Der Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) in der Politik mag zwar für einige besorgte Blicke sorgen, aber aktuelle Studien zeigen, dass die Menschen insgesamt offener für diese Vorstellung werden. Auch wenn wir noch nicht so weit sind, nimmt KI bereits jetzt Einfluss auf politische Kampagnen und beeinflusst Entscheidungen auf Art und Weisen, mit denen wir nicht gerechnet haben.
Von virtuellen Kandidaten bis zu Deepfake-Videos von realen PolitikerInnen hält die KI stärker in die Politik Einzug, als wir glauben. Eine aktuelle Studie zeigt sogar, dass mehr WählerInnen offen dafür sind, dass KI eine größere Rolle in der politischen Landschaft ihres Landes spielt. Wie sieht also diese KI-basierte Zukunft aus? Klicken Sie weiter, um herauszufinden, wie die Technologie die Politik verändert und was das für die Zukunft bedeuten könnte.
Rasche Fortschritte in der KI haben die Art und Weise, wie wir die Technologie in unserem Alltag nutzen, verändert. In Branchen wie Kundenservice, Finanzdienstleistungen und Gesundheitsversorgung hat sie bereits jetzt große Auswirkungen.
Aber was passiert, wenn die künstliche Intelligenz in die Politik einsteigt? Das mag nach Science-Fiction klingen, aber der Einfluss der KI auf die Politik ist bereits näher, als wir glauben wollen.
Eine Umfrage aus dem Jahr 2021 deckte die überraschende Unterstützung der Öffentlichkeit für die Einbindung der KI in die Regierung auf.
Die Vorstellung von KI-basierter Führung gewinnt in verschiedenen Ländern an Boden. Tatsächlich unterstützen viele europäische BürgerInnen die Vorstellung der Übernahme bestimmter politischer Rollen durch eine KI.
In Sachen KI in der Politik liegt China vorne. Die Befragten in China zeigten sogar noch eine stärkere Unterstützung für KI in der Politik.
Forschende des Center for the Governance of Change (CGC) der IE-Universität befragten 2.769 Menschen aus elf Ländern.
Die Forschenden fanden heraus, dass einige Menschen der Idee einer KI-basierten Regierung überraschend offen gegenüber waren, auch wenn KI-Modelle dann auf ihre persönlichen Daten zugreifen müssten.
Trotz der aktuellen Grenzen der Technologie brachte die Mehrheit der Europäer (51 %) ihr Interesse am Austausch von einigen gewählten Vertretern durch KI zum Ausdruck.
In China war diese Einstellung sogar noch stärker vertreten. Hier sprachen sich 75 % der Befragten für die Idee aus.
In den USA zeigte sich jedoch eine andere Perspektive, denn hier sprachen sich 60 % der Befragten gegen eine KI-basierte politische Repräsentation aus.
Oscar Jonsson, einer der leitenden Forscher des Berichts und akademischer Direktor des CGC, hob hervor, dass das Vertrauen in die Demokratie seit Jahrzehnten stetig abnimmt.
Er bringt diesen Vertrauensabfall mit mehreren Faktoren in Verbindung, darunter die steigende politische Polarisierung, die Verbreitung von Fehlinformationen innerhalb von "Filterblasen" und die zunehmende Fragmentierung von Informationsquellen.
Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass die weitverbreitete Unzufriedenheit damit, wie die Politik lokale und globale Probleme angeht, zusammen mit einer wahrgenommenen Distanz und fehlender Zugänglichkeit menschlicher PolitikerInnen eine entscheidende Rolle spielen. Jonsson betonte dies, indem er anmerkte, dass viele Menschen sich nicht sicher sind, wer ihre Vertreter überhaupt sind.
Eine KI mag zwar noch nicht als vollständiger politischer Vertreter agieren, aber sie spielt bereits eine entscheidende Rolle im Wahlkampf. Während des Wahlkampfes für die Kongresswahlen in Kalifornien 2024 nutzte der Kandidat Peter Dixon einen KI-basierten virtuellen Assistenten namens Jennifer, um Tausende Wähler in Kalifornien anzurufen und sie dazu zu bringen, bei den Vorwahlen am 5. März für ihn zu stimmen.
Anders als menschliche Anrufer arbeitete Jennifer, die vom Start-up Civox entwickelt wurde, ohne Pause, Erschöpfung oder Fehler.
Dixons Kampagne umfasste KI-generierte Inhalte in den Wahlwerbespots, was eine größere Diskussion über die Entwicklung der Rolle von KI in der Medienproduktion in der Politik auslöste.
Während sich Länder weltweit vorsichtig mit dem Potenzial von KI befassen, ist eine der größten Sorgen der Anstieg von Deepfake-Technologie, die nicht nur für den Datenschutz und den Ruf, sondern auch für die Demokratie selbst eine ernste Bedrohung darstellt.
Deepfakes sind realistisch wirkende Videos, die Avatare zeigen, die politischen Kandidaten stark ähneln, wie sie ungeheuerliche Dinge sagen, sich in kompromittierenden Situationen befinden oder sogar Konflikte mit anderen Ländern anzetteln. Dies könnte schnell eskalieren und katastrophale Folgen haben.
Dieses Bild aus dem Jahr 2022 zeigt die Erstellung von "AI Yoon", einem digitalen Avatar des südkoreanischen Präsidentschaftskandidaten Yoon Suk-yeol. Das von der Partei "Macht der Staatsbürger" entwickelte erstaunlich realistische digitale Double zeigt die beeindruckenden Fortschritte der Deepfake-Technologie.
2017 wurde ein Chatbot namens Alisa von 40.000 Russen als Gegenkandidatin gegen Wladimir Putin bei der Präsidentschaftswahl nominiert. In der Zwischenzeit hat bereits ein weiterer Chatbot namens Sam in Neuseeland kandidiert. Auch in Dänemark und Japan wurde bereits mit Chatbot-basierten politischen Initiativen experimentiert.
Die Vorstellung, menschliche Politiker mit KI zu ersetzen, mag weit hergeholt erscheinen, besonders hinsichtlich des Widerstands, den viele dagegen hegen, aber einige Fachleute sind der Meinung, dass dies bestimmte Vorteile hat.
Anders als Menschen sind Chatbots gegenüber den Verführungen von Geld, Macht und persönlichem Ruhm immun. Sie müssen sich nicht ausruhen, können mit unzähligen Menschen gleichzeitig interagieren und haben die Fähigkeit, große Mengen an Informationen zu analysieren und fortgeschrittene Einblicke zu liefern.
Chatbot-Politiker hätten jedoch dieselben Probleme wie die heutige KI. Es wäre schwer, Entscheidungen nachzuvollziehen, da sie wie eine "Blackbox" funktionieren. Manchmal könnten sie Dinge erfinden oder falsche Antworten geben, was als Halluzination bezeichnet wird.
Sie hätten außerdem Sicherheitsprobleme, würden eine Menge Energie verbrauchen und müssten immer mit dem Internet verbunden sind. Zusätzlich könnten sie aufgrund der Informationen, mit denen sie trainiert wurden und der Menschen, die sie geschaffen haben, voreingenommen sein.
Der Physiker César Hidalgo glaubt, dass KI Politiker letztlich vollständig ersetzen könnten. Er schlägt vor, dass BürgerInnen KI-Vertreter programmieren, um ihre politischen Ansichten widerzuspiegeln, wodurch diese Vertreter verhandeln und Gesetze entwerfen könnten.
Die Herausforderung hier ist aber, dass die Fachleute, die diese KI-Systeme entwerfen, sehr viel Macht erhielten und sich so möglicherweise eine neue Form von Autorität bilden könnte, anstatt diese abzuschaffen.
Theodore Lechterman vom UNESCO-Lehrstuhl für KI-Ethik und Governance und Dozent für Philosophie an der IE-Universität, merkt an, dass die Idee kurzfristig nicht umsetzbar ist, dies jedoch wichtige Fragen über die Rolle von Menschen in der Politik aufbringt.
Er betont, dass menschliche und nicht nur politische Werte und die Fähigkeit, in einen bedeutungsvollen Dialog zu gehen, zentral sind, auch in einer Welt, die von KI dominiert wird. Er bringt die wichtige Frage auf: "Welche Werte wie Autonomie, Verantwortlichkeit und Bedächtigkeit müssen wir in einem Zeitalter der Automatisierung erhalten und wie?"
Lechterman glaubt, dass die Zukunft der KI in der Politik nicht darin liegt, den Menschen vollkommen zu ersetzen, sondern sorgsam integriert zu werden, um menschliche Fähigkeiten und demokratische Institutionen zu stärken. "Falls das die Zukunft ist, die wir wollen, dann müssen wir sie bewusst schaffen", betont er.
Quellen: (The Conversation) (CNBC)
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Finden wir in Zukunft Chatbots auf den Wahlzetteln?
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Der Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) in der Politik mag zwar für einige besorgte Blicke sorgen, aber aktuelle Studien zeigen, dass die Menschen insgesamt offener für diese Vorstellung werden. Auch wenn wir noch nicht so weit sind, nimmt KI bereits jetzt Einfluss auf politische Kampagnen und beeinflusst Entscheidungen auf Art und Weisen, mit denen wir nicht gerechnet haben.
Von virtuellen Kandidaten bis zu Deepfake-Videos von realen PolitikerInnen hält die KI stärker in die Politik Einzug, als wir glauben. Eine aktuelle Studie zeigt sogar, dass mehr WählerInnen offen dafür sind, dass KI eine größere Rolle in der politischen Landschaft ihres Landes spielt. Wie sieht also diese KI-basierte Zukunft aus? Klicken Sie weiter, um herauszufinden, wie die Technologie die Politik verändert und was das für die Zukunft bedeuten könnte.