BMI: Wofür steht er und kann man ihm überhaupt trauen?

Wie genau ist der Body-Mass-Index und sollte er immer noch einen Platz in der modernen Medizin haben?

BMI: Wofür steht er und kann man ihm überhaupt trauen?
Stars Insider

28/11/24 | StarsInsider

Gesundheit Body mass index

Der Body-Mass-Index ist ein beliebtes Hilfsmittel, das Hausärzte zur Bestimmung der Fettleibigkeit ihrer Patienten nutzen. Die Kalkulation wird mithilfe der Größe und des Gewichts der Person gemacht. Das Ergebnis der Rechnung wird dann mit einer Tabelle verglichen, die angibt, ob eine Person innerhalb eines "gesunden" Bereichs liegt. Aber wie akkurat ist diese Kalkulation wirklich?

Wir werfen einen Blick auf die Ursprünge des BMI, wie er sich über die Jahre entwickelt hat und ob er auch heute noch ein hilfreiches Mittel sein kann, um Patienten zu bewerten.

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Ursprünge
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Ursprünge

Die Geschichte des Body-Mass-Index reicht zurück in die 1830er Jahre, als der belgische Akademiker Lambert Adolphe Jacques Quetelet eine Formel entwickelte.
Adolphe Quetelet
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Adolphe Quetelet

Obwohl er als Astronom, Mathematiker, Statistiker und Soziologe gearbeitet hatte, hatte Adolphe Quetelet keine Ausbildung in Medizin.
Quetelets Index
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Quetelets Index

Quetelet sammelte Informationen über verschiedene Bevölkerungsgruppen, aber vorrangig über weiße, europäische Kulturen. Am Anfang wurden die statistischen Zahlen von schottischen und französischen Teilnehmern verwendet.
Der Durchschnittsmann
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Der Durchschnittsmann

Die Berechnung zielte zuerst darauf ab, die Maße des "l’homme moyen", des durchschnittlichen Mannes, herauszufinden.
Der Durchschnittsmann
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Der Durchschnittsmann

Aber sein "Durchschnittsmann" war nur ein Ideal. Laut Quetelet wäre dieser Mann, würde man ihn komplett bestimmen können, der perfekte Mann "und alles, was von seinen Proportionen und Beschaffenheit abweicht, würde als Deformation oder Krankheit... oder Monstrosität angesehen" werden.
Der Durchschnittsmann
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Der Durchschnittsmann

Seine Methodologie zog aber nur eine kleine Anzahl an Menschen in Betracht. Hätte er mehr Maße genommen, sähen die Resultate vermutlich ganz anders aus.
Anderer Zweck
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Anderer Zweck

Der Index sollte ursprünglich nur dazu dienen, die Menschen für statistische Zwecke zu vermessen, nicht als Indikator für Körperfett oder die Gesundheit.
Lebensversicherung
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Lebensversicherung

Erst als Lebensversicherungen zu Beginn des 20. Jahrhunderts damit begannen, Gewicht und Größe mit in ihre Kalkulationen aufzunehmen, wurde es ein Maßstab für die Gesundheit einer Person.
Lebensversicherung
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Lebensversicherung

Die Messungen wurden im Wesentlichen dazu verwendet, das Gesundheitsrisiko zu bestimmen und davon ausgehend zu berechnen, wie viel Menschen für die Lebensversicherung bezahlen würden.
Lebensversicherung
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Lebensversicherung

Kriterien wie Körperstatur und Alter wurden in einigen Tabellen jedoch nicht berücksichtigt.
Namensänderung
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Namensänderung

Wissenschaftler Ancel Keys, der die Forschung in diesem Gebiet anführte, änderte die Bezeichnung Quetelets Index zu "Body-Mass-Index".
Andere Methoden
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Andere Methoden

In den 1970ern wurden noch weitere Methoden zur Bestimmung ausprobiert, aber die Forschung kam zum Schluss, dass Quetelets Index "mindestens genauso gut wie andere Gewichtsskalen als Indikator für relative Fettleibigkeit" dienen würde.
Andere Methoden
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Andere Methoden

Andere Methoden umfassten Wasserverdrängung und Hautmessschieber.
Wie berechnet man den BMI
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Wie berechnet man den BMI

Die Formel ist einfach. BMI = kg/m2.
Ärzte begannen ihn zu nutzen
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Ärzte begannen ihn zu nutzen

Obwohl der BMI fehlerhaft und nicht medizinisch fundiert war, begannen Ärzte damit, die Messungen zu verwenden, um den Gesundheitszustand der Patienten zu beurteilen.
Wie wird er bewertet?
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Wie wird er bewertet?

BMI-Werte unter 18,5 bedeuten Untergewicht. Wer sich zwischen 18,5 und 24,9 befindet, gilt als normal.
Wie wird er bewertet?
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Wie wird er bewertet?

Zwischen 25 und 29,9 ist man übergewichtig. Und ein BMI von 30 und höher bringt einem die Bezeichnung "fettleibig" ein. Steigt die Zahl über 35, gilt man als anfälliger für Gesundheitsprobleme.
Was der BMI nicht verrät
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Was der BMI nicht verrät

Die Formel kann nicht messen, wie sich das Gewicht im Körper verteilt. Der Körperfettanteil ist der Indikator für Fettleibigkeit und der BMI kann diesen nicht beurteilen.
Was der BMI nicht verrät
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Was der BMI nicht verrät

Der BMI kann nicht zwischen Fett und Muskeln unterscheiden.
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Was der BMI nicht verrät

Da Muskeln dichter als Fett sind, kann eine Person, die viel Muskelmasse besitzt, halb so groß wie eine fettleibige Person sein und trotzdem das gleiche Gewicht haben. Als solche kann eine muskulöse Person als "übergewichtig" oder "fettleibig" eingestuft werden, obwohl sie es gar nicht ist.
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Was der BMI nicht verrät

Der BMI ist nicht dazu in der Lage, zwischen verschiedenen Typen an Fett zu unterscheiden. Während subkutanes Fett sichtbar ist, ist dies das viszerales Fett nicht immer. Viszerales Fett befindet sich in den Muskeln und um Organe herum und kann deutlich schädlicher für den Körper sein als subkutanes (also direkt unter der Haut liegendes) Fett.
Was der BMI nicht verrät
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Was der BMI nicht verrät

Der BMI berücksichtigt auch nicht das Gewicht der Knochen. Manche Menschen haben ein schwereres "Gerüst" als andere und das zeigt sich eben auch auf der Waage.
Warum nutzen Ärzte ihn immer noch?
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Warum nutzen Ärzte ihn immer noch?

Viele nutzen diese Art der Berechnung, da sie einfach durchzuführen und günstig ist und während der Sprechstunde durchgeführt werden kann.
In einer idealen Welt
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In einer idealen Welt

Ein MRI- oder ein DEXA-Scan geben ein viel klareres Bild über das Körperfett, die Muskeln und die Knochenstruktur. Einziges Problem: Sie sind zeitaufwendig und teuer.
Alternativen
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Alternativen

Der Taillenumfang wird schon von vielen Ärzten weltweit gemessen. Er kann ein zusätzlicher Indikator sein.
Alternativen
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Alternativen

Der Umfang des Handgelenks, besonders bei Kindern, dient ebenfalls als Hinweis.
Fett ist komplex
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Fett ist komplex

Verschiedene Arten von Fett und ihre Beziehung zur Gesundheit sind komplexer als eine einfache Berechnung von Größe multipliziert mit dem Gewicht.
Fettleibigkeit ist komplex
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Fettleibigkeit ist komplex

Andere Indikatoren sollten ebenfalls in Betracht gezogen werden. Blut- und Urintests sollten gemacht werden, um ein vollständiges Bild zeichnen zu können.
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Und dann sollte man sehr vorsichtig sein, wie man das überschüssige Fett verliert. Lernen Sie hier mehr über die Gefahren von extremen Diäten.

Quellen: (Psychology Today) (Time)

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