Das ist über die Beerdigung von Papst Franziskus bekannt
Wie wird der verstorbene Pontifex begraben werden?

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Der Tod von Papst Franziskus wird von Katholiken auf der ganzen Welt betrauert. Derzeit ist er im Petersdom im Vatikan aufgebahrt und seine Beisetzung wird am Samstag, den 26. April, stattfinden.
Der Gottesdienst wird mit vielen päpstlichen Traditionen brechen. In seinem Testament vereinfachte Papst Franziskus die päpstliche Beerdigungsliturgie. Seine Zeremonie wird deutlich bescheidener ausfallen als üblich, wie es zu einem Mann passt, der sich selbst eher als Anhänger Christi statt als mächtiger Mann auf Erden sah. Wie wird sich die Zeremonie also von vorherigen Beisetzungen von Päpsten unterscheiden?
Klicken Sie weiter, um zu erfahren, wie der verstorbene Heilige Vater bestattet werden wird.

Papst Franziskus letzter öffentlicher Auftritt
Am 20. April 2025 sprach Papst Franziskus die Segnung Urbi et Orbi vom Balkon, der den Petersplatz im Vatikan überblickt. Seine Botschaft wurde von Erzbischof Diego Ravelli, dem Zeremonienmeister für liturgische Feiern des Papstes, verlesen.

Aufbahrung in der Casa Santa Marta
In den frühen Morgenstunden des 21. April, Ostermontag, klagte der Papst über Unwohlsein. Er starb noch vor 8 Uhr morgens im Alter von 88 Jahren. Der Ritus zur Bestätigung des Todes und Lagerung des Leichnams in den Sarg fand am Montagabend in der Kapelle der Casa Santa Marta statt, wo der Papst im Vatikan lebte. Die offizielle Todeserklärung wurde laut verlesen. Dies wurde von Kardinal Kevin Farrell, dem Kardinalkämmerer der Heiligen Römischen Kirche, geleitet.

Überführung des Sargs
Am 23. April trugen Sargträger, die von Mitgliedern der Schweizer Garde begleitet wurden, den Sarg des verstorbenen Papstes in einer Prozession von der Kapelle von Santa Marta in den Petersdom.

Die Trauerzeit beginnt
Die Überführung des Leichnams des Papstes in den Petersdom läutete die Trauerzeit ein. Gläubige hatten überall auf der Welt bereits begonnen, Papst Franziskus die letzte Ehre zu erweisen und Massen säumten den Weg.

Aufgebahrt
Mit der Aufbahrung von Papst Franziskus begannen die Vorbereitungen für die Beisetzung am kommenden Samstag. Dazu werden Hunderttausende Gäste und Trauernde erwartet.

Die Gläubigen erweisen die letzte Ehre
Bis dahin stehen Tausende Menschen vor dem und im Petersdom an, um Papst Franziskus die letzte Ehre zu erweisen.

Vereinfachung der päpstlichen Bestattungsliturgie
2024 vereinfachte Papst Franziskus die päpstliche Bestattungsliturgie, die die Leitlinien für Bestattung von Päpsten festlegt. Er wollte damit zeigen, dass der Papst ein "Hirte und Jünger Christi" und nicht ein "mächtiger Mann dieser Welt" ist.

Wahl eines Holzsarges
Im Zuge dieser Vereinfachung ist sein Leichnam in einem offenen Holzsarg aufgebahrt, denn er hat die Tradition von drei Särgen aus Zypresse, Blei und Eiche abgeschafft.

Die Zeit zwischen den Päpsten
Die Zeit, in der die Kirche keinen spirituellen Anführer hat, wird "Sede Vacante" genannt (wörtlich "leerer Stuhl"). Es gibt klare Regeln, denen die Kirche in dieser Zeit folgt, die in der Apostolischen Konstitution Universi Dominici Gregis festgelegt sind.

Der Ritus nach dem Tod
Gemäß dem kanonischen Recht löst der Tod des Papstes eine Reihe von Riten aus, die vom Kardinalkämmerer, also in diesem Fall von Kardinal Kevin Farrell, durchgeführt werden.

Aufbahrung des Leichnams
Auf die Aufbahrung von Papst Franziskus für private Besuche des päpstlichen Haushalts, der Angestellten des Vatikans, Staats- und Regierungschefs und religiöse Führer folgt die öffentliche Aufbahrung im Petersdom.

Am Confessio-Altar
Franziskus' Sarg wurde am Confessio-Altar aufgebahrt, ein heiliger Ort in der Nähe des Hauptaltars des Doms über dem Grabstein des Heiligen Petrus, dem ersten Papst.

Die Kardinäle übernehmen
Ab einem Tag, der vom Kardinalskämmerer festgelegt wird, bis das Konklave beginnt, kommen die Kardinäle täglich zusammen, um das Alltagsgeschäft der Kirche zu erledigen, dazu gehören die Koordination der Aufbahrung, der Beerdigung und das Konklave.

"Novendiales"
Die katholische Kirche folgt einer antiken römischen Tradition, die besagt, dass neun aufeinanderfolgende Trauertage, die als "Novendiales" bekannt sind, eingehalten werden müssen, die von Gottesdiensten in Gedenken an den verstorbenen Papst gezeichnet sind.

Öffentliche Bestattungsriten
Diese Gottesdienste sind zwar frei zugänglich, doch jeden Tag wird je nach ihrer Verbindung zum Heiligen Vater eine andere Gruppe von Trauernden eingeladen. Diese öffentlichen Bestattungsriten werden von jeweils einem anderen Kardinal durchgeführt.

Das Konklave
Für die Papstwahl oder auch das Konklave lädt der Kardinaldekan das Kardinalskollegium (Konklave) zur Versammlung im Vatikan ein. Dieses hat innerhalb von spätestens 20 Tagen nach der Bestattung des Papstes zu beginnen.

Geheime Wahl
Um den neuen Papst aus ihren eigenen Reihen zu wählen, führen die Kardinäle eine geheime Wahl hinter den verschlossenen Türen der Sixtinischen Kapelle durch.

Zeichen für einen neuen Papst
Die Stimmzettel werden nach jedem Wahlgang verbrannt. Falls ein neuer Papst gewählt wurde, steigt weißer Rauch aus dem Kamin der Kapelle auf, was das Zeichen für die Bestimmung eines neuen Papstes ist.

Einführung des neuen Papstes
Ist ein neuer Papst gewählt, wird eine Messe abgehalten, um ihn einzuführen. Diese findet in der Regel wenige Tage nach der Wahl im Petersdom statt.

Abweichung von der Norm
Durch Franziskus' Vereinfachung des Bestattungsritus wird der verstorbene Papst in einem einfachen Sarg beigesetzt. Diese Entscheidung spiegelt für viele seine Bescheidenheit und Abweichung von traditionellen Regeln des Pontifikats wider.

Bescheidene Worte
Laut seinem Testament wird bei seiner Beisetzung ein anderer Wortlaut verwendet werden. Der Papst wird "Bischof von Rom", "Papst", "Hirte" oder "Römischer Pontifex" genannt werden. Größere Titel wie der "Oberste Pontifex der Weltkirche" werden gemieden werden.

Versiegelung des Sargs
Kardinal Kevin Farrell, der hier bei der Versiegelung der päpstlichen Wohnung im Apostolischen Palast im Vatikan nach der Verkündung von Papst Franziskus' Tod zu sehen ist, wird am 25. April, dem Vorabend der Beisetzung, den Sarg des Papstes versiegeln.

Die Bestattungsliturgie
Kardinal Giovanni Battista Re, der 91-jährige italienische Kardinaldekan, wird die Bestattungsliturgie leiten.

Abschließende Würdigung und Verabschiedung
Kardinal Giovanni Battista Re wird die Anwesenden in Gebeten und Lesungen anleiten. Er wird auch die letzte Würdigung und Verabschiedung, mit der die Seele des Papstes an Gott übergeben wird, sprechen.

Sprachen des Glaubens
Wahrscheinlich wird die Beerdigung in einer Vielzahl von Sprachen durchgeführt werden, was die Internationalität der Kirche und die unterschiedlichen Hintergründe der Anwesenden widerspiegelt. Das Bild zeigt Kardinal Giovanni Battista Re bei der Leitung der Ostermesse am 19. April 2025 im Petersdom.

Lesung von Gebeten
Wie bei vorherigen Messen dieser Art im Vatikan werden die wichtigsten Gebete auf Latein und Italienisch gesprochen und die Lesungen auf Italienisch, Spanisch und Englisch. Es wird erwartet, dass einige kürzere Gebete in anderen Sprachen wie Arabisch, Polnisch und Chinesisch gelesen werden.

Beisetzung in Santa Maria Maggiore
Papst Franziskus wird in der Kirche Santa Maria Maggiore vor den Mauern des Vatikans beigesetzt werden. Diese Kirche hatte er besonders gerne besucht. Franziskus wird damit zum ersten Papst, der außerhalb des Vatikans beerdigt ist, seit Leo XIII. im Jahr 1903 und dem ersten Papst, der in Maria Maggiore beigesetzt wird, seit Clemens IX. im Jahr 1669.

Letzte Ruhestätte
In seinem Testament bat Papst Franziskus darum, dass sein Grabstein im Boden, einfach und ohne besonderen Schmuck sein soll. Er gab außerdem an, dass das einzige Wort darauf sein Papstname auf Latein "Franciscus" sein soll. Das Bild zeigt die Vorbereitungen an der zukünftigen letzten Ruhestätte des Papstes.

Wer wird an der Beerdigung teilnehmen?
Zahlreiche politische und religiöse Persönlichkeiten, gekrönte Häupter und Prominente haben ihre Teilnahme an der Beerdigung am 26. April bestätigt. Der französische Präsident Emmanuel Macron, der britische Premierminister Keir Starmer, der scheidende Kanzler Olaf Scholz und der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj werden neben anderen europäischen Führungspersönlichkeiten in den Vatikan reisen. Auch der brasilianische Präsident Lula da Silva, UN-Generalsekretär António Guterres und US-Präsident Donald Trump haben ihre Teilnahme angekündigt.
Quellen: (Vatican News) (Reuters) (CNN) (NBC) (Al Jazeera)
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