Wie realitätsnah sind die Kostüme in "Bridgerton" überhaupt?
Die strahlenden Farben eroberten das Internet im Sturm
© Getty Images/NL Beeld
Mode Fernsehen
"Bridgerton", eine Netflix-Serie, die all unsere Träume über ein Historiendrama erfüllt, während sie dennoch einen modernes Flair versprüht, eroberte unsere Herzen im Sturm. Selbst wenn man kein Fan von Romanzen und Verkupplungsgeschichten ist, wird man die Serie aufgrund der Mode einfach lieben müssen.
Die Serie folgt mehreren aristokratischen Familien in der Regency-Ära in England, die auf der Suche nach passenden Partnern für ihre debütierenden Töchter sind. Die Kostümdesignerin Ellen Mirojnick soll angeblich sage und schreibe 7.500 Kostümteile allein für die erste Staffel Serie geschaffen haben, damit jede Figur für jedes Event ein neues Outfit zur Verfügung hat. Die Schaffer beweisen eindeutig Ehrgeiz bei "Bridgerton", aber waren sie auch detailgetreu? Vergleichen wir die Kostüme mit der wahren Mode des Regency. Klicken Sie sich durch die Galerie und erfahren Sie mehr.
Keine Wiederholungen!
Wie Sie in "Bridgerton" bereits festgestellt haben werden, war es ein riesiger Fauxpas, ein Kleid zu mehreren Veranstaltungen zu tragen. Unter dieser Gepflogenheit litten die Lords und Ladys des 19. Jahrhunderts tatsächlich.
Napoleon Bonaparte
Diese Regel begann eventuell mit Napoleon Bonaparte. Als er 1804 französischer Herrscher wurde, konzentrierte er sich auf eine Wiederbelebung der Textilindustrie. Er stellte sicher, dass so feine Stoffe wie Tüll und Batiste in Frankreich hergestellt wurden.
Höfische Regeln und Hintergedanken
Um sicherzustellen, dass die französischen Damen mehr und mehr Materialien kauften, verfügte er, dass niemand zweimal das gleiche Kleid zu Hofe tragen durfte. Es heißt auch, er verriegelte die Kamine, damit mehr Kleidung getragen werden musste!
Herrscherin Joséphine
Bonapartes Ehefrau, Joséphine, war ein exzellentes Beispiel der Regency-Mode. Sie war schlank, hübsch und wurde von allen bewundert.
Inspiriert von den antiken Griechen
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts wurden die engen Korsette und weiten Röcke mit einfacheren, schlichten Baumwoll- oder Seidenkleidern ersetzt, die an die Roben auf klassischen griechischen Gemälden erinnerten.
Inspiriert von den antiken Griechen
Das brachte große Veränderungen mit sich, an die sich die Schneider anpassen mussten. Es bedurfte neuer Halsausschnitte, Ärmel, Röcke, Stoffe und Unterröcke.
Hauptmerkmal: die kaiserliche Taille
Der offensichtlichste Teil eines Kleides im Regency-Stil ist die hohe Taille. Die "Empire-Linie" setzte die Taille extrem weit nach oben, direkt unter der Oberweite.
Hauptmerkmal: eckiger Halsausschnitt
Anfang des 19. Jahrhunderts wurde der Ausschnitt immer tiefer. Zur Zeit, in der "Bridgerton" spielt (1813) trug man zudem meist eckige Ausschnitte.
Hauptmerkmal: kurze Ärmel
Doch auch dramatischere Puffärmel waren beliebt, besonders, wenn man dem Ballkleid das gewisse Extra verleihen wollte. Im Verlauf des Jahrhunderts wurden die Ärmel immer auffälliger, oft wurden Sie mit Juwelen besetzt und mit Schleifen geschmückt.
Materialien
Die gängigsten Stoffe waren aus leichter Baumwolle, wie Musselin oder Batist. Auch Seide wurde noch getragen, aber in leichteren, durchsichtigeren Geweben.
Frisuren
Je weicher und versöhnlicher die Kleider wurden, desto leichter wurden auch die Frisuren. Diese Karikatur illustriert den Schmerz und die Mühe, die vor dieser Zeit in die Frisuren gesteckt wurde!
Frisuren
Die Masse des Haares wurde oft am Hinterkopf zusammengerollt getragen, mit kleinen Locken um das Gesicht herum als Dekoration. Dies ist eine Frisur, die man an Daphne in "Bridgerton" oft sieht.
"Bridgerton"-Farben
Die deutlichste künstlerische Freiheit, die sich "Bridgerton" nimmt, ist die Farbpalette der Kleidung. Die Herrenkleidung ist relativ unauffällig, obwohl auch hier subtile Akzente gesetzt werden. Die Kostüme der Frauen sind dahingegen lebendig und alles andere als subtil!
Die Bedeutung von Weiß
Obwohl man auf einem echten Londoner High-Society-Ball vielleicht nicht eine so extreme Farbpalette vorfand, gab es eine eindeutige Assoziation zwischen weißen Kleidern und Reichtum.
Die Bedeutung von Weiß
Natürlich war Weiß die Farbe, die am schwierigsten zu pflegen und sauber zu halten war. Es war ein Zeichen von Klasse und Reichtum, wenn man es sich leisten konnte, häufig Weiß zu tragen.
Die Bedeutung von Weiß
Aus diesem Grund wurde Weiß als angemessen für den Abend und besondere Anlässe angesehen, während weiche Pastellfarben wie Hellblau und Rosa tagsüber getragen wurden. Hat man dies im Hinterkopf, so sind die Kostüme der Hauptfigur Daphne am akkuratesten.
Queen Charlotte
Die Figur der Königin Charlotte in "Bridgerton" ist insofern interessant, als dass sie die unglaublichsten Kleider trägt, sich aber nicht den zeitgenössischen Trends anpasst. Sie trägt weiterhin die Kleider der georgianischen Ära aus dem vorigen Jahrhundert, mit weiten Röcken und einem V-förmigen Mieder.
Queen Charlotte
Dies ist eine akkurate Darstellung der Modewahl der echten Königin Charlotte, die solche Kleider auch dann noch trug, als die leichten, griechischen Empire-Taillenkleider bereits Standard waren.
Regency-Unterröcke
Auch die Unterwäsche, die wir in "Bridgerton" bei vielen Gelegenheiten zu sehen bekommen, veränderte sich deutlich. Die weichen griechischen Silhouetten der damaligen Zeit führte dazu, dass Frauen keine dieser schrecklich engen Korsetts mehr tragen mussten.
Regency-Unterröcke
Das heißt, es sei denn, man war der Meinung, dass die Figur einer Frau ein volles Korsett verlangte. In einer der frühen Szenen in "Bridgerton" sehen wir, wie Lady Featherington das Dienstmädchen das Korsetts ihrer Tochter an den Schnüren immer fester ziehen lässt, während sie sie für die Breite ihrer Taille züchtigt!
Damenpantalons
Leichte, halbtransparente Obermaterialien waren beliebt, also musste man hautfarbene Pantalons tragen! Pantalons wurden bereits von den Männern der Epoche getragen, sie mussten also einfach nur an die Bedürfnisse der Frauen angepasst werden.
Damenpantalons
Die Pantalons einer Frau bestanden aus leichtem Strumpfwirkstoff, ähnlich den heutigen Bandagen. Sie reichten entweder bis zu den Knöcheln oder endeten am Knie.
Nicht jeder war begeistert...
Natürlich hießen die Denker der alten Schule diesen neuen, durchsichtigen, figurbetonten Stil nicht unbedingt gut. Das zeigt diese Karikatur des Künstlers Isaak Cruikshank aus dem Jahr 1800 mit dem Titel "Pariser Damen im vollen Winterkleid".
Männermode
Dieses Outfit eines französischen Höflings aus der Regency-Ära ist ein wenig ausgefallener als das, was wir normalerweise in "Bridgerton" sehen. Das mag an der Kommunikationsstille zwischen England und Frankreich während der Kriegszeit von 1808 bis 1814 liegen.
Der neue Stil
Als die Briten nach den Kriegsjahren mit den französischen Modetrends konfrontiert wurden, waren sie schockiert, wie sich diese entwickelt hatten!
Quellen: (Fashion Era) (Town & Country) (Indiewire) (The University of Vermont)
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Materialien
Hauptmerkmal: kurze Ärmel
Kurze Ärmel waren ein weiteres wichtiges Merkmal von Regency-Kleidern. Sie konnten kurz und unauffällig sein, wie Gwyneth Paltrow hier im Film "Emma" von 1996 trägt.
"Bridgerton"-Farben
Die Kostümbildnerin Ellen Mirojnick bestätigte, dass sie die Farbe als Medium nutzte, um die unterschiedlichen Persönlichkeiten und sozialen Stellungen der Charaktere auszudrücken. Die Familien des "alten Geldes" wie die Bridgertons tragen weiche Pastelltöne und Weiß, während die "Neureichen" wie die Featheringtons leuchtende, kräftige Farben tragen, um ihren Reichtum zu zeigen und Aufmerksamkeit zu erregen.
Männermode
Wenn man die Männermode aus "Bridgerton" mit der Realität vergleicht, stellt man wirkliche Detailtreue fest. Die Westen, die taillierten Hosen, die aufwendigen Krawatten und die Fracks sind ziemlich nah an den Originalen.
Wie realitätsnah sind die Kostüme in "Bridgerton" überhaupt?
"Bridgerton", eine Netflix-Serie, die all unsere Träume über ein Historiendrama erfüllt, während sie dennoch einen modernes Flair versprüht, eroberte unsere Herzen im Sturm. Selbst wenn man kein Fan von Romanzen und Verkupplungsgeschichten ist, wird man die Serie aufgrund der Mode einfach lieben müssen.
Die Serie folgt mehreren aristokratischen Familien in der Regency-Ära in England, die auf der Suche nach passenden Partnern für ihre debütierenden Töchter sind. Die Kostümdesignerin Ellen Mirojnick soll angeblich sage und schreibe 7.500 Kostümteile allein für die erste Staffel Serie geschaffen haben, damit jede Figur für jedes Event ein neues Outfit zur Verfügung hat. Die Schaffer beweisen eindeutig Ehrgeiz bei "Bridgerton", aber waren sie auch detailgetreu? Vergleichen wir die Kostüme mit der wahren Mode des Regency. Klicken Sie sich durch die Galerie und erfahren Sie mehr.