Sie kennen vielleicht die Flat Earth Society und haben verstanden, welche Form die Erde laut diesen hat, aber haben Sie schon mal von der Theorie der hohlen Erde gehört? Die Theorie begann tatsächlich als Wissenschaft, ist aber mittlerweile mehr in Richtung Science-Fiction abgerutscht. Doch das hält die Menschen trotzdem nicht davon ab, an die Theorie zu glauben!
Sie wollen mehr über die Theorie herausfinden, die seit rund 300 Jahren existiert? Klicken Sie sich durch die folgende Galerie und lernen Sie alles über die doch sehr weit hergeholte Theorie der hohlen Erde.
Die eigentliche Theorie der hohlen Erde entstand durch eine wissenschaftliche Hypothese, doch es gibt die Idee an sich schon seit Tausenden von Jahren.
Bevor die Wissenschaft auf diesen Zug aufsprang, glaubten zahlreiche Kulturen bereits, dass es unter unseren Füßen eine verborgene Welt gibt.
Die alten Griechen glaubten, dass Höhlen in der Erde in die Unterwelt führen. Sie glaubten auch an einen Ort namens Tartarus, der noch tiefer als die Unterwelt liegt. Dort hätte Zeus die Titanen gefangen gehalten.
In der keltischen Mythologie war eine Höhle namens "Oweynagat" das Tor zur Unterwelt. Angeblich war sie der Ort, an dem Feen und Dämonen die Sterblichen in ihr Verderben lockten.
Das Volk der Mandan lebte angeblich unterirdisch, erfuhr aber von der "Erdenebene", als einige Stammesangehörige an einer Ranke hinauf an die Oberfläche kletterte. Nach ihrer Rückkehr berichteten sie von ihren Beobachtungen und immer mehr ihrer Leute kletterten an der Liane an die Oberfläche, bis diese schließlich abriss. Die Legende besagt, dass viele der Mandan-Völker noch immer unter der Erde leben. Die Mandan sind ein indianischer Stamm der Great Plains und lebten hauptsächlich im heutigen North Dakota.
"Patala" ist der Name der Unterwelt in der hinduistischen Mythologie. Angeblich ist es der niedrigste Bereich.
Menschen von den Trobriand-Inseln in Papua-Neuguinea glauben, dass ihre Vorfahren aus einem unterirdischen Land namens "Obukula" stammten.
Das vermeintliche Totenreich in der chinesischen Mythologie, Diyu, besteht aus verschiedenen unterirdischen Höhlen und Kammern. Die Anzahl der Ebenen variiert je nach buddhistischer und taoistischer Deutung.
Und natürlich gibt es die Vorstellung von der Hölle im Christentum, die häufig als ein Ort "unter" uns bezeichnet wird, während der Himmel sich über uns befindet.
Die Theorie der hohlen Erde hat eindeutig eine Grundlage innerhalb der Mythologie und Religion, doch wurde in den späten 1600er Jahren zu einer eigenen wissenschaftlichen Idee.
Im Jahr 1692 war der Astronom Edmond Halley (berühmt für den Halleyschen Kometen) offener Befürworter der Idee einer hohlen Erde. Er betrachtete die Geschichten jedoch aus einer eher wissenschaftlichen Perspektive und schlug vor, dass die Erde innere Schalen, einen Kern und magnetische Pole habe.
Der Grund für diese Vermutung war die Verschiebung des Erdmagnetfeldes. Er stellte die Hypothese auf, dass dies darauf zurückzuführen sei, dass die Erde aus konzentrischen Kreisen besteht, mit einem Hohlraum in der Mitte.
Er behauptete nicht nur, dass der Erdmittelpunkt hohl sei, sondern schlug auch vor, dass es in ihm Leben gäbe. Seiner Meinung nach könnten zwischen den konzentrischen Kreisen Lebewesen existieren und es müsse zwischen ihnen Licht geben.
Zur Unterstützung dieser Aussage sagte Halley: "Wir selbst, in Städten, in denen wir unter Platzmangel leiden, bauen in der Regel viele Stockwerke übereinander und beherbergen dadurch eine viel größere Zahl von Bewohnern."
Auch wenn diese Theorie eher lächerlich klingt, so war Halley doch gar nicht mal so weit von der Realität entfernt. Die Erde besteht aus Schichten, und wir befinden uns auf der äußersten Schicht (der Kruste). Es gibt sogar eine gewisse Grundlage für die Verschiebung von Magnetfeldern!
Ähnlich wie Halley glaubte auch John Cleves Symmes jr. an eine mehrschichtige Welt mit einem hohlen Kern. Der Unterschied? Laut ihm könnte man diese Welt durch Löcher (im Bild) am Nord- und Südpol betreten. Er versuchte sogar selbst, zum Nordpol zu gelangen.
Symmes wollte seine Theorie weithin bekannt machen und so tourte er Anfang des 19. Jahrhunderts durch die USA. Am Ende beeinflusste er zahlreiche Menschen, darunter...
Symmes gelang es zwar nie, eine Expedition ins Leben zu rufen, Jeremiah Reynolds jedoch schon. Der Zeitungsredakteur Reynolds war von Symmes' Theorie überzeugt und organisierte eine Expedition in die Antarktis. Leider erreichten die Schiffe nie ihr Ziel.
Es gab auch eine Theorie des Arztes und Alchemisten Cyrus Teed, die besagt, dass wir tatsächlich im Zentrum der hohlen Erde lebten. Er schuf in den späten 1800er Jahren einen Kult namens Koreshan Unity, der auf dieser Idee basierte.
Im Jahr 1774 wurde die Idee einer hohlen Erde von einem Mathematiker namens Charles Hutton kategorisch widerlegt.
Seismische Wellen widerlegen ebenfalls die Theorie einer hohlen Erde. Die Zeit, die seismische Wellen benötigen, um sich durch die Erde zu bewegen, steht im Widerspruch zum Konzept einer vollständig hohlen Kugel.
Diese Theorie klingt heute wie aus einem Science-Fiction-Roman, aber in Wirklichkeit gab es erst die wissenschaftliche Theorie und dann die Geschichten! Mittlerweile basieren jedoch viele literarische Werke auf der Theorie der hohlen Erde.
Der Roman von Jules Vernes aus dem Jahr 1864 war einer der ersten, in dem die Idee der inneren Welten diskutiert wurde (Dantes "Inferno" war allerdings älter). Dieser Roman eröffnete ein neues Subgenre für Science-Fiction-Autoren.
Zuerst ein Buch und dann ein Film – Edgar Rice Burroughs' Roman beschäftigte sich mit dem hohlen Erdreich namens Pellucidar.
Unter Verwendung von Symmes' Interpretation einer hohlen Erde schuf William R. Bradshaw die Welt von Atvatabar. Atvatabar wird als eine fortgeschrittene Gesellschaft mit vielen spirituellen Motiven dargestellt. Man gelangt durch ein Symmes-Loch (der Eingang am Nordpol) in ihre Welt.
Obwohl die Theorie widerlegt wurde, gibt es auch heute noch Menschen, die an die Idee einer hohlen Erde glauben. Viele greifen auf Verschwörungstheorien zurück, um den Mangel an Beweisen zu rechtfertigen, und behaupten, dass ein Großteil der Informationen vertuscht worden ist.
Quellen: (BBC) (Vice)
Auch interessant: Was sind die seltsamsten Verschwörungstheorien der Welt?
Die Theorie der hohlen Erde: Eine ungewöhnliche Vorstellung
Sie dachten, an eine flache Erde zu glauben, sei seltsam?
LIFESTYLE Verschwörungstheorie
Sie kennen vielleicht die Flat Earth Society und haben verstanden, welche Form die Erde laut diesen hat, aber haben Sie schon mal von der Theorie der hohlen Erde gehört? Die Theorie begann tatsächlich als Wissenschaft, ist aber mittlerweile mehr in Richtung Science-Fiction abgerutscht. Doch das hält die Menschen trotzdem nicht davon ab, an die Theorie zu glauben!
Sie wollen mehr über die Theorie herausfinden, die seit rund 300 Jahren existiert? Klicken Sie sich durch die folgende Galerie und lernen Sie alles über die doch sehr weit hergeholte Theorie der hohlen Erde.