J. Robert Oppenheimer kam als Julius Robert Oppenheimer am 22. April 1904 in New York City zur Welt.
Er war der Sohn von Julius und Ella Oppenheimer, die beide säkulare aschkenasische Juden deutscher Abstammung waren. Oppenheimer ist hier (auf dem Bild links) mit seinem Bruder Frank zu sehen.
Hier sieht man ihn mit seinem Vater. Die Oppenheimer verdienten ihr Vermögen mit dem Import von Textilien in die USA.
Oppenheimers Mutter (sie hält ihn im Arm) war Künstlerin. Die Kunstsammlung der Familie umfasste Arbeiten von Pablo Picasso und Édouard Vuillard und mindestens drei Originalgemälde von Vincent van Gogh.
Während seiner Studienzeit an der Universität Harvard beeindruckte Oppenheimer in Latein, Griechisch, Physik und Chemie. Er veröffentlichte sogar Gedichte und studierte östliche Philosophie.
Oppenheimer hatte großes Interesse an Sanskrit, der heiligen Sprache der Hindu-Schrift.
Oppenheimer erhielt einen Bachelorabschluss in Chemie von der Universität Harvard im Jahr 1925 und einen Doktortitel in Physik von der deutschen Universität Göttingen im Jahr 1927. Hier sieht man ihn im Jahr 1926 im niederländischen Leiden. Er steht in der mittleren Reihe, der zweite von links.
Man muss wohl kaum noch erwähnen, dass Oppenheimer seit seiner Jugend ein in vielen Bereichen talentierter Gelehrter war. Er schloss sein drittes und viertes Schuljahr in nur einem Jahr ab und übersprang die Hälfte der achten Klasse.
Nachdem er in die Astrophysik eingeführt worden war, begann Oppenheimer, Abhandlungen über theoretische kosmische Objekte zu veröffentlichen. Im Jahr 1939 veröffentlichte er einen Aufsatz, in dem er die Existenz dessen theoretisierte, was wir heute als schwarze Löcher kennen.
Oppenheimer war mit der Biologin Katherine "Kitty" Puening (im Bild) verheiratet, mit der er zwei Kinder bekam, Peter und Katherine. Während seiner Ehe hatte er eine Affäre mit seiner ehemaligen Freundin, Jean Tatlock, die 1944 Selbstmord beging.
Das Labor arbeitete am Manhatten-Projekt, das von Präsident Franklin D. Roosevelt mit dem dringenden Anliegen, noch vor den Deutschen eine Atombombe zu entwickeln, ins Leben gerufen wurde.
1942 wählte Oppenheimer die Los Alamos Ranch School im US-Bundesstaat New Mexico als Ort für das Geheimlabor des Manhatten-Projekts.
Der Ort erfüllte viele der Anforderungen für das Projekt. Außerdem lag New Mexico Oppenheimer persönlich am Herzen, weil er hier seit seiner Jugend viel Zeit verbrachte.
Am 16. Juli 1945 versammelten sich Oppenheimer und andere auf dem Trinity-Testgelände südlich von Los Alamos, um den weltweit ersten Versuch einer Atomexplosion durchzuführen. Der Test, der im Geheimen durchgeführt wurde, funktionierte.
Am 6. und 9. August 1945 warfen die USA zwei der Bomben, die Oppenheimer mitentwickelt hatte, über Hiroshima und Nagasaki in Japan ab. Mindestens 110.000 Menschen wurden getötet.
In der Nacht der Bombardierung von Hiroshima wurde Oppenheimer von seinen wissenschaftlichen Partnern bejubelt und er verkündete, er bereue nur, dass die Bombe nicht rechtzeitig fertiggestellt worden war, um gegen Deutschland eingesetzt zu werden.
Obwohl die Wissenschaftler begeistert über ihre Leistung war, waren sie auch schockiert über die Anzahl an zivilen Todesopfern durch den Angriff. Man begann, sich Sorgen über zukünftige Kriege zu machen.
Oppenheimer verteidigte das Manhatten-Projekt und die Bomben, bei deren Bau er half, mit der Begründung, dass dies alles notwendig gewesen sei, um die Möglichkeiten der Nuklearwissenschaft zu verstehen.
Zwei Monate nach den Bombenangriffen auf Japan setzte sich Oppenheimer mit Truman zusammen und besprach mit ihm die Bedenken über einen möglichen künftigen Atomkrieg mit der UdSSR. Truman erinnerte sich später an dieses Treffen und schrieb in einem Brief, der Vater der Atombombe sei ein "weinerlicher Wissenschaftler".
In den späten 30er Jahren besuchte Oppenheimer Veranstaltungen zur Unterstützung linker Anliegen, spendete für die antifaschistischen Republikaner im Spanischen Bürgerkrieg und abonnierte die linke Zeitung "People's World". Er war jedoch nie Mitglied der Kommunistischen Partei der USA, im Gegensatz zu seiner Frau und seinem Bruder.
Nach dem Krieg nutzten seine Gegner Oppenheimers linke Einstellungen, um ihn als Sicherheitsbedrohung darzustellen.
Der Geschäftsmann Lewis Strauss (im Bild), der 1953 Vorsitzender der AEC wurde, mochte Oppenheimers Widerstand gegen die Wasserstoffbombe nicht. Es wurde eine Sicherheitsanhörung durchgeführt, um Oppenheimers Loyalität zu untersuchen.
Mit der Hilfe des FBI, das illegal sein Telefon überwachte, argumentierte die AEC, dass Oppenheimers Verbindungen zu Kommunisten ihn zu einem Sicherheitsrisiko machten. 1954 widerrief die Regierung seine Sicherheitsfreigabe.
Das Nobelpreis-Kommittee nominierte Oppenheimer 1945, 1951 und 1967 für den Preis in Physik. Doch am Ende siegten immer seine Zeitgenossen.
Obwohl Präsident John F. Kennedy Oppenheimer 1963 den Enrico-Fermi-Preis für wissenschaftliche Leistungen und Führungsqualitäten verlieh, erhielt Oppenheimer seine Sicherheitsfreigabe nie wieder zurück.
Trotzdem sprach und schrieb Oppenheimer für den Rest seines Lebens weiter über Physik und Nukleartechnologie.
Der Kettenraucher Oppenheimer wurde 1965 mit Kehlkopfkrebs diagnostiziert. Nach einer erfolglosen Operation unterzog er sich einer erfolglosen Strahlen- und Chemotherapie. Er fiel in ein Koma und starb einige Tage später, am 18. Februar 1967, zu Hause in Princeton, New Jersey. Er wurde 62 Jahre alt.
Erst im Dezember 2022 stellte das US-Energieministerium die Sicherheitsfreigabe Oppenheimers wieder her und räumte offiziell ein, dass seine Anhörung ungerecht gewesen war.
Quellen: (History) (National Geographic) (Live Science)
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Mit dem Kinostart von Christopher Nolans "Oppenheimer" ist zweifellos die Neugier der Menschen auf den "Vater der Atombombe" geweckt worden. J. Robert Oppenheimer war bekannt für die Entwicklung der ersten Atomwaffe während des Zweiten Weltkriegs. Der theoretische Physiker war Direktor des geheimen Los Alamos National Laboratory des Manhattan-Projekts, in dem die Atombomben entwickelt wurden, die schätzungsweise 100.000 bis 200.000 Menschen in Hiroshima und Nagasaki in Japan töteten.
Sie wollen mehr über Oppenheimer erfahren? Dann klicken Sie sich durch diese Galerie und erfahren Sie, was Sie vielleicht noch nicht über den berüchtigten Physiker wussten.
1946 gründeten die USA die Atomic Energy Commission (AEC), um das Atomwaffenprogramm des Landes zu überwachen. Oppenheimer nutzte seine Position in dieser Kommission, um sich für eine stärkere Kontrolle der Atomwaffen einzusetzen, und er sprach sich gegen die Entwicklung der Wasserstoffbombe aus.
J. Robert Oppenheimer: der "Vater der Atombombe"
Der Mann hinter dem Film verstarb am 18. Februar 1967
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