Was ist Greenwashing und wie erkennt man es? Greenwashing bezeichnet die Praxis, dass Unternehmen ihre Produkte oder Dienstleistungen als umweltfreundlicher darstellen, als sie tatsächlich sind, um ein positives Image zu erzeugen. So warb Amazon beispielsweise für eine Reihe nachhaltiger Produkte, die sie als "klimaneutral" anpriesen, aber die Artikel waren immer noch in Einwegplastik verpackt und wurden Tausende von Kilometern transportiert. Es ist wichtig, diese Täuschung zu erkennen, um informierte Entscheidungen zu treffen.
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Leider ist Greenwashing eine gängige Taktik in der Branche und wird seit Jahren nicht kontrolliert. Mit zunehmendem Bewusstsein der Menschen bekommen mehr und mehr Unternehmen, die Greenwashing betreiben, aber Probleme.
Beim Erkennen von Greenwashing gibt es einiges zu beachten. Wir listen die wichtigsten Dinge in dieser Galerie auf und erklären sie.
Greenwashing-Unternehmen verwenden oft vage Aussagen oder sogar falsche Behauptungen in ihren Werbekampagnen.
Tatsächlich gibt es eine Reihe von Unternehmen, deren Werbung verboten wurde. Beispielsweise verboten die Aufsichtsbehörden im Jahr 2019 eine Ryanair-Werbung, in der Europas niedrigste Emissionen angepriesen wurden, ohne ausreichende Beweise.
Hyundai geriet 2021 auch wegen einer Anzeige in die Kritik, in der behauptet wurde, ihre Autos würden "die Luft säubern". Die ASA beurteilte die Anzeige als irreführend und verbot sie.
Wenn es um falsche oder unklare Behauptungen geht, raten ExpertInnen dazu, eine zweite, vertrauenswürdige Quelle zu finden, die bestätigen kann, was in der Anzeige suggeriert wird.
In Supermärkten wimmelt es von Produkten, die die Unternehmen als "umweltfreundlich", "grün" und "nachhaltig" bezeichnen. Allerdings werden diese Begriffe nur selten durch wissenschaftliche Beweise gestützt. Deswegen lohnt es sich darauf zu achten, ob es dafür eine Öko-Plakette gibt.
Ein Beispiel für ein Unternehmen, das wegen dieses Verhaltens zur Verantwortung gezogen wurde, ist HDS. Im Jahr 2016 wurde eine Beschwerde gegen sie eingereicht, nachdem sie auf ihrer Website eine Anzeige für Amazing Cleaners geschaltet hatten.
In der Anzeige wurde behauptet, dass die verwendeten Produkte "100 % umweltfreundlich" seien. Die Anzeige wurde verboten, als die Aufsichtsbehörden feststellten, dass es keine wissenschaftlichen Beweise für die Behauptung gab.
Wenn Sie eine Anzeige sehen, die hochtrabende Sprache verwendet, ist es eine gute Idee, nach Beweisen zu suchen, die die Behauptungen unterstützen und legitimieren können.
Sie sollten sich auch darüber im Klaren sein, dass Unternehmen möglicherweise bestimmte Informationen verbergen, um ein optimales Bild vorzugeben. Dies ist ein besonderes Problem in der Modebranche.
Beispielsweise könnte ein Unternehmen für seine "nachhaltigen Modeartikel" werben, dabei aber nicht die CO2-Emissionen der ausländischen Fabriken miteinbeziehen.
Ein Beispiel für dieses Verhalten in einer anderen Branche ist der Shell-Fall aus dem Jahr 2007. In diesem Fall schaltete der Ölriese eine Anzeige, in der angedeutet wurde, dass er CO2-Abfälle für den Pflanzenanbau verwende.
Als die Advertising Standards Authority (ASA) feststellte, dass nur ein Bruchteil der Abfallemissionen des Unternehmens für diese Aufgabe verwendet wurde, wurde die Anzeige verboten. Wichtig: Man sollte immer das Gesamtbild im Auge behalten!
Seien Sie vorsichtig mit dem CO2-Ausgleich. Die Idee dahinter ist, dass wir unsere CO2-Emissionen ausgleichen können, indem wir die gleiche Menge CO2 aus der Luft entfernen. Zum Beispiel mit dem Anpflanzen eines Waldes.
Theoretisch stellt dies kein Problem dar, doch ExpertInnen kritisieren den CO2-Ausgleich als eine Form des Greenwashings, das tatsächlich zum Problem beiträgt.
David Barmes von der Non-Profit-Organisation Positive Money sagt: "Es steckt oft Betrug dahinter und ermöglicht es Unternehmen, zu behaupten, dass sie Emissionsziele erreichen, während sie gleichzeitig kontinuierlich Emissionen in die Luft pumpen."
"Der Zweck von Kompensationen ist es, Unternehmen zu erlauben, weiterhin ihre Emissionen zu produzieren, und den Regierungen zu ermöglichen, zu behaupten, dass sie ihre Ziele erreichen."
Wenn Sie entscheiden, bei welchem Unternehmen Sie ein Produkt kaufen möchten, sollten Sie den tatsächlichen Eigentümer überprüfen. Große Unternehmen mit einem hohen CO2-Ausstoß können sich manchmal verstecken.
Es ist nicht ungewöhnlich, dass große, umweltfeindliche Unternehmen kleinere, umweltfreundliche Marken kaufen, um den umweltbewussten Kunden oder die umweltbewusste Kundin anzusprechen.
Informieren Sie sich daher am besten bei Muttergesellschaften, damit Sie genau wissen, welches Unternehmen und welche Umweltpolitik Sie mit Ihrem Kauf unterstützen.
Beachten Sie auch, dass Unternehmen möglicherweise bestimmte Produkte in ihrem Sortiment bewerben, die umweltfreundlicher sind, um Sie von den anderen abzulenken, bei denen dies nicht der Fall ist.
Dies ist eine gängige Taktik, die durch die Recherche der gesamten Produktpalette eines Unternehmens aufgedeckt werden kann. Wenn Sie Informationen zu einigen Produkten finden und zu anderen nicht, ist das ein schlechtes Zeichen.
Um es mit den Worten des Leiters der Verbraucherorganisation Which? zu sagen: "Unternehmen, die etwas zu verbergen haben – oder keine guten Geschichten zu erzählen haben – machen es den Verbrauchern oft schwerer, ihre Umweltfreundlichkeit zu überprüfen."
Denken Sie schließlich daran, beim Recycling klug zu handeln. Es ist für Unternehmen möglich, das "recycelbar"-Logo auf einem Produkt anzubringen, das eigentlich schwer zu recyceln ist.
Im Jahr 2018 tauschte McDonald's Plastikstrohhalme gegen Papierstrohhalme ein, doch ein Jahr später stellten die KundInnen fest, dass die Papierstrohhalme ebenfalls nicht recycelbar waren.
Im Jahr 2019 hatte Ancol Pet Products Ärger mit der ASA, weil sie "biologisch abbaubare" Hundekottüten beworben hatten, die an dem Ort, an dem sie wahrscheinlich landen würden, nicht wirklich biologisch abbaubar waren.
Da haben Sie es also: mehrere Tipps, die Ihnen helfen, fundierte und umweltbewusste Entscheidungen zu treffen. Geben Sie sie weiter!
Quellen: (BBC) (ASA)
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