Schwanger zu werden bringt oft glückliche Vorfreude, Optimismus und Stolz auf den sich verändernden Körper der werdenden Mutter mit sich. Aber manchmal kann das alles furchtbar schief gehen.

Nach Angaben des National Health Service (NHS) des Vereinigten Königreichs sind Fehlgeburten weitaus häufiger, als den Menschen bewusst ist. Tatsächlich wird bei Frauen, die wissen, dass sie schwanger sind, schätzungsweise jede achte Schwangerschaft mit einer Fehlgeburt enden. Die tatsächliche Zahl ist jedoch wahrscheinlich höher, weil viele Fehlgeburten so früh in der Schwangerschaft auftreten, dass eine Frau nicht merkt, dass sie schwanger ist. Aber was ist eine Fehlgeburt, und wie wird sie verursacht?

Eine Fehlgeburt ist ein spontaner Abbruch einer Schwangerschaft vor der 20. Woche. Das Hauptanzeichen einer Fehlgeburt sind vaginale Schmierblutungen oder Blutungen. Plötzliche Schmerzen oder Krämpfe sind ein weiteres Anzeichen für eine Fehlgeburt.

Achten Sie besonders auf abnormale Schmerzen oder Krämpfe im Bauch oder unteren Rücken. Es könnte ein Symptom für eine bevorstehende Fehlgeburt sein. Suchen Sie sofort ärztlichen Rat, wenn die Beschwerden anhalten.

Es gibt viele Gründe, warum es zu einer Fehlgeburt kommen kann, auch wenn die genaue Ursache nur selten erkannt wird. Doch meistens liegt es nicht an etwas, was die Mutter getan hat.

Die meisten Fehlgeburten im ersten Trimester treten auf, weil sich der Fötus nicht normal entwickelt. Studien legen nahe, dass die meisten Fehlgeburten durch abnorme Chromosomen beim Baby verursacht werden.

Chromosomen sind "genetische Bausteine" (DNA), die die Entwicklung eines Babys steuern. Nach Angaben der Mayo-Klinik sind etwa 50 % der Fehlgeburten mit zusätzlichen oder fehlenden Chromosomen verbunden. Wenn ein Baby zu viele oder nicht genug dieser lebenswichtigen Bausteine hat, wird es sich nicht richtig entwickeln. In den meisten Fällen sind Chromosomenprobleme die Folge von Fehlern, die zufällig durch die Teilung und das Wachstum des Embryos entstehen, und nicht durch einen Fehler, den Sie oder Ihr Partner geerbt haben.

Eine frühe Fehlgeburt kann zufällig geschehen. Es gibt jedoch verschiedene Risikofaktoren, die das Risiko einer Fehlgeburt erhöhen. So hat zum Beispiel das Alter der Mutter einen Einfluss: Bei Frauen unter 30 endet jede zehnte Schwangerschaft mit einer Fehlgeburt; bei Frauen zwischen 35 und 39 Jahren scheitern bis zu zwei von zehn Schwangerschaften; ab 45 Jahren führen mehr als fünf von zehn Schwangerschaften zu einer Fehlgeburt.

Übergewicht wurde mit einem erhöhten Risiko für Fehlgeburten in Verbindung gebracht. Ebenso kann aber auch Untergewicht mit dem Verlust einer Schwangerschaft in Verbindung stehen.

Es ist eine erwiesene Tatsache, dass Frauen, die während der Schwangerschaft rauchen, ein höheres Risiko einer Fehlgeburt haben als Nichtraucherinnen. Auch das Einatmen von Passivrauch ist hier ein Thema. Unerlaubter Drogenmissbrauch ist ein weiterer Faktor.

Starker Alkoholkonsum ist einer erfolgreichen Schwangerschaft abträglich, obwohl Experten immer noch nicht genau wissen, wie viel – wenn überhaupt – Alkohol während der Schwangerschaft völlig unbedenklich für Sie ist. Der sicherste Ansatz ist deshalb der Verzicht auf Alkohol während der Schwangerschaft.

Es kann sehr verlockend sein, sich zurückzulehnen und eine Tasse Kaffee zu genießen, während man schwanger ist. Aber geben Sie der Versuchung nicht nach. Koffein ist ein Stimulans, das den Blutdruck und die Herzfrequenz erhöht, beides wird während der Schwangerschaft nicht empfohlen. Und denken Sie daran, dass Koffein auch in Tee, Schokolade und verschiedenen Energydrinks enthalten ist.

Vor allem Frauen mit langfristigen (chronischen) Gesundheitsproblemen laufen Gefahr, im zweiten Trimester eine Fehlgeburt zu erleiden. Diabetes, hoher Bluthochdruck und Nierenerkrankungen gehören zu den medizinischen Beschwerden, die zu einer Fehlgeburt führen können, wenn sie nicht behandelt oder gut kontrolliert werden.

Es wurden mehrere Arten von Infektionen festgestellt, die das Risiko einer Fehlgeburt erhöhen. Dazu gehören Röteln (im Bild), eine seltene Krankheit, die schwerwiegend sein kann, wenn man sich während der Schwangerschaft ansteckt. Malaria ist eine weitere hochriskante Infektion. Und seien Sie sich bewusst, dass sexuell übertragbare Krankheiten von einer schwangeren Frau auf ihr Baby übertragen werden können.

Achten Sie während der Schwangerschaft besonders darauf, was Sie essen. Auch Lebensmittelvergiftungen können das Risiko einer Fehlgeburt erhöhen. Listeriose zum Beispiel, eine bakterielle Infektion, die durch den Verzehr unpasteurisierter Milchprodukte verursacht wird, kann zu ernsthaften Problemen führen, wenn Sie schwanger sind und ein schwaches Immunsystem haben. Bei Verdacht auf eine Infektion während der Schwangerschaft sollten Sie immer den Rat Ihres Arztes einholen.

Gesundheitsexperten haben eine Reihe von Medikamenten identifiziert, die während der Schwangerschaft zu vermeiden sind. Pharmaceutical Journal zitiert zum Beispiel eine Reihe von häufig verschriebenen Antibiotika, die mit einer Fehlgeburt in der Frühschwangerschaft in Verbindung gebracht werden, darunter Makrolide, Chinolone, Tetracycline und Sulfonamide.

Andere Medikamente, die Ihr Risiko erhöhen, sind Retinoide, die zur Behandlung von Ekzemen und Akne eingesetzt werden, und Methotrexat, das bei Erkrankungen wie rheumatoider Arthritis eingesetzt wird. Um sicher zu sein, dass ein Medikament in der Schwangerschaft sicher ist, sollten Sie vor der Einnahme immer mit Ihrem Arzt, Ihrer Hebamme oder Ihrem Apotheker sprechen.

Probleme mit der Struktur oder Funktion der Gebärmutter oder des Gebärmutterhalses können die Wahrscheinlichkeit einer Fehlgeburt erhöhen.

Ein weiteres mögliches Problem ist das Auftreten von nicht-krebsartigen Wucherungen im Mutterleib, so genannten Myomen (im Bild). Auch als uterines Leiomyom bekannt, handelt es sich um gutartige glatte Muskeltumore in der Gebärmutter, die in seltenen Fällen die Schwangerschaft beeinträchtigen oder Unfruchtbarkeit verursachen können.

PCOS ist eine hormonelle Störung, die häufig bei Frauen im reproduktiven Alter auftritt. Es handelt sich um eine Erkrankung, bei der die Eierstöcke größer als normal sind und die bekanntermaßen eine Hauptursache für Unfruchtbarkeit ist. Es gibt Hinweise darauf, dass es auch mit einem erhöhten Risiko von Fehlgeburten bei fruchtbaren Frauen in Verbindung gebracht werden kann.

Leider besteht bei Frauen, die zwei oder mehr Fehlgeburten hintereinander hatten, ein höheres Risiko, dass es wieder passiert.

Einige werdende Mütter, die eine Fehlgeburt haben, entwickeln eine Gebärmutterinfektion, auch septische Fehlgeburt genannt. Zu den Symptomen dieser Erkrankung gehören Fieber und Schüttelfrost.

MotherToBaby weist darauf hin, dass Fehlgeburten und späte Schwangerschaftsverluste bei einigen Arten von Traumata auftreten können, insbesondere bei solchen, die die Gebärmutter oder die Plazenta betreffen.

Das tatsächliche Risiko eines traumatisch bedingten Schwangerschaftsverlustes wird jedoch weitgehend durch das Stadium der Schwangerschaft und die Schwere des Unfalls beeinflusst, führt Verywell Family aus. Der weibliche Körper ist so gebaut, dass er beim Tragen eines Embryos oder Fötus eine gewisse Anzahl von Stößen und Prellungen aushalten kann, aber es gibt Grenzen!

Viele Frauen tragen die emotionalen Narben einer Fehlgeburt noch lange nach dem Ereignis mit sich herum. Das gilt auch für ihre Partner. Jeder Schwangerschaftsverlust ist anders, und es gibt keinen richtigen oder falschen Weg, damit umzugeben, erklärt die Miscarriage Association.

In der Tat kann der Verlust eines Babys in der Schwangerschaft eine unglückliche, beängstigende und einsame Erfahrung sein. Es ist sehr wichtig, dass Sie sich bei Ihrem potenziellen Partner, Ihrer Familie, Ihren Freunden, Kollegen und Angehörigen der Gesundheitsberufe um Rat und Hilfe bemühen, um diese oft schwierige emotionale Hürde zu überwinden.

Während man mit allen Faktoren, die zu einer Fehlgeburt führen können, vorsichtig umgehen sollte, ist es ebenso wichtig zu verstehen, was nicht zu einem Schwangerschaftsverlust führt. Hier gibt es immer noch einige weit verbreitete Missverständnisse. Zum Beispiel stellt das NHS fest, dass es kein erhöhtes Risiko für eine Fehlgeburt im Zusammenhang mit körperlicher Betätigung gibt. Besprechen Sie aber auf jeden Fall mit Ihrem Arzt oder Ihrer Hebamme, welche Art und welche Menge an Bewegung während der Schwangerschaft für Sie geeignet ist.

Gleichermaßen steht Arbeiten während der Schwangerschaft – oder eine Tätigkeit, die langes Sitzen oder Stehen beinhalten –  und leichtes Heben oder Belasten nicht in direktem Zusammenhang mit einem erhöhten Fehlgeburtsrisiko.

Und hey, auch Spaß im Bett ist während der Schwangerschaft in den meisten Fällen kein Problem!

Quellen: (NHS) (Mayo Clinic) (Pharmaceutical Journal) (MotherToBaby) (Verywell Family) (Miscarriage Association)

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Immer mal wieder öffnen sich Stars, wir denken nur an Meghan Markle oder Chrissy Teigen, über ihre Fehlgeburten. Diese Nachrichten schockieren viele, auch diejenigen, die schon selbst eine solch traumatische Erfahrung machen mussten. 

Aber warum erleiden manche Frauen Fehlgeburten und was kann das spontane Ende einer Schwangerschaft auslösen? 

Klicken Sie sich durch die folgende Galerie und lernen Sie einige Gründe kennen, warum eine Fehlgeburt auftritt.