Schutz vor Viren: Die Rolle versteckter Bakterien in Alltagsgegenständen
WissenschaftlerInnen entwickeln einen neuen Schutz gegen Viren
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Gesundheit Zuhause
Eine neue Studie hat die erstaunliche Vielfalt an Mikroben auf alltäglichen Gegenständen wie Zahnbürsten und Duschköpfen untersucht. Proben von diesen Alltagsgegenständen könnten entscheidend dazu beitragen, die Medizin und Biotechnologie der Zukunft zu formen. Auch wenn das Wort "Bakterien" oft abschreckt, bietet diese winzige Welt ein enormes Potenzial, wenn man sie mit Neugier betrachtet.
Lesen Sie weiter, wenn Sie mehr darüber erfahren wollen.
Nährboden für Bakterien
Die feuchten Umgebungen, in denen Dinge wie Duschköpfe und Zahnbürsten aufbewahrt werden sind perfekt für Bakterien.
Biodiversität
Haushalte beherbergen eine beeindruckende Biodiversität. In unserem Zuhause leben Tausende Mikroben, Bakterien und Viren.
Bakteriophagen
Viele dieser Viren schützen uns sogar davor, krank zu werden. Sie werden Bakteriophagen genannt und unterstützen das Immunsystem, indem sie bestimmte Arten von Bakterien abtöten.
Resistenz gegen Antibiotika
Derzeit werden Bakteriophagen untersucht, um herauszufinden, welche zukünftige Rolle sie im Kampf gegen Probleme wie Antibiotikaresistenzen spielen können.
Bakteriophagen könnten Krankheitserreger bekämpfen
In diesen klinischen Studien wird erforscht, wie Bakteriophagen Krankheitserreger bekämpfen könnten, indem sie gezielt ein Wirtsbakterium infizieren und sich darin vermehren.
Neue Medikamente
Diese Art der Forschung lässt sich für die Entwicklung neuer Medikamente, Methoden und Ansätze in der Behandlung von antibiotikaresistenten Bakterien nutzen.
Krankheitserreger
In diesen Studien untersuchen die WissenschaftlerInnen, wie sich ein Krankheitserreger gesondert bekämpfen lässt, ohne das gesamte Mikrobiom zu stören.
Antibiotika
Ein mögliches Antibiotikum oder eine besondere antibiotische Behandlungsmethode, die kaum Auswirkungen auf das menschliche Mikrobiom hat, könnte sowohl die Medizin voranbringen als auch den menschlichen Körper schützen und dafür sorgen, dass Behandlungen besser wirken.
Multiresistente Bakterien
In Zeiten von multiresistenten Bakterien und möglichen neuen Pandemien aufgrund von Veränderungen in Klima und Umwelt können diese Studien große Auswirkungen auf die Zukunft der Medizin haben.
Biofilm
Eine Studie, die in Frontiers in Microbiomes veröffentlicht wurde, untersuchte den Biofilm auf der Oberfläche von 34 Zahnbürsten und 92 Duschköpfen und entdeckte diverse Mikroorganismen.
Welche Bakteriophagen?
Durch diese Studie konnten die Forschenden untersuchen, welche Arten von Bakterien auf unseren Alltagsgegenständen leben und herausfinden welche Bakteriophagen darauf zu finden sind.
Ergebnisse übertrafen die Erwartungen der Forschenden
Die McCormick School of Engineering, die die Studie zu Viren und Biodiversität auf unseren Haushaltsgegenständen leitete, gab an, dass die Ergebnisse die Erwartungen der Forschenden übertrafen.
DNA-Sequenzierung
Die Forschenden sequenzierten die DNA der Bakterien und untersuchten die Bakteriophagen mithilfe von Computeranalysen, um zu bestimmen, was auf unseren Alltagsgegenständen lebt.
Hunderte Viren
Die Forschenden identifizierten in den Biofilmproben unglaubliche 614 Viren und 22 unterschiedliche Bakteriophagen.
Zahnbürsten
Während die Proben von Duschköpfen auf die Feuchtigkeit und die Umgebung des Badezimmers angewiesen sind, sind besonders Zahnbürsten interessant, da sie Bakterien aus unserem Mund beherbergen.
Einzigartige Viren
Der ständige Austausch zwischen den Bakterien auf unserer Zahnbürste und denen in unserem Mund schafft eine besondere Mischung von Viren und Mikroben auf der Bürste selbst – und genau das macht Zahnbürsten so spannend für die Forschung.
Nie gleich
Die Vielfalt, dessen was die Forschenden gefunden haben, spricht für die individuelle Entwicklung jedes einzelnen Objekts. Keine zwei Zahnbürsten oder Duschköpfe beheimateten die gleichen Bakteriophagen.
Wie wirkt sich unser Zuhause auf die Gesundheit aus?
Wenn man all die Haushaltsoberflächen berücksichtigt, mit denen wir in Kontakt kommen, kann dies große Neugier auf die Lebensformen in unserem Zuhause wecken, wie sich diese entwickeln und auf unsere Gesundheit auswirken.
Viele Viren zuvor unbekannt
Es wurden zahlreiche Bakterien, Viren und Bakteriophagen von den Forschenden identifiziert, von denen viele zuvor unbekannt waren.
Grundbedürfnisse
Mikroben sind für das menschliche Leben unglaublich wichtig. Sie ermöglichen grundlegende Körperfunktionen wie die Verdauung und die Bekämpfung von Infektionen. Umso vielfältiger das Mikrobiom ist, desto gesünder sind wir möglicherweise.
Weltgesundheitsorganisation
Die Weltgesundheitsorganisation sieht Infektionen mit antibiotikaresistenten Keimen als eine der größten Bedrohungen für die öffentliche Gesundheit.
Antibiotikaresistente Tiere
Und das betrifft nicht nur den Menschen. Auch Tierärzte lassen Bedenken über resistente Infektionen besonders bei Nutztieren laut werden.
Fast 10.000 Todesfälle pro Jahr aufgrund antibiotikaresistenter Keime
Laut Robert-Koch-Institut sind in Deutschland fast 10.000 Todesfälle pro Jahr auf antimikrobielle Resistenzen zurückzuführen.
Gefährdet
Infektionen können bei Menschen, die sich einer Operation oder Chemotherapie unterziehen noch deutlich gefährlicher werden.
Anfälliger
Menschen, die sich einer medizinischen Behandlung unterziehen werden anfälliger dafür, sich in der Krankenhausumgebung eine Infektion einzufangen, da ihr Immunsystem in der Regel geschwächt ist.
Mögliche Gefahren
Die Kombination aus Kontakt mit Keimen und dem erhöhten Risiko für die Resistenz von Medikamenten macht einfache Eingriffe zu Gefahren.
Klinische Studien
Klinische Studien, die nach Lösungen für die Resistenz bei medizinischen Eingriffen suchen sind für alle wichtig, aber ganz besonders für Menschen, die einem höheren Risiko ausgesetzt sind.
Aufregende Möglichkeiten
Diese Studien und ihre Ableger bieten aufregende Möglichkeiten für eine Vielzahl an medizinischen Eingriffen und die Biotechnologie im Allgemeinen.
Unsere Gesundheit verstehen
Anstatt uns vor Bakterien und Viren zu fürchten, ermutigen uns WissenschaftlerInnen sie mit Neugier zu betrachten. Egal ob gut oder schlecht, sie gehören einfach zum Leben dazu und umso besser wir sie verstehen, desto besser verstehen wir unsere eigene Gesundheit.
Sources: (CNN) (Time) (New Scientist) (Newsweek) (RKI)
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