Coronavirus: Die unfassbarsten Kommentare der Weltpolitiker
Die Staatsoberhäupter haben etwas begonnen, was die WHO eine "Infodemie" nennt

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LIFESTYLE Pandemie
COVID-19 ist eine neuartige Krankheit, darum ist es nur natürlich, dass wir noch nicht alles über die Symptome und Heilmittel wissen und erst nach und nach mehr erfahren, ausgehend von dem Wissen, das wir über das Virus sammeln. Während aus genau diesem Grund die meisten politischen Persönlichkeiten vorsichtig mit ihren Äußerungen zum Thema sind, gibt es auch andere Staatsoberhäupter, die bereits mit unglaublichen Statements an die Öffentlichkeit traten. Es scheint kein Zufall zu sein, dass es sich meistens um diejenigen handelt, die ihre Maßnahmen gegen das Coronavirus so ziemlich in den Sand gesetzt haben.
Werfen Sie einen Blick auf die unfassbarsten (und beunruhigendsten) Aussagen unserer politischen Oberhäupter. Klicken Sie sich durch die Galerie.

Donald Trump
Trump hat kontinuierlich falsche Aussagen über das Virus verbreitet und stets seine Gefährlichkeit unterschätzt. Im Februar sagte er, das Virus würde wie durch ein Wunder im April verschwunden sein – aufgrund des wärmeren Wetters. "Eines Tages, es wird wie ein Wunder sein, wird es verschwinden."

Donald Trump

Donald Trump
Natürlich war das noch nicht alles. In einer berüchtigten Pressekonferenz schlug Trump vor, dass extrem helles Licht eine Heilung vom Virus versprechen könnte.

Donald Trump
In eben jener Pressekonferenz missverstand Trump seine eigenen Presentationsnotizen über Bleiche als Mittel zur Desinfektion von Oberflächen. Es schlug vor, dass eine Injektion das Coronavirus im Körper abtöten würde.

Donald Trump
Trump behauptete auch, dass Diebstahl von Masken der Grund für das Fehlen von Schutzausrüstung in New Yorker Krankenhäusern sei. Er fragte, ob die Masken "durch die Hintertür" verschwunden seien. Es gab keinerlei Beweise für diese Theorie – das Gesundheitssystem war schlicht und ergreifend nicht auf einen solchn hohen Bedarf vorbereitet.

Jair Bolsonaro
Brasiliens umstrittener Präsident, Jair Bolsonaro, beschrieb das Virus als "kleine Grippe". Er kritisierte die Gouverneure von Rio de Janeiro und São Paulo dafür, dass sie Restriktionen in ihren Staaten einführten. Er ermutigte die Bürger sogar dazu, die Richtlinien zu ignorieren und wieder zur Arbeit zugehen.

Jair Bolsonaro
Im März behauptete Bolsonaro, dass die Brasilianer eine Art Immunität gegen das Virus besäßen, die untersucht werden müsse. Seine Annahme beruhte auf der Tatsache, dass die Menschen manchmal in der Kanalisation schwimmen würden, ohne krank zu werden. Diese Aussage machte er nur kurz nachdem 22 seiner Offiziellen an COVID-19 erkrankt aus den USA zurückgekehrt waren.

Jair Bolsonaro
Die Brasilianer protestierten gegen die Aussagen ihres Staatsoberhauptes. Gleichzeitig standen sie jede Nacht an den Fenstern und trommelten auf Töpfe. Bolsonaro behauptete, dass diese Proteste ein von den Medien schamlos inszinierter Plot sei, um ihn zu stürzen.

Boris Johnson
Nach der Entscheidung, die Restriktionen in Großbritannien zu lockern und die Bürger zur Rückkehr ins Büro zu ermutigen, sagte Boris Johnson, dass "der britische Menschenverstand" das Coronavirus besiegen würde. In Großbritannien sollte es die höchsten COVID-19-Todeszahlen von ganz Europa geben.

Boris Johnson
Er schlug am 11. Mai zudem vor, dass ein Ausbruch des Virus durch einen Test der Wasserversorgung entdeckt werden könnte. Es wurde später bestätigt, dass dem nicht so ist.

Rodrigo Duterte
Der Präsident der Philippinen, Rodrigo Duterte, spielte die Situation anfangs herunter, nur um dann zu extremen Maßahmen zu greifen. Er sagte, dass diejenigen, die sich nicht an die Regeln hielten, erschossen werden sollten. "Bevor ihr Ärger macht, schicke ich euch lieber ins Grab", hieß es. Dies war nicht nur ein Scherz, wie sich nach dem Tod eines 63-Jährigen zeigte.

Alexander Lukashenko
Präsident Alexander Lukashenko ist seit 1994 Oberhaupt von Weißrussland. Anfangs behauptete er, die Welt sei nur verrückt geworden. Er ermutigte seine Bürger dazu, weiterhin zur Arbeit zu gehen – Traktoren und Feldarbeit würden sie schon heilen.

Alexander Lukashenko
Er behauptete auch, dass Wodka das Virus abtöten würde. Er empfahl, dass sich die Menschen die Hände mit Wodka waschen und jeden Tag ein bis zwei Shots trinken sollten (natürlich nicht während der Arbeit).

Alexander Lukashenko
Sein letzer Ratschlag war, dass jeder versuchen sollte, dreimal pro Woche in eine Gemeinschaftssauna zu gehen. Nach dem Saunabesuch solle man rund drei Shots Wodka trinken...

Joko Widodo
Präsident Joko Widodo von Indonesien reagierte erstmal gar nicht auf das Virus, da das tropische Wetter schon für eine Heilung sorgen würde. Er ermutigte seine Bürger stattdessen zum Gebet, es sei "das Recht unserer Nation, sich auf den Allmächtigen zu verlassen".

Ana Brnabić
In Serbien kursiert seit Beginn des Ausbruchs mehr Fehlinformation als Wahrheit. Premierministerin Ana Brnabić behauptete, die Anzahl an Beatmungsgeräten müsse geheim gehalten werden, da dies in "allen Ländern ein Staatsgeheimnis" sei.

Zlatibor Lončar
Der serbische Gesundheitsminister Zlatibor Lončar erklärte, dass das Coronavirus milder als die Grippe sei – obwohl es genug Beweise gab, dass die Sterblichkeitsrate deutlich höher liegt als bei einer Grippe.

Serbische Regierung
Die Regierung verkündete, dass es den Menschen verboten sei, ihre Haustiere spazieren zu führen. Dies sei ein Rat der medizinischen Experten. Ein Epidemologe der Regierung erklärte jedoch, dass eine solche Aussage niemals von ihnen getroffen worden sei.

Pauline Hanson
Die australische Senatorin Pauline Hanson äußert durchgehend besonders lautstark ihre Kritik an den Reaktionen auf das Coronavirus. Sie sagt, es sei "komplett übertrieben", es den Menschen zu verbieten, mit ihren Familien für ein Picknick nach draußen zu gehen.

Pauline Hanson
Sie schlug ebenfalls vor, dass Australien sich von ausländischen Hilfen lossagen sollte und aufhören sollte, Geld an WHO und die UN zu geben.

Subramanian Swamy
Das indische Parlamentsmitglied Subramanian Swamy schrieb auf Twitter, dass der COVID-19-Stamm in Indien eine "weniger ansteckende Mutation" sei. Das würde bedeuten, dass das Virus sich leichter vom Körper bekämpfen ließe und dementsprechend weniger gefährlich sei. Es gibt keinerlei Beweise hierfür.

Rudy Giuliani
Rudy Giuliani, der ehemalige Bürgermeister von New York, scheint ein wenig verwirrt über die Natur der Krankheit zu sein. Als er die Nachverfolgung des Virus bei Fox News diskutierte, hielt er es für lächerlich, große Teams dafür anzustellen. Er behauptete, es sei besser, Menschen mit Krebs oder Herzkrankheiten auszuspüren, da es sich hierbei um tödlichere Krankheiten handeln würde. Er scheint den Faktor "Ansteckung" kurz vergessen zu haben...

Falsche Heilmittel
Mehrere Staatsoberhäupter verbreiteten die falsche Aussage, dass bereits existierende Mittel effektiv zur Behandlung des Coronavirus seien, obwohl dafür jegliche Beweise fehlten. In den USA behauptete Trump, dass die Anti-Malaria-Pille zu wirken scheint. "Was haben Sie zu verlieren? Nehmen Sie sie!" Ein Mann starb, nachdem er sich das Medikament in dem Glauben, es würde ihm vor dem Virus schützen, selbst injiziert hatte.

Falsche Heilmittel
In Brasilien behauptete Bolsonaro, dass dasselbe Medikament "überall funktionieren" würde. Bisher gibt es nur anekdotische Hinweise, dass diese Behandlung in manchen Fällen half und die unregulierte Einnahme, die die Staatsoberhäupter vorschlagen, kann potenziell gefährlich sein.

Verschwörungstheorien
Manche Politiker behaupteten auch erstaunlich früh, dass das Virus von rivalisierenden Nationen verbreitet worden sei. Der ehemalige stellvertretende Premierminister Italiens, Matteo Salvini, verbreitet seit dem Ausbruch des Coronavirus solche Theorien. In einem Tweet schrieb er: "2015 erschufen die Chinesen ein Supercoronavirus mit Fledermäusen und Mäusen!!"

Verschwörungstheorien
Seine Behauptungen wurden von einer weiteren Politikerin, der weit rechten Parteichefin Giorgia Meloni, unterstützt. Sie kritisierte die europäischen Länder, die China für seine Unterstützung durch medizinische Versorgungsgüter lobten, und erklärte, dass es eben dieses "kommunistische Regime" in China gewesen sei, dass den Virus über uns gebracht habe.

Verschwörungstheorien
Gleichzeitig verbreitete Zhao Lijian, ein Pressesprecher im chinesischen Außenministerium, die Idee, das Virus stamme ursprünglich aus den USA und sei vom dortigen Militär nach Wuhan gebracht worden.

Verschwörungstheorien
Als Antwort schlugen republikanische Senatoren in den USA, darunter Tom Cotton und Ted Cruz, vor, das Virus sei aus einem Labor in Wuhan entwichen. Trotz all dieser gegenseitigen Anschuldigungen gibt es einen allgemeinen Konsens darüber, dass das Virus nicht menschengemacht ist.
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