Kefir: Was ist er eigentlich und ist er wirklich so gesund?
Der neue Verkaufsschlager aus dem Kühlregal
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Genuss Gesundheit
Neben dem Joghurt hat in den letzten Jahren ein weiteres Milchprodukt einen gewaltigen Aufschwung erfahren und das mit gutem Grund. Die Rede ist von Kefir. Dieses flüssige joghurtartige Getränk enthält verschiedene Probiotika und ist gut für die Darmgesundheit, aber das ist noch lange nicht alles.
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Dürfen wir vorstellen: Kefir
Kefir ist ein Getränk, das aus fermentierter Kuh-, Ziegen- oder Schafsmilch hergestellt wird. Dafür gibt man Kefirknollen in die Milch und lässt das Ganze fermentieren.
Ursprünge
Auch wenn Kefir seinen Siegeszug hierzulande vor noch nicht allzulanger Zeit angetreten hat, sind die Wissenschaftler der Meinung, dass es ihn bereits seit Tausenden von Jahren gibt. Die Ursprünge liegen wahrscheinlich in Osteuropa bzw. der heutigen Türkei.
Probiotika
Kefir soll verschiedene gesundheitliche Vorteile haben, besonders durch die enthaltenen einzigartigen Probiotikaarten. Probiotika sind "gute Bakterien", die unsere Darmgesundheit fördern.
Geringer Laktosegehalt
Außerdem enthält Kefir von Natur aus kaum Laktose (Milchzucker), sodass ihn sogar viele Menschen mit einer Laktoseintoleranz trinken können.
Milchfreie Alternativen
Es gibt auf dem Markt auch einige milchfreie Versionen, die allerdings nicht die gleichen Ernährungsvorteile mit sich bringen wie das Original.
Milchkefir
Es gibt verschiedene Arten von Kefir, die häufigste davon ist jedoch der Milchkefir. Wie bereits erwähnt wird dieser hergestellt, indem man der Milch Kefirknollen zuführt und dies fermentieren lässt.
Wasserkefir
Dann gibt es noch den Wasserkefir. Dies ist ebenso ein fermentiertes Getränk, das jedoch statt mit Milch mit Zuckerwasser herstellt wird, dem die Kefirknollen zugefügt werden. Damit ist Wasserkefir eine milchfreie Alternative.
Kefirknollen
Die Kefirknollen sind kleine Brocken aus Hefe und Bakterien, die ein bisschen wie kleine Blumenkohlstücke aussehen. Diese Knollen enthalten probiotische Mikroorganismen, die die Laktose der Milch zerkleinern und die Fermentation auslösen.
Rohmilchkefir
Schließlich gibt es dann noch Rohmilchkefir, der aus roher bzw. unpasteurisierter Milch hergestellt wird. Er ist jedoch deutlich schwieriger zu bekommen.
Rohmilchkefir
Die Forschung zeigt jedoch, dass Rohmilchkefir gegen über Kefir aus pasteurisierter Milch einige Gesundheitsvorteile bietet.
Kefir vs. Joghurt
Kefir wird häufig mit Joghurt verglichen und tatsächlich gibt es einige Gemeinsamkeiten. Beide sind leicht sauer und werden durch Fermentation hergestellt.
Gemeinsamkeiten
Beide enthalten gute Bakterien, Kefir Lactobacillus kefiri und Joghurt Lactobacillus bulgaricus und Streptococcus thermophilus.
Gemeinsamkeiten
Beide eignen sich hervorragend als Basis für Smoothies und passen sehr gut zu Müsli und frischen Früchten.
Unterschiede
Die Konsistenz von Kefir ist jedoch flüssiger als Joghurt und er enthält in der Regel auch weniger Kalorien und Zucker. In beiden Fällen sollte man sich lieber an die natürliche Version anstatt Produkte mit zugesetzten Aromen halten.
Gesundheitliche Vorteile
Durch die enthaltenen Probiotika und Nährstoffe bietet Kefir verschiedene gesundheitliche Vorteile. Zunächst einmal haben Studien gezeigt, dass er die Verdauung unterstützt.
Unterstützt die Verdauung
Kefir enthält bis zu 61 verschiedene Bakterienstränge. Die Forschung konnte zeigen, dass diese Mikroorganismen die Behandlung von Erkrankungen wie dem Reizdarmsyndrom unterstützen und vorbeugend wirken können.
Verbessert die Herzgesundheit
Die Forschung zeigt ebenfalls, dass Kefir die Herzgesundheit verbessern kann. Er kann einerseits die Schäden, die durch das metabolische Syndrom (ein Oberbegriff für verschiedene Faktoren, die das Risiko für Herzerkrankungen erhöhen können) verursacht werden, reduzieren.
Verbessert die Herzgesundheit
Andererseits kann Kefir helfen, den Blutdruck zu senken, den Cholesterinspiegel zu kontrollieren und die Werte für Tryglycerid verbessern.
Stärkt die Knochen
Studien konnten außerdem zeigen, dass Kefir gut für die Knochen ist und das Risiko für Osteoporose senken kann. Das liegt daran, dass Kefir eine gute Kalziumquelle ist.
Stärkt die Knochen
In einer Studie mit Osteoporosepatienten konnten die Forscher bei den Teilnehmern, die täglich Milchkefir tranken, eine Verbesserung der Knochenmineraldichte nachweisen.
Antibakterielle Eigenschaften
Kefir könnte sogar als Antibiotikum wirken, da sich einige enthaltene Probiotika als wirksam gegen schädliche Bakterien erwiesen haben. Das Probiotikum Lactobacillus kefiri, das nur in Kefir vorkommt, könnte sogar der Vermehrung einiger gefährlicher Bakterien wie Salmonellen vorbeugen.
Hilft bei Diabetes
Kefir kann sogar Menschen mit Diabetes Typ 2 helfen. Die Forschung konnte zeigen, dass der Konsum von Kefir die Nüchternblutzuckerwerte senken kann.
Hilft bei Diabetes
Kefir könnte Patienten auch bei der Kontrolle der Insulinresistenz und des Blutdrucks helfen. Hierzu ist allerdings weitere Forschung nötig.
Nachteile
Enthält Alkohol
Außerdem enthält Kefir eine geringe Menge Alkohol. Dies ist für die meisten kein Problem, falls Sie jedoch keinesfalls Alkohol zu sich nehmen dürfen, sollten Sie darauf achten.
Geschwächtes Immunsystem
Falls Sie vielleicht aufgrund einer chronischen Erkrankung ein geschwächtes Immunsystem haben, sollten Sie sich vor dem Konsum von Kefir ärztlichen Rat einholen.
Immunsuppressiva
Falls Sie Immunsuppressiva einnehmen, könnten Sie durch Kefir ebenfalls krank werden. Sprechen Sie auch dann zunächst mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin.
Quellen: (WebMD) (Allrecipes)
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Kefirknollen
Es gibt zwei verschiedene Arten von Kefirknollen: Milchkefirknollen und Wasserkefirknollen.