Berühmte Biopics, die uns belogen haben
Manche haben das Ziel völlig verfehlt

© <p>NL Beeld</p>

Filme Biografisch
Wenn Sie an Filme über echte Menschen denken, vermuten Sie dahinter wohl wahre Geschichten. Diese Filme – sogenannte Biopics – zeigen das Leben von echten Personen. Aber nicht alle Biopics erzählen die Wahrheit. Manche Teile werden weggelassen oder verändert. Manchmal sind sogar wichtige Dinge falsch dargestellt.
In dieser Bildergalerie zeigen wir Ihnen einige Biopics, die wichtige Informationen ausgelassen haben oder Fehler enthalten. Klicken Sie sich durch die Galerie und erfahren Sie mehr.

"Elvis" (2022)
"Elvis" schildert die Beziehung zwischen dem Sänger und seinem Manager, Colonel Tom Parker, doch Baz Luhrmanns Geschichte lässt einige Details aus. So schlossen Elvis und Parker den Management-Deal beispielsweise nicht auf einem Riesenrad ab.

"Elvis" (2022)
Der Film verlegt Elvis' Weihnachtsspecial auf denselben Tag wie die Ermordung von JFK, obwohl der Präsident tatsächlich einige Wochen zuvor ermordet wurde. Elvis feuerte Parker auch nicht auf der Bühne in Las Vegas.

"Bohemian Rhapsody" (2018)
Das Biopic über Queen-Frontmann Freddie Mercury (gespielt von Rami Malek) war sehr erfolgreich, doch auch dieses hat uns belogen. Der Film porträtiert den Sänger so, als sei kurz vor dem Live-Aid-Auftritt der Band im Jahr 1985 AIDS diagnostiziert worden. Die Diagnose erfolgte jedoch erst ein bis zwei Jahre später.

"Bohemian Rhapsody" (2018)
Eine weitere kreative Freiheit des Films ist die Trennung von Queen nach Mercurys Solovertrag. Das war nicht ganz korrekt, da die Band einfach eine Pause von ihrem hektischen Terminkalender einlegte. Ach ja, und Plattenmanager Ray Foster (gespielt von Mike Myers) ist übrigens eine frei erfundene Figur!

"The Doors" (1991)
Oliver Stones Filmbiografie mit Val Kilmer als Jim Morrison wurde von The Doors-Keyboarder Ray Manzarek heftig kritisiert. Er sagte, die Persönlichkeit des verstorbenen Sängers entspreche überhaupt nicht der im Film dargestellten. "Der Film stellt Jim als gewalttätigen, betrunkenen Idioten dar. Das war nicht Jim", sagte Manzarek.

"Straight Outta Compton" (2015)
Das Biopic über die Rap-Gruppe N.W.A. war ein großer kommerzieller Erfolg, doch ein wichtiges Ereignis fehlte. 1991 griff Dre die Journalistin Dee Barnes an. Er wurde zu zwei Jahren auf Bewährung verurteilt. Der Vorfall wird im Film nicht erwähnt.

"Rocketman" (2019)
Okay, das ist eher ein Musik-Film als ein klassisches Biopic, aber wenn es um Fakten geht, verschwimmen hier auch die Details. Zum Beispiel gibt es eine Szene: Elton John verlässt ein großes Konzert im Madison Square Garden, um in eine Entzugsklinik zu gehen. Das ist in Wirklichkeit nie passiert.

"Rocketman" (2019)
Auch wird Elton John gezeigt, wie er 1970 im Nacht-Club in Los Angeles "Troubadour" den Song "Crocodile Rock" singt, aber das Lied wurde erst 1972 veröffentlicht.

"Blond" (2022)
Der Film basiert auf einem fiktiven Bericht über Marilyn Monroes Leben von Joyce Carol Oates. Obwohl er biografische Elemente enthält, handelt es sich nicht um ein reines Biopic. Dennoch wurden einige wichtige Ereignisse erfunden, darunter Monroes Dreierbeziehung mit Charlie Chaplin Jr. und Edward G. Robinson Jr. sowie die darauffolgende Abtreibung.

"Aviator" (2004)
Martin Scorseses Biopic über Howard Hughes geht nicht auf dessen angebliches räuberisches Verhalten gegenüber jungen Schauspielerinnen bei Vorsprechen und auf Rassismusvorwürfe ein.

"Aviator" (2004)
In "Aviator" wird auch nicht erwähnt, wie Hughes seine Freundin Ava Gardner so heftig schlug, dass ihr der Kiefer auskugelte. Gardner schlug mit einem Aschenbecher zurück.

"Like A Complete Unknown" (2024)
Bob Dylans Filmbiografie war ein großer Kassenschlager, enthielt aber viele Ungenauigkeiten. Dylans Freundin hieß nicht Sylvie Russo (gespielt von Elle Fanning). Stattdessen hieß seine echte Freundin Suze Rotolo.

"Like A Complete Unknown" (2024)
Der Film zeigt auch, wie Sylvie und Dylan 1965 auf seinem Motorrad nach Newport fahren, doch zu diesem Zeitpunkt war die zukünftige Frau des Sängers, Sara Lownds, bereits schwanger.

"Like A Complete Unknown" (2024)
Zu den weiteren Ungenauigkeiten zählen die Tatsache, dass Dylan "Blowin' in the Wind" nicht schrieb, während er die Nachrichten über die Kubakrise sah (das tat er Monate später), sowie sein Treffen mit Johnny Cash beim Newport Festival, der dort 1965 nicht auftrat.

"Walk the Line" (2005)
Apropos Johnny Cash: Auch sein Biopic ist voller Ungenauigkeiten, insbesondere was die Darstellung von Cashs erster Frau Vivian betrifft.

"Walk the Line" (2005)
"Meine Mutter kam im ganzen Film praktisch nicht vor – außer als verrückte Irre, die seine Karriere hasste. Das stimmt aber nicht", sagte seine Tochter Kathy Cash. "Sie liebte seine Karriere und war stolz auf ihn – bis er mit Drogen anfing und nicht mehr nach Hause kam."

"Back to Black" (2024)
Im Biopic über Amy Winehouse spielt Produzent Mark Ronson keine wichtige Rolle – obwohl er sehr bedeutend für ihre Musik war. Außerdem bekommen ZuschauerInnen den Eindruck, dass ihre Großmutter ihre berühmte sogenannte Beehive-Frisur erfunden hat. Das stimmt aber nicht.

"Der Fall Phil Spector" (2013)
Der Film konzentriert sich auf die Beziehung zwischen dem Musikproduzenten (gespielt von Al Pacino) und seiner Verteidigerin, Linda Kenney Baden (gespielt von Helen Mirren). Phil Spectors dritte Frau, Rachelle, protestierte wegen der Ungenauigkeiten im Film, ebenso wie die FreundInnen von Lana Clarkson, deren Mord Spector vorgeworfen wurde.

"Der Fall Phil Spector" (2013)
Drehbuchautor David Mamet stellte klar, dass es "nicht wirklich die Geschichte von Phil Spector" sei und dass "fast alles hypothetisch sei".

"Stoned" (2005)
"Stoned" ist die Filmbiografie des verstorbenen Rolling-Stones-Gitarristen Brian Jones. Jones ertrank versehentlich im Rausch, doch es gibt eine Theorie, dass er ermordet wurde, für die es nie Beweise gab. Der Film untersucht diese unbewiesene Theorie.

"The Runaways" (2010)
Von der Bassistin Jackie Fox ist im Biopic über die Frauen-Rockband The Runaways kaum etwas zu sehen. Das liegt daran, dass das ehemalige Bandmitglied die Zusammenarbeit mit den Produzenten verweigerte. Später behauptete Fox, sie sei von dem Produzenten der Band, Kim Fowley, sexuell missbraucht worden – ein Vorfall, der im Film nicht vorkommt.

"Die Buddy Holly Story" (1978)
Auch der Film über das Leben des Rock'n'Roll-Sängers Buddy Holly weist einige Ungenauigkeiten auf. Die größte davon war Produzent Norman Petty, der an Hits wie "Peggy Sue" mitschrieb, aber im Film nicht erwähnt wurde.

"Blast – Wo die Büffel röhren" (1980)
"Blast – Wo die Büffel röhren" ist ein halbbiografischer Film über den Journalisten Hunter S. Thompson. Eine Ungenauigkeit betrifft Thompsons mexikanisch-amerikanischen Freund und Anwalt Oscar Zeta Acosta, gespielt von Peter Boyle.

"Blast – Wo die Büffel röhren" (1980)
Die Figur wurde in "Carl Lazlo" umbenannt, weil sich die Chicano-Gemeinde darüber beschwerte, dass Boyle eine hispanische Figur spielte.

"Hurricane" (1999)
Denzel Washington spielt den Boxer Rubin "Hurricane" Carter, der fälschlicherweise des dreifachen Mordes beschuldigt wird. Der Film erzählt jedoch nicht die ganze Geschichte. So wird beispielsweise verschwiegen, dass Carter bereits drei Jahre wegen Raubüberfällen im Gefängnis saß.

"Hurricane" (1999)
In "Hurricane" kommt auch ein fiktiver rassistischer Polizist namens Della Pesca (gespielt von Dan Hedaya) vor, der Carter angeblich schon seit seiner Jugend verfolgt hat.

"Homerun" (1994)
Das Biopic über den Baseball-Star Ty Cobb (gespielt von Tommy Lee Jones) hat uns ebenfalls belogen. Der Film basiert auf einem Buch des Sportjournalisten Al Stump, das Cobb nicht mochte. Ein Autor namens William R. Cobb untersuchte später die Aussagen von Stump und entdeckte, dass vieles davon falsch war. Viele dieser erfundenen Informationen bildeten die Grundlage des Films.

"Weird: Die Al Yankovic Story" (2022)
Im typischen "Weird Al" Yankovic-Stil ist der Film eine Parodie auf Biopics. Die Aussagen sind daher absurd und falsch. Zum Beispiel, dass Michael Jackson "Beat It" als Parodie auf Weird Als "Eat It" aufgenommen hat: Natürlich falsch und es war umgekehrt.

"Hysteria: The Def Leppard Story" (2001)
Die Geschichte der britischen Rockband Def Leppard wurde wegen ihrer schlechten Qualität heftig kritisiert. Fernsehkritiker Scott Iwasaki verglich sie sogar mit der Mockumentary "This Is Spinal Tap" von 1984. "Der Film reduziert Def Leppard auf eindimensionale Karikaturen", sagte er. Def Leppards Sänger Joe Elliott bezeichnete den Film als "Low-Budget" und "schlecht recherchiert".

"The Dirt – Sie wollten S*x, Drugs & Rock'n'Roll" (2019)
Das Biopic über Mötley Crüe basiert auf der Autobiografie der Band, doch einige Dinge werden im Film nicht behandelt. So war beispielsweise nicht Vince Neil der erste Sänger der Band – das war Odean Peterson.
Quellen: (Grunge) (IMDB) (NPR (Today)
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