Er teilt in diesem Buch, dass er zum ersten Mal mit 15 erpresst und zu Beischlaf gezwungen worden sei. Und mit 18 wurde er bewusstlos geschlagen und von einem Mann in einem Van belästigt.

McConaughey schreibt, dass er sich nie wie ein Opfer fühlte. "Ich habe jede Menge Beweise, dass die Welt sich dazu verschworen hat, mich glücklich zu machen."

Perry erzählt, er sei von der Mutter eines Freundes vergewaltigt worden, die ihn in ihrem Haus gefangen gehalten hätte. Er teilte tapfer diese Geschichte, nachdem er schon beträchtlichen Erfolg erreicht hatte und half damit anderen jungen Überlebenden, sich weniger allein zu fühlen.

Anthony Rapp ist einer der größten Stars am Broadway. Er schauspielert und singt schon, seit er ein Kind ist.

2017 ging er an die Öffentlichkeit, um einen angeblichen Missbrauchsfall durch Oscarpreisträger Kevin Spacey bekannt zu machen.

Rapp war zur Zeit des Vorfalls noch ein Teenager. Spacey entschuldigte sich öffentlich, behauptete aber, er könne sich nicht an das Geschehen erinnern.

Corey Feldman war einer der berühmtesten Kinderstars der Achtziger. Er spielte in Filmen wie "Die Goonies", "Lost Boys" und "Stand By Me – Das Geheimnis eines Sommers" mit.

2017 begann Feldmann eine Spendenaktion, um eine Dokumentation über den sexuellen Missbrauch zu drehen, den er als Kinderschauspieler in Hollywood erleiden musste.

Feldman behauptet, dass er und der verstorbene Schauspieler Corey Haim (im Bild) beide als Kinder von prominenten Mitgliedern der Filmindustrie missbraucht worden seien.

"Was soll ich zu Eltern von Kindern im Geschäft sagen? Mein einziger Ratschlag, wenn ich ehrlich bin, ist, diese Kinder aus Hollywood rauszuholen und sie ein normales Leben leben zu lassen."

Der mit Emmy, Grammy und Oscar ausgezeichnete Rapper Common wurde als Kind von einem Freund der Familie missbraucht.

In seinen Memoiren "Let Love Have the Last Word" erzählt er, dass die Erinnerung an diesen Missbrauch erst als Erwachsener wiederkam, als er am Film "The Tale – Die Erinnerung" arbeitete, der eine wahre Geschichte über Kindesmissbrauch erzählt.

Common teilte seine Geschichte tapfer, um andere Überlebende dazu zu ermutigen, ihren Heilungsprozess zu beginnen und um ihnen zu zeigen, dass sie sich nicht schämen müssen.

Terry Crews ist für seinen beeindruckenden Körper und seine Muskeln bekannt, ebenso wie für seine komödiantischen Rollen.

Als die MeToo-Bewegung an Momentum gewann, schrieb er auf Twitter, dass er ebenfalls Ähnliches erleben musste.

Crews enthüllte, dass ein mächtiger Talentagent ihn auf einer Hollywood-Party betatscht und ausgelacht hätte, als er protestierte. Der mutmaßliche Täter wurde später als Adam Venit entlarvt. Nachdem Crews seine Erfahrung geteilt hatte, meldeten sich mehrere andere mutmaßliche Opfer von Venit.

Brendan Fraser öffnete sich ebenfalls im Zuge der MeToo-Bewegung. Er erklärte, er sei vom ehemaligen Präsidenten der Hollywood Foreign Press Association belästigt worden.

Fraser beschrieb, er sei nach Hause geeilt und hätte seiner Frau von dem Vorfall erzählt, aber sei zu eingeschüchtert gewesen, damit an die Öffentlichkeit zu gehen. Erst die Bewegung und die tapferen Überlebenden hätten ihm den Mut gegeben.

Alex Winter wurde als Teenager neben Keanu Reeves in "Bill & Teds verrückte Reise durch die Zeit" als Bill berühmt.

2017 fühlte er sich endlich dazu bereit, seine Missbrauchserfahrungen zu teilen. Er war ebenfalls von der Ehrlichkeit und Tapferkeit derjenigen inspiriert, die im Zuge der MeToo-Bewegung an die Öffentlichkeit traten.

Winter glaubt fest daran, dass die Bewegung unglaublich positive Auswirkungen sowohl auf männliche als auch weibliche Überlebende hatte.

"Dawson's Creek"-Star James Van Der Beek zeigte seine Unterstützung für die MeToo-Bewegung, indem er seine eigenen Erfahrungen auf Twitter teilte.

Er enthüllte, dass er von älteren, mächtigen Männern betatscht worden war und auch in unangemessenen sexuellen Gesprächen in die Enge getrieben wurde, als er noch viel jünger war.

Er schrieb: "Ich verstehe die ungerechtfertigte Scham, die Ohnmacht und die Unfähigkeit, jemanden zu verpfeifen. Es gibt eine Machtdynamik, die unmöglich zu überwinden scheint."

Schauspieler Michael Gaston teilte seine Erfahrungen während der MeToo-Bewegung auf Twitter. 25 Jahre zuvor, so erzählte er, sei er von einem Regisseur während einer Probe für ein Stück betatscht worden. Dieser sei später extrem erfolgreich geworden.

Gaston erklärte: "Ich gebe jeder Frau einen Vertrauensvorschuss, die behauptet, ein mächtiger Mann habe sie unangemessen behandelt. Weil es mir selbst passiert ist."

Mehr als zehn Jahre nach seinem Übergriff hat der kanadische Eishockeyspieler Kyle Beach rechtliche Schritte gegen die Chicago Blackhawks eingeleitet, weil diese in skandalöser Weise unzureichend reagierten, als er 2010 Anzeige erstattete. Beach war ein 21-jähriges Mitglied des Teams, als einer der Trainer, Bradley Aldrich, ihn körperlich bedrohte und zu einer unerwünschten sexuellen Begegnung zwang. Beach meldete den Vorfall den Managern des Teams, die Aldrich nicht sofort entließen, da sie der Meinung waren, dass dies die Leistung des Teams mitten in der Saison beeinträchtigen könnte. Anfang 2021 beschloss Beach, die Chicago Blackhawks wegen ihres schrecklichen Fehlverhaltens im Umgang mit seiner Anzeige und dem Trauma, das er dadurch erlitten hatte, zu verklagen.

Der legendäre Boxer Oscar De La Hoya sprach auch darüber, dass er als Kind Opfer von sexuellem Missbrauch war. De La Hoya erzählte der Los Angeles Times, dass er als 13-Jähriger bei einem Box-Turnier von einer älteren Frau missbraucht wurde. Die mutmaßliche Missbrauchsopfer war damals Ende dreißig. De La Hoya zog sich 2008 nach einer brutalen Niederlage gegen Manny Pacquiao aus dem Boxsport zurück. Er erzählte, dass er zu dieser Zeit mit seinem verdrängten Trauma zu kämpfen hatte und Drogen und Alkohol nahm, um damit fertig zu werden. "Du lebst dieses Leben, den Golden Boy, aber, oh Schreck, warte, das ist immer noch da... Ich habe es nie verarbeitet, ich habe nie wirklich darüber nachgedacht, wie meine Gefühle sind ... bis es eines Tages einfach herauskommt, und man nicht weiß, wie man damit umgehen soll." De La Hoya beschloss im vergangenen Jahr, zum Boxen zurückzukehren, was für ihn inzwischen zu einer Art Therapie geworden ist.

R&B-Sänger Bobby Brown sprach vor der Veröffentlichung seiner neuen Dokumentation "Biography: Bobby Brown", in der es sowohl um Höhe- als auch Tiefpunkt in seinem Leben geht, darunter seine Suchtprobleme, der Verlust von zwei seiner Kinder und eine traumatische Kindheitserfahrung, über die er vorher noch nie gesprochen hatte. In der Doku spricht er über seine Kindheit in einem schwierigen Teil von Boston – von seiner Mutter, die von der Polizei geschlagen und verhaftet wurde und wie er in temporäre Pflege durch den Sozialdienst kam. "Es sollte ein religiöser Ort sein, aber es war kein netter Ort für ein Kind. Einer der Priester versuchte, mich zu belästigen", sagt Brown. "Er versuchte, mich in meinem Intimbereich anzufassen... Damals war ich ein kleiner Junge. Ich wusste nicht, was sexuelle Grenzen waren. Ich wusste nur, dass ich mich nicht anfassen lassen wollte. Manche Dinge kann man nur schwer vergessen." Irgendwann floh er aus der Einrichtung, aber im Nachhinein würde diese Phase vieles erklären. "Ich denke, das war der Grund, warum ich andere Dinge tat, Drogen, Alkohol, Selbstmissbrauch." Er sagt auch, dass die Musik und Rebellion gegen die Autoritäten ihm bei der Bewältigung halfen, aber dass er die schmerzhaften Erinnerungen dadurch so tief in sich vergrub, dass er dachte, nie wieder darüber sprechen zu können.

Im Jahr 2022 enthüllte Marcus Mumford, dass er als Kind sexuell missbraucht wurde. Der Frontmann von Mumford and Sons veröffentlichte sein erstes Soloalbum mit dem Titel "Self-Titled", auf dem er das traumatische Ereignis anspricht und beschloss, zum ersten Mal seit drei Jahrzehnten offen darüber zu sprechen. "Wie viele Menschen - und ich lerne immer mehr darüber, je weiter wir gehen und je mehr ich es den Leuten vorspiele – wurde ich als Kind sexuell missbraucht", so Mumford gegenüber GQ. "Nicht von der Familie und nicht in der Kirche, was manche Leute vielleicht annehmen würden. Aber ich hatte 30 Jahre lang niemandem davon erzählt." Er erzählte, dass er nicht einmal seiner Mutter davon erzählt hatte, die zum ersten Mal von dem Missbrauch erfuhr, als er ihr seinen neuen Song "Cannibal" vorspielte, in dem es um diese Erfahrung geht. "Cannibal" ist das erste Stück auf Mumfords neuem Album. Das zweite Stück heißt "Grace", ein Song, den er über das Gespräch mit seiner Mutter schrieb, nachdem sie erfahren hatte, dass er missbraucht worden war.

Fußballstar Dele Alli hat in einem Interview mit Gary Neville in dessen Podcast "The Overlap", das am 13. Juli 2023 veröffentlicht wurde, über sein eigenes Kindheitstrauma gesprochen. Alli verriet, dass er kürzlich sechs Wochen in einer Reha-Einrichtung verbracht hat, um sich wegen "Sucht und Trauma" behandeln zu lassen. Der 27-Jährige erzählte mutig, dass er während seiner chaotischen Kindheit von einem Freund seiner Mutter belästigt wurde, der sie regelmäßig zu Hause besuchte. Dies geschah, als er gerade sechs Jahre alt war. "Meine Mutter war Alkoholikerin, [also] passierte das mit sechs Jahren. Ich wurde nach Afrika geschickt, um Disziplin zu lernen, und dann wurde ich zurückgeschickt. Mit sieben habe ich angefangen zu rauchen, mit acht habe ich mit Drogen gedealt", erklärt er.

Alli erlebte in dieser instabilen Zeit unzählige Traumata, wurde aber im Alter von 12 Jahren von einer wunderbaren Familie adoptiert, die, wie er sagt, ein Geschenk des Himmels war. Trotz der Liebe und Unterstützung seiner neuen Familie und seines späteren Erfolgs als Profifußballer stellte Allis schmerzhafte Kindheit eine Herausforderung für seine psychische Gesundheit dar. "Ich war in einem schlechten Kreislauf gefangen, ich habe mich auf Dinge verlassen, die mir geschadet haben. Ich bin jeden Tag aufgewacht und habe den Kampf gewonnen, bin zum Training gegangen, habe gelächelt und gezeigt, dass ich glücklich bin, aber innerlich habe ich den Kampf definitiv verloren, und es war definitiv an der Zeit, dass ich das ändere." Er war süchtig nach Schlaftabletten geworden und beschloss, dass es endlich an der Zeit war, sich die nötige Hilfe zu holen. Er verbrachte sechs Wochen in der Reha und war erstaunt, wie sehr ihm das half. Alli erklärte, dass er lieber noch ein wenig gewartet hätte, bevor er seine Geschichte erzählte, aber er wollte die Gelegenheit nutzen, anderen zu helfen, die ähnliche Probleme haben.

1990 wurden zwei Brüder namens Lyle und Erik Menendez wegen des Mordes an ihren Eltern, Jose und Kitty Menendez, verhaftet. Jose Menendez war eine Führungskraft in der Musikindustrie und die Familie war sehr wohlhabend. Der Prozess gegen diese beiden privilegierten jungen Männer zog die Nation in ihren Bann. Sie behaupteten, sie hätten ihre Eltern aus Angst vor ihrem Vater getötet, der sie angeblich ihr ganzes Leben lang sexuell, körperlich und seelisch missbraucht hatte. Die Geschworenen befanden sie jedoch 1996 des Mordes ersten Grades für schuldig und verurteilten sie zu lebenslanger Haft ohne Möglichkeit der Bewährung.

Fast 30 Jahre später meldet sich unerwartet eine weitere Person, die behauptet, ebenfalls von Jose Menendez sexuell missbraucht worden zu sein. Bei dem Mann handelt es sich um den puertoricanischen Sänger Roy Rosselló. Rosselló war in den 1980er Jahren Mitglied der Boyband Menudo, der auch der berühmte Popstar Ricky Martin angehörte. Die Jungs waren alle auf dem Höhepunkt ihres Erfolges im Teenageralter, als sie Menendez in seiner Funktion als Leiter von RCA Records begegneten. Rosselló behauptet, Menendez habe ihn bei einem Besuch im Haus der Familie unter Drogen gesetzt und sexuell missbraucht. Damals war er 14 Jahre alt. Schockierenderweise ist dies nicht das erste Mal, dass ein Mitglied von Menudo derartige Vorwürfe erhebt. Mehrere Mitglieder der Band beschuldigten einen ehemaligen Manager, sie in der 2022 erschienenen Dokumentation "Menudo: Forever Young". Die Anschuldigungen werfen ein neues Licht auf den Fall der Menedez-Brüder.

Quellen: (Insider) (Vanity Fair) (Sowetan Live) (She Knows) (Variety) (The Guardian) (LA Times)

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Als Überlebende über den sexuellen Missbrauch zu sprechen, ist immer noch von einem großen Stigma umgeben. Die Geschichten von Frauen werden immer angezweifelt und hinterhältige Motive vermutet. Auf der anderen Seite halten die meisten Menschen den sexuellen Missbrauch von Männern für einen Mythos. Viele fragen sich: Wie kann ein starker Mann wie Matthew McConaughey oder Terry Crews das Opfer eines solchen Übergriffes werden?

Die komplizierte Wahrheit ist jedoch, dass es hierbei um viel mehr als nur körperliche Stärke geht. Vielmehr ist es eine Frage der Macht. In Familien kann ein älterer Verwandter extremen Einfluss und Kontrolle über ein jüngeres Familienmitglied ausüben. In Hollywood gibt es unzählige mächtige Persönlichkeiten, die ihre Positionen ausnutzen. Und jeder kann zum Opfer werden, da kommt es nicht auf das Geschlecht an.

Einige wenige tapfere Männer haben sich in den letzten Jahren über ihre Erfahrungen geäußert. Klicken Sie sich durch die folgende Galerie und erfahren Sie mehr.