Rita Moreno: ein Blick auf ihr turbulentes Leben

Die EGOT-Queen, eine Hollywood-Legende

Rita Moreno: ein Blick auf ihr turbulentes Leben
Stars Insider

06/10/24 | StarsInsider

Promis Rückblick

Wenn man an Rita Moreno und ihre schon 70 Jahre andauernde Karriere denkt, kommt einem oft in den Sinn, dass sie einfach für den Ruhm bestimmt sein musste. Aber das könnte nicht weiter von der Wahrheit entfernt sein. 

Tatsächlich musste Moreno auf ihrem Weg zu einer der wenigen EGOT-Gewinnerinnen – diejenigen, die einen Emmy, Grammy, Oscar und Tony Award gewannen – unzählige Hindernisse überwinden. Um wirklich zu verstehen, warum Rota Moreno solche eine Legende ist, muss man sich anschauen, wie sie es zu Ruhm – man möchte fast sagen, wie sie den Teufel bei den Hörnern gepackt hat – gebracht hat.

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Die Zeichen standen gegen sie
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Die Zeichen standen gegen sie

Rita Moreno, geboren als Rosa Dolores Alverío, hätte nicht weiter von Hollywood entfernt geboren werden können. Sie kam am 11. Dezember 1931 auf einer armen Farm in Puerto Rico zur Welt. Als sie fünf war, immigrierten Moreno und ihre Mutter, eine Schneiderin, nach New York.

Arbeit in ihrer Jugend
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Arbeit in ihrer Jugend

1945, im zarten Alter von 13 Jahren, gab Moreno ihr Broadway-Debüt in "Skydrift". 1950 sah man sie das erste Mal in einem Film, in "So jung und so verdorben". Nach dieser Rolle unterschrieb sie einen Siebenjahresvertrag mit Louis B. Mayer bei MGM Studios, der sie haben wollte, weil sie in seinen Augen aussah wie eine "spanische Elizabeth Taylor".

Typisiert als ethnische Minderheit
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Typisiert als ethnische Minderheit

Trotz ihrer Erfahrungen im Studio und am Broadway wurde Moreno immer nur geholt, wenn eine ethnische Minderheit gebraucht wurde – sie spielte Rollen mit hawaiischen, indianischen, ägyptischen, philippinisch und ähnlichen Wurzeln. In "Der König und ich" (1956) spielte sie beispielsweise eine burmesische Frau namens Tuptim.

Sie kämpfte für sich
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Sie kämpfte für sich

Auf dem Sundance Film Festival 2021 erzählte Moreno, dass sie, als Gene Kelly sie bat, sich für ihre Rolle als Zelda Zanders in "Singin' in the Rain" die Haare zu schneiden, "etwas tat, was so typisch lateinamerikanisch" sei und "nein sagte". Er war offenbar "verblüfft" und fragte nach dem Grund, woraufhin Moreno sagte, dass dies gegen ihre Kultur verstoße. "Nun, wo ich wohne, schneiden wir mir nicht die Haare ab, das machen wir nicht", sagte sie. Schließlich setzten sie ihr eine Perücke auf.

Sexuelle Übergriffe
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Sexuelle Übergriffe

Moreno öffnete sich darüber, dass sie im Alter von 16 oder 17 Jahren von ihrem Agenten sexuell missbraucht wurde. In einem "60 Minutes"-Interview im Jahr 2021 gestand sie, sich für den Übergriff zu schämen, obwohl sie damals zu jung war, um etwas dagegen zu unternehmen. Sie sagte, es sei besonders schmerzhaft gewesen, als sie später "West Side Story" drehte, weil die Szene mit dem sexuellen Übergriff diese alten Wunden aufgerissen habe.

Treffen mit Marlon Brando
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Treffen mit Marlon Brando

Im Jahr 1954, als Moreno 22 war, lernte sie am Set von "Désirée" Marlon Brando, der damals 30 war, kennen. "Allein ihn am ersten Tag kennenzulernen, ließ meine Körpertemperatur nach oben schießen, als sei ich in ein sehr heißes Bad getaucht wordenund ich errötete am ganzen Körper", schrieb sie in ihren selbstbetitelten Memoiren von 2013, so die New York Post. "Zu sagen, er sei ein großartiger Liebhaber gewesen – sinnlich, großzügig, herrlich erfinderisch – wäre eine große Untertreibung darüber, was er nicht nur für meinen Körper, sondern auch für meine Seele tat", verriet sie, auch wenn sie da noch keine Ahnung hatte, worauf sie sich einließ.

Toxische Beziehung für achte lange Jahre
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Toxische Beziehung für achte lange Jahre

Während das Paar sich immer wieder trennte und versöhnte, heiratete Brando 1957 Anna Kashfi (die ihm hier eine Ohrfeige gibt, nachdem sie sich scheiden ließen und er ein Gerichtsverfahren gewann, um mehr Besuchsrechte für seinen Sohn zu erhalten) und 1960 Movita Castaneda und zeugte mit beiden Kinder. Moreno schrieb über diese Zeit: "Er brach mir das Herz und war nahe daran, meinen Geist mit seiner körperlichen Untreue und, schlimmer noch, mit seinem emotionalen Verrat zu zerstören." Dennoch konnte sie "nicht wegbleiben" und fügte hinzu: "Tatsächlich wurde ich süchtig nach der Herausforderung, ihn immer und immer wieder zu gewinnen."

Sie versuchte, ihn eifersüchtig zu machen
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Sie versuchte, ihn eifersüchtig zu machen

Wenn Brando mit anderen Frauen zusammen war, wollte Moreno ihn mit anderen Männern eifersüchtig machen. Sie ging erst mit Dennis Hopper aus, dann mit Elvis Presley. "Ich wusste, niemand würde Marlon Brando eifersüchtiger machen", schrieb sie in ihren Memoiren, obwohl die Beziehung nicht lange hielt.

Eine unerwartete Schwangerschaft und eine verpfuschte Abtreibung
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Eine unerwartete Schwangerschaft und eine verpfuschte Abtreibung

Kurz nach ihrer Versöhnung erfuhr Moreno, dass sie mit Brandos Kind schwanger war. "Zu meinem Schock und Entsetzen veranlasste Marlon sofort eine Abtreibung", schrieb sie – ein Verfahren, das zu dieser Zeit illegal war. Doch nach dem Eingriff stellte sie fest, dass der Fötus noch im Körper war und im Krankenhaus chirurgisch entfernt werden musste. Brando war wütend über die verpfuschte Abtreibung, anstatt Moreno Mitgefühl zu zeigen.

Gefährliche Depression
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Gefährliche Depression

Brando ging zu den Dreharbeiten zu "Meuterei auf der Bounty" (1962), wo er sich in seine Kollegin Tarita Teriipaia verliebte, und Moreno, die gerade die Dreharbeiten zu "West Side Story" abgeschlossen hatte, konnte es nicht ertragen, ihn mit einer anderen Frau zu sehen, und versuchte, sich in seinem Haus das Leben zu nehmen, indem sie viele seiner Schlaftabletten schluckte.

Versuch, sich das Leben zu nehmen
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Versuch, sich das Leben zu nehmen

"Ich bin ins Bett gegangen, um zu sterben", schreibt sie in ihren Memoiren. "Das war kein Rache-Selbstmord, sondern ein Trost, ein Tod, um den Schmerzen zu entkommen. Glücklicherweise fand sein Assistent sie und brachte sie eilig in ein Krankenhaus, wo ihr der Magen ausgepumpt wurde. Jahre später sagte Moreno in einem Gespräch mit Jessica Chastain in der Variety-Reihe "Actors on Actors": "Ich habe nicht verstanden, dass, wenn ich diese erbärmliche, traurige, abgehalfterte Rita töten würde, auch der Rest von Rita mit mir gehen würde. Das schien ich wirklich nicht zu verstehen. Aber das ist es, was der Versuch war. Es war ein Versuch." Ein Therapeut bat sie, sich nicht mehr zu sehen, und die beiden stimmten zu. Brando heiratete Teriipaia bald darauf.

Im Nachhinein betrachtet, brachte es ihr Energie
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Im Nachhinein betrachtet, brachte es ihr Energie

Die Traumata, die sie mit Brando erlebte, brachte Moreno einen lebenslanger Hunger nach Gerechtigkeit und ihre Unterstützung von linksgerichteten politischen Zwecken, vor allem Frauenrechte.

Die Rolle, die sie zurückbrachte
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Die Rolle, die sie zurückbrachte

Die Rolle, die ihr Leben verändete, war die der Anita in der Filmversion des Musicals "West Side Story" aus dem Jahr 1961. Es brachte ihr das O in ihrem EGOT-Titel und ist bis heute ihre bekannteste Rolle.

Sie schrieb Geschichte bei den Oscars
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Sie schrieb Geschichte bei den Oscars

Bei der Verleihung im Jahr 1962 nahm Moreno einen Oscar als Beste Nebendarstellerin für ihre Rolle in "West Side Story" entgegen und wurde damit die erste hispanische Frau, die einen Academy Award gewann.

Ihr Vermächtnis wurde weitergeführt
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Ihr Vermächtnis wurde weitergeführt

2022, sechs Jahrzehnte später, gewann Ariana DeBose die gleiche Auszeichnung für die gleiche Rolle in Steven Spielbergs Remake. Morena hatte als ausführende Produzentin gearbeitet. DeBose zollte der "göttlichen Inspiration Rita Moreno", die aus dem Publikum heraus die Zeremonie verfolgte, ihren Respekt und sagte: "Ich bin so dankbar, dass deine Anita den Weg geebnet hat für unzählige Anitas wie mich, und ich liebe dich so sehr."

Aber auch danach lief es nicht reibungslos
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Aber auch danach lief es nicht reibungslos

Anstatt dass ihre "West Side Story"-Rolle ihre Filmkarriere begründete, wurde Moreno von ihren Agenten weiterhin nur für "exotische" und Latina-Rollen in Gangfilmen vorgeschlagen. Sie beschloss, Hollywood zu verlassen und sich für die nächsten sieben Jahre auf die Schauspielerei im Sommertheater zu konzentrieren.

Ehe und Mutterschaft
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Ehe und Mutterschaft

1965 heiratete Moreno den Kardiologen und Internisten Leonard Gordon, der nach seinem Rückzug aus der Medizin ihr Manager wurde. Sie blieb mit ihm bis zu seinem Tod im Jahr 2010 zusammen. Sie haben ein gemeinsames Kind, Fernanda Luisa Gordon, das 1967 geboren wurde

Zurück auf die Kinoleinwand
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Zurück auf die Kinoleinwand

Moreno kehrte Ende der Sechziger und Anfang der Siebziger mit beliebten Filmen wie "Am Abend des folgenden Tages" (1969) zurück, in dem sie neben niemand anderem als Marlon Brando spielte.

Alte Wunde
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Alte Wunde

1968 wandte sich Moreno an Brando, der sie daraufhin als seine Geliebte in "Am Abend des folgenden Tages" (1969) besetzte. Moreno erzählte Vulture, dass sie nach einem weinseligen Wiedersehensdinner aufwachte und Brando sie anflehte, mit ihm zu schlafen, was sie jedoch ablehnte. Dann, am Set, löste eine Szene, in der sie ihn ohrfeigen musste, "alte Wunden, Verletzungen, Ressentiments und Respektlosigkeit" aus und, so Moreno, "ich bin durchgedreht". Die Gewalt in der Szene ist "echt", und der Regisseur ließ sich nicht beirren und nahm sie in den endgültigen Schnitt auf. "Das Mädchen auf der Leinwand tut mir so leid. Das tut mir wirklich sehr leid", sagte Moreno gegenüber Vulture.

Trotz allem wurden sie Freunde
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Trotz allem wurden sie Freunde

Trotz ihrer mehr als komplizierten Vorgeschichte wurden die beiden Freunde und ständige Begleiter im Leben des jeweils anderen. Brando freundete sich sogar mit ihrem Ehemann und Tochter an (im Bild). Moreno ist dankbar dafür, dass Brando ihr sagte, sie müsse in Therapie, "was mich heute wirklich zum Lachen bringt, weil ein Verrückter der anderen Verrückten sagte, sie brauche Hilfe", beschrieb sie Vulture. "Aber er hatte absolut recht. Es war vermutlich der größte Gefallen, den ich mehr je selbst tat."

Fernsehen
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Fernsehen

Moreno begann auch, im Fernsehen aufzutreten. Von 1971 bis 1977 spielte sie neben Morgan Freeman in der Kinderserie "The Electric Company".

Ihr erster Grammy
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Ihr erster Grammy

 1972 gewann Moreno einen Grammy für "The Electric Company Album", der auf ihren Beiträgen zum Soundtrack der Serie basierte, was ihr das G in ihrem EGOT einbrachte.

Ihr erster Tony Award
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Ihr erster Tony Award

1975 trat Moreno als Googie Gomez im Musical "The Ritz" auf und gewann damit einen Tony als Beste Nebendarstellerin – das T in ihrem EGOT.

Ihr erster Emmy Award
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Ihr erster Emmy Award

Dann, im Jahr 1977, trat Moreno in der "Muppet Show" auf und gewann dafür einen Primetime Emmy Award in der Kategorie "Beste Leistung in einer Musik- oder Varieteshow". Damit war ihr EGOT-Status komplett und Moreno wurde die dritte Person in der Geschichte und die erste Latina überhaupt, die all diese vier wichtigen Auszeichnungen der Unterhaltungsbranche gewann.

In den Neunzigern
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In den Neunzigern

Von den späten Neunzigern bis Anfang der Nullerjahre spielte sie eine Nonne, die auch eine Drogenberaterin und Psychologin ist, in dem Gefängsnisdrama "Oz – Hölle hinter Gittern". Im Bild sieht man die Besetzung im Jahr 2004.

Ein Liebling der Präsidenten
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Ein Liebling der Präsidenten

Moreno wurde 1993 eingeladen, bei der Amtseinführung von Präsident Bill Clinton aufzutreten, 2004 erhielt sie von George W. Bush die Presidential Medal of Freedom, und 2010 wurde sie von Barack Obama mit der National Medal of Arts ausgezeichnet.

Auch in den 2010er-Jahren arbeitete sie noch
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Auch in den 2010er-Jahren arbeitete sie noch

Im Jahr 2011 trat sie mit der hochgelobten Show "Rita Moreno: Life Without Makeup" auf. Es war eine biografische Show, die in Kalifornien spielte und ihren schlagfertigen Witz, den sie auch mit 79 Jahren immer noch hatte, perfekt zur Schau stellte.

Arbeit in ihren Achtzigern
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Arbeit in ihren Achtzigern

Von 2017 bis 2020 erlangte Moreno als Matriarchin einer kubanisch-amerikanischen Familie in der Neuauflage von Norman Lears Sitcom "One Day at a Time" aus den 1970er-Jahren neue Anerkennung.

Eine Doku, die man gesehen haben muss
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Eine Doku, die man gesehen haben muss

2021 erschien ihre Dokumentation "Rita Moreno: Just a Girl Who Decided to Go for It", die einen intimen Einblick in ihr Leben und ihre Karriere gibt.  

Quellen: (National Women's History Museum) (Britannica) (Biography)  (The Guardian) (Page Six) (Insider) (New York Post) (Vulture)

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