Wie beeinflusst Musik unseren Modestil?
Musik und Mode gehören zusammen
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Mode Subkulturen
Von der ikonischen Elvis-Tolle bis zu den legendären Tanzschritten von Michael Jackson hat die Musikindustrie über Generationen hinweg große kulturelle Wellen geschlagen. In der Geschichte haben MusikerInnen immer wieder neue Modetrends gesetzt und sind manchmal sogar für ihren Kleidungsstil genauso berühmt geworden wie für ihre Musik. Auch wenn der Einfluss von Musik auf die Mode heutzutage nicht mehr ganz so offensichtlich erscheint wie in den vergangenen Jahrzehnten, zeigen die Freundschaftsarmbänder, die bei den Konzerten von Taylor Swifts "The Eras"-Tour getauscht werden, dass Musik auch heute noch eng mit der Mode verbunden ist.
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Der Einfluss von Musik auf die Mode
Wie die Mode war auch die Musik schon immer eine Form der Selbstdarstellung. Mode und Musik definieren Epochen; so können wir beispielsweise zwischen den Schlaghosen und psychedelischen Prints, die 1969 getragen wurden, und dem dunklen Eyeliner und der schwarzen Kleidung der Goths in den 80er und 90er Jahren unterscheiden.
Der Einfluss von Musik auf die Mode
Mode und Musik wurden eng miteinander verknüpft, als die Musik nicht mehr nur zur Unterhaltung, sondern auch zur Darstellung von Individualität, politischen Überzeugungen und Ideen diente. Der Einfluss der Musik auf die Mode (und umgekehrt) ist in fast jedem Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts zu beobachten.
Jazz
In seinen frühen Jahren wurde der Jazz als skandalös empfunden, da diese Musikrichtung nur in Nachtklubs und billigen Kneipen gespielt wurde, die von Menschen aller Hautfarben besucht wurden.
Flapper
Frauen, die Jazz hörten, fingen an, sich traditionellen Rollenmustern zu widersetzen und trugen kurze Kleider, keine BHs und lockere Kleidung, in der sie die ganze Nacht tanzen konnten. So wurde die Flapper-Mode geboren.
Teenie-Pop der 1950er Jahre
Als Film, Fernsehen und Musik und damit auch das Konzept eines Rock 'n' Roll Stars langsam einem breiteren Publikum zugänglich wurde, wollten die Teenager die Klamotten ihrer Idole tragen.
Jugendmode
Die meisten Modehäuser bedienten damals nur den Geschmack der Erwachsenen, als jedoch der Markt für Jugendliche in den 1950ern wuchs, erblickte die Modeindustrie für Teenager das Licht der Welt.
Die "Beat Generation"
Der amerikanische Autor Jack Kerouac prägte den Ausdruck "Beat Generation" und bezog sich damit auf die versteckte und unangepasste Jugend in New York City von den 1940er bis Mitte der 1960er Jahre. Die sogenannten Beatniks hörten rhythmischen Jazz. Bob Dylans Verbindung zur "Beat Generation" tritt besonders in einem Lied "Desolation Row" zutage.
Beatniks
Die Beatnik-Mode inspirierte sich an Gelehrtenkreisen und modernen Jazz-Künstlern. Es wurden häufig schwarze Rollkragenpullover getragen, Frauen trugen schwarze Jeans oder Caprihosen zu übergroßen Pullovern, was sich den Sanduhrenfiguren der 40er und 50er Jahren widersetzte.
Die Swinging Sixties
In den späten 1950er Jahren wurden in London junge Männer und Frauen, die modernen Jazz hörten, als Modernisten bezeichnet. In den 1960er Jahren begannen diese Modernisten oder Mods, Soul, Ska und Rockgruppen wie The Who und Small Faces zu hören.
Mod-Mode
Mitte der 1960er nahmen britische Rockbands den Mod-Look auf. Die Männer trugen maßgeschneiderte Anzüge mit Chelsea-Stiefeln und die Frauen Miniröcke.
Die Sechziger in Amerika
Während die Londoner Teenager die Mod-Bewegung begrüßten, wurden die amerikanischen Teenager zum Vietnamkrieg eingezogen. Die Musiker begannen, Musik gegen das Establishment zu schreiben und mit LSD zu experimentieren, wodurch eine Mischung aus Rock, Folk, Blues und psychedelischem Rock entstand.
Hippies
Hippies waren unangepasst, wiesen die Werte etablierter Institutionen zurück und sehnten sich nach dem Weltfrieden. Zur Mode gehörten Schlaghosen, gebatikte Shirts und Maxikleider.
Punk der 70er
Die frühe Punk-Musik war vom Ska, Reggae und Soul beeinflusst. Die Szene entwickelte sich jedoch schnell zu einer aggressiven Rockmusik mit Ska-Elementen.
Punk-Mode
Punkmusik war auf Individualität und Freiheit fokussiert, sodass die Mode alles andere als Mainstream war. Bunt gefärbte Haare, Piercings und Lederjacken waren populär.
Vivienne Westwood und Malcolm McLaren
Vivienne Westwood und Malcolm McLaren führten eine Boutique in der King's Road in London, die sich auf die Kleidung der Punk-Bewegung spezialisierte.
Glamrock
MusikerInnen nahmen in den 1970ern Science-Fiction auf, das stark in der Popkultur vertreten war. David Bowie und Marc Bolan zogen daraus Inspirationen und fügten ihren Auftritten science-fiction-artige Hintergrundgeschichten hinzu, was den Glamrock hervorbrachte.
Glamrock-Mode
Die Glamrock-Mode war geprägt von Androgynität, unbeschwerter Extravaganz und viel Glitzer. Viele Menschen mochten die Musik, aber nicht die Modebewegung, sodass manche glauben, dass Glamrock die erste Pop-Subkultur war.
Goths der 1980er
Goth-Musik begann als Death-Rock, ein dunklerer Punk, entwickelte sich aber zu Synthiepop und New Wave weiter. Berühmte Goth-Rock-Bands sind The Cure, Bauhaus und Siouxsie and the Banshees.
Gothic-Mode
Inspiriert von den dunkleren Themen des Goth-Rocks zeichnet sich die Gothic-Mode durch schwarze Kleidung (häufig aus Samt oder Satin), Netzstrümpfen, Ketten und Plateau-Stiefeln aus.
Grunge der 1990er
In den 90ern leiteten Teenager aus den Vororten ihre Ängste und ihre Wut gegenüber der Welt in einen Sound, der heute Grunge genannt wird. Nirvana, Hole und Bam Bam waren einige der berühmtesten Bands der Szene.
Grunge-Mode
Flanellhemden, Cardigans und zerrissene, ausgebeulte Jeans waren die Markenzeichen des Grunge-Stils. Die Mode spiegelt die düstere Lebenseinstellung und allgemeine Achtlosigkeit der Bewegung wider.
Hip-Hop
In den späten 80ern und frühen 90ern war der Hip-Hop eine der beliebtesten Musikrichtungen. Die Hip-Hop-Kultur entstand in afroamerikanischen Gemeinden, DJ Kool Herc, Afrika Bambaataa und Grandmaster Flash sind einige der berühmtesten Mitglieder der Bewegung.
Hip-Hop-Mode
Die Hip-Hop-Mode bestand aus weiten T-Shirts, Jeans und Pullovern. Der Designer Tommy Hilfiger war einer der ersten größeren Modedesigner, der Rapper zur Werbung für seine Streetwear-Kollektionen einsetzte.
New-Rave
New-Rave ist eine aus Großbritannien stammende Musikszene mit elektronischer Indiemusik, die besonders zwischen 2005 und 2008 populär war. Bands wie CSS, Klaxons und New Young Pony Club machten sich einen Namen.
New-Rave-Mode
Zur Mode der New-Rave-Szene gehören fluoreszierende Farben, Leuchtstäbe und Shutter-Shades-Brillen.
Emo
Emo-Musik enthält häufig emotionale Texte und Bekenntnisse und entwickelte sich Mitte der 1980er Jahre als eine Stilrichtung von Hardcore und Post-Hardcore-Punk. Besonders in den 2000ern war die Musik zum Beispiel von My Chemical Romance beliebt.
Emo-Mode
Von den frühen bis Mitte der 2000er war die Emo-Mode genau wie die Musik dunkel und alternativ. Dazu gehörten Skinny-Jeans, schwarzer Eyeliner, Band-Shirts und geglättetes schwarzes Haar mit einem langen Pony.
EDM in den 2010ern
In den 2010ern kam in den USA die Electronic Dance Music (EDM) auf. Auf EDM-Partys und Raves wurden Frieden, Liebe, Einheit und Respekt hervorgehoben aus dem Wunsch heraus eine sichere und inklusive Gemeinschaft zu schaffen.
EDM-Mode
Bei der EDM-Bewegung geht es vor allem darum, sich selbst auszudrücken und die Mode ist von kräftigen Farben, falschem Pelz und weiten Hosen geprägt.
Wie beeinflusst Musik heute die Mode?
Auf unserem Weg durch die 2020er brechen Popkünstler wie Lil Nas X und Harry Styles mit ihrer Musik und der Mode mit den Geschlechternormen. Indem sie toxische Männlichkeit thematisieren, haben sie einen sicheren Ort für ihre Fans geschaffen, sich sorgenfrei ausdrücken zu können.
Quellen: (Forbes) (Fashinza) (WMSC)
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Von der ikonischen Elvis-Tolle bis zu den legendären Tanzschritten von Michael Jackson hat die Musikindustrie über Generationen hinweg große kulturelle Wellen geschlagen. In der Geschichte haben MusikerInnen immer wieder neue Modetrends gesetzt und sind manchmal sogar für ihren Kleidungsstil genauso berühmt geworden wie für ihre Musik. Auch wenn der Einfluss von Musik auf die Mode heutzutage nicht mehr ganz so offensichtlich erscheint wie in den vergangenen Jahrzehnten, zeigen die Freundschaftsarmbänder, die bei den Konzerten von Taylor Swifts "The Eras"-Tour getauscht werden, dass Musik auch heute noch eng mit der Mode verbunden ist.
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