Da die Welt immer weiter unter der globalen Erwärmung leidet und Extremwetterereignisse zunehmend häufiger werden, müssen sich Menschen auf der ganzen Welt an den sich verändernden Planeten anpassen. Auf der Insel Trinidad testet die gemeinnützige Organisation für Permakultur Wa Samaki Ecosystems upgecycelte Materialien, um Häuser zu bauen, die klimaresistenter sind.
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Auf der Insel Trinidad herrscht ein tropisches Klima, aber leider wurden viele der Gebäude nicht dafür gebaut.
Viele der Gebäude auf der Insel bestehen immer noch aus Beton, da bei ihrem Bau das Budget und die Verfügbarkeit von Materialien im Vordergrund standen.
Diese Gebäude sind einen Großteil des Jahres nicht an das vorherrschende Klima angepasst. Sie halten weder der Hitze der Trockenzeit noch den Hurrikans und Überflutungen der Regenzeit stand.
Dies war jedoch natürlich nicht immer der Fall. Im Laufe der karibischen Geschichte gab es unterschiedliche Architekturstile, die unter Berücksichtigung des Klimas entwickelt wurden.
Der Direktor des Caribbean Network for Urban and Land Management, Asad Mohammed, beschreibt beispielsweise Holzhäuser im europäischen Stil, die an das Klima der Region angepasst wurden.
Diese Häuser hatten Fenster mit Fensterläden, die sich bei stürmischem Wetter schließen ließen und Sonnendächer, die das Haus vor der Hitze der direkten Sonneneinstrahlung schützten.
Heutzutage sind diese größtenteils durch glatte Glasfenster ersetzt worden, die geschlossen gehalten werden müssen, um den direkten Kontakt mit Sonnenlicht und Regen zu vermeiden.
Eine direkte Folge dessen ist die Notwendigkeit von Klimaanlagen, um die Gebäude bewohnbar zu machen.
Noch weiter in der Vergangenheit hatten die ersten Häuser in der Region überhaupt keine Fenster. Sie bestanden aus hölzernen Balken und schilfgedeckten Dächern und waren größtenteils nach außen offen.
Dies waren saisonale Behausungen, die so gebaut waren, dass sie einfach an die Natur zurückgegeben und woanders wieder aufgebaut werden konnten.
Im 17. Jahrhundert wurden Bauten aus Geflecht und Wandlehm beliebt, was Tapia genannt wurde. Dies ähnelt der Technik, die Wa Samaki heute anwendet, sehr stark.
Die Tapia-Häuser waren Folge der spanischen Kolonialeinflüsse, vermischt mit indigenen Bautechniken. Diese hatten meist eine ovale Form.
Der Rahmen bestand aus Holz und für die Wände wurde eine Mischung aus Lehm, Wasser und Gras verwendet. Das Dach wurde in der Regel mit Palmblättern gedeckt.
Die Zeit von Tapia endete etwa in den 1940er Jahren und heute gibt es diese Häuser auf Trinidad kaum noch.
Ein Ziel von Wa Samaki ist jedoch, dieses historische Merkmal der karibischen Architektur zurückzubringen, nicht zuletzt, weil es sich um ein gutes Material handelt, um Häuser kühl zu halten.
Da Lehm poröser ist als Beton, hält er mehr Feuchtigkeit fest. Diese Feuchtigkeit verdunstet schließlich und entzieht der Oberfläche dabei Wärme.
Das bedeutet, dass Lehmhäuser in der Hitze der direkten Sonneneinstrahlung kühl bleiben, ohne Fenster, Ventilatoren oder Klimaanlagen zu brauchen.
Dies ist besonders wichtig, da der Klimawandel für immer mehr Temperaturrekorde in der Karibik sorgt.
Eine weitere geschichtliche Anpassung an das Klima, die zeitgenössische Architekten wieder aufleben lassen wollen, ist, Gebäude erhöht zu bauen.
Dies hat den doppelten Vorteil, dass es bei der Luftzirkulation in der Trockenzeit hilft und das Haus in der Regenzeit vor Überschwemmungen schützt.
Lehmhäuser müssen erhöht gebaut werden, da sie sonst zu viel Feuchtigkeit aus dem Erdreich aufnehmen.
Die Entwickler bei Wa Samaki beschäftigen sich nicht nur mit traditionellen Materialien wie Lehm für die Gebäude. Sie ziehen auch weggeworfene Materialien in Betracht.
So wurde beispielsweise einer der Pavillons auf ihrem Gelände aus Bambus und Teakholz gebaut, das sie auf dem Gelände gefällt hatten.
Die Sitzgelegenheiten im Pavillon wurden aus weggeworfenen Reifen gemacht, die mit recyceltem Plastik gefüllt und mit Lehm und Sand überzogen wurden.
An anderer Stelle wurden bunte Glasflaschen genutzt, um die Gebäude ständig mit Licht und Farben zu versorgen.
Ohne den Eingriff des Teams von Wa Samaki wären diese Materialien wahrscheinlich auf einer der Müllhalden der Insel gelandet.
In der Folge hätten sie womöglich Chemikalien in die Umwelt in der Nähe abgegeben, etwa in das Naturschutzgebiet "Caroni Swamp".
Die Techniken, die Wa Samaki verwendet, sind derzeit die Ausnahme und nicht die Regel. Eines der Ziele des Projekts ist jedoch, dies zu ändern.
Laut dem Gründer der Organisation, Erle Rahaman-Noronha, ist das langfristige Ziel, "die Menschen in Sachen Umwelt auszubilden" und "im Einklang mit der Natur zu leben".
Das Team möchte, indem sie Inspiration aus der reichen Architekturgeschichte der Karibik ziehen, eine Kultur erschaffen, in der verfügbare Ressourcen für den Bau von Häusern verwendet werden, die sich leicht an die Veränderungen des Planeten anpassen lassen.
Quellen: (BBC) (Wa Samaki Ecosystems)
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LIFESTYLE Architektur
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