Butter oder Pflanzenöl, was ist gesünder? Eine neue Studie deckt auf
Stimmt es, dass Butter gesünder ist?

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Gesundheit Fette
Laut einer aktuellen Studie, die in der Fachzeitschrift JAMA Internal Medicine veröffentlicht wurde, gibt es nur sehr wenige Belege für die Behauptung, dass Butter ein gesundes Fett ist. Diese Vorstellung geistert in den letzten Jahren durch alle sozialen Medien, aber die neue Forschung deutet darauf hin, dass Pflanzenöle die gesündere Wahl sind.
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Trend in den sozialen Medien
In den letzten Jahren waren die sozialen Medien voll von Influencern, die behaupteten, dass Butter ein gesundes Fett sei.

Gesundes Lebensmittel?
So behauptete beispielsweise Dr. Paul Saladino in einem Post auf Instagram aus dem Mai 2023, dass Butter "ein gesundes Lebensmittel mit tollen Nährstoffen" sei.

"Gesünder als Samenöle"
Häufig behaupten die Menschen, die Butter und tierische Fette bewerben, dass diese viel gesünder als Samenöle seien.

Robert F. Kennedy Jr.
Tatsächlich schrieb der US-amerikanische Gesundheitsminister Robert F. Kennedy Jr. auf Instagram, dass Samenöle zu den "ungesundesten Inhaltsstoffen in unseren Lebensmitteln" gehörten.

Neue Studie
Nach Angaben einer aktuellen Studie, die in der Fachzeitschrift JAMA Internal Medicine veröffentlicht wurde, gibt es keine echten Belege für diese Behauptungen.

Die Risiken eines hohen Butterkonsums
So deckte die aktuelle Forschung auf, dass ein höherer Butterkonsum mit einem 15 % höheren Sterberisiko einhergeht.

Im Vergleich mit pflanzlichen Ölen
Im Gegensatz dazu stand eine höhere Aufnahme von pflanzlichen Ölen wie Soja-, Raps- und Olivenöl mit einer 16 % geringeren Sterblichkeit in Verbindung.

Sammlung der Daten
Die Studie, die zu diesen Ergebnissen führte, war sehr umfassend. Dabei wurden die Ernährungsdaten von über 221.000 Teilnehmenden aus einem Zeitraum von 33 Jahren untersucht.

Regelmäßiger Bericht
Die Teilnehmenden berichteten alle vier Jahre ihre Ernährungsgewohnheiten an die Forschungsgruppe. So konnten die Forschenden die Veränderungen im Laufe der Zeit nachverfolgen und Durchschnittswerte berechnen.

An Variablen angepasst
Die Ergebnisse wurden dann angepasst, um Variablen wie Alter, BMI und die Gesamtkalorienaufnahme zu berücksichtigen.

Korrelation vs. Kausalität
Nach Angaben der AutorInnen der Studie ist es jedoch wichtig zu bedenken, dass es sich bei den Ergebnissen um reine Korrelation handelt. Das bedeutet, dass sie einen Zusammenhang aufzeigen, aber nicht unbedingt eine Ursächlichkeit.

Jahrzehnte von Beweisen
Dennoch stimmen die Ergebnisse mit bestehenden Belegen aus Jahrzehnten der Forschung überein, dass gesättigte Fette (wie sie in Butter und Ghee vorkommen) gesundheitliche Risiken bergen.

Nachweisliche gesundheitliche Vorteile
Außerdem zeigt diese, dass ein Ersatz tierischer Fette durch Pflanzenöle (darunter auch Samenöle) deutliche gesundheitliche Vorteile aufweist.

Beste Öle
Besonders Olivenöl, Rapsöl und Sojaöl wurden mit einem geringeren Sterberisiko in Verbindung gebracht.

Bekräftigende Belege
Diese Ergebnisse bekräftigen die große Menge an bereits bestehenden Belegen, die die gesundheitlichen Vorteile dieser Pflanzenöle aufzeigen.

Sollten wir Butter weglassen?
Die AutorInnen der Studie betonen jedoch, dass dies nicht bedeutet, dass wir Butter komplett aus unserer Ernährung streichen müssen.

Berücksichtigung der Möglichkeiten
Tatsächlich dürfte die Entscheidung für oder gegen Butter von den verfügbaren Alternativen abhängen.

Butter vs. Transfette?
Wenn man sich also beispielsweise zwischen Butter und einem teilweise hydrierten Pflanzenöl, das reich an Transfetten ist, entscheiden muss, könnte Butter die bessere Wahl sein.

Beschränkung des Transfettgehalts
Im April 2019 verabschiedete die EU-Kommission einen EU-weit gültigen Grenzwert für Transfettsäuren in Lebensmitteln für Endverbraucher.

Grenzwert
Laut der Verordnung dürfen in Lebensmitteln, die für Endverbraucher bestimmt sind, maximal nur noch 2 Gramm Transfettsäuren pro 100 Gramm enthalten sein.

Butter vs. pflanzliche Samenöle
Falls jedoch die Wahl zwischen Butter und einem pflanzlichen Samenöl wie Raps- oder Sojaöl besteht, dann ist letzteres im Allgemeinen die gesündere Wahl.

Und was ist mit Rindertalg?
Eine weitere Option, die in der aktuellen Studie nicht berücksichtigt wurde, ist Rindertalg, ein tierisches Fett, das aufgrund seiner angepriesenen gesundheitlichen Vorteile in den letzten Jahren an Beliebtheit gewonnen hat.

Ähnlichkeiten mit Butter
Laut den AutorInnen der Studie lässt sich aufgrund der Zusammensetzung von Rindertalg nicht erwarten, dass es auch nur wenig besser als Butter ist.

Marginal schlechter
Tatsächlich zeigte eine frühere Studie, dass Fett aus rotem Fleisch, wie zum Beispiel Rindertalg, in Sachen Sterblichkeit und Herz-Kreislauf-Erkrankungen etwas schlechter abschneidet als Milchfett.

Verwendung von Butter einschränken
Wie bereits erwähnt, ist es nicht nötig, die Butter vollständig zu streichen. Es dürfte jedoch besser sein, die Butter nur dann zu verwenden, wenn der Geschmack entscheidend ist.

Das Gleichgewicht finden
Bei der Entscheidung für das richtige Pflanzenöl zum Ersatz geht es vor allem darum, das richtige Gleichgewicht aus Nährstoffen für den Körper zu finden.

Reich an Omega-3
Nach Angaben der Studie haben Oliven-, Raps- und Sojaöl die größten gesundheitlichen Vorteile aufgrund des hohen Gehalts an entzündungshemmenden Omega-3-Fettsäuren.

Die Bedeutung von Omega-3
Den richtigen Omega-3-Spiegel im Körper zu halten ist wichtig für die Energie, die Aufrechterhaltung der Immunabwehr und die Linderung von Entzündungen.

Omega-6
Andere Samenöle wie Mais-, Erdnuss- und Sonnenblumenöl haben einen höheren Gehalt an Omega-6-Fettsäuren. Auch diese sind wichtig für die Gesundheit.

Die richtige Balance finden
Es ist jedoch genau wie bei den Omega-3-Fettsäuren auch möglich, zu viel Omega-6 zu sich zu nehmen. Daher ist es wichtig, die richtige Balance zu finden.
Quellen: (CNN) (BMEL)
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