Betritt man heute die einstige deutsche Kolonialstadt Kolmannskuppe, lässt sich kaum glauben, dass die Siedlung in der namibischen Wüste einst eine der reichsten und luxuriösesten Städte des afrikanischen Kontinents war. Heute verschlingen Dünen eine Vielzahl der Gebäude und der ehemalige Wohlstand lässt sich nur noch erahnen. Diese Galerie beleuchtet die Fakten hinter dem faszinierenden Ort.
1/24 photos
© iStock
Ungewöhnliche Bodenschätze
Im Jahr 1908 stieß Zacharias Lewala bei den Bauarbeiten der Eisenbahnstrecke zwischen Lüderitz und Aus auf einen glitzernden Stein im Sand.
2/24 photos
© Shutterstock
Bergarbeitersiedlung
Als er das Exemplar seinem Vorarbeiter August Stauch zeigte, stellte sich heraus, dass es sich dabei um einen
Diamanten handelte.
3/24 photos
© Shutterstock
Diamantenvorkommen
Stauch sicherte sich in der Nähe der Kolmannskuppe ein Grubenfeld und wurde kurze Zeit später fündig. Er war damit der Erste, der in der Region Diamanten abbaute.
4/24 photos
© Shutterstock
Deutsche Kolonie
Kolmannskuppe liegt circa 10 Kilometer im Landesinneren von der Hafenstadt Lüderitz entfernt. Die beiden Städte befanden sich auf dem Gebiet der damaligen Kolonie Deutsch-Südwestafrika – das heutige Namibia.
5/24 photos
© Shutterstock
Reiche Vorkommen
Das Gebiet um Kolmannskuppe war so reich an Diamanten, dass die Arbeiter sich nur bücken mussten, um einzelne Steine aus dem Sand aufzuheben.
6/24 photos
© Shutterstock
Name
Auf Deutsch hieß die Stadt Kolmannskuppe, seltener wurde sie auf Afrikaans auch Kolmanskop genannt.
7/24 photos
© Shutterstock
Colemanns Kuppe
Der Ort wurde nach Johnny Coleman benannt, der dort 1905 mit seinem Ochsenkarren in einer Düne stecken blieb. Er wurde gerettet, musste aber den Karren aufgeben.
8/24 photos
© Shutterstock
Diamantensperrgebiet
Nachdem die deutsche Verwaltung von den Diamantenfunden erfuhr, wurde die Region um Lüderitz und Kolmannskuppe zu einem Diamantensperrgebiet erklärt, um illegale Abbaupraktiken zu stoppen.
9/24 photos
© Shutterstock
Diamantenrausch
In kürzester Zeit strömten Hunderte von Diamantensuchern in die damals als Camp gedachte Siedlung. Der Boom sorgte für ein schnelles Wachstum.
10/24 photos
© Shutterstock
Blütezeit
Durch den Reichtum der Bergarbeiter entstanden in der Stadt schnell hochherrschaftliche Steinhäuser nach deutschem Vorbild. Es entwickelte sich ein buntes Stadtleben, mit Metzgern, Bäckern, einer Eisfabrik, einem Postamt, mehreren Bars, einer Kegelbahn, einer Konzerthalle, einem Schwimmbad und einem Krankenhaus, in dem die erste Röntgenstation Afrikas untergebracht war. Außerdem bot sie allen nur zu der damaligen Zeit erdenklichen Luxus.
11/24 photos
© Shutterstock
Häuser
Den Ort überragten große Villen, die den Minenbesitzern und höher gestellten Arbeitern gehörten.
12/24 photos
© Shutterstock
Wasser
Da die Stadt mitten in der Wüste errichtet wurde, musste sie permanent mit frischem Wasser versorgt werden. In der Regel wurde Wasser per Schiff von Kapstadt nach Lüderitz transportiert, wo es auf Esel verladen und nach Kolmannskuppe gebracht wurde.
13/24 photos
© Shutterstock
Bevölkerung
Trotz des extremen Reichtums war die Siedlung eher klein. Sie beherbergte zu ihrer Blütezeit um die 700 Familien.
14/24 photos
© Shutterstock
Bergbauunternehmen
Im ersten Jahrzehnt der Entstehung war die Umgebung durch kleine Bergbauunternehmen geprägt.
15/24 photos
© Shutterstock
Diamantenproduktion
Im Jahr 1912 stammten 12 % der Weltproduktion an Diamanten aus Kolmannskuppe. Zwischen 1908 und dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs im Jahr 1914 wurden über eine Tonne Diamanten aus dem Sand um die Siedlung geborgen.
16/24 photos
© Shutterstock
CDM
Nach dem Ersten Weltkrieg gründete der deutsche Unternehmer Ernest Oppenheimer die Firma „Consolidated Diamond Mines (CDM)“, die nach und nach alle kleineren Betriebe schluckte.
17/24 photos
© Shutterstock
Erster Weltkrieg
Der Krieg hatte einen negativen Einfluss auf die Stadtentwicklung. Im Zuge fallender Diamantenpreise verließen die ersten Familien die Siedlung, um sich nach besseren Arbeitsmöglichkeiten umzusehen.
18/24 photos
© Shutterstock
Größere Diamanten
Zur gleichen Zeit wurden neue Diamantenfelder mit größeren Steinen in der Nähe der heutigen Stadt Oranjemund, südlich von Kolmannskuppe, entdeckt.
19/24 photos
© Shutterstock
Abstieg
In den 1930er-Jahren war die Bevölkerung von Kolmannskuppe bereits beträchtlich zurückgegangen.
20/24 photos
© Shutterstock
Letzte Einwohner
Die letzten Einwohner verließen die Siedlung im Jahr 1956. Der Diamantenabbau wurde bereits vorher eingestellt.
21/24 photos
© Shutterstock
Geisterstadt
Heute ist Kolmannskuppe eine Geisterstadt. Die verbliebenden Gebäude werden nach und nach vom Sand eingenommen.
22/24 photos
© Shutterstock
Sand
In einigen der Bauten reicht der Sand sogar bis unter die Decke. Ein Zeichen dafür, wie schwer es gewesen sein muss, die Gebäude sauber zu halten, als sie noch bewohnt waren.
23/24 photos
© Shutterstock
Besucher
Reisegruppen ist der Besuch der ehemaligen Stadt gestattet. Alleinreisende erhalten in der Regel aber keine Genehmigung.
24/24 photos
© Shutterstock
Touren
Besucher müssen sich einer geführten Tour anschließen, da sich die Stadt auch heute noch in einem Sperrgebiet befindet. Die Touren beginnen am Morgen und sind auf Englisch und Deutsch buchbar.
Auch interessant: Himmlisch: Sternbilder der Milchstraße