Die Geschichte der Zahnmedizin hat ihre Wurzeln in der Antike. Seit etwa 6000 v. Chr. machen Menschen Zahnfüllungen oder ziehen Zähne auf Art und Weisen, die wir heute zum Glück nicht mehr kennen. Die Suche nach dem besten Füllmaterial und Instrumenten für Zahnbehandlungen ging noch einige Jahrhunderte weiter. Und was wir alles für ein strahlendes und sauberes Lächeln auf uns genommen haben!
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Seit Jahrhunderten füllen Zahnärzte Löcher und ziehen Zähne. In frühen Versuchen wurden beschädigte Backenzähne mit kleinen Steinen, Harz, Holz und Kork mit kaum oder ganz ohne Betäubung gefüllt.
Der erste bekannte Zahnarzt war der Ägypter Hesire, der den Titel "Großer der Zahnärzte" erhielt. Er lebte etwa 3000 v. Chr.
Die Phönizier stellten zwischen dem 6. und 4. Jahrhundert vor Christus die älteste dokumentierte Zahnprothese her. Sie bestand aus einem Goldfaden und sechs Zähnen aus Elfenbein.
Wenn jemand zwischen 1700 und 1800 in Europa oder dem kolonialen Nordamerika alle Zähne verlor, wurden diese häufig durch Prothesen aus Elfenbein oder Holz ersetzt.
Die Zahnprothese von Präsident George Washington bestand aus Gold und Elfenbein sowie einer Mischung aus menschlichen, Esels- und Elefantenzähnen.
Die Erfindung von Zahnbürste und Zahnpasta wird den Chinesen im späten 15. Jahrhundert zugeschrieben. Diese Zahnbürste aus Pferdehaar mit einem vergoldeten Silbergriff wurde 1795 für Kaiser Napoleon I. hergestellt.
Die alten Ägypter nutzten Zweige mit zerfaserten Enden, um damit ihre Zähne zu putzen. Miswak sind die zahnreinigenden Triebe des Zahnbürstenbaumes (Salvadora persica) und werden bis heute verwendet.
Im Mittelalter war ein weitverbreiteter Glaube, dass Zahnschmerzen geheilt werden, wenn man einen Esel küsst.
In den 1800er-Jahren betätigten sich Schmiede und Barbiere auch als Zahnärzte. Sie waren zu dieser Zeit die einzigen, die die geeigneten Werkzeuge hatten, um Zähne zu ziehen.
Wussten Sie, dass im alten Assyrien vor 2500 Jahren gefangen genommenen Soldaten und Verbrechern die Zunge herausgeschnitten und an die Katzen des Königs verfüttert wurde? Eine mildere Bestrafung bestand darin, die Zähne der Katzen putzen zu müssen.
In der viktorianischen Zeit in England war es allgemein üblich, dass alle, die falsche Zähne trugen, allein in ihrem Schlafzimmer aßen, bevor sie sich zur Abendgesellschaft begaben. So ersparten sie sich die Peinlichkeit, dass beim Essen ihre Prothesen herausfallen könnten.
In Großbritannien war eine Zahnprothese um 1800 herum ein beliebtes Hochzeitsgeschenk. Und das einfach, weil erwartet wurde, dass die Menschen schon früh all ihre Zähne verloren.
Für diejenigen, die mit dem goldenen Löffel im Mund zur Welt kamen, wurden Zahnprothesen auf aufwendige Weise präsentiert. Dieses vollständige Gebiss wurde aus Flusspferdelfenbein und gehalten von einem teuren Porzellanhalter wurde 1780 von Benjamin Ruspini für den Fürsten von Wales (den zukünftigen König George IV.) hergestellt, wie sich an den drei weißen Federn erkennen lässt.
Winston Churchill sagte einmal, dass Großbritannien niemals kapituliere. Leider musste er im Kampf gegen den Karies kapitulieren. Seine falschen Zähne wurden kurz vor dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs gemacht und er trug sie bis wenige Monate vor seinem Tod im Jahr 1965.
Man glaubte einst, dass Zahnschmerzen, Karies und ähnliche Erkrankungen von winzigen Zahnwürmern ausgelöst würden, die im Zahn lebten und am Zahnschmelz knabberten. Diese Theorie begründet sich in Babylonien etwa 600 vor Christus.
Im 14. Jahrhundert entwickelte der französische Arzt und Chirurg Guy de Chauliac den Pelikan, der bis ins späte 18. Jahrhundert für Zahnoperationen verwendet wurde. Das Instrument wurde so genannt, weil seine Form an einen Pelikanschnabel erinnert.
Zahnschmelz ist die härteste Substanz im menschlichen Körper, sogar härter als der Oberschenkelknochen, der größte Knochen im Körper.
Zahnabdrücke sind wie Fingerabdrücke einzigartig für jede Person. Deshalb sind die Aufzeichnungen von Zahnärzten so wichtig für die Behörden bei der Identifizierung von unbekannten Unfall- oder Verbrechensopfern.
Karies ist die häufigste chronische Krankheit weltweit.
Laut dem Institut der deutschen Zahnärzte ist etwa jeder zweite Erwachsene zwischen 35 und 44 Jahren von Parodontitis betroffen. Bei den jüngeren Senioren zwischen 65 und 77 Jahren sind sogar 65 % betroffen.
Dank der betriebenen Prävention ist die Zahl der von unbehandeltem Karies Betroffenen in Deutschland von 1989 bis 2014 deutlich zurückgegangen. So hat sich die Zahl der kariesfreien jungen Erwachsenen laut dem Institut der deutschen Zahnärzte seit 1997 verdreifacht.
Die Weisheitszähne (hier in Rot) sind Backenzähne, die als Letztes und weit hinten im Mund durchbrechen. Sie tauchen normalerweise in den späten Teenagerjahren oder frühen Zwanzigern auf. Aber warum werden sie so häufig entfernt?
Unsere Vorfahren hatten eine viel härtere Ernährung als wir heute und dadurch einen größeren Kiefer und zusätzliche Backenzähne, um ungekochte Pflanzennahrung und rohes Fleisch essen zu können. Mit dem Wandel unserer Ernährung wurden auch unsere Kiefer kleiner, sodass kein Platz mehr für diese dritten Backenzähne bleibt. Heutzutage werden die Weisheitszähne routinemäßig entfernt, um Komplikationen zu vermeiden.
Im Laufe der menschlichen Geschichte wurden Zähne als Schutz vor Bösen zum Beispiel als Amulett oder Kette getragen. Dieses Exemplar stammt aus West-Kalimantan auf Borneo in Indonesien.
In der westlichen Welt besagt eine Legende, dass wenn ein Kind einen Milchzahn verliert, es diesen unter das Kopfkissen legen soll. Die Zahnfee kommt über Nacht zu Besuch und ersetzt den Zahn durch eine kleine Belohnung.
Ein Apfel am Tag hält vielleicht den Allgemeinarzt fern, aber nicht den Zahnarzt. Auch wenn das Essen eines Apfels tatsächlich sogar Plaque von den Zähnen und dem Zahnfleisch entfernen kann, können die Zähne durch den Überschuss an Zucker und Säure, wenn dies täglich geschieht, sogar Schaden nehmen und letztlich das Zahnbein unter dem Zahnschmelz freilegen. Tipp: Putzen Sie nach einem Apfel am besten die Zähne und verwenden Sie Zahnseide.
Die Erfindung der Zahnseide wird dem Zahnarzt Levi Spear Parmly aus New Orleans 1819 zugeschrieben. Kommerziell wurde die Seide jedoch erst 1882 hergestellt.
Am 29. Juni 1994 gelang Robert Dale Shepard der Ausbruch aus dem South Central Regional Gefängnis in South Charleston, indem er Zahnseide zu einem Seil flocht und damit über die Mauern des Gefängnisses entkam. Seine neuartige Fluchtmethode machte in den USA Schlagzeilen.
Wussten Sie, dass es im Mund mehr Bakterien als Menschen auf der Welt gibt?
Quellen: (Colgate) (Paul Revere House) (CDC) (The Washington Post) (Institut der Deutschen Zahnärzte)
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Kurioses vom Zahnarztstuhl
Unglaubliches, was Sie noch nicht über die Zahnmedizin wussten
Gesundheit Zahnmedizin
Die Geschichte der Zahnmedizin hat ihre Wurzeln in der Antike. Seit etwa 6000 v. Chr. machen Menschen Zahnfüllungen oder ziehen Zähne auf Art und Weisen, die wir heute zum Glück nicht mehr kennen. Die Suche nach dem besten Füllmaterial und Instrumenten für Zahnbehandlungen ging noch einige Jahrhunderte weiter. Und was wir alles für ein strahlendes und sauberes Lächeln auf uns genommen haben!
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