Als sie jung war, interessierte sich Ross für Modedesign und wollte eine Karriere in diesem Bereich anstreben. Als Teenager begann sie jedoch, mit einigen Freunden aus der Nachbarschaft zu singen, was sie auf einen anderen Weg brachte. Sie gründete eine Gruppe namens Primettes mit Florence Ballard, Mary Wilson und Barbara Martin.

Einem Motown-Records-Manager fielen sie auf und wurden 1961 offiziell vom Gründer Berry Gordy unter Vertrag genommen. Barbara Martin stieg aus der Gruppe aus, sodass sie zu einem Trio wurden, und sie änderten ihren Namen in Supremes.

1962 veröffentlichten sie ihre erste Single "When the Lovelight Starts Shining Through His Eyes", die es bis auf Platz 23 der Billboard Hot 100 schaffte. Ihr Bekanntheitsgrad wuchs, und sie arbeiteten sogar mit Sammy Davis Jr. an einem TV-Special.

In den nächsten Jahren veröffentlichten die Supremes 12 Nummer-Eins-Hits und wurden zu einer der beliebtesten Motown-Gruppen überhaupt. Ihr erster Nummer-Eins-Song war "Where Did Our Love Go?".

1965 entwickelte Ross eine romantische Beziehung zu Berry Gordy. Sie arbeiteten weiter zusammen und führten ihre Beziehung mehrere Jahre lang privat weiter.

Trotz des kometenhaften Erfolgs der Band war das Leben für Ross nicht einfach. Es gab Spannungen in der Band, insbesondere mit Florence Ballard, die bei vielen Liedern die Leadstimme sang. Ballard kämpfte mit ihrer Alkoholabhängigkeit und war unglücklich mit dem zermürbenden Arbeitsplan.

Dies war eine schwierige Zeit, die Ross in ihren 1993 erschienenen Memoiren "Secrets of a Sparrow" (mit dem deutschen Titel "Diana Ross – Mein Leben") beschrieb. Sie enthüllte, dass sie in dieser Zeit an Magersucht litt, was sie auf den Druck zurückführte, dem sie von Motown Records und Berry Gordy ausgesetzt war.

1967 spitzten sich die Probleme in der Band endgültig zu. Florence Ballard verließ die Supremes und wurde durch Cindy Birdsong ersetzt. Ohne den Einfluss von Ballard wurde Ross zur endgültigen Leadsängerin der Gruppe. Das machte sie zu einem noch größeren Star, als sie es ohnehin schon war.

Die Supremes änderten sogar ihren Namen in Diana Ross and the Supremes. Mit Ross an der Spitze stürmte die Gruppe weiterhin die Charts mit Hits wie "Love Child" und "I'm Gonna Make You Love Me". Außerdem gelang ihnen eine erfolgreiche Zusammenarbeit mit einer anderen Motown-Hitgruppe, den Temptations.

1968 hatten Ross und die anderen Supremes ihre ersten Erfahrungen mit der Schauspielerei, als sie eine Gastrolle als drei Nonnen in der Fernsehserie "Tarzan" übernahmen.

Leider bedeutete das Jahr 1969 das Ende der Supremes. Jedes Mitglied schien zu versuchen, mehr Individualität zu vermitteln, und sie traten nicht mehr in den gleichen Outfits auf. Ross beschloss, die Gruppe zu verlassen, um ihre Unabhängigkeit als Künstlerin zu verfolgen.

Die Bandmitglieder trennten sich, und Ross begann eine phänomenal erfolgreiche Solokarriere. 1970 veröffentlichte sie ihr erstes Album mit dem Titel "Diana Ross", das ein großer Erfolg wurde. Ihre Version von "Ain't No Mountain High Enough" ist auch heute noch ein absoluter Hit.

1971 war Ross seit sechs Jahren in einer Beziehung mit Berry Gordy, die sie immer wieder unterbrochen hatte. Sie beschloss, ihn zu verlassen, und heiratete bald darauf ihren Geschäftsmanager Robert Ellis Silberstein.

1972 spielte Ross die Hauptrolle der Billie Holiday in dem Erfolgsfilm "Lady Sings the Blues". Für ihre Darstellung wurde sie für einen Oscar nominiert, musste sich aber Liza Minnelli für ihre Darstellung in "Cabaret" geschlagen geben.

In den nächsten Jahren gründete Ross ihre Familie mit Robert Ellis Silberstein. Sie brachte 1972 ihre Tochter Tracee zur Welt, die heute eine berühmte Schauspielerin ist, und 1975 ihre jüngste Tochter Chudney.

In den 70er-Jahren etablierte sich Ross als eine der besten Sängerinnen und größten Disco-Ikonen dieser Zeit. Ihr beeindruckender Übergang vom Motown-Girl zur Disco-Diva schien natürlich und nahtlos zu sein.

Stil und Prominenz waren in der Disco-Ära von großer Bedeutung, und Ross' Gespür für Mode trug dazu bei, dass sie zu einer echten Ikone wurde. Sie enttäuschte nie auf dem roten Teppich oder auf der Bühne und erschien immer in aufwendigen, glamourösen Ensembles.

Im Jahr 1977 reichten Ross und Silberstein nach sechs Jahren Ehe die Scheidung ein. In den 1980er-Jahren war Ross einige Jahre lang mit Gene Simmons von der Band Kiss zusammen, aber es sollte noch viele Jahre dauern, bis sie wieder heiratete.

1978 spielte Ross die Rolle der Dorothy in Universals kultiger Neuverfilmung von "The Wizard of Oz" mit dem Titel "The Wiz". Sie spielte an der Seite von Michael Jackson, Nipsey Russell und Ted Ross.

1982 wurde Ross eingeladen, die Nationalhymne bei der Eröffnung des diesjährigen Super Bowls zu singen. Das klingt vielleicht nicht nach einer großen Sache, aber sie war der erste Popstar, dem diese Ehre zuteil wurde. Heutzutage singen die größten Namen der Branche die Hymne jedes Jahr.

Im Jahr 1986 fand Ross die Liebe wieder. Sie heiratete den norwegischen Schifffahrtsmagnaten Arne Naess Jr. in einem atemberaubenden Kleid aus Satin und Spitze. In den darauffolgenden Jahren bekam sie zwei weitere Kinder: Ross und Evan.

Im Jahr 1988 wurde Ross in die Rock & Roll Hall of Fame aufgenommen. Allerdings wurde sie für ihre Arbeit als Leadsängerin der Supremes ausgezeichnet, nicht für ihre Solokarriere.

Trotzdem war Ross immer noch auf dem Höhepunkt ihres Könnens. Sie hatte einen unglaublichen Auftritt bei Bill Clintons Amtseinführung 1993 und wurde von Guinness World Records zur erfolgreichsten Sängerin der Welt ernannt.

Leider geriet Ross ein paar Jahre später in eine schwierige Phase. Sie hatte mit Drogenproblemen zu kämpfen, ließ sich von Naess Jr. scheiden und geriet innerhalb weniger Jahre zweimal mit dem Gesetz in Konflikt. Einmal hatte sie eine Auseinandersetzung mit einem Sicherheitsbeamten an einem Flughafen, und das andere Mal wurde sie wegen Trunkenheit am Steuer angeklagt, während sie eigentlich in einem Rehabilitationszentrum in Behandlung war.

Ross schaffte es, wieder in die Spur zu kommen und trat weiterhin auf, tourte und erhielt Lob für ihre unglaubliche Karriere. Im Jahr 2006 wurde der Film "Dreamgirls" veröffentlicht. Obwohl der Film fiktiv war, wurde er sicherlich von der Geschichte der Supremes inspiriert. Beyoncé spielte die Rolle, die am ehesten mit dem realen Leben von Diana Ross verbunden ist.

Im Jahr 2012, nach mehr als 50 Jahren des Hitmachens, erhielt Ross ihren ersten Grammy. Die damals 68-Jährige wurde mit dem prestigeträchtigen Lifetime Achievement Award, dem Preis für ihr Lebenswerk, ausgezeichnet.

Im Jahr 2016 wurde Ross für ihren Beitrag zur Kunst mit einer Auszeichnung des Präsidenten Barack Obama geehrt. Er verlieh ihr die Presidential Medal of Freedom, die höchste Auszeichnung, die ein Zivilist erhalten kann.

2017 erhielt Ross einen weiteren Preis für ihr Lebenswerk, dieses Mal bei den American Music Awards. Zu ihr auf der Bühne gesellten sich die vielen Mitglieder ihrer liebevollen Familie. 

Quellen: (Britannica) (Harper's Bazaar) (TV Overmind)

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Diana Ross wurde am 26. März 1944 in Detroit, im US-Bundesstaat Michigan, geboren. Sie war das zweitälteste von sechs Kindern. Ursprünglich sollte Diana Ross Diane heißen, aber ein Fehler in ihrer Geburtsurkunde führte dazu, dass sie rechtmäßig Diana genannt wurde. Ihre Familie nannte sie trotzdem weiterhin Diane!

1980 ging es mit Disco den Bach runter, aber Ross schaffte es, zum dritten Mal in das dritte Jahrzehnt ihrer Karriere zu wechseln. Sie veröffentlichte das bahnbrechende Album "Diana", das mit Platin ausgezeichnet wurde. Es enthielt den zeitlosen Song "I'm Coming Out".