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Der Vollmond wird oft mit zeitlicher Schlaflosigkeit in Verbindung gebracht, was in der Vergangenheit, als das Licht noch so hell war, naheliegend war. Aber heute, wo überall Bildschirme sind, ist das weniger glaubhaft.
Es ist zwar umstritten, aber es wird behauptet, dass sich Chirurgen früher weigerten, bei Vollmond zu operieren, weil sie glaubten, dass der Blutverlust während dieses Mondzyklus ein erhöhtes Risiko darstellte.
Ein weit verbreiteter Aberglaube besagt, dass in Vollmondnächten mehr Babys geboren werden als in anderen Nächten, obwohl es dafür keine wissenschaftlichen Beweise gibt.
Eine kleine Studie aus dem Jahr 2005 in Nepal ergab, dass Frauen, deren Eisprung und Schwangerschaft mit dem Vollmond zusammenfielen, mit größerer Wahrscheinlichkeit Jungen zur Welt brachten.
Einem alten Volksglauben zufolge erhält die Wäsche, wenn sie bei Vollmond zum Trocknen aufgehängt wird, eine makellos weiße Farbe, ähnlich wie bei der Verwendung von Bleichmitteln.
Man glaubte (und glaubt manchmal immer noch), dass der Vollmond die Menschen dazu bringt, sich wie Verrückte zu verhalten. Das Wort dafür leitet sich von dem lateinischen Wort "lunaticus" ab, das "mondsüchtig" bedeutet.
Viele Theorien aus alten Zivilisationen bringen die Mondphasen (ca. 29,5 Tage) mit den Menstruationszyklen der Frauen (ca. 28 Tage) in Verbindung. Trotz dieser Koinzidenz gibt es keine Beweise für einen signifikanten Zusammenhang.
Da die Fruchtbarkeit mit der Menstruation zusammenfällt, wird sie in der Folklore und in der Religion seit langem mit dem Mond in Verbindung gebracht, und dieser Glaube hält sich hartnäckig, obwohl Studien jeden Zusammenhang widerlegen.
Geschehen gruselige Dinge häufiger bei Vollmond? Das ist wahrscheinlich ein Bestätigungsfehler, da die Menschen zu dieser Zeit besser auf ungewöhnliche Dinge achten und sich besser an sie erinnern, da sie mit einem himmlischen Ereignis verbunden sind.
Jeder hat schon einmal von dem Mythos gehört, dass ein Mensch, der in einer bestimmten Nacht nach draußen ging und das Licht des Vollmonds auf seinem Gesicht spürte, sich in einen Werwolf verwandelte.
Eine Studie aus dem Jahr 1984 legt nahe, dass Vollmonde die Kriminalitätsrate erhöhen, möglicherweise aufgrund von "'menschlichen Flutwellen', die durch die Anziehungskraft des Mondes verursacht werden".
Im England des 18. Jahrhunderts konnten Personen, die wegen eines bei Vollmond begangenen Mordes vor Gericht standen, Berichten zufolge auf eine mildere Strafe aufgrund von Geisteskrankheit plädieren.
Eine andere Studie untersuchte die Polizeiaufzeichnungen von fünf Jahren in Florida und stellte einen Anstieg der Fälle von Mord und schwerer Körperverletzung bei Vollmond fest. Die Polizei von Sussex hat im Jahr 2007 bei Vollmond sogar zusätzliche Beamte in den Dienst gestellt.
Woher kommt also dieser Glaube? Manche behaupten, dass in der Vergangenheit die Aktivitäten nach Sonnenuntergang durch das Fehlen von Elektrizität eingeschränkt waren, der Vollmond aber die Sichtbarkeit für Verbrechen – und für deren Zeugen – gewährte.
Manche glauben an die romantische Vorstellung, der Vollmond wirke sich auf den Menschen genauso aus wie auf die Ozeane, weil auch wir größtenteils aus Wasser bestehen.
Vollmonde sind in Sri Lanka heilig und werden gefeiert, da der Legende nach die Geburt, die Erleuchtung und der Tod Buddhas bei Vollmond stattfanden.
In einer Studie der schwedischen Universität Göteborg fanden Forscher einen Zusammenhang zwischen den Mondzyklen und der Empfindlichkeit von Schlafenden gegenüber Unruhen. So wurden bei Vollmond eine höhere Aktivität der Großhirnrinde und mehr REM-Schlaf gemessen, obwohl die Teilnehmer in fensterlosen Räumen untergebracht waren.
Obwohl die Wirkung des Vollmonds auf die Psyche nicht bewiesen ist, haben viele Ärzte und Krankenschwestern einen Zusammenhang vermutet.
Es ist bekannt, dass Hunde bei Vollmond mehr heulen, und eine im British Medical Journal veröffentlichte Studie ergab, dass Bisse von Tieren in der Notaufnahme bei Vollmond doppelt so häufig vorkommen.
Der Mythos, dass der Vollmond epileptische Anfälle auslöst, hält sich so hartnäckig, dass Dr. Selim Benbadis, außerordentlicher Professor für Neurologie am USF College of Medicine, versuchte, einen wissenschaftlichen Zusammenhang zu finden. Die Studie aus dem Jahr 2004 ergab keinen Zusammenhang.
Eine Studie über 13.029 Motorradfahrer, die bei nächtlichen Unfällen ums Leben kamen, ergab, dass es in Vollmondnächten 5,3 % mehr Todesopfer gab als in anderen Nächten. Die Autoren glauben jedoch, dass dies auf die visuelle Ablenkung durch den Mond zurückzuführen ist.
Da viele die Fruchtbarkeit der Frau und die Menstruation mit dem Mondzyklus in Verbindung bringen, glauben viele auch, dass der Mond die Libido und die Energie steigern kann.
Es gibt den Glauben, dass der Mond die Durchblutung fördert und das Haar schneller wachsen lässt, wenn es am Abend des Vollmonds geschnitten wird.
Für Astrologen ist die Vollmond-Energie ein guter Zeitpunkt, um loszulassen und zu manifestieren, vergangenes Bedauern zu bereinigen und neue Ziele zu setzen.
Berichten zufolge glaubten die Heiden, dass der abnehmende Vollmond die mystischste Zeit in Stonehenge ist, da sich die Erde auf die Wiedervereinigung mit ihrem Geliebten, der Sonne, vorbereitet.
Eine der beliebtesten Vollmondfeiern findet auf der Insel Koh Phangan in Thailand statt. Die meist von Touristen besuchte Party lockt in jeder Vollmondnacht Tausende von Menschen an, die den Wahnsinn in vollen Zügen genießen.
Angeblich bringt der Vollmond Unglück, wenn er auf einen Sonntag fällt, aber Glück, wenn er auf einen Montag fällt. Der Name des Montags hat seine Wurzeln in einem altenglischen Wort, das "Mondtag" bedeutet.
Eine Studie aus dem Jahr 2019, die keinen Zusammenhang zwischen Vollmond und psychischer Gesundheit feststellte, beschrieb, warum sich unbegründeter Aberglaube hartnäckig hält, und nannte es "ein ursprüngliches, emotionales Verlangen zu glauben, dass wir nicht allein für unser eigenes Verhalten verantwortlich sind".
Mondmythen sind jedoch nicht völlig falsch, und aktuelle Forscher, die sich mit den Auswirkungen des Mondzyklus auf den Menschen beschäftigen, sagen, dass die Skepsis aus dem Wissen um historische Mythen und Legenden resultiert. Die Auswirkungen sind offenbar größer, als wir denken.
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Der Mond hat in den Kulturen der ganzen Welt seit langem einen mystischen Stellenwert, insbesondere wenn er voll und am hellsten ist. Der Vollmond tritt etwa alle 29,5 Tage auf und ist das Erbe verschiedener Mythen, Geschichten und Aberglauben. Trotz umfangreicher Forschungen und sehr begrenzter Schlussfolgerungen sorgt dieses mystische Phänomen immer noch dafür, dass sich die Menschen anspannen und andere seltsame Dinge tun, wenn er unweigerlich einmal im Monat auftaucht.
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LIFESTYLE Vollmond
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