Religiöse Skandale und Kontroversen: Ein Blick auf die Geschichte der katholischen Kirche
Ein dunkles Kapitel
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Im Laufe der Jahre gab es schon eine ganze Reihe von religiösen Skandalen. Dies gilt insbesondere für die größte christliche Kirche der Welt: die katholische Kirche. Auch wenn viele dieser Skandale erst in den letzten Jahrzehnten ans Licht kamen, reicht die kontroverse Vergangenheit der Kirche schon Jahrhunderte zurück.
Klicken Sie sich durch die folgende Galerie und erfahren Sie mehr über diese Skandale der katholischen Kirche.
Die angeblichen Fetische von Papst Alexander VI.
Dieser Papst schaute nicht nur gerne Pferden bei der Paarung zu, sondern wurde auch mit einem Fest im Jahr 1501 in Verbindung gebracht, das als "Kastanienbankett" oder "Turnier der Freudenmädchen" bekannt wurde.
Die angeblichen Fetische von Papst Alexander VI.
Er soll 50 Frauen dazu gebracht haben, sich zu entkleiden, und dann wurden Kastanien auf den Boden geworfen, die "die Frauen zwangen, wie Schweine um ihre Füße zu kriechen", so der Historiker Tony Perrotet.
Die angeblichen Fetische von Papst Alexander VI.
Und um die Party noch interessanter zu machen, soll Papst Alexander VI. Preise für den Mann ausgelobt haben, der mit den meisten Frauen Geschlechtsverkehr haben konnte.
Verfolgung von Muslimen für 300 Jahren
Die Kreuzzüge dauerten von 1095 bis 1291. Ursprünglich sollte Jerusalem der islamischen Herrschaft entrissen werden, was sich zu einem 300 Jahre dauernden Blutbad entwickelte.
Die von Papst Bonifatius VIII. begangenen Gräueltaten
Papst Bonifatius VIII., das Oberhaupt der katholischen Kirche zwischen 1294 und 1303, scheint alles andere als heilig gewesen zu sein. Es gibt eine ganze Reihe von Berichten über den Missbrauch zahlreicher Frauen und Kinder durch ihn. So viele, dass er posthum der Ketzerei und des Geschlechtsverkehrs mit Tieren angeklagt wurde.
Die von Papst Bonifatius VIII. begangenen Gräueltaten
In Dantes "Inferno" wird er sogar als würdig für einen Platz in der Hölle dargestellt. Ganz zu schweigen davon, dass er die gesamte Stadt Palestrina zerstörte und etwa 6.000 Menschen tötete.
Hexenverfolgungen
Das Buch "Malleus Maleficarum" ("Hexenhammer") wurde 1487 verfasst, nachdem Papst Innozenz VIII. erklärt hatte, dass Hexen real seien. Danach wurden Millionen von Frauen verfolgt und getötet, weil sie angeblich Hexen waren.
Man schätzt, dass 40.000 bis 50.000 Menschen auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurden (meist Frauen), aber es wird vermutet, dass die Zahl viel höher ist, da nicht alle Hinrichtungen öffentlich stattfanden.
Hexenverfolgungen
Die durch das Buch ausgelösten Massaker hielten über Jahrhunderte an, dabei gab es so berühmte Fälle wie die Salemer Hexenprozessen im Jahr 1692. In einigen Dokumenten wird das Jahr 1793 als Jahr der letzten aufgezeichneten Hinrichtung genannt, diese soll in Polen stattgefunden haben. In einigen Teilen der Welt, insbesondere in einigen afrikanischen Ländern, ist die Hexenjagd jedoch immer noch sehr real.
Die Tempelritter loswerden
Der 1118 gegründete katholische Militärorden war während der Kreuzzüge und im Dienste der Kirche von großer Bedeutung. Doch König Philipp IV. von Frankreich setzte die Kirche unter Druck, sie loszuwerden, weil er dem Orden viel Geld schuldete.
Verbrennung vo Jeanne d'Arc auf dem Scheiterhaufen
... weil sie sich wie ein Mann kleidete. Ja, die berühmte französische Heldin half, die Engländer aus dem Land zu vertreiben, aber sie wurde auch von der katholischen Kirche verfolgt.
Verbrennung vo Jeanne d'Arc auf dem Scheiterhaufen
Die 19-Jährige wurde schließlich von der Kirche angeklagt und beschuldigt, über 70 Verbrechen begangen zu haben, darunter auch das Tragen von Männerkleidung. Jeanne d'Arc wurde 1431 auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Nur wenige Jahre später wurde sie dann plötzlich als Märtyrerin betrachtet und 1920 von derselben Kirche heiliggesprochen, die sie hatte verbrennen lassen.
Papst Pius XII. und der Holocaust
Viele Jahre lang wurde Papst Pius XII. dafür kritisiert, dass er Augenzeugenberichte über die Massenerschießungen von Juden durch die Nazis ignoriert hatte.
Papst Pius XII. und der Holocaust
Es gab zwar widersprüchliche Behauptungen, aber neue Beweise, die der Vatikan im Jahr 2020 vorlegte, legen nahe, dass der Assistent des Papstes im September 1942 einen Augenzeugenbericht über die Verfolgung von Juden in Warschau erhielt.
Papst Pius XII. und der Holocaust
Und einen Monat zuvor, im August 1942, hatte der ukrainische Erzbischof Andrej Scheptyzkyj dem Vatikan mitgeteilt, dass die Juden im Ghetto von Lemberg verfolgt würden.
Tötung von William Tyndale für die Erstellung einer Bibel für die Massen
Der englische Gelehrte wurde von der Kirche auf dem Scheiterhaufen verbrannt, weil er die Bibel ins Englische übersetzt hatte, damit jeder sie lesen konnte.
Verbrennung von John Wycliffe 43 Jahre nach seinem Tod
Wycliffe, der zur Verbreitung des Protestantismus beitrug, war der Meinung, dass die katholische Kirche ihre Besitztümer aufgeben sollte. Auch er war an der ersten englischen Übersetzung der Bibel beteiligt.
Verbrennung von John Wycliffe 43 Jahre nach seinem Tod
Im Jahr 1415 (31 Jahre nach seinem Tod) wurde Wycliffe zum Ketzer erklärt. Über einen Zeitraum von 12 Jahren wurden Wycliffes Bücher verbrannt und dann auch sein exhumierter Leichnam.
Die Inhaftierung von Galileo wegen... der Wissenschaft
Galileo Galilei vertrat die Ansicht, dass sich die Erde um die Sonne bewegt und dass der Stern das Zentrum des Universums ist. Er wurde wegen Ketzerei verhaftet, musste seinen Überzeugungen abschwören und wurde bis zu seinem Tod inhaftiert.
Ermordung eines Denkers, weil er die Kirche herausgefordert hat
Der tschechische Theologe und Philosoph Jan Hus hatte die verrückte Idee, dass die Kirche, weil sie von Menschen geleitet wird, von Natur aus fehlerhaft ist. Die katholische Kirche war kein Fan von Kritikern, also wurde Hus 1415 verhaftet, der Ketzerei beschuldigt und auf dem Scheiterhaufen verbrannt.
Für die Absolution von Sünden bezahlt werden
Das Konzept des Ablasses gibt es in der Kirche schon seit langem. Aber was ist das eigentlich? "Ein Ablass ist ein Erlass der zeitlichen Strafe vor Gott für Sünden, deren Schuld bereits vergeben wurde."
Für die Absolution von Sünden bezahlt werden
Während der Regierungszeit von Papst Leo X. (1513–1521) war es üblich, dass die Menschen für die Absolution ihrer Sünden bezahlten. Einige gingen sogar so weit, die Absolution für zukünftige Sünden zu verkaufen. Dies war einer der Gründe, warum Martin Luther die protestantische Reformation einleitete.
Vertuschung zahlreicher Fälle von sexuellem Missbrauch
Viele Jahre lang hat die katholische Kirche zahlreiche Fälle von sexuellem Missbrauch, auch an Minderjährigen, vertuscht.
Vertuschung zahlreicher Fälle von sexuellem Missbrauch
Erst 2019 hat sich Papst Franziskus öffentlich dazu bekannt und den sexuellen Missbrauchstätern in der Kirche den Kampf angesagt.
Vertuschung zahlreicher Fälle von sexuellem Missbrauch
Obwohl es sich nicht um ein überwiegend katholisches Land handelt, gibt es laut einem Bericht aus dem Jahr 2011 allein in den USA schätzungsweise mindestens 17.200 Opfer.
Quellen: (Ranker) (The Wall Street Journal) (NBC) (The Smart Set)
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Verfolgung von Juden für 300 Jahren
Die Muslime waren nicht die einzigen, die während der Kreuzzüge verfolgt wurden. Auch die Juden wurden Opfer der Kreuzfahrer. Einige wurden gezwungen, zu konvertieren, andere wurden getötet.
Die Tempelritter loswerden
Im Jahr 1307 begann Papst Clemens V. mit der Verfolgung der Templer. Bis 1312 hatte er genug Ketzer-Geständnisse, um den Orden aufzulösen. Viele wurden daraufhin auf dem Scheiterhaufen verbrannt.
Tötung von William Tyndale für die Erstellung einer Bibel für die Massen
Natürlich gefiel der katholischen Kirche der Gedanke nicht, dass eine volkssprachliche Bibel unter Laien verbreitet wurde. Sowohl Tyndale als auch Kopien des Buches wurden verbrannt.
Verfolgung von Muslimen für 300 Jahren
Man schätzt, dass die Horrorreise ins Heilige Land etwa 1,7 Millionen Menschenleben forderte. Aber es waren nicht nur Muslime, die im Dienste der katholischen Kirche erschlagen wurden. Man geht davon aus, dass nur einer von 20 Kreuzfahrern Jerusalem tatsächlich überlebte.