Es gibt eine Reihe von Faktoren, die erklären, warum in manchen Ländern mehr Männer als Frauen leben. Biologische Erklärungen machen dabei nur einen Teil der Geschichte aus. Ein weiterer bedeutender Faktor ist die Migration, denn häufig sind es Männer, die ins Ausland geschickt werden, um Arbeitsmöglichkeiten zu finden und so die wirtschaftliche Lage ihrer Familien zu verbessern.
Einige Länder auf dieser Liste könnten Sie überraschen. Bereit für einen Blick auf die Top 10 Nationen, in denen Männer die Frauen zahlenmäßig übertreffen? Klicken Sie weiter.
Wissen Sie, wie viel Prozent der Weltbevölkerung aus Männern besteht? Vielleicht überrascht es Sie, dass Männer lediglich 50,4 % ausmachen. Das bedeutet, dass die Anzahl von Männern und Frauen nahezu gleich ist.
Dennoch gibt es einige Länder mit deutlich höheren Männeranteilen, während nur eine vergleichsweise kleine Anzahl an Ländern einen höheren Frauenanteil aufweist.
Die Zahlen sind im Hinblick auf regionale Entwicklungen durchaus interessant. Laut Angaben der Weltbank machten Männer im Jahr 2023 48,91 % der Gesamtbevölkerung der Europäischen Union aus.
In Subsahara-Afrika liegt das Geburtenverhältnis bei etwa 104 Jungen auf 100 Mädchen. Doch Daten zeigen, dass Männer und Frauen prozentual jeweils 50 % der Gesamtbevölkerung ausmachen.
In Nordamerika machen Männer laut den Entwicklungsindikatoren der Weltbank 49,53 % der Gesamtbevölkerung aus. Ein ziemlich ausgewogenes Verhältnis zwischen Männern und Frauen.
In Lateinamerika ist das Verhältnis von Männern zu Frauen dem in Nordamerika sehr ähnlich. Männer sind mit einem Anteil von 49,53 % vertreten und damit nur geringfügig in der Unterzahl gegenüber Frauen.
In der Region Ozeanien überwiegt die männliche Bevölkerung mit 50,1 % nur ganz knapp gegenüber der weiblichen, ein nahezu ausgeglichenes Verhältnis zwischen beiden Gruppen.
Asien weist mit 51,2 % den höchsten Anteil männlicher Geburten weltweit auf. Obwohl das Verhältnis von Männern zu Frauen insgesamt höher ist als in anderen Regionen, gibt es in Asien bestimmte Gebiete, in denen Frauen in der Überzahl sind.
Der Grund, warum in einigen südostasiatischen Ländern mehr Frauen als Männer leben, ist jedoch nicht biologischer Natur. Vielmehr hängt dies direkt mit Migration zusammen. Tatsächlich umfasst diese Galerie mehrere Länder, in die Arbeitskräfte aus diesen Regionen auswandern, um bessere wirtschaftliche Chancen zu finden.
Im Nahen Osten machen Männer 51 % der Bevölkerung aus, doch in einigen Ländern liegt dieser Anteil bei über 70 %. Dieser deutliche Anstieg des Männeranteils in bestimmten Staaten ist auf Arbeitsmigranten aus Südostasien zurückzuführen.
Welche zehn Länder haben also den höchsten Männeranteil in ihrer Bevölkerung? Auf Platz zehn liegt Bhutan, wo Männer 53,5 % der Gesamtbevölkerung ausmachen.
Das südasiatische Land Bhutan hat weniger als eine Million Einwohner, doch rund 7 % der Bevölkerung (etwa 54.000 Menschen) bestehen aus MigrantInnen, wobei Männer deutlich in der Überzahl sind. Tatsächlich machen Frauen nur 15 % der Zuwanderer aus. Dieser Faktor spielt eine entscheidende Rolle beim Ungleichgewicht im Geschlechterverhältnis.
Der Inselstaat Palau, gelegen in Ozeanien, belegt Platz neun auf der Liste mit einem Männeranteil von 53,9 % an der Gesamtbevölkerung. Fast 30 % der Bevölkerung besteht aus Migranten, was das Verhältnis zwischen Männern und Frauen erheblich beeinflusst.
Palaus Tourismus-, Fischerei- und Agrarsektoren ziehen viele Migranten aus dem benachbarten Inselstaat an, da die Gehälter in Palau für vergleichbare Tätigkeiten etwa doppelt so hoch sind wie auf den Philippinen.
Auf Platz acht der Liste liegt die Inselgruppe Seychellen. In dem ostafrikanischen Archipel machen Männer 55,18 % der Gesamtbevölkerung aus. Wie auch in Palau und Bhutan ist die Zuwanderung der Hauptfaktor für den höheren Männeranteil.
Obwohl die Seychellen nur etwa 13.000 MigrantInnen zählen, sind fast drei Viertel von ihnen männlich. Auch wenn diese Zahl auf den ersten Blick gering erscheint, hat sie bei einer Gesamtbevölkerung von knapp 120.000 einen spürbaren Einfluss. Die Migration verschiebt das Geschlechterverhältnis deutlich.
In Saudi-Arabien machen Männer 60,65 % der Gesamtbevölkerung aus und damit ist das Land auf Platz sieben mit dem höchsten Männeranteil weltweit. Wie in vielen Golfstaaten stützt sich das Entwicklungsstreben des Landes in hohem Maße auf Arbeitskräfte aus dem Ausland.
MigrantInnen machen beeindruckende 41,6 % der Gesamtbevölkerung Saudi-Arabiens aus, und über drei Viertel dieser Zuwanderer sind männlich. Dies ist ein wesentlicher Faktor für das unausgeglichene Verhältnis von Männern zu Frauen im Land.
Auf Platz sechs der Liste liegt Kuwait. In dem Golfstaat machen Männer 61,16 % der Bevölkerung aus. Wie in Saudi-Arabien ist auch hier der hohe Männeranteil vor allem auf den Bedarf an ausländischen Arbeitskräften zurückzuführen.
In Kuwait machen MigrantInnen beeindruckende 60 % der Gesamtbevölkerung aus. Tatsächlich besteht nahezu 80 % der Erwerbsbevölkerung des Landes aus ausländischen Arbeitskräften. Aufgrund der durch die Entwicklung des Landes und die Ölindustrie geschaffenen Arbeitsplätze haben sich viele männliche Migranten in Kuwait niedergelassen.
Auf Platz fünf der Liste liegt ein weiterer Golfstaat: Bahrain. Dort machen Männer 62,08 % der Bevölkerung aus. Wie in den zuvor genannten Ländern ist auch hier die Zuwanderung der wichtigste Faktor für dieses Ungleichgewicht.
Etwa die Hälfte der Bevölkerung Bahrains besteht aus MigrantInnen, von denen die Mehrheit männlich ist. Weibliche Migranten machen etwas mehr als ein Viertel der Zuwanderer aus, während Kinder rund 7 % der Migrantenbevölkerung stellen.
Weiter geht es mit unserer Reise durch die Golfstaaten: Auf Platz vier liegt Oman. Männer machen dort 62,08 % der Bevölkerung aus, genau wie in Bahrain. Der infrastrukturelle Entwicklungsbedarf des Landes hat eine große Zahl an Arbeitsmigranten angezogen.
Die Zuwanderung wirkt sich nicht nur auf das Geschlechterverhältnis aus, sondern treibt auch das jährliche Bevölkerungswachstum erheblich in die Höhe. Die Bevölkerung Omans wächst derzeit um beeindruckende 9 % pro Jahr.
Eine kurze Abweichung von den Golfstaaten: Auf Platz drei der Länder mit dem höchsten Männeranteil liegt die Malediven. In dem südasiatischen Inselstaat machen Männer 62,1 % der Bevölkerung aus.
Biologische Faktoren spielen eine wichtige Rolle, da das Geburtenverhältnis bei 108 Jungen auf 100 Mädchen liegt. Doch auch die Zuwanderung hat großen Einfluss. 89 % der Migranten auf den Malediven sind männlich.
Den zweithöchsten Männeranteil weltweit verzeichnen die Vereinigten Arabischen Emirate. Der Golfstaat gehört zu den Ländern mit dem höchsten Migrantenanteil weltweit. MigrantInnen machen 88 % der Gesamtbevölkerung aus.
Die Mehrheit der Migranten in den Vereinigten Arabischen Emiraten sind männliche Arbeitskräfte (93 %), die auf der Suche nach besser bezahlten Jobs sind, um ihre Familien in der Heimat zu unterstützen. Die Zuwanderer stammen hauptsächlich aus Pakistan, Bangladesch, den Philippinen und Indien.
Das Land mit dem höchsten Männeranteil weltweit ist Katar. Männer machen dort erstaunliche 71,52 % der Gesamtbevölkerung aus. Die Fußball-Weltmeisterschaft 2022 zog eine enorme Zahl an ausländischen Arbeitskräften an, die für den Aufbau der Infrastruktur dieses Großereignisses benötigt wurden.
Auch wenn der Bedarf an körperlicher Arbeit seit dem Großereignis zurückgegangen ist, sind viele junge männliche Migranten, insbesondere aus Ländern wie Indien und Nepal, im Land geblieben, um weiterhin ein besseres Einkommen für ihre Familien in der Heimat zu erzielen.
Quellen: (Trading Economics) (Countrymeters) (World Bank Gender Data Portal) (World Atlas) (Britannica)
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Biologische Faktoren und Migration spielen beide eine Rolle
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Es gibt eine Reihe von Faktoren, die erklären, warum in manchen Ländern mehr Männer als Frauen leben. Biologische Erklärungen machen dabei nur einen Teil der Geschichte aus. Ein weiterer bedeutender Faktor ist die Migration, denn häufig sind es Männer, die ins Ausland geschickt werden, um Arbeitsmöglichkeiten zu finden und so die wirtschaftliche Lage ihrer Familien zu verbessern.
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