronation Celebration Playlist" auf Spotify zum Anhören bereit. Obwohl sie einige britische Klassiker und moderne Songs enthält, war sie nicht unumstritten.

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Die Playlist begann mit einem der größten Musikacts, die aus dem Vereinigten Königreich stammen. Die Rede ist natürlich von den Beatles. Der erste Titel auf der Playlist war "Come Together".

Der Song ist nicht nur ein Klassiker, sondern schien angesichts der Spannungen zwischen der königlichen Familie und Prinz Harry auch sehr sinnvoll zu sein.

Es ist auch ein hoffnungsvolles Lied für ein Großbritannien nach dem Brexit, das von politischer und wirtschaftlicher Instabilität geplagt wird. Die Union ist sehr willkommen und in der Tat notwendig, und König Charles III. spielt dabei eine wichtige Rolle.

Die Wiedergabeliste enthielt ursprünglich 28 Titel. Titel Nummer 28 war "Dance Wiv Me" von Dizzee Rascal. "Ein Titel mit Dizzee Rascal war irrtümlich enthalten und wurde sofort entfernt, als dies festgestellt wurde", teilte das DCMS mit.

Warum war der Song so umstritten? Der britische Grime-Künstler hat vor kurzem seine Berufung verloren, nachdem er im April 2022 des Angriffs auf seine damalige Verlobte Cassandra Jones für schuldig befunden wurde.

Das DCMS erklärte, dass "die Playlist erstellt wurde, um britische und Commonwealth-Künstler im Vorfeld der bevorstehenden Krönung zu feiern". Allerdings schien es an Vielfalt zu mangeln und viele Nationen des Commonwealth waren nicht repräsentiert.

Das Vereinigte Königreich dominierte die Playlist, und die Länder Afrikas oder des pazifischen Commonwealth waren überhaupt nicht vertreten.

Nur drei Songs stammten nicht aus dem Vereinigten Königreich, nämlich "Daddy Cool" von der deutsch-karibischen Band Boney M, "Slave to the Rhythm" von Grace Jones, die ursprünglich aus Jamaika stammt, und "It's a Beautiful Day" des kanadischen Künstlers Michael Bublé.

Der Commonwealth besteht aus 54 Ländern (einschließlich des Vereinigten Königreichs), sodass man argumentieren könnte, dass die anderen Länder tatsächlich nicht vertreten waren.

Und es ist ja nicht so, dass es in den Commonwealth-Staaten keine großen Künstler gäbe. Die auf Barbados geborene Rihanna, die Australierin Kylie Minogue oder die britisch-srilankische Sängerin M.I.A. sind nur einige Beispiele.

Die Kritik erstreckte sich auch auf die mangelnde Vielfalt der Künstler, die für die Playlist ausgewählt wurden, und darauf, dass sie das moderne Großbritannien nicht widerspiegelten. Es gab nur vier nicht-weiße Künstler und nur sechs Lieder, die von Frauen gesungen werden.

Euronews übte scharfe Kritik an der Songauswahl der "Safe-Bet-Playlist". Insbesondere einige Lieder, darunter "We are the Champions" von Queen, wurden als "selbstgefälliger patriotischer Unsinn" bezeichnet.

Euronews wies darauf hin, dass die Playlist "nicht gut zu der Tatsache passt, dass sie für eine Sammlung von Liedern, die einen neue Monarchen, aber auch ein Land und seine Menschen feiern sollen, sehr eintönig und deprimierend gleichförmig ist".

Trotz der Kritik enthält die Playlist einige wirklich gute Songs. Lassen Sie uns einige von ihnen und ihre möglichen Bedeutungen (und Kontroversen) näher beleuchten.

Die Playlist enthält einige tanzbare Titel, nämlich "Let's Dance" von David Bowie, "Dance All Over Me" von George Ezra und den Disco-Klassiker "Daddy Cool" (von Boney M.).

Es gibt auch einen Song aus dem Jahr 1985, der dank der Netflix-Serie "Stranger Things" im Jahr 2022 einen Popularitätsschub erlebte. Die Rede ist von Kate Bushs "Running Up That Hill (A Deal with God)".

Die Playlist ist voll von Stars. Da ist die englische Band Coldplay mit "A Sky Full of Stars" und Ellie Goulding mit "Starry Eyed". Außerdem gibt es den Song "Starlight" der schottischen Singer-Songwriterin Emeli Sandé.

Vor allem zwei Titel können als eine Ode an die Monarchie gesehen werden. Wir haben Queen mit dem Klassiker "We are the Champions" sowie "King" von Years & Years, das den Abschluss der Playlist bildet.

Die Playlist enthält den Song "Green, Green Grass of Home" von Tom Jones. König Charles war zeitlebens ein Verfechter des Umweltschutzes und ein Liebhaber der Natur, sodass ein grüner Titel durchaus angebracht ist. In dem Lied geht es um Nostalgie und darum, dass sich ein Mann in seinen letzten Tagen an sein Leben erinnert, und Charles kann in der Tat sagen, dass er viel getan hat, bevor er König wurde.

Das mag wie ein Motto klingen, aber es ist tatsächlich der Name eines der Stücke auf der Playlist. Der Titel von Harry Styles erinnert an die Botschaft, die der König nach dem Tod von Königin Elisabeth II. verkündete: "Ich werde mich bemühen, Ihnen mit Loyalität, Respekt und Liebe zu dienen."

Die Spice Girls durften in dieser Playlist nicht fehlen. Schließlich haben sie eine gemeinsame Vergangenheit mit König Charles. Als sie den damaligen Prinzen 1997 kennenlernten, soll Geri Halliwell gesagt haben, er sei "sehr sexy" und dann soll sie ihn in den Po gekniffen haben!

Allerdings sagte Ginger Spice Jahre später, dass sie Charles nicht verlegen zurückgelassen habe, nachdem sie gekniffen hatte. Stattdessen habe sie ihn getätschelt. "Ihm auf den Hintern zu klopfen, war gegen das königliche Protokoll, aber wir sind alle Menschen", sagte Halliwell.

Während einige Künstler tatsächlich relevant genug sind, um in die Playlist aufgenommen zu werden, vertritt vor allem eine Band politische Ansichten, die der Politik des Landes und der Monarchie zuwiderlaufen könnten. Es handelt sich um die Band The Proclaimers mit dem Lied "I'm Gonna Be (500 Miles)".

Die Band hat sich offen für die Unabhängigkeit Schottlands ausgesprochen und schreckt auch vor Republikanismus nicht zurück. "Es ist fast so, als würde man einen alten, freundlichen Hund sehen, der von seinem Elend erlöst werden muss", sagte Charlie Reid in einem Interview über die Monarchie.

Natürlich gibt es auch einen Song über die Hauptstadt. "Waterloo Sunset" von The Kinks bezieht sich auf London und die Themse.

Wir können sehen, wie "Mr. Blue Sky" von Electric Light Orchestra mit dem Text "The sun is shining in the sky / There ain't a cloud in sight / It's stopped raining, everybody's in the play / And don't you know it's a beautiful new day?" einen Hauch von Hoffnung und Positivität vermitteln kann. Aber das spiegelt das typisch britische Wetter nicht wirklich wider, oder?

Weitere Songs auf der Playlist sind "Celestial" von Ed Sheeran, "One Day Like This" von Elbow, "Our House" von Madness und "All Over the World" von den Pet Shop Boys.

Auf der Playlist stehen außerdem "People Get Ready" von Jeff Beck und Rod Stewart, "SPACE MAN" von Sam Ryder, "Gold" von Spandau Ballet, "Shine" von Take That und "Love Reign O'er Me" von The Who.

Die Krönung von Charles III. und Camilla fand am 6. Mai in der Westminster Abbey in London statt. 

Quellen: (Euronews) (Grunge) (Nicki Swift) (The List) (The Big Issue)

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