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Das bedeutet, dass theoretisch jeder Niederländer 1,3 Fahrräder zur Verfügung hat. Die genaue Anzahl lässt sich allerdings nicht bestimmen, da Fahrräder nicht registriert werden müssen. In Deutschland liegt der Wert bei circa 0,8.

▲In keinem Land der Welt nimmt das Fahrrad einen ähnlichen Stellenwert ein, wie in den Niederlanden. Die ersten Zweiräder wurden jedoch nicht bei unseren Nachbarn erfunden.

▲Das Ur-Fahrrad, die Draisine, stammt von dem deutschen Erfinder Karl Drais. Er entwickelte das Zweirad um 1817 herum. Sein Entwurf wurde schrittweise von französischen und wahrscheinlich schottischen Erfindern verbessert.

▲In den Niederlanden gibt es mehr Fahrräder als Einwohner. Im Jahr 2018 waren 23 Millionen Räder auf den Straßen des Landes unterwegs – im Gegensatz zu nur 17 Millionen Einwohner.

▲Die niederländische Bevölkerung legt jedes Jahr über 15 Milliarden Kilometer auf ihren Fahrrädern zurück.

▲Jeder einzelne Einwohner schwingt sich dazu 200 bis 300 Mal im Jahr auf das Fahrrad.

▲Jeder Niederländer legt fast 900 Kilometer im Jahr mit dem Fahrrad zurück. Dies entspricht einem Viertel der jährlichen Gesamtstrecke, die eine Person mit allen Verkehrsmitteln zurücklegt. Unnötig zu erwähnen, dass dadurch zahlreiche Emissionen eingespart werden!

▲Im Durchschnitt bewegen sich die Radfahrer mit einer Geschwindigkeit von circa 15 km/h fort.

▲Viele Niederländer fahren ohne Helm oder andere Protektoren, wodurch die Verletzungsgefahr steigt. Studien haben allerdings bestätigt, dass Radfahren sicherer ist als Laufen.

▲Eine weitere Studie kam zu dem Ergebnis, dass Radfahrer, die Sicherheitsausrüstung verwenden, mehr Risiken eingehen. Die meisten unserer Nachbarn schwingen sich aber schnell ohne besondere Vorkehrungen auf das Rad – deshalb ist Radfahren wahrscheinlich auch so beliebt.

▲Die Niederländer setzten lieber auf praktische als auf besonders stylishe Fahrräder. Keiner wird Sie schief anschauen, wenn Sie auf einer alten Klappermühle daherkommen – im Gegenteil: Wiederverwertung ist nachhaltig!

▲Eine gute Fahrradkultur kann nur dort gedeihen, wo die benötigte Infrastruktur existiert. In den Niederlanden wird Fahrradfahren mit mehr als 21.000 Kilometern an Radwegen gefördert. In Deutschland sind es ca. 40.000 Kilometer, aber auf einer Fläche, die 8,5-mal größer ist.

▲Fahrradwege werden bei unseren Nachbarn nie nachträglich angelegt. Sie sind ein grundlegender Bestandteil bei der Planung von neuer Infrastruktur.

▲Fahrräder werden in den Niederlanden nicht nur für kurze Distanzen genutzt. Sie sind auch ein weitverbreitetes Transportmittel für lange Strecken.

▲25 % der niederländischen Bevölkerung fahren mit dem Fahrrad zur Arbeit. In Deutschland liegt der Wert erst bei 10 %. Das Pendeln mit dem Rad reduziert nicht nur Emissionen, sondern hält auch Tag für Tag fit!

▲Die Niederländer können anscheinend nicht genug von ihren Rädern bekommen. Neben der Nutzung im Alltag werden Räder von 52 % der Bevölkerung für regelmäßige Ausflüge ins Grüne genutzt.

▲Studien haben gezeigt, dass Radfahren der Schlüssel zum Wohlbefinden sein kann. Die Kombination aus frischer Luft, Sport und der Freiheit der Bewegung kann förderlich für eine positive Einstellung sein.

▲Haben Sie sich schon mal gefragt, wie die Niederländer die Mengen an fettigem Fastfood verkraften, die es überall zu essen gibt? Der Schlüssel ist das Fahrrad. Auf dem Weg zum Imbiss werden die Kalorien bereits verbrannt.

▲Selbst kurze Strecken, die mit dem Fahrrad zurückgelegt werden, sind förderlich für das Immunsystem und die Herzkreislauffunktionen.

▲Die meisten Niederländer würden niemals ihr Fahrrad am Vorderrad abschließen, da Diebe dies einfach abmontieren könnten. Stattdessen wird das Schloss in den meisten Fällen durch den Rahmen geführt.

▲Fahrraddiebstahl kommt bei unseren Nachbarn so oft vor, dass die meisten Betroffenen den Diebstahl nicht bei der Polizei melden. Es wird geschätzt, dass nur 30 % aller Diebstähle in Amsterdam zur Anzeige gebracht werden.

▲Selbst bei der Jagd auf Fahrraddiebe sind die Niederlande innovativ. Die Polizei platziert oft attraktive Fahrräder mit einem Sender in den Straßen und wartet, bis diese gestohlen werden, um die Diebe anschließend zu verhaften.

▲Fahrräder verschwinden in den Niederlanden auch, ohne gestohlen zu werden. Die Polizei sammelt Falschparker ein. Die Fahrräder können anschließend gegen eine Strafe wieder ausgelöst werden.

▲Die Kanäle Amsterdams sind voll von Fahrrädern, die aus Versehen in das Wasser fielen oder absichtlich hineingeworfen wurden. Bei Aufräumarbeiten werden jährlich 15.000 Fahrräder geborgen.

▲Um sich eine Vorstellung von der riesigen Anzahl an Fahrrädern in den Niederlanden zu machen, genügt ein Blick in das Fahrradparkhaus am Amsterdamer Hauptbahnhof. Die spezielle Anlage beherbergt Tausende von Rädern.

▲Wie stellt man sicher, dass Radfahrer in der Politik als Gruppe vertreten sind und ein Mitspracherecht haben? In Amsterdam führte man dazu einen Fahrrad-Bürgermeister ein, der sich um die Belange der Radfahrer kümmert.

▲Und damit auch Kinder zu ihren Rechten als Fahrradfahrer kommen, wurde sogar ein Junior-Fahrrad-Bürgermeister ernannt.

▲Jugendliche sind die größte Gruppe unter den Fahrradnutzern. Die meisten Radfahrer in den Niederlanden sind zwischen 12 und 16 Jahre alt.

▲Damit niederländische Kinder sich im Verkehr zurechtfinden können, legen sie in der Regel in der Grundschule eine Fahrradprüfung ab. Die Regeln werden von Polizeibeamten erklärt.

▲Kindern wird sehr früh das Radfahren beigebracht. Die meisten lernen im Alter von vier bis sieben Jahren, wie man sich auf einem Fahrrad fortbewegt.

▲In fast jedem Dorf und jeder Stadt gibt es Fahrradläden, in denen Reparaturen vorgenommen werden können. Die meisten Familien besitzen außerdem eine Grundausrüstung, um kaputte Fahrräder wieder flott zu machen.

▲Niederländer beherrschen ihre Fahrräder praktisch im Schlaf. Kein Wunder, dass man deshalb Radfahrer beim Trinken, Essen und Nachrichtenschreiben beobachten kann.

▲Die meisten Niederländer können freihändig fahren. Dies wird schon im jungen Alter geübt, aber nur auf Strecken, auf denen kein Verkehr herrscht.

▲Einstein machte einmal den berühmten Vergleich: "Das Leben ist wie ein Fahrrad. Man muss sich vorwärts bewegen, um das Gleichgewicht nicht zu verlieren."

▲Wussten Sie, dass Radfahren einen feministischen Hintergrund hat? Die Verbreitung von Fahrrädern ermöglichte es Frauen, größere Distanzen zurückzulegen, ohne auf ihre Männer angewiesen zu sein.

▲Das Fahrradfahren hatte auch einen Einfluss auf die Frauenmode. Ausladende Kleider waren zu unpraktisch, um sich auf Rädern fortzubewegen. Deshalb griffen sie auf praktischere Kleidung zurück.

▲Bis heute sorgen Fahrräder für soziale Gerechtigkeit im Straßenverkehr. Die geringen Kosten ermöglichen auch Menschen mit geringem Einkommen ein Vorankommen in der Stadt.

▲Räder sind ein typisches Fortbewegungsmittel für ärmere Bevölkerungsschichten. Doch auch erfolgreiche Geschäftsmänner und Politiker nutzen in den Niederlanden oft das Fahrrad.

▲Das Fahrrad schweißt zusammen – Menschen aus allen Bevölkerungsschichten in den Niederlanden sind sich darüber einig, dass das Rad ein gesellschaftliches Kulturgut ist.

▲Die meisten holländischen Fahrräder haben einen Gepäckträger, der nicht nur zum Transport von Einkäufen, sondern auch von Freunden genutzt wird.

▲Das traditionelle Hollandrad ist in den Niederlanden unter dem Namen "Omarad" oder "Omafiets" bekannt. Es ist robust, einfach ausgestattet und vielseitig einsetzbar – was es zu einem ständigen Begleiter im Alltag macht.

▲Auch das Tandem erfreut sich bei unseren Nachbarn großer Beliebtheit. Vor allem wird es gerne von Paaren genutzt.

▲Selbst das klassische Hochrad ist ab und zu auf den Straßen des Landes anzutreffen. Radenthusiasten sammeln die historischen Räder.

▲In den letzten Jahren wurden E-Bikes immer populärer. Die Räder mit Elektromotor werden vor allem für lange Distanzen, bei Gegenwind oder bei Strecken mit Steigungen genutzt (von denen es in unserem Nachbarland allerdings nicht viele gibt).

▲Radfahren lässt sich auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln wie Zügen oder Bussen kombinieren. Pendler nutzen deshalb oft Klappräder, wenn sie längere Strecken zurücklegen müssen.

▲Wortwörtlich jeder hat in den Niederlanden Zugang zu einem Rad. Trotzdem wurden einige Bike-Sharing-Systeme eingerichtet, für den Fall, dass dein Rad gerade in der Reparatur oder aus einem anderen Grund nicht zur Hand ist.

▲Lastenräder haben ihren festen Platz im Verkehr der Niederlande. Sie werden dazu genutzt, um schwere Waren zu transportieren.

▲Dazu zählt auch die kostbarste Fracht überhaupt: die eigenen Kinder.

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Die Niederlande gelten zwar als das Königreich des Fahrrads, doch auch andere Länder haben den Wert des Transportmittels entdeckt. In Dänemark nutzen zum Beispiel 20 % der Bevölkerung das Rad, um sich fortzubewegen. In Kopenhagen pendeln damit sogar 50 % zur Arbeit.

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Nirgendswo auf der Welt wird mehr Rad gefahren als bei unseren niederländischen Nachbarn. Egal ob es regnet, stürmt oder die Sonne scheint, die Niederländer scheinen sich jederzeit begeistert auf ihre Drahtesel zu schwingen. Dies hat einen Grund: Kein Land tut so viel für seine Fahrradkultur wie unsere Nachbarn.

Entdecken Sie, was wir von den Niederlanden lernen können, um das nachhaltigste und gesündeste aller Transportmittel auch in Deutschland zu einem Kulturgut zu machen.

Was können wir von der niederländischen Fahrradkultur lernen?

Ist das Fahrradparadies ein Vorbild für deutsche Straßen?

02/01/25 por StarsInsider

LIFESTYLE Fahrrad

Entdecken Sie, was wir von den Niederlanden lernen können, um das nachhaltigste und gesündeste aller Transportmittel auch in Deutschland zu einem Kulturgut zu machen.