Jüdische Beziehungen und dementsprechend Ehen werden typischerweise in zwei Phasen unterteilt: Kidduschin (Verlobung) und Nisu'in (Hochzeitszeremonie).

Natürlich gibt es viele Details in diesen Phasen. Während der Kidduschin-Phase gelten die Partner vor Gott als verheiratet. Trotzdem beinhalten diese spezielle Phase weder Zusammenleben noch sexuelle Aktivitäten.

Heutzutage ist es üblich, dass Paare die Kidduschin- und Nisu'in-Rituale in einer einzigen Zeremonie vereinen. Früher dauerte der Anfang dieses Prozesses länger. Das Paar studierte etwa gemeinsam religiöse Texte, um sich auf ihr gemeinsames Leben vorzubereiten. Überraschenderweise stellte sich heraus, dass Maria schwanger war!

Natürlich war das Bewahren der Jungfräulichkeit nicht nur bevorzugt, sondern auch erwartet. Abgesehen von jeglichem göttlichen Eingreifen entsprach die plötzliche Offenbarung von Marias Schwangerschaft nicht ganz dem, was Joseph erwartet hatte.

Matthäus 1,19 besagt: "Weil Josef, ihr Mann, dem Gesetz treu war und sie nicht öffentlich bloßstellen wollte, dachte er daran, sich heimlich von ihr scheiden zu entlassen."

Die Schritte, die er ursprünglich in Betracht zog, waren überraschend mitfühlend (mehr dazu später). Doch alles änderte sich, als der Engel Gabriel erschien und diese Botschaft teilte: "Sie wird einen Sohn bekommen, und du sollst ihm den Namen Jesus geben, denn er wird sein Volk von ihren Sünden retten." (Matthäus 1,21)

Wie zuvor erwähnt, plante Josef, Maria zu verlassen, um sie vor "öffentlicher Schande" zu schützen. Marias Anfälligkeit für öffentliche Schande hätte wahrscheinlich zur Folge gehabt, dass sie gesteinigt worden wäre.

Entsprechend dem Deuteronomium 22,21 musste eine Frau, die vor der Ehe sexuell aktiv war und noch bei ihren Eltern lebte, schwerwiegende Konsequenzen erleiden. "Man soll sie zum Eingang des Hauses ihres Vaters bringen, und die Männer ihrer Stadt sollen sie zu Tode steinigen."

Nachdem er vom Messias erfahren hatte, befahl König Herodes die Hinrichtung aller Kinder in Bethlehem.

Glücklicherweise gab ihm ein Engel Bescheid, sodass Josef und seine Familie rechtzeitig fliehen konnten.

Gemäß Matthäus 1,25 heißt es klar: "Aber er erkannte sie nicht ehelich, bis sie einen Sohn geboren hatte. Und er gab ihm den Namen Jesus."

Es gibt unterschiedliche Überzeugungen bezüglich Marias Jungfräulichkeit, und die Bibel erwähnt Jesus' "Brüder". Einige interpretieren dies jedoch als bildhafte Sprache anstelle einer wörtlichen Auslegung.

Josef wird üblicherweise als Zimmermann betrachtet, was auf die bescheidene Herkunft Jesu hinweist. Allerdings stellt sich die Frage, ob Josef neben der Holzbearbeitung auch in anderen Handwerken tätig war.

Josef wird im Altgriechischen als Tektōn bezeichnet, was einen Handwerker oder Kunsthandwerker bedeutet, nicht ausschließlich einen Zimmermann. Tatsächlich gehört Josef laut dem Autor Adam Bradford zur Mittelschicht und war als Architekt tätig.

Maria und Josef kamen aus Nazareth, einer Stadt mit einem schlechten Ruf. Selbst Nathanael, der später ein Jünger Jesu wurde, zweifelte an seiner Glaubwürdigkeit und sagte: "Kann aus Nazareth etwas Gutes kommen?" (Johannes 1,46)

Tatsächlich war Nazareth ein besonderer Ort. Archäologische Funde belegen, dass die Bewohner von Nazareth sich stark gegen die römische Invasion wehrten und ihre jüdische Kultur und Traditionen hoch schätzten. Vielleicht ist dies der Grund, warum Maria und Josef von Gott ausgewählt wurden?

Jesus wurde oft mit hellen Haaren und Augen dargestellt, aber die Wahrscheinlichkeit legt etwas anderes nahe. Seine Eltern, Maria und Josef, waren wahrscheinlich klein von Statur und hatten einen dunkleren Teint, im Gegensatz zu manchen künstlerischen Darstellungen.

Israelische Juden ähnelten nicht den Wikingern. Ihre Hautfarbe konnte variieren, besonders wenn sie ägyptische Vorfahren hatten, was möglicherweise zu einer dunkleren Hautfarbe führte.

Damals war die Geburt eine weitaus riskantere Angelegenheit. Insbesondere Maria hätte wohl Schwierigkeiten gehabt, ohne Hebammen und familiäre Unterstützung. Josef war in dieser Situation die einzige verfügbare Person, die Hilfe leisten konnte.

Die Bibel geht nicht auf Details über Marias Geburtsschmerzen ein, aber der Koran tut es. Im heiligen Buch gibt es ein ganzes Kapitel über Maria.

Sure Maryam 19,23 berichtet: "Die Geburtsschmerzen trieben sie zu einem Palmenstamm. Sie sagte: 'Ach, wäre ich doch zuvor gestorben und in Vergessenheit geraten!'"

Maria wird oft in Blau dargestellt, und obwohl israelitische Frauen farbige Kleidung trugen, ist die Bedeutung der Farbe Blau unbekannt. Es gibt mehrere Theorien, aber keine historischen Belege unterstützen eine davon.

Blau (und Weiß) symbolisiert in Judentum schon lange Reinheit und eine Verbindung zu Gott. Es ist eine der Farben von Chanukka, unter vielen anderen Dingen.

In ergänzenden Texten (Schriften, die es nicht in die Bibel geschafft haben), gibt es eine Erwähnung von Melcha, die als Josefs erste Frau genannt wird.

Laut der Überlieferung wurde Josef nach dem Tod seiner ersten Frau, mit der er sechs Kinder hatte, zum Witwer. Anschließend heiratete er Maria, die wesentlich jünger war. Von da an nahm er die Rolle des irdischen Vaters von Jesus ein.

Die traditionelle Weihnachtsgeschichte stellt Baby Jesus in einem Stall dar, umgeben von Tieren, obwohl dies möglicherweise nicht der genaue Ablauf war.

Zu jener Zeit bestanden Häuser normalerweise aus zwei Stockwerken, wobei das Erdgeschoss auch als Stall für Vieh genutzt wurde. Folglich gab es das Konzept eines separaten Stalls, in dem Jesus untergebracht worden sein könnte, nicht.

Es gibt eine Theorie, die besagt, dass Jesus in einer Höhle oder Grotte geboren wurde, genau dort, wo heute die Kirche der Geburt in Bethlehem steht. Diese Höhlen wurden in jener Zeit oft als Unterschlupf von Hirten genutzt.

Quellen: (Grunge)

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