Gefahr aus dem Tierreich: Experten besorgt über zunehmende Krankheitsausbrüche
Das müssen Sie wissen, um sich zu schützen

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Gesundheit Epidemie
Der Anstieg von panzootischen Krankheiten, die sich über mehrere Tierarten ausbreiten und auf den Menschen überspringen, lässt bei ExpertInnen die Alarmglocken schrillen. Ein Beispiel dafür ist die Vogelgrippe (H5N1), die wegen ihres Potenzials eine weltweite Gesundheitskrise auszulösen, für Besorgnis sorgt. Da Abholzung, Klimawandel und menschliche Eingriffe in den Lebensraum von Wildtieren immer weiter zunehmen, war das Risiko für die Ausbreitung von Krankheiten nie höher als jetzt.
Verfallen Sie aber nicht direkt in Panik, denn es gibt Schritte, die wir zu unserem Schutz ergreifen können. Wollen Sie mehr darüber erfahren, wie panzootische Erkrankungen die Zukunft der menschlichen Gesundheit verändern und was wir tun können, um uns zu schützen? Dann klicken Sie weiter und finden es heraus.

Vogelgrippeausbruch
Berichten zufolge breitet sich die hochansteckende Vogelgrippe H5N1 seit Monaten auf Geflügelhöfen und in Milchviehbetrieben in den USA aus, wobei Dutzende Ansteckungen von Menschen unter den Mitarbeitenden gemeldet wurden.

Entwicklung des Virus
Das Grippevirus, das für eine infektiöse und ansteckende Atemwegserkrankung verantwortlich ist, entwickelt sich ständig weiter, was sowohl saisonale Epidemien auslösen kann, als auch das Potenzial hat, größere weltweite Pandemien zu verursachen.

Entwicklung des Virus
Dieses Bild zeigt eine Mutation des Virus, die Vögel betrifft und die Vogelgrippe auslöst.

Erster Todesfall in den USA
Am 6. Januar 2025 bestätigte die Gesundheitsbehörde von Louisiana, dass ein Patient im Krankenhaus mit dem ersten menschlichen Fall von Vogelgrippe gestorben war.

Erster Todesfall in den USA
Der Patient im Alter von über 65 und mit medizinischen Vorerkrankungen wurde in einer Stellungnahme der Behörde benannt, was Besorgnis über das wachsende Potenzial des Virus, sich weiter unter Menschen zu verbreiten, aufbrachte.

Übertragung
Der Patient infizierte sich mit der Vogelgrippe, der hoch pathogenen aviären Influenza (HPAI), H5N1, nachdem er sowohl mit einem nicht kommerziell genutzten Hinterhofbestand als auch mit wilden Arten in Kontakt gekommen war.

Panzootischer Status
ExpertInnen warnen davor, dass die Vogelgrippe Zeit unseres Lebens eine einzigartige und neue Bedrohung darstellt, da sie sich zu einer Panzootie entwickelt hat–einer Krankheit, die eine große Anzahl von Tieren über verschiedene Arten hinweg töten kann.

Ansteckung anderer Arten
ExpertInnen berichten, dass sich die Krankheit auf über 48 Säugetierarten ausgebreitet hat, von Bären bis zu Milchkühen und unter Seelöwen- und See-Elefantenjungen zu Massensterben geführt hat.

Erstes Auftreten
Eine Mutation des Virus verbreitete sich schnell unter Seelöwen, die in Gruppen von bis zu 800 Tieren reisen. Argentinische WissenschaftlerInnen berichteten, dass dies der erste dokumentierte Fall in der Geschichte des Landes sei, bei dem ein Virus vom Vogel auf Seelöwen übertragen wurde.

Auswirkung auf die Artenvielfalt
In Chile und Peru sind über 20.000 Südamerikanische Seelöwen gestorben, während schätzungsweise 17.000 Junge von Südlichen See-Elefanten in Argentinien verendet sind – eine Zahl, die 96 % aller im Land geborenen Jungen seit 2023 entspricht.

Artübergreifend
Diese Fähigkeit von H5N1 eine Vielzahl von Tierarten zu infizieren, sich zu verbreiten und sie zu töten, hat dazu geführt, dass einige WissenschaftlerInnen die Vogelgrippe als Panzootie bezeichnen.

Gefährliche Kombination
Der Begriff Panzootie besteht aus den Bestandteilen für "alle" und "Tiere". Professorin Janet Daly von der Universität von Nottingham sagte: "Es gibt Viren, die mehrere Tierarten infizieren können und andere, die massive Ausbrüche verursachen können, aber die Kombination aus beidem ist ein neues Phänomen."

Wachsende Besorgnis
Da es scheint, dass sich H5N1 weiter in diese Richtung entwickelt, wird es so unberechenbar, so Daly. "Das ist Zeit unseres Lebens und Erinnerung einzigartig und neu."

Hohe Alarmbereitschaft
Ed Hutchinson vom MRC-University of Glasgow Centre for Virus Research merkt an, dass es selten vorkommt, dass Infektionskrankheiten von einer Art auf eine andere übertragen werden. "Wenn das passiert, ist das bemerkenswert und besorgniserregend", betont er.

Hohe Alarmbereitschaft
Die Gesundheitsbehörde der UN hat ihre "enorme Besorgnis" über das Potenzial der Vogelgrippe, sich unter Menschen zu verbreiten, zum Ausdruck gebracht.

Menschliche Ansteckung
Von März 2024 bis Januar 2025 wurden 66 bestätigte menschliche Ansteckungen mit der Vogelgrippe in den USA gemeldet, auch wenn frühere Fälle mild verlaufen sind.

Menschliche Ansteckung
Derzeit gibt es keine Belege für eine Übertragung von Mensch zu Mensch, aber die ExpertInnen überwachen die Situation sorgfältig.

Weitere Risiken
Die Forschenden betonen, dass die Vogelgrippe kein Einzelfall ist. Tatsächlich können drei Viertel neuer Krankheiten zwischen Tieren und Menschen übertragen werden.

Lokalisierung der Erkrankungen
Um diese Dynamik zu verstehen, ist es wichtig, die Erkrankungen nachzuverfolgen und die öffentliche Gesundheit zu schützen.

Von der Pandemie zur Panzootie
Einige Forschende behaupten, dass COVID-19 ein Beispiel für eine Panzootie sein könnte, da es sich auf mehr als 58 Tierarten wie Rehe, Nerze und sogar Schneeleoparden verbreitet hat.

Unterschied von COVID
Jedoch breitet sich das Coronavirus, anders als die Vogelgrippe, nicht so leicht unter diesen Arten aus oder verursacht große Todeszahlen, sodass es nicht ganz unter die traditionelle Definition des Begriffs passt.

Konstante Überwachung
Wie wichtig die Überwachung von Krankheiten ist, die sich zu Panzootien entwickeln könnten, zeigt der Fall von COVID-19. Die frühzeitige Identifizierung des Virus als potenzielles Panzootikum hätte zu einer proaktiveren Überwachung der Tiere und einer schnelleren Entwicklung von Impfstoffen führen können, so die Forschenden.

Warum wird dies immer häufiger?
Mark Honigsbaum, medizinischer Historiker und Autor des Buches "Pandemic Century", sagt, dass die Antwort auf diese Frage ganz einfach ist: Es liegt daran, das sich die Menschheit mit ihren Siedlungen auf immer größere Flächen auf dem Planeten ausbreitet.

Bestimmende Bedrohung
Da schrumpfende Lebensräume, der Verlust der biologischen Vielfalt und die Intensivierung der Landwirtschaft ideale Bedingungen für den Übergang von Infektionskrankheiten zwischen den Arten schaffen, warnen einige WissenschaftlerInnen, dass Panzootien zu einer der größten Bedrohungen für die menschliche Gesundheit und Sicherheit dieses Zeitalters werden könnten.

Hauptantrieb
Der Verlust der biologischen Vielfalt ist eine der Hauptursachen für den Ausbruch von Infektionskrankheiten. Durch die Abholzung der Wälder und den Klimawandel kommen Menschen und Tiere immer enger miteinander in Kontakt, da Wildtiere in immer kleinere Lebensräume gedrängt werden. Gleichzeitig weiten Moskitos, Mücken und Zecken mit der Klimaerwärmung ihr Verbreitungsgebiet aus, was neue Gesundheitsrisiken mit sich bringt.

Ursprung bei Wildtieren
Viele der Krankheiten, die den Gesundheitsbehörden weltweit Sorgen machen, wie COVID-19, Mpox, Vogelgrippe und Schweinegrippe, sollen ihren Ursprung in Wildtieren gehabt haben.

Menschliches Verhalten
Kim Gruetzmacher, Tierärztin für Wildschutz und Forscherin, betont, dass es nicht die wild lebenden Tiere an sich sind, die ein Risiko darstellen, sondern unser Verhalten und die Art und Weise, wie wir mit ihnen in Kontakt kommen.

Vorbeugung
Im Falle der Vogelgrippe raten die Gesundheitsbehörden, sich am besten vor dem H5N1-Virus zu schützen, indem man den Kontakt vermeidet. Das bedeutet, dass Sie den direkten Kontakt mit wilden Vogelarten und anderen Tieren, die bekanntermaßen oder vermutlich mit dem Vogelgrippevirus infiziert sind, vermeiden sollten.

Vorbeugung
Für andere zoonotische Erkrankungen empfehlen ExpertInnen, den Impfstatus aktuell zu halten, sich vor Mückenstichen zu schützen, beim Umgang mit Tieren (lebendig oder tot) Handschuhe zu tragen und Praktiken zur sicheren Lebensmittelzubereitung zu folgen.

Vorbeugung
Außerdem wird vom Kontakt mit infizierten Körperflüssigkeiten und dem Konsum von Wildfleisch abgeraten sowie empfohlen, sich vor Tierbissen und Kratzern zu schützen.
Quellen: (The Guardian) (Cleveland Clinic)
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