Spontane menschliche Selbstentzündungen hat es schon einmal gegeben, und zwar im Jahr 1470. Damals soll ein italienischer Ritter namens Polonus Vorstius den Aufzeichnungen zufolge spontan in Flammen aufgegangen sein.
Offiziell dokumentiert wurde sie jedoch erst, als der dänische Arzt Thomas Bartholin sie fast 200 Jahre später in sein Buch Historiarum Anatomicarum Rariorum aufnahm.
Im Jahr 1725 wurde ein Mann beschuldigt, seine Ehefrau Nicole Millet ermordet zu haben. Nach der Aussage eines Chirurgen wurde er jedoch freigesprochen. Das Gericht entschied, dass der Vorfall auf eine spontane menschliche Selbstentzündung (SHC) zurückzuführen war und betrachtete die Sache als göttliches Ereignis.
Im Jahr 1731 kam es zu einem Vorfall mit einer italienischen Gräfin, die als Opfer von SHC identifiziert wurde. Weitere Vorfälle folgten, wie der eines Engländers im Jahr 1744.
Der Alkoholkonsum war in allen Fällen der gemeinsame Faktor, was die Wissenschaft dazu veranlasste, sich näher damit zu befassen.
In der Zeitschrift "The Philosophical Transactions of the Royal Society of London" wurde die Hypothese aufgestellt, dass eine Kombination aus Gasen, Darmabfällen und Alkohol zu dem Phänomen der spontanen Selbstentzündung bei diesen Personen führte.
In Charles Dickens' Roman "Bleak House" wird ein Fall von SHC geschildert, was den Glauben der Öffentlichkeit des 19. Jahrhunderts an dieses Phänomen stärkte.
George Lewes, ein Philosoph und Literaturkritiker, äußerte in einer Zeitung seine Unzufriedenheit mit "Bleak House" und erklärte, dass es eine wissenschaftlich unmögliche Vorstellung vertrete.
Im Jahr 1951 starb Mary Reeser, eine 67-jährige Witwe, Berichten zufolge in ihrer Wohnung in St. Petersburg, Florida, an SHC.
Der Fall war so mysteriös, dass er die Aufmerksamkeit der Medien auf sich zog.
Das FBI fand erst Jahre später heraus, dass der Tod von Mary Reeser nicht durch SHC verursacht wurde.
Im Jahr 1974 gab Jack Angel, ein Handelsreisender, an, dass er plötzlich zu brennen anfing.
Als er aufwachte, entdeckte er Verbrennungen an seiner Hand, seinem Oberkörper, seinen Beinen und an verschiedenen anderen Stellen.
Laut Joe Nickell, einem Skeptiker und paranormalen Ermittler, in seinem Buch "Real-Life X-Files: Investigating the Paranormal", dass die Verletzung von Angel durch verbrühtes Wasser verursacht wurde.
Im Jahr 2010 kam ein 76-jähriger Mann namens Michael Faherty bei einem Brand in seinem Haus in Galway, Irland, auf tragische Weise ums Leben. Dieser Vorfall ähnelte früheren angeblichen Fällen spontaner menschlicher Selbstentzündung.
Dr. Ciaran McLoughlin stellte fest, dass der Tod von Michael Faherty durch SHC verursacht wurde.
Für die Einäscherung eines menschlichen Körpers ist eine Temperatur von etwa 760 bis 982 °C erforderlich.
In Fällen von SHC wird der Körper in der Regel in Asche verwandelt, mit Ausnahme der Hände und Füße, die oft unbeschädigt gefunden werden.
Wie lassen sich Verbrennungsfälle von SHC erklären, wenn die Umgebung des Betroffenen meist unverändert bleibt?
Eine Theorie, die als "Dochteffekt" bekannt ist, könnte diese Frage beantworten.
Demnach verflüssigt die Hitze einer bereits vorhandenen Flamme – z. B. eines in Brand geratenen Kleidungsstücks – das direkt unter der Haut liegende Fettgewebe.
Dies würde das Phänomen erklären, dass Körper über einen längeren Zeitraum brennen, während Hände und Füße, die nur wenig Fett enthalten, unversehrt bleiben. Der "Dochteffekt" besagt, dass selbst eine kleine Wärmequelle, wie Zigarettenasche, die Haut durchdringen und die Verbrennung auslösen kann.
Dr. John de Haan vom California Criminalistic Institute führte Experimente mit Schweinegewebe durch, da es dem menschlichen Gewebe in Bezug auf den Fettgehalt sehr ähnlich ist. Ziel war es, die Dochttheorie zu bestätigen.
Der Forscher Brian J. Ford schlägt eine alternative Theorie vor: Er führt höhere Acetonwerte, die während der Ketose auftreten, als mögliche Ursache für SHC an.
Der Körper verwendet bei Glukosemangel Fett (Ketone) als Brennstoff, wodurch leicht entzündliches Aceton entsteht.
Eine andere Hypothese besagt, dass Kugelblitze möglicherweise dafür verantwortlich sein könnten, dass Menschen Feuer fangen. Kugelblitze sind ein rätselhaftes Phänomen, bei dem es sich um schwebende Blitzkugeln handelt. In der Regel behaupten Menschen, diese Phänomene in unmittelbarer Nähe von Gewittern beobachtet zu haben.
Das Stevens-Johnson-Syndrom ist eine ungewöhnliche allergische Reaktion, die zur Bildung von Verbrennungen und Blasen führen kann. Daher wurde es als mögliche Erklärung für SHC vorgeschlagen, auch wenn es bei den Betroffenen keine vollständige Verbrennung verursacht.
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Spontane Selbstentzündung (Spontaneous Human Combustion, SHC) ist eine Verbrennung, die im menschlichen Körper ohne eine externe Zündquelle stattfindet. Historische Aufzeichnungen dokumentieren Fälle, in denen Menschen auf unerklärliche Weise in Flammen aufgingen, ohne erkennbare Auswirkungen auf ihre Umgebung. Aber ist dieses Phänomen ein Produkt des Aberglaubens, der Pseudowissenschaft oder der unbestreitbaren Realität?
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Wissenschaftliche Erklärungen zur spontanen menschlichen Selbstentzündung
Können Menschen einfach so in Flammen aufgehen?
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Spontane Selbstentzündung (Spontaneous Human Combustion, SHC) ist eine Verbrennung, die im menschlichen Körper ohne eine externe Zündquelle stattfindet. Historische Aufzeichnungen dokumentieren Fälle, in denen Menschen auf unerklärliche Weise in Flammen aufgingen, ohne erkennbare Auswirkungen auf ihre Umgebung. Aber ist dieses Phänomen ein Produkt des Aberglaubens, der Pseudowissenschaft oder der unbestreitbaren Realität?
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